Tierquälerei im Alltag

  • Prunus:
    Ganz großes :gut:

    Ich habe diese Woche im Supermarkt gesehen, dass das Paket Eier (12 Stück) 0,80 € gekostet hat (im Angebot bei Globus). Die Leute haben zugeschlagen. Mehr muss man dazu nicht sagen :verzweifelt:

    Zitat

    Für solche Eier wäre ich bereit, bis zu einem Euro /Ei zu bezahlen. Ich habe nur leider noch niemanden entdeckt, der seine Hühner so hält.


    Das kann ich eigentlich gar nicht verstehen, weil in den meisten Dörfern die Hühner genauso gehalten werden. Bei uns hat jeder zweite Hühner, Enten und Gänse, die den lieben langen Tag auf den Wiesen rumlaufen und noch richtig scharren können. Klar, für Städter ist es schwieriger ranzukommen. Aber ich denke nicht komplett unmöglich.

    Solange wir keine eigenen Hühner halten (erst müssen noch ein Stall und ein Hühnerhof gebaut werden - aber zuvor wollen wir unsere eigene Behausung fertig stellen), haben wir ne nette Omi hier im Dorf die sich freut mit ein bisschen Federvieh extra ihre Rente ein bisschen aufzubessern.

    Zitat

    Im Bezug auf Hunde und Tierquälerei im Alltag fallen mir die Haltungsbedingungen vieler Hofhunde ein - und da nicht die Zwingerhaltung und mangelnde Beschäftigung, sondern das dauerhafte Fehlen eines Sozialpartners.


    Das sehe ich eigentlich gar nicht so. Viele Hofhunde haben gleichermaßen Kontakt zu ihrem Sozialpartner wie Hunde in Wohnungshaltung, deren Halter von morgens bis abends arbeiten gehen. Auf Bauernhöfen ist selbst im Winter jeden Tag reger Betrieb bzw. immer was zu tun.

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    Das sehe ich eigentlich gar nicht so. Viele Hofhunde haben gleichermaßen Kontakt zu ihrem Sozialpartner wie Hunde in Wohnungshaltung, deren Halter von morgens bis abends arbeiten gehen. Auf Bauernhöfen ist selbst im Winter jeden Tag reger Betrieb bzw. immer was zu tun.

    Ich sehe hier (ländlich) viele Hunde, die tagein tagaus das Grundstück "bewachen", nachts im Außenzwinger schlafen und ansonsten komplett nebenher laufen. Verhaltensauffälligkeiten inbegriffen.
    Hunde, deren Halter den ganzen Tag arbeiten, haben ja wenigstens abends/morgens/nachts ihren Menschen bzw. Beschäftigung und Zuwendung.

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    Ich sehe hier (ländlich) viele Hunde, die tagein tagaus das Grundstück "bewachen", nachts im Außenzwinger schlafen und ansonsten komplett nebenher laufen. Verhaltensauffälligkeiten inbegriffen.
    Hunde, deren Halter den ganzen Tag arbeiten, haben ja wenigstens abends/morgens/nachts ihren Menschen bzw. Beschäftigung und Zuwendung.

    Ich kenne wenig Hofhunde aber in meinem früheren Reiterstall waren 2 große Hunde (... Hoverwarts glaube ich) und die waren tagsüber auf dem Gelände frei, haben Besuch gemeldet, von jedem Aufmerksamkeit und vom Stallbesitzer auch immer mal Zuwendung oder ne Aufgäbe bekommen. Nachts haben sie in ner Box im Stall gepennt.
    Und die Schienen damit ziemlich zufrieden zu sein! Ne Aufgabe, nen Menschen und ein warmes Plätzchen.

    Ich glaube nicht, dass ALLE Hund die für solche Aufgaben gezüchtet wurden, damit unglücklich sind, wenn sie so leben dürfen. Kommt natürlich auch auf die Menschen an.
    Aber Hofhaltung generell als Tierquälerei zu betiteln finde ich schlicht falsch.
    Da müssten ja auch alle Jagdhunde, die im Rudel (,draußen) leben und mit auf die Jagt gehen, unter Tierquälerei Fallen, nur weil sie so leben, wie sie über Jahrhunderte/-Tausende gezüchtet wurden.

