Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Man könnte schon sagen, sie sind intelligenter als Menschen.


    Als manche Menschen sicher. :lol:
    Grad deshalb finde ich es ja so wichtig, dass der Herdenschutz nicht wie derzeit erst immer dann anfängt, wenn bereits etwas passiert ist. Im Grunde müßte der Herdenschutz und zwar volle Kraft voraus bereits jetzt in allen Gebieten anlaufen, die man als Wolfserwartungsland ansieht.

    Denn wenn dort von Anfang an die Weidetiere gut und rundum geschützt sind, z. B. mit der wie in Brandenburg ja offensichtlich gut zu funktionierenden Kombination aus Hütenetzen und HSH, kann der Wolf gar nicht erst gross auf den "Geschmack" kommen.
    Nur leider werden Herdenschutzmaßnahmen erst dann gefördert, wenn die K... schon am dampfen ist - viel zu spät für so intelligente Tiere.
    So, wie hier z. B.:
    http://www.nwzonline.de/wirtschaft/wes…3338585111.html
    Wieder greift nur eine Förderung für bereits von Nutztierrissen betroffene Gebiete. Sind in einem Gebiet Schafe und andere kleine Wiederkäuer erst einmal gut geschützt, kann sich der Wolf dann erst noch ein paar Kälber holen, ehe auch da in Sachen Herdenschutz Förderungsmaßnahmen greifen. Notfalls weicht er ein paar Kilometer in den nächsten Landkreis aus. Und wieder hinken monatelang die Schutzmaßnahmen hinterher.

    Der Herdenschutz darf dem Wolf nicht hinterherhinken, so wie derzeit, sondern, wie es das Wort "Prävention" ja auch zum Ausdruck bringt, muss wesentlich früher zum Tragen kommen.


    Nun bleibt weiter abzuwarten, wie es im LK Vechta bei Tino Barth und seinen Schafen weitergeht:
    http://www.abendblatt.de/region/nieders…tet-werden.html


    T. Barth züchtet 4 verschiedene Schafrassen im Herdbuch, auch alte Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind. Deshalb hat er 4 unterschiedliche Herden, die er nicht mischen kann, weil sonst kein Mensch weiss, was da für ein Mix bei rumkommt und die Herdbuchzucht zum Teufel ist.
    Die Empfehlung HSH einzusetzen, würde für Herrn Barth bedeuten, dass er mindestens 8 HSH benötig, für jede Herde 2.
    Das sind Zusatzkosten von € 8.000,- im Jahr, umgerechnet auf den Monat
    > € 650,- . Wie soll man solche Beträge wieder reinwirtschaften?
    Von so Kleinigkeiten abgesehen, woher soll man mal eben schnell 8 einsetzbare HSH hernehmen?

    Ich verfüge über genug Empathie mit diesem Schäfer, um mir ansatzweise vorstellen zu können, wie entsetzlich es sein muss, doch eigentlich bisher alles den offiziellen Empfehlungen entsprechend gemacht zu haben und dennoch immer wieder Schafe zu verlieren und nicht zu wissen, wie es weitergehen soll.

    Was macht ein Schäfer, der kein Schäfer mehr sein kann, weil er mit der Wolfsproblematik im Regen stehen gelassen wird?


    LG, Chris

  • Da kann man mal sehen, WIE intelligent Wölfe sind. Man könnte schon sagen, sie sind intelligenter als Menschen.
    Dazu kommt ja noch, daß Wölfe ihr Gelerntes den Nachkommen beibringen. So sind schon die "Kleinen" spezialisiert auf was, schon in jungen Jahren.


    Hier ist die Problematik, und das ist wissenschaftlich abgesichert! Wenn die alten Wölfe abgeknallt werden können die Jungen nicht viel lernen und halten sich an einfachere Beute, an Nutzvieh (so was wird dann weitergegebn).

  • T. Barth züchtet 4 verschiedene Schafrassen im Herdbuch, auch alte Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind. Deshalb hat er 4 unterschiedliche Herden, die er nicht mischen kann, weil sonst kein Mensch weiss, was da für ein Mix bei rumkommt und die Herdbuchzucht zum Teufel ist.
    Die Empfehlung HSH einzusetzen, würde für Herrn Barth bedeuten, dass er mindestens 8 HSH benötig, für jede Herde 2.

    WIe sind denn heute die Herden abgesichert? Wiew erden die gehalten? WIe groß sind die denn, die Herden? Gibt ja immer noch die Möglichkeit die Schafe einzustallen, wird in der Regel im WInter eh gemacht.

  • Hier ist die Problematik, und das ist wissenschaftlich abgesichert! Wenn die alten Wölfe abgeknallt werden können die Jungen nicht viel lernen und halten sich an einfachere Beute, an Nutzvieh (so was wird dann weitergegebn).

    Und wenn die Alten gelernt haben, dass man sich am Nutzvieh "bedienen" kann, geben sie das weiter......

