Echte Wölfe und blöde Fragen
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mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
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Ja. Wenn ich das richtig gesehen habe, war der Hund an der Leine (kommt irgendwann mal als orangene Leine ins Bild).Der Wolf kam in Sicht, und der Hund ging immer weiter nach vorne.
Ich für mein Teil hätte da flugs umgedreht. Die Möglichkeit hätte es gemäß Video noch gegeben, denn in den ersten Sekunden war noch kein Gewusel.
Ich bin etwas zu spät dran, aber ich habe zufällig einen deutschen Artikel zu dem Video gefunden:
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/det…ampf-1695847324ZitatEigentlich wollte Klaras Besitzer Tommy Berglund in den Wäldern von Sunne in Schweden auf Elchjagd gehen. Die Jagdhündin streifte durchs Unterholz und war irgendwann verschwunden. Als der Besitzer das Tier wiederfand, glaubte er zunächst, sie sei von einem Elch getreten worden.
Also da war nichts mit Umdrehen, weil der Besitzer gar nicht dabei war. Wahrscheinlich Schleppleine? Sorry falls die Umstände schon vorher geklärt wurden.
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ich erwarte ja nicht, dass die 300 Wölfe hier geschossen/ausgerottet werden.
Ich erwarte nur, dass da mit etwas "Sinn und Verstand" rangegangen wird und die Leute, die da direkt von betroffen sind, nicht im Regen stehen gelassen werden.
Im Moment ist es ja definitiv so, dass von offizieller Seite da ziemlich wenig kommt, da wird sich eher hinter Plattitüden versteckt.Aber was wäre denn okay? Würdest du sagen 100 weniger Wölfe wären gut? Oder sollen nur die in deiner Gegend geschossen werden? Wie viele darf man schießen und wer soll das entscheiden?
Es kommt wahrscheinlich ziemlich wenig, weil erst Erfahrungen gesammelt werden müssen und sich angeguckt wird, wohin sich das entwickelt. Ich heiße das doch auch nicht gut und ich bin auch nicht gegen die armen Leute, deren Viecher gerissen werden. Ich will das auch nicht verharmlosen. Ich fände das auch gruselig wenn ich einem begegnen würde. -
Aber ihr mosert ja auch nur rum und habt keine einfallsreichen Ideen.
Wer mosert denn wo?
Ich finde den bisherigen Austausch sogar angenehm sachlich. Allerdings wird hier der Wolf eben nicht nur zur heiligen Kuh erklärt und Hurra gerufen, sondern die entstehenden und auch die in Zukunft befürchteten Probleme in Worte gefaßt und viele Fragen gestellt, auf die aber kaum jemand die Antwort kennt.
Ich möchte einfach nur meine Tiere geschützt wissen. Mehr will ich nicht.
Und dafür habe ich mich dieses ganze Jahr mächtig ins Zeug gelegt, arbeits- und zeittechnisch und auch finanziell. Ich hab im Februar bei Schnee angefangen, den Zaun aufzurüsten, mit eiskalten Fingern stundenlang Isolatoren eingeschraubt und Draht gespannt. Den Sommer über habe ich nach und nach den Rest der Flächen zauntechnisch aufgerüstet. Für die Fläche, die ich nicht fest einzäunen darf, weil Wintersportgebiet, habe ich für teuer Geld Schafsnetze samt Überbau gekauft. Jetzt brauche ich noch dringend eine Lösung für den Winter, aber meine Rücklagen für solche Dinge sind erstmal aufgebraucht und ich muss zunächst mal wieder ansparen, um mir einen sicheren mobilen Winterpferch (mobil wegen Baurecht, weil ich kein Landwirt bin) leisten zu können. Ich bin viele Stunden zusätzlich in Sachen Zaun frei mähen unterwegs und ich bin viele Stunden zusätzlich in Sachen Zaun/Untergrabungskontrolle unterwegs. Ich habe das vergangene WE damit verbracht, einen Winterstellplatz für die (mobile) Weidehütte herzurichten, der in unmittelbarer Hausnähe liegt, aber eigentlich von der Bodenbeschaffenheit und von der Hanglage gar nicht als Stellplatz geeignet ist, dafür musste ich nochmal für € 700,- Paddockplatten kaufen, plus Sand und Frostschutz, um die Weidehütte der Rinder dort aufstellen zu können.
