Fühle mich unverstanden, weil ich Angst vor Hunden habe

  • Also, ich weiß net - manche Reaktionen erscheinen auch mir hier etwas aggressiv. Ganz ehrlich, wenn ich wo zu Besuch bin - ob privat oder geschäftlich- und ich habe Angst und äußere dies entsprechend, dann kann ich doch ein wenig Rücksicht erwarten, oder nicht? Für mich als Gastgeber gehört das jedenfalls zu den Grundregeln der Höflichkeit, daß auch ein Gast (privat wie geschöftlich) sich bei mir in der Wohnung wohlfühlen darf. Und wenn der Hund deswegen statt neben mir im Schlafzimmer schläft, davon stirbt er glaub ich echt nicht.

    Ich vermenschliche meine Hunde gerne, sie dürfen bei ir Vieles, was Andere nie tun würden (beim Essen mit auf der Eckbank liegen, im Bett schlafen, u.a.) - aber in der Hinsicht kenn ich nix. Gast ist Gast, und wenn der Angst haben muß, kann man sich auch nicht entspannt unterhalten, und wenn der geschäftlich da ist, und sich dauernd panisch rumdreht, ob er gleich gefressen wird, kommt auch keine Arbeitsstimmung auf...

    Was soll jemand machen, der irgendwelche Riesenschlangen sammelt - sagt der auch "wenns Dir net paßt, kannst ja gehn"?? Irgendwo find ich, hört die Tolerantz auf, die ich von einem Gast erwarten kann, und muß ein bisserl Rücksicht nehmen. Mit "Stell Dich net so an, der bleibt im Körbchen" nehme ich keinem die Angst, und erhöhe nicht eben die Bereitschaft, sich mit dem Thema Hund überhaupt zu beschäftigen.

    PS: sagt doch keiner, DU überträgst die Angst auf die Tochter, sondern die Angst überträgt sich - Vorbildfunktion sei dank.... ;-) Das ist kein Vorwurf, sondern Fakt. Aber daran nicht zu arbeiten, würde die Tochter nicht weniger ängstlich machen, das ist das, was Du ihr mitgibst...

  • Liebe TE -

    wie schon andere hier schrieben, handelt es sich in deinem Fall ja nicht um "Besuch" - im Sinne von Freundschaft pflegen - sondern um Begleitumstände, die zu einer Dienstleistung gehören.
    Nämlich:
    Nachhilfe für deine Tochter.
    Also:
    Warum sagst du der Dame nicht einfach, dass du dir ne andere Lehrerin suchen wirst, wenn sie ihr Verhalten nicht ändert?

  • Zitat

    Ich finde es nicht so feinfühlig, mich etwas vorschnell vorzuwerfen, ich würde meine Angst auf meine Tochter übertragen.


    Das hat nichts mit fehlender Feinfühligkeit zu tun, es passiert automatisch und soll kein Vorwurf an dich sein.

    Zitat

    Angst hat man einfach, das ist etwas, dass man nicht so einfach und leicht kontrollieren kann. Wer weiss welche Erfahrungen der Ängstliche gemacht hat ? Ihn auszulachen ist das Letzte.


    Das wissen wir alle, denke ich. Und ja, es ist nicht fair, jemanden auszulachen, keineswegs. Aber ich glaube, was die Sprüche deiner Kollegin betrifft, sind sich hier die meisten einig. Es ist nicht ok, dich oder gar deine Tochter deswegen zu verspotten.

    Zitat

    Und ich denke, dass eine gewisse Angst vor Hunden etwas Natürliches ist.


    Jemand der natürlicherweise gegenüber Hunden vorsichtig ist, kann damit leben, dass sich ein Hund im selben Raum befindet. Jemand, der ein Trauma hat, vielleicht nicht. Ich sehe da schon einen grossen Unterschied und du hast ein Trauma aufgrund deiner Erfahrungen in der Kindheit, das ist keine "natürliche Vorsicht".

    Zitat

    Schliesslich kann ein Hund an einem Menschen mit seinem Biss mehr Schäden anrichten, als Katzen oder Hamster.


    Täusch dich da nicht...

    Zitat

    Weil Hundehalter, die in Umgang mit Ängstlichen keine Erfahrung oder keine Ausbildung haben, neigen dazu, den Ängstlichen als Störenfried und dumm abzustempeln.


    Du ich bin tatsächlich Hundehalter und nicht Psychiater. Trotzdem kann ich Empathie emfinden und Rücksicht nehmen. Hier fängst du an, Fremden etwas zu unterstellen. Vielleicht möchtest du, dass die Menschen so denken, es ist aber sicher nicht so. Kein normaler Mensch (wozu auch Hundehalter gehören), wird jemandem, der anständig sagt, dass er Angst hat, unterstellen, er sei dumm.

  • Ich gebe zu, das ich für keinen Besuch irgend ein Tier umräumen würde. Davon ab, das die Behausung der Nager oder die Terrarien/Aquarien nicht mal so einfach umzusetzen sind, würde ich keinem meiner Tiere den Stress antun wollen.
    Kein Besuch ist gezwungen irgend einem Tier zu nahe zu kommen. Und ich werde auch keinem Menschen mit Schlangenphobie unsere Kornis auf die Schulter legen ;)
    Allerdings ist mein Freundeskreis auch nur auf Leute beschränkt, die keine Probleme mit Hunden haben :???:
    Meine Spinnephobie hab ich übrigens dank eines Kumpels verlohren, der Spinnen in Terrarien hält. Schrittweise immer näher zu den Terrarien und mittlerweile könnte ich mir so ein Tierchen sogar selbst vorstellen (dann klappt es vielleicht bald auch mit dem anfassen ;) ).

