Tierquälerei im Alltag

  • Ich halte Tiere selbst die dazu bestimmt sind, dem menschlichen und tierischen Verzehr zuzukommen. Ich betrachte die Tötung nicht als Quälerei, obwohl ich Menschen kenne, die zwar selbst Fleisch essen, aber entsetzt sind, wenn sie hören, dass meine Tiere auch geschlachtet werden.
    Aber ich betrachte die Haltungsbedingungen der meisten Nutztiere als Qual und die Haltungsbedingungen macher Luxustiere, wie unserer Hunde, ebenfalls.

    Da ich das Fleisch auch verkaufe, bin ich aber im Gegenzug auch erschüttert, wie wenig den Menschen gute Haltungsbedingungen bei den Nutztieren wert ist. Würde ich meine Eier z.B. zum Selbstkostenpreis verkaufen, so müsste ich ohne meine Arbeitskraft 45ct./Stück nehmen, was aber niemand zu zahlen bereit ist. Dafür haben meine Hühner Freilauf, grüne Wiesen, Sonnenschein, Regen, Würmchen, Erde und alles was für ein schönes Hühnerleben nötig ist. Sie machen zudem noch unvergleichlich köstliche Eier.
    Beim Fleisch ist es noch schlimmer, da bekomme ich die Frage gestellt, wieso denn mein Fleisch genauso teuer ist wie im Supermarkt, wo doch der ganze Zwischenhandel weg fällt, müsste ich ja billiger sein. Dabei habe ich mich schon an den Supermarktpreisen orientiert und kann einfach nicht tiefer gehen.

    Tierquälerei ist eben nicht nur was man selbst tut, sondern auch, was man von anderen verlangt zu tun, nämlich Haltungsbedingungen, die billiges Fleisch schaffen. Der falsche Einkauf ist eben auch Tierquälerei, zumindest aber fördert und erhält er sie.

    LG
    Prunus

  • Was ich schon oft draußen erlebt habe: HH, die ihren Alltagsfrust am Hund auslassen, die ihn treten, schlagen, zwacken, an der Leine rucken, anbrüllen. Und man spürt, dass das Tier als Ventil für die eigene Unzufriedenheit herhalten muss.

  • Zitat

    Was ich schon oft draußen erlebt habe: HH, die ihren Alltagsfrust am Hund auslassen, die ihn treten, schlagen, zwacken, an der Leine rucken, anbrüllen. Und man spürt, dass das Tier als Ventil für die eigene Unzufriedenheit herhalten muss.

    Ja, die ihre Stärke am Tier beweisen müssen, weil sie es beim Menschen nicht schaffen.

  • Wellensittiche in Einzelhaltung.......

    Wellis sind Schwarmvögel und sollten möglichst in Gruppen von mindestens 3 Tieren (besser mehr) gehalten werden....


    fällt mir dazu als erstes ein....

    @ Prunus: ich esse zur Zeit extrem selten Eier und für eines, das von wirklich glücklichen Hühnern kommt, würd ich auch 50 oder 60 Cent zahlen....

  • Zitat

    Zu wenig Bewegung und Beschäftigung ist für mich auch schon Tierquälerei. Einen gesunden, agilen Hund drei Mal am Tag in den Garten zu lassen, damit er mal kurz machen kann, ist für mich definitiv nicht artgerecht.

    Na jaaaa, da bin ich ein bisschen vorsichtig. Sicher ist es weder optimal noch artgerecht - aber "Tierquaelerei"? Ich weiss nicht.
    Es ist auch nicht gut, wenn Kinder schon im Grundschulalter zu dick sind, stundenlang vor der Glotze oder Videokonsole sitzen, oder wenn die Erwachsenen im Haus rauchen, aber den Eltern deshalb "Quaelerei" vorzuwerfen faende ich vermessen.
    "Quaelerei" muss fuer mich auch einen Standard haben, der fuer alle gilt. So wie z.B. die Mindestanforderungen an Zwingerhaltung fuer Tierheime genauso gelten wie fuer Privatpersonen.

    Zitat

    Ich halte Tiere selbst die dazu bestimmt sind, dem menschlichen und tierischen Verzehr zuzukommen. Ich betrachte die Tötung nicht als Quälerei, obwohl ich Menschen kenne, die zwar selbst Fleisch essen, aber entsetzt sind, wenn sie hören, dass meine Tiere auch geschlachtet werden.
    Aber ich betrachte die Haltungsbedingungen der meisten Nutztiere als Qual und die Haltungsbedingungen macher Luxustiere, wie unserer Hunde, ebenfalls.