    Für MICH ist Tierquälerei im Alltag
    - die Haltung von Kleintieren in den meisten Zooläden
    - die private Haltung der meisten Kleintiere (Frettchen in winzigen Käfigen, Hamster in Aquarien nicht größer als ne Schuhschachtel, Einzelhaltung von Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Mäusen, ...)
    - die Haltung der meisten Reptilien privat sowie im Laden!!!
    - Hunde die mit Gewalt "erzogen" werden
    - Hunde die an der kurzen Kette liegen
    - .... Gebt mir 10 Minuten und mir fallen noch mehr Fälle ein.

  • Hm meiner Erfahrung nach sind die nur nebenbei laufenden Hofhunde meist die normaleren hier auf dem Dorf.
    Ich nehme mal die, die den ganzen Tag noch immer an der Kette hängen oder im 8qm Zwinger 24 stunden zu bringen aus.
    Gehäufte und wesentlich deutlichere Verhaltensauffälligkeiten sehe ich bei den "er ist wie mein eigenes Kind" und den "sie sind die besseren Menschen" Hunden. Die Hofhunde sind in den meisten Gegenden meiner Erfahrung nach die normalsten Hunde.

    Wesentlich bedenklicher als das was den meisten bei Tierquälerei durch den Kopf schießt (prügeln, verhungern, Massentierhaltung, etc) finde ich die Form von Tierquälerei, die gern als Tierliebe getarnt wird, überfütterte Tiere, Hund die massive psychische Störungen entwickeln, weil sie nicht mehr als Tier, sondern als Mensch behandelt werden...

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    Ich sehe hier (ländlich) viele Hunde, die tagein tagaus das Grundstück "bewachen", nachts im Außenzwinger schlafen und ansonsten komplett nebenher laufen. Verhaltensauffälligkeiten inbegriffen.
    Hunde, deren Halter den ganzen Tag arbeiten, haben ja wenigstens abends/morgens/nachts ihren Menschen bzw. Beschäftigung und Zuwendung.

    Nehmen wir mal das Beispiel mit dem Berufstätigen: Der muss nach der Arbeitszeit noch Einkäufe erledigen, hat Hobbys, ist Duschen/Baden, muss kochen und dann bleibt auch nicht mehr stundenlang Zeit für den Hund. Dann soll der Hund nachts vielleicht noch auf dem Flur oder im Wohnzimmer schlafen und somit verbringt der Hund auch kaum Zeit mit seinem Menschen.

    Ein Hofhund sieht täglich verschiedene Leute, hat eine Aufgabe, hat Auslauf, begleitet sein Herrchen bei der Arbeit auf dem Hof, darf vielleicht mit aufs Feld etc.

    Die beiden Bernersennen Hunde bei uns am Reitstall sind den ganzen Tag draußen, sollen auf den Hof aufpassen und abends gehts mit aufs Sofa.
    Jeder der spontan am Grundstück vorbeikommt, würde auch denken ''oh gott der arme Hofhund'' aber was sonst mit denen gemacht wird, sieht ja keiner.

  • Ganz viel, was mit unseren haustieren aus Unwissenheit oder Ehrgeiz passiert- ich denke oft in unserem Stall, dass die leute zum teil nur Gutes wollen aber ihre Pferde wirklich schon fast quälen...ebenso denke ich das bei vielen hundehaltern- mal ehrlich- man sieht doch mehr, was falsch gemacht wird, als richtig.

  • Zitat

    Die beiden Bernersennen Hunde bei uns am Reitstall sind den ganzen Tag draußen, sollen auf den Hof aufpassen und abends gehts mit aufs Sofa.
    Jeder der spontan am Grundstück vorbeikommt, würde auch denken ''oh gott der arme Hofhund'' aber was sonst mit denen gemacht wird, sieht ja keiner.