Für den bisherigen Stellplatz weit hinten auf der Fläche wäre das so nicht nötig gewesen. Der wäre eben und durch den dortigen Stein-Untergrund auch nicht besonders matschanfällig.Das ist kein Mosern, das ist einfach nur eine Beschreibung eines Ist-Zustandes, den ich ohne Wolf nun mal nicht hätte. Und ich finde diesen Ist-Zustand ziemlich heftig. Zeit, Arbeit, Kosten, die dafür drauf gehen.
Wundert es wirklich, dass mein Hurra-Gebrüll da nicht ganz so laut ausfällt?
Man darf auch nicht vergessen, dass wir aktuell noch bei der Ausbreitung sind.
Ja, eben.
Wir sind erst in der Ausbreitungsphase - und wir haben jetzt bereits Wölfe, die sich auf Nutztiere spezialisiert haben, wir haben jetzt bereits Wölfe, die gelernt haben, Schutzzäune zu überspringen und wir haben jetzt bereits Wölfe, die sich sehr dicht an die Menschen herantrauen.Wie soll denn das weitergehen?
Diese Frage soll nicht bedeuten "Alle abschiessen", sondern sie wartet einfach auf Antwort: Wie geht es zukünftig weiter, wenn die Wölfe mehr werden?
Ich habe nicht vor, hieraus:
Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da er nicht mehr verfügbar ist. einen Teil der Beutekategorie-Statistik machen zu lassen. Deshalb habe ich s. o. all den Aufwand betrieben, um meine Tiere möglichst gut zu schützen.
Ich habe es satt, dass aus Nutztieren immer nur namen- und seelenlose Zahlen gemacht werden in solchen Statistiken. Deshalb mein hartnäckiges Personalisierungs-Konzept
:
Das da oben ist Bingo, Bingo ist halfterführig, kann die Füße auf Kommando geben wie ein Pferd, mag es gar nicht, wenn sein Zwillingsbruder nicht in der Nähe ist, den ruft er dann mit einem ganz speziellen kleinen Muhen, dass nur für seinen Bruder Boss reserviert ist und er frisst neben Gras und Heu am liebsten Pferdeleckerlis. Er will, wenn er gross ist, mal Zugochse werden. Am liebsten wird er unter dem Kinn gekrault und er kommt im Kuh-Galopp angerannt, wenn ich zur Weide komme.Meine Tiere leben ganzjährig draussen und dazu haben sie genauso das Recht, wie der Wolf. Auf meinem eigenen Land haben sie dazu sogar noch ein kleines bißchen mehr Recht als der Wolf.
Ich finds doof, wenn man jedem Beitrag einen 10-Zeiler hinzufügen muß, in dem man hinreichend erklärt, den Wolf nicht ausgerottet haben zu wollen.
Es muß doch möglich sein, auch negative Seiten zu beleuchten, ohne dass das immer sofort unterstellt wird?
Ja, so sehe ich das auch. Wirkliche Wolfsgegner hab ich hier bisher kaum gelesen. Nur Menschen, die an verschiedenen Punkten in Sachen Wolf Bedenken und Kritik äussern, wobei sich die Kritik in den allermeisten Fällen nicht gegen den Wolf selbst richtet, sondern gegen den offiziellen Umgang damit.Und dass Menschen, die es unmittelbar ausbaden müssen, wenn sie mit dem Wolf leben sollen, aus gegebenem Anlass einen Hauch mehr an Kritik zu äussern haben, als Menschen, die den Wolf in Fernseh-Dokus vom Sofa aus oder auf dem Wolfsrundweg in der Lausitz geniessen, leuchtet doch wohl auch ein.
Aber was wäre denn okay? Würdest du sagen 100 weniger Wölfe wären gut? Oder sollen nur die in deiner Gegend geschossen werden? Wie viele darf man schießen und wer soll das entscheiden?