    Da ich das Fleisch auch verkaufe, bin ich aber im Gegenzug auch erschüttert, wie wenig den Menschen gute Haltungsbedingungen bei den Nutztieren wert ist. Würde ich meine Eier z.B. zum Selbstkostenpreis verkaufen, so müsste ich ohne meine Arbeitskraft 45ct./Stück nehmen, was aber niemand zu zahlen bereit ist. Dafür haben meine Hühner Freilauf, grüne Wiesen, Sonnenschein, Regen, Würmchen, Erde und alles was für ein schönes Hühnerleben nötig ist. Sie machen zudem noch unvergleichlich köstliche Eier.
    Beim Fleisch ist es noch schlimmer, da bekomme ich die Frage gestellt, wieso denn mein Fleisch genauso teuer ist wie im Supermarkt, wo doch der ganze Zwischenhandel weg fällt, müsste ich ja billiger sein. Dabei habe ich mich schon an den Supermarktpreisen orientiert und kann einfach nicht tiefer gehen.

    Tierquälerei ist eben nicht nur was man selbst tut, sondern auch, was man von anderen verlangt zu tun, nämlich Haltungsbedingungen, die billiges Fleisch schaffen. Der falsche Einkauf ist eben auch Tierquälerei, zumindest aber fördert und erhält er sie.

    LG
    Prunus

    Dem kann ich uneingeschraenkt zustimmen. Konsum (nicht nur der tierischer Produkte) ist allgemein viel zu billig. Wir zahlen momentan $6.99 fuer das Dutzend Eier - das kommt Deinen 45 cent schon sehr nahe ;)

  • Zitat

    Würde ich meine Eier z.B. zum Selbstkostenpreis verkaufen, so müsste ich ohne meine Arbeitskraft 45ct./Stück nehmen, was aber niemand zu zahlen bereit ist. Dafür haben meine Hühner Freilauf, grüne Wiesen, Sonnenschein, Regen, Würmchen, Erde und alles was für ein schönes Hühnerleben nötig ist. Sie machen zudem noch unvergleichlich köstliche Eier.


    "Niemand" stimmt aber nicht. Für solche Eier wäre ich bereit, bis zu einem Euro /Ei zu bezahlen. Ich habe nur leider noch niemanden entdeckt, der seine Hühner so hält. Also esse ich weiterhin im Grunde gar keine Eier (Spiegel, Rühr, Oster, Frühstück). Außer zugegeben hin und wieder mal eins in einem Kuchen. :ops:

  • Ich wäre auch bereit für jegliche tierische Produkte deutlich mehr zu bezahlen: Zur Not schränkt man sich dann halt ein!
    Wenn ich im Supermarkt das Hähnchen im Angebot für 2.99 sehe, wird mir schlecht.

    Im Bezug auf Hunde und Tierquälerei im Alltag fallen mir die Haltungsbedingungen vieler Hofhunde ein - und da nicht die Zwingerhaltung und mangelnde Beschäftigung, sondern das dauerhafte Fehlen eines Sozialpartners.

  • - Nagetiere in viel zu kleinen Käfigen ohne Auslauf und falsch ernährt

    - Springreiten vorallem wenn das Pferd mehr oderwenigernur noch Sportgerät ist

    - Pferde in Einzelhaft und Boxenhaltung die nur 1 Std am Tag rauskommen

    - Reptilien die oft aus Unwissenheit (weil man sich nicht informiert hat ) völlig falsch gehalten werden

    - Fische in zu kleinen Aquarien und dann teilweise Schwarmfische einzeln

    - fett gefütterte Tiere ( ich meine jetzt nicht so ein bischen Wohlstandsspeck, sondern wirklich fett gefüttert)

    Mir würd noch so einiges einfallen.

  • Tierquäler im Alltag fängt bei mir dort an, wo einem Tier menschliche Bedürfnisse aufgezwängt werden ohne das Tier in seiner Art zu berücksichtigen. Das fängt bei Kleintierhaltung an und hört in der Massentierhaltung auf.
    Gerade in der Massentierhaltung werden die Haltungsbedingungen der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher angepasst, nicht umgekehrt.
    Hunden und Katzen geht es noch am besten, da sie eher als Sozialpartner denn als “einfaches“ Tier gesehen werden.

  • Zitat


    Hunden und Katzen geht es noch am besten, da sie eher als Sozialpartner denn als “einfaches“ Tier gesehen werden.

    Das bezweifel ich etwas. Das gilt nur, so lange das Tier nicht in irgendeiner Weise stört.

    Ich denke viel Tierquälerei passiert aus reiner Unwissenheit und noch schlimmer Gleichgültigkeit. Es fehlt einfach
    das Gefühl für das Leid anderer. Beispiel Pelze, dei sind im kommen, das Leid dahinter wird achselzuckend oder
    mit geschlossenen Augen hingenenommen.

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