Jagen - oder die Wahl zwischen Pest & Cholera

  • Hallo zusammen,


    ich hatte vor Monaten schonmal einen Thread zum Thema aufgemacht was das Thema jagen betrifft.


    Ich versuch mal die Situation zu beschreiben.
    Wir haben insgesamt drei Hunde. Unsere Hündin ist bei dem Thema wirklich 100%. Lässt sich IMMER abrufen.


    Dann sind da noch unsere Jagdschweine (knapp 12 Monate alter Kangal-Mix und 2,5 Jahre alter irgendwas Mix beide 30kg+).
    Mittels Antijagdtraining (Pia Gröning) hat sich auch bei denen schon viel getan und sie sind nahezu! zuverlässig und genau hier beginnt unser Problem.


    Wenn ich dabei war hatten wir die letzten Monate keine "Ausritte" mehr...was aber anders aussieht wenn ich nicht dabei bin. Das heisst nicht das die jedesmal versuchen abzudampfen aber die Quote ist bei Frauchen höher als bei mir obwohl wir viel gemeinsam gehen und auch zusammen mit den Hunden trainieren.


    Tja jetzt ist die Frage was tun? Weil auch wenns nur ab und zu und auch nur kurz ist.....(wie gesagt es kann mal einen Monat gar nix sein und dann je nach Situation auf einmal wieder)


    Was bleibt an Optionen?
    lebenslang Schleppleine --> kommt für mich nicht in Frage und lässt sich auch mit 3 Hunden schlecht umsetzen.
    Superrückruf --> muss ja schon etwas härter trainiert und auch hier die Frage funktioniert das dann 100%?
    Teletakt als Notstop für den Fall der Fälle. Wer hat hier schon Erfahrungen gemacht.


    Gerade wenn man im Rudel spazierengeht und auch andere HH mit dabei sind reicht es wenn ein Hund durchstartet...
    Automatisch rennen ALLE los und dann wirds verdammt schwierig.


    Vielleicht liege ich auch falsch aber mittlerweile bin ich fast überzeugt das ein 100% bei manchen Hunden mit entsprechend Jagdtrieb nicht oder nur schwer machbar ist. Im Rudel wirds nochmal schwieriger wenn man zwei oder mehr Jäger mit dabei hat.


    Das jagen bei Hunden zu 100% unterbunden werden muss und das aus vierlerlei Gründen, dadrüber sind wir uns alle einig denke ich.


    Ist halt wirklich die Wahl zwischen Pest & Cholera....

  • Du hast als Option vergessen:
    - mit dem Restrisiko leben


    100% ist nie erreichbar, es sind Tiere, keine Automaten.


    Dass gibt es noch die Möglichkeit, an kritischen Stellen den, der sich als erster vom Acker macht anzuleinen - müssen doch nicht immer alle gleichzeitig frei sein. Von den Jagdschweinen immer nur einer, dann kann man auch ein Auge drauf haben.


    Über Erfahrungen mit TT wirst du nicht diskutieren können, das Ding ist VERBOTEN.

  • Ein Restrisiko bleibt immer.


    Und das Teletakt als Geheimwaffe?
    In Deutschland ist es verboten, hier bei mir ist es erlaubt. Aber es hilft nicht, das zeigt sich hier Tag für Tag. ;)


  • Die mit Impuls soweit ich weis...aber Ton und Vibrationshalsbänder auch? Sicher bin ich mir aber auch bei Impuls nicht, da das bevorzugt die Jäger hier benutzen und ich aus der Ecke den Tip bekommen habe


    Als Geheimwaffe sehe ich das ganze nicht, sonder wie gesagt als "Notstop". Mit dem Restrisiko kann ich normalerweise auch gut leben nur sind hier im Fall der Fälle auch andere betroffen. (Landstrasse / Auto --> usw.)
    Die arme Frau die unseren angefahren hatte...der ist gott sei dank nix passiert aber die war fertig deswegen....


    Wie gesagt die machen sich sehr selten vom Acker (98/100) und es gibt auch nicht den Treiber...
    Nur wie es sich gezeigt hat kann halt einmal wirklich einmal zuviel sein

  • Es muss ja nichtgleich lebenslang SL sein, sondern eben vielleicht dann, wenn deine Frau geht und vielleicht auch nur dann, wenn ihr an potentiell "gefährlichen" Stellen seid.
    Ansonsten weitertrainieren und möglichst keine Erfolgserlebnisse für die Hunde mehr ermöglichen.

  • Meine "Jagdsau" Woody ist inzwischen 12 und wird nur in wildfreien Gebieten abgeleint! Wir leben damit, er wird an der Flexileine geführt und bekommt ausreichend Auslauf. Wir haben auch etliche Trainings hinter uns, zwar erfolgreich, aber leider nicht immer.... deswegen, um auch das kleinste Restrisiko auszuschließen, wird angeleint.

