Ein Hund für unsere Familie?
-
-
Zitat
Den English Springer haben wir uns ausgesucht, weil er ein absoluter Familienhund sein soll, anhänglich und verschmust aber auch intelligent und aufgeweckt. Wir möchten mit den Anforderungen, die ein Hund an uns stellt wachsen können und ich glaube, dass unsere Tochter langfristig auch mehr Freude und Interesse an einem Hund haben wird, mit dem sie üben und lernen kann. auch mich selbst reizt solch ein Hund viel mehr, als einer mit dem man nur ein wenig rausgeht, mal ein Stöckchen wirft und das wars.Ich glaube, du missverstehst da etwas. Selbst mit einem kleinen Yorkshire kannst du im Prinzip (fast) alles machen - Agility, Tricks, Suchspiele, stundenlange Spaziergänge usw.
Der große Unterschied ist aber - er braucht all das nicht unbedingt täglich bzw. regelmäßig. Er nimmt dir nicht gleich die Bude auseinander wenn ein paar Tage lang auch nur mal Garten angesagt ist.
Das macht ihn für mich zu einem guten Familienhund.Der Springer Spaniel gehört zu jenen Rassen, die regelmäßigen Input zwingend brauchen. Auch wenn gerade die Ehe von Herrchen und Frauchen vor dem Aus steht, die Tochter schweren Liebeskummer hat und der Sohn grad mitten im Prüfungsstress steckt. Das spielt für den Hund keine Rolle, der will und braucht ein gewisses Maß an geistiger Auslastung. Wenn er das nicht bekommt - viel Spaß. Das ist dann Stress pur - für beide Seiten.
Und genau das macht ihn für mich zu keinem guten Familienhund. Denn ein Familienhund muss in erster Linie eines sein: flexibel, anpassungsfähig, auch mal zurückstecken können wenn gerade mal nicht so viel Zeit da ist. Und da gibt es viele, viele Rassen die darin eindeutig besser sind als der Springer.
Die Attribute anhänglich, aufgeweckt, verschmust und intelligent passen auf geschätzte 300 andere Rassen auch.
Im Übrigen muss ich immer ein wenig lächeln wenn Hundeanfänger davon reden, dass sie eine "Herausforderung" möchten - ein Welpe, egal welcher Rasse, ist eine große Herausforderung, die von vielen unterschätzt wird. Gibt nicht wenige hier im Forum, die schreiben "Welpe, nie wieder!". Einem Hund, gleich welcher Rasse, gerecht zu werden, ist eine Herausforderung. Da braucht es beim besten Willen keinen Spezialisten, weder den Hütejunkie noch die Jagdsau. Ich glaube ehrlich dass ihr mit einer der bereits genannten Rassen oder einem anderen moderaten Hund besser bedient wärt. Bedenke bitte auch dass deine Tochter in wenigen Jahren womöglich ganz andere Interessen haben wird - mit 16, 17 kam ich zudem oft erst gegen 17 Uhr aus der Schule. Für einen agilen, fordernden Hund hätte ich da beim besten Willen keine Zeit gehabt.
Schade dass hier ganz offensichtlich mal wieder ein Hund rein nach Optik ausgesucht wird.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ist hier der Kooikerhondje schon aufgetaucht? Die Suchfunktion erbrachte jedenfalls nix :)
Den könntest du dir auch mal anschauen. Ich kenn da eine ganz liebe, verschmuste und superintelligente Hündin..
-
Ich mein auch, das ein springer Spaniel nichts für Euch ist.
Ist eine tolle Rasse, aber eben ein Jagdhund zum aufstöbern von Wildtieren.
Sowas wollte ich im Wald nicht an der Leine haben. -
Ich bin jetzt ehrlich gesagt verwundert, warum der Thread überhaupt eröffnet wurde? Die Rasse stand von Anfang an fest und die Rasse wird es auch...
Ich möchte aber noch klarstellen, von wegen "nur auf Dauer Gassi gehen ist zu langweilig" - mit keiner der genannten Rassen muss man auf dauer "nur" Gassi gehen. Man kann mit so gut wie jedem Hund was machen, was über Gassi hinaus geht. Der Punkt ist aber es gibt Rassen, die es verzeihen, wenn sie mal im Alltag wegen was auch immer ein bisschen zurück stecken müssen und es gibt Rassen die suchen sich anderweitige Beschäftigungen, wenn sie nicht perfekt ausgelastet sind.
Ich würde nach wie vor abraten von English Springer Spaniel und Border Collie. Und man kann das gern auch als "Herausforderung" bezeichnen, ich bezeichne das als Naivität. Der erste Hund, dann auch noch ein Welpe - das ist schon mehr als Herausforderung genug, nach meiner Meinung.