Es kommt wahrscheinlich ziemlich wenig, weil erst Erfahrungen gesammelt werden müssen und sich angeguckt wird, wohin sich das entwickelt. Ich heiße das doch auch nicht gut und ich bin auch nicht gegen die armen Leute, deren Viecher gerissen werden. Ich will das auch nicht verharmlosen. Ich fände das auch gruselig wenn ich einem begegnen würde.Die Erfahrungen anderer Länder zeigen bisher, dass man ganz ohne Abschüsse eben nicht auskommen wird.
Mich würde es nicht wundern, wenn die Spring-Wölfin hier bei uns in D diejenige wäre, die als erste abgeschossen wird. Zum Vergrämen dürfte es zu spät sein, sie hat gelernt, wie einfach ihre Methode ist.Wir Nutztierhalter müssen lernen mit dem Wolf zu leben - aber der Wolf muss auch lernen, mit uns zu leben und sich an die "Absprache" halten, die da lautet: Pfoten weg vom Vieh. Wer E-Zaun und andere Schutzmaßnahmen nicht respektiert, muss gehen. Notfalls auch in die ewigen Jagdgründe.
LG, Chris
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100 % Zustimmung von mir !
Und ich bin ein absoluter Wolfsfan, mag diese Tiere und ihre Intelligenz - aber es muss auch bei aller Euphorie über die Rückkehr des Wolfes Rücksicht auf den Mensch und seine Tiere genommen werden
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Und ich bin ein absoluter Wolfsfan, mag diese Tiere und ihre Intelligenz
Ich mag sie im Grunde auch - aber die Intelligenz, die Präsenz, das ständige Dazulernen bei den Wölfen und das dadurch vermittelte Gefühl, als Weidetierhalter ständig auf die Probe gestellt zu werden und bloss ja keinen Fehler machen zu dürfen, sind die Dinge, die mir dabei ein gewisses Mulmigkeitsgefühl in Bezug auf meine "Draussen-Tiere" verschaffen.
Nicht, wenn ich da draussen rumturne, sondern in den Momenten, in denen man sich auf seine Sicherungsmaßnahmen verlassen muss. Und gleichzeitig immer wieder mitbekommt, dass der Zaun, den man selbst gebaut hat und der eigentlich weit über das empfohlene Maß hinausgeht, anderswo schon nicht mehr genügt hat.
Da kommt man schon ins Grübeln, wie weit man das mitmachen kann und will.
LG, Chris
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Aber was wäre denn okay? Würdest du sagen 100 weniger Wölfe wären gut? Oder sollen nur die in deiner Gegend geschossen werden? Wie viele darf man schießen und wer soll das entscheiden?Es kommt wahrscheinlich ziemlich wenig, weil erst Erfahrungen gesammelt werden müssen und sich angeguckt wird, wohin sich das entwickelt. Ich heiße das doch auch nicht gut und ich bin auch nicht gegen die armen Leute, deren Viecher gerissen werden. Ich will das auch nicht verharmlosen. Ich fände das auch gruselig wenn ich einem begegnen würde.
keine Ahnung, wieviele in Summe ok wären. Im Optimalfall halt soviel oder sowenig, dass ein Nebeneinander Herleben ohne Zwischenfälle möglich ist. Man darf ja auch nicht vergessen - das sind keine wilden Hunde, das sind die größten Beutegreifer die wir hier haben.
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Also da war nichts mit Umdrehen, weil der Besitzer gar nicht dabei war.
So isses halt mit solchen Videos.
Der HH lässt den Hund wildern, macht noch sensationsgeil eine Kamera an den Hund ... und *schwups* gibts wieder ein "Böser Wolf"-Video.Sowas hilft doch niemandem!
Wolfsmanagement geht doch nur über genaue Beobachtungen.
Wenn sie halt da sind, dann muss man gucken, wie sich Bestände vermehren, ob sich das einpegelt, ob Schäden an Nutztieren wirklich zunehmen oder ob das nur eine Info-Flut ist usw.Hier im Dorf gibt es einen Geflügelzüchter.
Der sammelt aus seinem Freilandgehege auch regelmäßig Kadaver von seinen Jungputen. Es gibt Uhus hier und - klar - Füchse.Da gibt es aber nicht so eine Aufregung, weil der wirtschaftliche Schaden geringer ist.