  • Ich habe hier ach 2 Jagdschweine & bin in etwa so weit wie ihr.
    Vielleicht ist deine Frau nicht ganz so Aufmerksam wie du oder erkennt die Anzeichen der Hunde nicht so gut wie du?
    Ich muss meine zwei im Auge behalten, damit ich erkenne wann sie Anzeichen machen durchzustarten. Sind sie erst am rennen ist es zu spät. Mein Mann ist da auch etwas zu langsam, d.h. bei ihm kann es auch passieren dass sie mal kurz weg sind, was ich hasse weil es jedesmal das ganze Training kaputt macht.
    In Wildreichen oder Gebieten wo ich weiß dass es reizvoll für die Hunde ist kommen sie an die Leine.
    Ich habe für Beide sowohl Schleppleine oder 8m Flexileinen so dass auch an der Leine noch genug Spielraum ist.
    Ich habe auch mal an ein Halsband z.b mit Vibration gedacht (Stom kommt nicht in Frage, da eh verboten). habs aber nie ausprobiert, aber mein Gedanke war dass beim losrennen mein Stimmlicher Reiz nicht mehr zu ihr durchdringt & dass deshalb vielleicht die Vibration noch bei hr ankommt. Keine Ahnung ob der Gedanke schlau ist, bis jetzt habe ich mich noch nicht zum Test durchringen können.

  • Dass es mit zwei Schleppleine in der Hand schwierig wird habe ich auch schon festgestellt. Wenn ich mit zwei Hunden gehe ziehen die solange ich nicht in Wald bin einfach eine Schlepp ohne Handschlaufe hinter sich her. Damit kann man immer noch schneller eingreifen als wenn sie komplett frei sind.

  • Die Optionen hast du ja schon aufgelistet.
    Teletak, Sprüh- oder Rüttelhalsband ist für mich ein absolutes No-Go, vor allem, weil es einfach nicht funktioniert und eben dem Hund zum Teil Schmerzen zufügt, das Vertrauen flöten gehen kann, Fehlverknüpfungen mit neuen Baustellen entstehen können usw. Ich kenne ein paar Leute, die Teletak und Co. ausprobiert haben. Einer davon muss es ca. ein bis zwei mal im Halbjahr bei höchster Stufe anwenden, und sicher ist dass dann auch nicht, ob der Hund reagiert wie gewünscht.
    Die anderen Tester, haben es schnell sein lassen, nachdem der Hund nach dem Impuls völlig erschrocken ist und panisch stiften ging.


    Ich habe hier auch so eine Jagsemmel neben mir aufm Sofa. 99% hört die Maus astrein, befolgt auch alle Befehl sehr gut, solange der Reiz durch Wild oder Wildspuren nicht zu groß ist. Seit über einem Jahr sind wir jetzt am Schleppleinentraining dran, Besserungen gab es in allem Möglichen. Aber ob wir Ashanti jemals draußen ohne Leine laufen lassen können, das steht in den Sternen. Wir freunden uns damit an sie nie richtig laufen lassen zu können. Dafür haben wir dann eben genug Alternativen geschaffen. Alles eine Frage des Managements.


    Und wenn du (oder deine Frau) mit drei Hunden zu viel zu tun hast, und NUR deshalb die Schlepp nicht nutzen willst, dann geh halt getrennt mit den Hunden gassi.
    Sucht euch irgendwo ein eingezeäuntes Gelände in nem Verein oder Hundeschule, wo ihr den Hunden regelmäßig Sozialkontakte und Freilauf ermöglichen könnte.
    Dann kommen auch Bewegung und Toberunden nicht zu kurz.


    Ein erntsgemeinter Rat:
    Lieber ein Leben lang Leine dran, als einen überfahrenen oder erschossenen Hund, bzw. als einen vom Hund verursachten schlimmen Verkehrsunfall.


  • Wenns nicht anders geht wird nix anderes bleiben wobei ich z.B. einem Hund lebenslang Leine zu verpassen bei weitem schlimmer finde als ein Sprühhalsband oder Rüttler im NOTFALL zu verwenden. Das ist halt sehr subjektiv.
    Ich will mit dem Ding eigentlich auch nix trainieren sondern nur stoppen können das o.g. Sachen nicht passieren können. Trainiert wird wie gehabt weiter.
    Mir wäre es auch fast lieber 1-2 mal pro Jahr ein Teletakt einsetzen zu müssen als die Hunde dauerhaft einzuschränken. Auch Schlepp ist ja im Prinzip keine 100% Sicherheit. Wenn der losgallopiert trotz Schlepp...hatte jetzt noch nicht das Vergnügen, kenne aber Geschichten dazu...HH liegt im Dreck und der Hund ist samt Schlepp weg...


    Denke ich werde das mit dem Sprühhalsband testen bevor ich meine Hunde dermaßen mit Schlepp & Co einschränken muss. Finde es z.B. auch extrem wichtig das alle Hunde miteinander laufen können was ja ANSICH gut funktioniert und meiner Meinung nach auch wichtig ist fürs "Rudel" ist. Getrennt sind die im Alltag oft genug. Einen nehm ich sowieso schon immer mit auf Arbeit damit wenn meine Frau geht nicht beide "Jäger" hat.


    Nur am Rande...wenn einer unserer Hunde bei nem Stromschlag(z.B. am Weidezeaun) in Panik davonlaufen würden, würde ich zuallererst an der Bindung arbeiten. Frage ist für mich auch wie die Halsbänder von deinen Bekannten eingesetzt wurden bzw. wie die genaue Situation war.

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