Bei mir spielt Optik auch eine wichtige Rolle, aber da es auch so viele Rassen gibt, sollte man eigentlich immer einen passenden Hund finden, bei dem beides stimmt.
Obwohl ich jetzt mittlerweile 2 Hunde hab, die bisher sehr gut gelungen sind - ein richtiges Arbeitstier würd ich mir nicht zutrauen.
-
Ach jetzt seh ich grad, dass ich mir meinen Post hätte sparen können - Dreamy kam mir ja schon mit allem zuvor
-
-
Nochmal zum Thema "Showlinie", denn so nennt man die Zuchtrichtungen von Gebrauchshunderassen, die nicht mehr auf Arbeitsfähigkeit selektiert werden:
Selbst wenn ein solcher Springer nicht mehr jagdlich einsetzbar wäre, so hat er dennoch noch eine Reihe von Verhaltenssequenzen aus dem jagdlichen Repertoire, die ihm einfach angeboren sind und die man nicht einfach so wegerziehen oder wegtherapieren kann und die sich z. T. auf recht subtilem Wege ein Ventil suchen, und man tut gut daran, irgendeine Beschäftigung für den Hund zu finden, die die noch verbliebenen Verhaltenssequenzen befriedigen... was nicht immer so einfach ist...
...denn meist ist das Erste, was den Hunden abhanden kommt, Nervenstärke und Frustrationstoleranz, weil sie diese Eigenschaften bei ihren z. T. gefährlichen Einsätzen nicht mehr brauchen, so dass nicht wenige "Showlinien-Hunde" bei heute so populären Hundesport-Ersatzaktivitäten zum unkontrollierten Aufdrehen neigen.
Jagdhunde sind nun nicht unbedingt mein Beritt (es gibt aber hier eine(n) User(in), die Welsh Springer hat), ich kenne mich besser mit anderen Hundetypen aus, daher ein Hütehunde-Beispiel, nämlich das stereotype Festglotzen oder das Beschleichen von Blättern, Regentropfen, etc. beim Bordercollie.
Wenn ich das recht verstanden habe, ist der Springer Eurer Bekannten gerade mal ein Jahr, also noch nicht ganz "fertig" im Kopf. Der kann sich noch entwickeln.
Und wenn Ihr zu der anvisierten Züchterin fahrt, guckt Euch an, was sie mit den Hunden macht, inwieweit die ableinbar und alltagstauglich sind. Ein schönes Grundstück "mit viel Platz zum Spielen und Toben", Ausstellungserfolge, das ganze Welpen-Umweltreize-Präge-Gedöns etc. sind zweitrangig, viel wichtiger ist, ob die Elterntiere die nötigen Charaktereigenschaften für ein stressfreies Alltagsleben mitbringen, und dazu muss man mit den Hunden halt einfach auch arbeiten, die müssen runter vom Grundstück und rein in den Alltag, und damit meine ich nicht nur Ausstellungsring und Hundeplatz.
Caterina
-
so, nun holen wir alle erstmal unsere Yogamatten raus, setzen uns bequem hin und atmen mal tief durch!
Zunächst möchte ich mal klarstellen, dass die Entscheidung bezüglich des English Springer nicht unumstößlich ist. Wir fahren zum Züchter, um genau zu überprüfen, ob das ein Hund für uns wäre! Darüber hinaus möchte ich an dieser Stelle dann auch das Fachwissen des Züchters nutzen und dem auch vertrauen können.
Des weiteren möchte ich zu Bedenken geben, dass ich Mutter von 2 Kindern bin (der Große ist schon 23 und hat ADHS) und ich denke uns allen ist klar, dass man bei Kindern auch nie genau weiß, mit welchem Temperament die Kleinen auf die Welt kommen! Meine beiden sind/waren fordernd und körperlich agil und ich hab sie nicht im Kinderheim abgegeben! Bis jetzt....
Was ich damit sagen will, ist, dass ich als Mutter schon gewisse Anforderungen gewohnt bin und mich dem durchaus gewachsen fühle! Das solltet ihr auf alle Fälle bei euren Überlegungen berücksichtigen - vielleicht besonders, wenn ihr selbst keine Kinder habt! Denn Kinder sind noch eine ganz andere Challenge als ein Hund, das ist wohl jedem klar!Tja, und jetzt könnt ihr eure Yogamatten wieder zusammenrollen und die Steine rausholen! Ja, ich suche mir meine Hunderasse nach dem Aussehen aus! Ich bewundere jeden, der seinen Hund rein nach dem Wesen ausgesucht hat, aber mir mag das nicht gelingen! Schade, aber ist so und ich fühl mich trotzdem gut dabei! Ich hoffe, ihr könnt das so stehen lassen - menschen sind eben unterschiedlich!
-
Hi,
ichfinde nichts dran verkehrt einen Hund nach optischen Gesichtspunkten auszuwählen.