    Und genau DAS ist der Knackpunkt mit vielen Situationen: man sieht etwas kurz, macht sich sofort ein Bild, verallgemeinert "was ich grade sehe, ist immer so" und wettert los. Sieht man im echten Leben oft und hier im Forum noch viel öfter. Man sieht äußerst selten das Große und Ganze und urteilt so falsch über Situationen, Menschen und Tiere.

    Zudem habe ich oft das Gefühl, dass gewisse Menschen schon Dinge als "Tierquälerei" ansehen, ohne wirklich zu wissen, was Quälerei ist.
    In letzter Zeit hier im Forum: Körperliche Einwirkung ist Quälerei! Halsband / Geschirr ist Quälerei! Halti ist Quälerei! nicht-Barfen ist Quälerei! Den Hund auch mal einschränken - Quälerei! Arbeiten gehen u. Hund alleine lassen - Quälerei!
    Wenns danach geht, ist eigentlich HUNDEHALTUNG Tierquälerei! ...und ne eigene Meinung haben sowieso :pfeif:

  • Ich war eine Zeit lang in einem Aquaristikforum, da fiel mir ganz stark auf, wie selbstverständlich Fische und Wirbellose unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden. Gerade bei den Nano-Becken scheint es vollkommen in Ordnung zu sein, Fische in 20 oder 30 Litern zu halten. Die Leitlinien des Bundestierschutzes sprechen von Minimum 60 cm Kantenlange, die diese kleinen Pfützen natürlich nicht haben.

    Auch scheint es in der Aquaristik durchaus noch üblich zu sein, Fische oder Wirbellose einfach im Klo runter zu spülen, wenn diese nicht dem angestrebten Zuchtziel entsprechen...

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    Und genau DAS ist der Knackpunkt mit vielen Situationen: man sieht etwas kurz, macht sich sofort ein Bild, verallgemeinert "was ich grade sehe, ist immer so" und wettert los. Sieht man im echten Leben oft und hier im Forum noch viel öfter. Man sieht äußerst selten das Große und Ganze und urteilt so falsch über Situationen, Menschen und Tiere.

    Ich weiß nicht, ob du dich hier auf mich beziehst, aber meine gesamte Familie ist im landwirtschaftlichen Bereich angesiedelt weshalb ich im Laufe der Zeit eine Menge Hofhunde und deren Besitzer kennengelernt habe und somit meine Erfahrungen machen konnte - und wie gesagt - es sind MEINE Erfahrungen, die sich nicht mit denen der Allgemeinheit decken müssen. ;)

  • Zitat

    Ich war eine Zeit lang in einem Aquaristikforum, da fiel mir ganz stark auf, wie selbstverständlich Fische und Wirbellose unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden. Gerade bei den Nano-Becken scheint es vollkommen in Ordnung zu sein, Fische in 20 oder 30 Litern zu halten. Die Leitlinien des Bundestierschutzes sprechen von Minimum 60 cm Kantenlange, die diese kleinen Pfützen natürlich nicht haben.

    Auch scheint es in der Aquaristik durchaus noch üblich zu sein, Fische oder Wirbellose einfach im Klo runter zu spülen, wenn diese nicht dem angestrebten Zuchtziel entsprechen...

    Da sind die Terraristiker auch nicht viel anders, wobei es da 2 krasse Lager gibt:
    Entweder es ist völlig normal, die Tiere falsch zu halten,
    Oder es ist jeder ein absoluter Tierquälerei, der nicht 500% alles richtig macht und auch nur einen Centimeter weniger Platz hat als von irgendwelchen Extremen "festgelegt".

    Ganz schlimm finde ich hier besonders Gecko- und Schlangenzüchter, die ihre Tiere einzeln in Schubladen halten und nur zur Möglichst farblich perfekten Vermehrung zusammen lassen. Von auch nur ansatzweise brauchbaren Haltungsbedingungen meilenweit entfernt. Aber Hauptsache Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der winzigen Plastikdose stimmen :dead2:

    lilactime: nein nein!! Ich habe niemanden direkt angesprochen! :smile:

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