Ist halt so: Für Beutegreifer sind Nutztiere ein gedeckter Tisch.
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Der HH lässt den Hund wildern, macht noch sensationsgeil eine Kamera an den Hund ... und *schwups* gibts wieder ein "Böser Wolf"-Video.
Also ein Jäger der seinen Jagdhund mitnimmt zu dem was eben sein Job ist, daraus machst du mal eben einen Wilderer der sensationsgeil ist?
Irgendwo muss es bei dir ein Verständnisproblem geben, ganz eindeutig.Wenn der Geflügelzüchter bei euch das so hinnimmt, schade für ihn. Aber damit ist er unter Garantie nicht repräsentativ für alle Viehhalter und ganz sicher ist er in keinster Weise ein Vorbild.
Übrigens: Für viele Menschen ist der Hund auch nichts weiter als ein Ärgernis was vergiftet gehört. Dennoch willst auch du nicht das deine Hunde Giftköder serviert bekommen, oder?
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So isses halt mit solchen Videos.Der HH lässt den Hund wildern, macht noch sensationsgeil eine Kamera an den Hund ... und *schwups* gibts wieder ein "Böser Wolf"-Video.
Sowas hilft doch niemandem!
Es hilft auch niemandem, wenn Du wieder und wieder ignorierst, dass das ein Jagdhund bei der Arbeit war. Bevor Du weiterhin solchen Mist verbreitest, solltest Du Dich mal dringend informieren, wie die unterschiedlichen Jagdhunde arbeiten. Und dann solltest Du mal verinnerlichen, dass ein Jäger seinen Hund in aller Regel genauso liebt, wie Du das tust. Darüber hinaus hat er ihn zeitintensiv ausgebildet und ist auf seine Arbeit angewiesen.
Rein theoretisch hätte das z.B. auch ein Hund sein können, der bei der Dummy-Arbeit ist. Dabei entfernt sich der Hund ja auch außer Sicht und Einwirkungsbereich seines Menschen. Wie werden denn Rettungshunde genau ausgebildet? Ich weiß das nicht. Aber bei einer Flächensuche machen die das imho auch selbstständig ohne menschliches Anhängsel. Meinen Maxe habe ich früher auch über nicht unbedingt einsehbare Distanzen auf Verlorensuche geschickt. Auch sowas ist dort, wo Wölfe leben, ein Risiko.
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Die Erfahrungen anderer Länder zeigen bisher, dass man ganz ohne Abschüsse eben nicht auskommen wird.
Das werden wir auch in Deutschland lernen. Die ganzen Vergräm-Methoden können Wölfe mit ihrer Intelligenz bald durchschauen und sich dran gewöhnen. Woanders, wo auch geschossen werden darf und auch wird, wird eher von den Wölfen gelernt, daß man mit Menschen nicht spaßen kann oder sollte. Irgendwann wird man deshalb auch hier Lockerungen einführen.
Ich mag sie im Grunde auch - aber die Intelligenz, die Präsenz, das ständige Dazulernen ...
Da kann man mal sehen, WIE intelligent Wölfe sind. Man könnte schon sagen, sie sind intelligenter als Menschen.
Dazu kommt ja noch, daß Wölfe ihr Gelerntes den Nachkommen beibringen. So sind schon die "Kleinen" spezialisiert auf was, schon in jungen Jahren. Und so können sie auch umso schneller noch mehr dazulernen. Und so geht das dann weiter. Die lernen schneller als wir Menschen.Und Chris: Normalerweise - zugegeben - habe ich eher eine vegane Denkweise, was Tierhaltung und so angeht, und daß es mir ehrlich gesagt mehr um die Tiere leidtut als um die Halter, die ihre Einkünfte verlieren. Aber wenn ich deine Berichte lese, wenn du darüber schreibst, was gebraucht wird, wie viel Geld das kostet, was das für Mehrarbeit ist und so weiter, dann ist das nicht so oberflächlich wie in irgendwelchen Zeitungs- oder Fernsehberichten; das ist dann aus erster Hand; dann kann ich durchaus auch mal die Seite der Tierhalter verstehen. Danke dafür!
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