"Sich auf einen Züchter zu verlassen" ist .... (moment ich mach mal kurz den Sonnengruss...)...Züchter ist nicht ein Prädikat für: "Ich kenne mich aus". Kann sein...muss aber nicht.
Wenn du wirklich an der Rasse Interesse hast, dann guck sie sir beim Jäger an, der mit dem Hund arbeitet und lasse dich dort beraten.
Im Prinzip ists wie mit der Border Zucht. Gehst du zu einem Show Züchter kannst du dir zu 80 % sicher sein, dass dort keine Ahnung von Arbeit am Vieh vorhanden ist, du als Käufer aber genau mit den Problemen konfrontiert wirst. die ein Hund bietet, der gerne hüten möchte, es aber nicht mehr kann, oder die Ausbildung dermassen kompliziert ist, nur um einem Hund "etwas zu bieten", was er evt. benötigt wie die Luft zum Atmen.
Nur eben, dass die Züchter sich zwar toll im Show-Ring auskennen und auch die richtige Hundebürste empfehlen können, aber eben ihre Hunde nirgends mal einen Wesenstest machen müssen und einfach nur nach Optik gezüchtet wird.Eine Hund, wie den Springer Spaniel, der noch so dicht an der Arbeitslinie ist, musst du dir in den Arbeitsbereichen anschauen. Alles andere ist QUARK....
Das ist mein Tipp.und nun: "Vriksa Asana" und atmen...passt auch gut zum Jagdhund....gut auszuführen, wenn der Hund im Wald verschwunden ist und du warten musst. "Vriksa Asana" (der Baum)
-
Ich rate Dir auch dazu den Springer Spaniel bei seiner Arbeit anzuschauen. Dort wirst Du die Hunde sehen wie sie sind.
Das ist generell bei jedem Hund für einen Arbeitszweck anzuraten: Den Hund bei der Arbeit anschauen, sich es erklären lassen was die da tun und warum.
ZitatIst eine tolle Rasse, aber eben ein Jagdhund zum aufstöbern von Wildtieren.
Sowas wollte ich im Wald nicht an der Leine haben.An der Leine ist ja noch gut. Jenseits der Leine wird es dann spannend. Kommt eben nicht immer so gut, wenn der Hund jenseits des Weges fleißig vor sich hinstöbert.
Ehrlich gesagt kann ich es immer nicht verstehen warum man sich bewusst eine "Herausforderung" zulegen muss. Wem muss man denn was beweisen? Sich selber? Den anderen? Man könnte drüber schmunzeln und sich schweigend zurücklehnen, wenn da nicht am Ende ein Hund dran hängen würde, der ein Leben voller Vorenthaltungen leben müsste. :/
Und das ist nicht so dahergesagt, das ist mein alltägliches Brot. Ich arbeite nämlich sehr viel mit Menschen, die auch die Herausforderung gesucht haben und irgendwann ernüchtert feststellen müssen, dass die Genetik immer siegt...
-
Hallo,
Ich hab jetzt nicht alles gelesen... muss ich ehrlich sagen... aber wurde denn der Kurzhaar Collie schon genannt? Die sollen ja ansich gern arbeiten, aber nicht solche Arbeitsjunkies wie z.B. die Borders sein.
Beim Border Collie ist das so eine Sache... man kann wirklich Glück haben und einen aktiven Familienhund erwischen, aber in der Regel sind die wirklich sehr arbeitsfreudig, müssen aber dennoch Ruhe lernen. Wenn Border dann einen Erwachsenen, den man wirklich einschätzen kann.
Die Spaniel die ich kenne, sind in der Regel auch arbeitsfreudig und jagen auch gern. Wir haben einen im Dorf, der wird nicht jagdlich geführt, aber die Dame hat sich vom Jäger anleiten lassen, wie sie den Hund auslasten kann. Die beiden sind ganz happy damit.
So und nun zu der Sache mit dem optisch aussuchen. Ich habe mir meinen Traum-Wunschhund auch ausgesucht, weil diese Rasse für mich optisch einfach die schönste Rasse ist. Der Charakter gefällt mir natürlich auch, stand aber schon etwas an zweiter Stelle, muss ich ehrlich sagen. Aber wenn man das macht, dann muss man wirklich den Willen und die Möglichkeit haben (oder schaffen) sich auf den Hund einzustellen und zwar mit dem 'Worst-Case-Szenarien'. Und im Zweifel den Hund mit etwas auslasten, was man selbst ursprünglich vielleicht gar nicht machen wollte. Alles andere wäre dem Hund gegenüber unfair.
Letzten Endes ist es deine bzw. eure Entscheidung, welchen Hund und welche Rasse ins Haus kommt.
Liebe Grüße
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!