    Bei Handwerkern werden die Hunde und Kater weggesperrt. Das ist die einzige Ausnahme, die sind ja zum Arbeiten da.

  • Zitat

    Ich finde es nicht so feinfühlig, mich etwas vorschnell vorzuwerfen, ich würde meine Angst auf meine Tochter übertragen. Angst hat man einfach, das ist etwas, dass man nicht so einfach und leicht kontrollieren kann.

    Sorry, DAS ist eben nicht richtig. Angst ist erlernt oder übertragen. Und nach Deiner Schilderung hast Du Deine Angst zu 100% durch DEIN Verhalten und Deine Ansichten auf Dein Kind übertragen. Das finde ich für Dein Mädchen wirklich traurig und auch sehr schade, weil Du ihr dadurch das Leben nicht gerade leichter machst. Hunde trifft man nun einmal an jeder Ecke.

    Ich habe zwei sehr kleine und einen etwas über mittelgroßen Hund und musste schon oft feststellen, daß das falsche Verhalten ängstlicher Eltern von Kindern natürlich übernommen wird.
    LG von Julie
    PS: Ich sehe es wie die meisten User hier. Im Alltag verbiege ich mich und meine Tiere oft so sehr, damit sich niemand gestört fühlt, da möchte ich doch wenigstens in MEINEN vier Wänden keine Beschränkungen auferlegen müssen.

  • Zitat

    Ich finde es nicht so feinfühlig, mich etwas vorschnell vorzuwerfen, ich würde meine Angst auf meine Tochter übertragen. Angst hat man einfach, das ist etwas, dass man nicht so einfach und leicht kontrollieren kann.

    Ängste werden fast immer von Eltern oder sonstigen Vorbildpersonen auf Kinder übertragen - v.a. wenn es um so was wie Spinnen, Hunde, etc. geht.
    Kinder lernen von klein auf anhand der Reaktionen der Eltern. Das macht Sinn, das ist eine Form der Überlebensstrategie.
    Das machen sogar Hunde - wenn ich sehe wie sich die Jungspunds immer an den Erwachsenen orientieren, kann man das ganz genau erkennen.

    Zitat


    Wer weiss welche Erfahrungen der Ängstliche gemacht hat ? Ihn auszulachen ist das Letzte.

    Das stimmt - hier lacht Dich aber keiner aus.

    Es stimmen Dir nur nicht alle zu, dass sich die ganze Umwelt verbiegen muss, nur weil jemand Angst hat.

    DAS ist ein himmelweiter Unterschied.

    Ich nehme ausserhalb Rücksicht indem ich meine Hunde zu mir nehme und anleine. Und ich nehme in meinem Haus Rücksicht, indem ich darauf achte, dass Besuch bei uns möglichst nicht von den Hunden belästigt wird. Aber wegsperren, wenn Hund sich benimmt und neben mir liegen bleibt ... warum?

    Bei geschäftlichen Besuchen ist das wieder was anderes.

  • Die Situation hatte ich schon...ein handwerker kam und als er meinen alten herrn (einer Seele von Hund) sah, hat er die Wohnung nicht betreten. Für mich war es selbstverständlich meinen Hund im KInderzimmer wegzusperren, bis der handwerker wieder gegangen ist. Da dies keinen ganzen Tag in Anspruch nahm ist das ok. Ja, auch wegsperren gehört für mich dazu, denn ich weiß nicht, was der andere erlebt hat! Und inh der eigenen Wohnung kennt der Hund alle Zimmer, so dass er keine Angst hat, wenn er mal in nur einem Zimmer bleiben muss. Das ist für mich kein verbiegen.
    Ich will ja auch nicht, dass ein Terrarienhalter zu mir sagt: Setzt dich ruhig hin, meine Vogelspinne läuft nicht über den Sessel, die bleibt nur auf dem teppich. na schönen Dank auch!

    Wenn ich irgendwohin komme, oder jemand zu mir kommt und Angst hat, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich auf die Angst eingehe und meinen Hund sichere. Auch in der EIGENEN Wohnung! Das ist für mich Rücksichtnahme und mit dieser Rücksichtnahme habe ich es schon geschafft, dass ein Mensch seine Hundeangst tatsächlich verloren hat!


    Jeder HH, der -auch in der eigenen Wohnung- keine Rücksicht nimmt, handelt in meinen Augen respektlos und verantwortungslos!

  • ich stelle auch mal die Aussage in den Raum, dass es bestimmt total Spaß macht solche Äußerungen in ein Hundeforum zu stellen, um für Stimmung zu sorgen...
    Wirklich "persönlich" kommt mir das Problem nicht vor bzw. sehe ich hier den Adressat falsch gewählt.

    Liebe TS,
    du musst die Dienstleistung dort nicht in Anspruch nehmen. Tust du es doch: Selber schuld.
    Eine Diskussion über all DIE HUNDEHALTER ist ungefähr so sinnvoll wie über ALLE Frauen zu sprechen, weil die ALLE hohe Schuhe lieben etc.

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