    Der Wolf ist ein Opportunist!
    Er wird sich immer an die Beute halten, die er am einfachsten (=mit möglichst wenig Energie-Aufwand) kommen wird.

    Und wenn die "Alten" schnell lernen dass das in Schafshürden und Gatterwildgehegen ganz prima geht, dann geben sie das weiter...

    Wozu dem Nachwuchs die aufwendige geplant durchgeführte Jagd beibringen wenn man ihnen alternativ nur den Gabentisch zeigen muß???

  • Gibt ja immer noch die Möglichkeit die Schafe einzustallen, wird in der Regel im WInter eh gemacht.

    Du liest ganz offensichtlich nicht mit...
    Nein, diese Möglichkeit gibt es eben nicht immer. Für einen ordentlichen Stall braucht man Platz und ne Baugenehmigung. Und man muss die Schafe täglich rein- und raustreiben, je nachdem wie weit die Weiden entfernt sind ist das nicht machbar.

    Die wenigsten Schäfer haben mal eben riesige Flächen vor der Haustür und ein Bauamt das überall alles erlaubt. Von den Kosten mal ganz abgesehen, so ein ordentlicher Stall ist nicht billig. Den zahlt man nicht aus der Portokasse.

  • WIe sind denn heute die Herden abgesichert? Wiew erden die gehalten? WIe groß sind die denn, die Herden? Gibt ja immer noch die Möglichkeit die Schafe einzustallen, wird in der Regel im WInter eh gemacht.

    Einen Teil der Fragen kann man sich durch die auf den vergangenen Seiten bereits gesetzten Links beantworten. Nicht alle - wie die normale Winterhaltung dort aussieht, weiss ich z. B. nicht. Herr Barth hat seine Zäune weit über die offiziellen Empfehlungen hinaus abgesichert. Nach jedem Riss noch mehr, er hat sich beraten lassen und auf die Empfehlungen umgehend reagiert. In einer der 4 Herden laufen die Esel mit - diese Herde befindet sich am weitesten weg vom Hof auf einer Naturschutzfläche. Dort ist m. W. n. auch noch nichts passiert. Ich sehe da nichts, wo dieser Schäfer etwas unversucht gelassen hätte. Dass diese Maßnahmen nicht ausreichen werden, hat ja ganz offensichtlich auch die zuständigen Berater ratlos dastehen lassen.

    Für mich ist es absolut keine Lösung, dass nun die Nutztiere weggesperrt werden sollen, damit da draussen die Wölfe rumlaufen können.
    Ich gehe mal davon aus, dass viele, die diese Lösung für so einfach halten, nicht so furchtbar viel Plan von der Tierhaltung haben.

    Nochmal:
    Es gibt nicht immer Ställe, in die man die Tiere mal eben schnell wegsperren könnte.
    Entweder, weil die Haltung gar nicht so konzipiert ist, oder aber, weil die Ställe gar nicht hermetisch abgeriegelt sind, sondern den Tieren auch im Winter in Form von Offenställen mit Auslauf die dringend benötigte Bewegungsmöglichkeit verschaffen sollen. Oder aber Fressgitter integriert sind, die nun auch nicht wolfssicher wären.
    Ein Stall ist nicht immer gleich ein gemauertes uneinehmbares Teil, wenn man in den letzten Jahrzehnten an Wölfe und Co gar nicht denken musste.

    Es schreibt sich immer so einfach - "nachts aufstallen, im Winter aufstallen"
    Manchmal will man das aus verschiedensten Gründen gar nicht, manchmal geht es gar nicht, weil die Gegebenheiten einfach so wie sie dann sein müssten, gar nicht vorhanden sind.
    Viele extensive Tierhaltungen finden auf Flächen statt, auf denen eine normale maschinelle Bearbeitung nicht möglich ist. Da kann man möglicherweise einen Unterstand hinstellen, der nur wenig Fläche braucht, aber eine tiergerechte Aufstallung zur Nacht, die gleichzeitig beutegreifersicher ist, lässt sich einfach nicht immer durchführen. Sei es das Baurecht, was dem entgegen spricht - nicht jeder, der als Landwirt durchgeht, hat auch die baurechtliche Privilegierung, im Aussenbereich feste Gebäude bauen zu dürfen, oder aber es stehen natur- und landschaftsschutzrechtliche Bedingungen im Weg, die ebenfalls das Errichten fester Gebäude auf Fundament verbieten. Für einen geschlossenen Stall benötigt man immer deutlich mehr Fläche als für einen Unterstand, weil die eingesperrten Tiere sich ausweichen können müssen.
    Ich sage nicht, es ginge grundsätzlich nicht, die extensiv gehaltenen Tiere AUCH MAL aufzustallen. Grad in Notfällen wie nach einem Wolfsübergriff wäre das sicher auch meine erste Maßnahme, im Dorf rumzusausen und nach einer Unterbringungsmöglichkeit Ausschau zu halten. Aber das wäre ein reines Notfallmanagement und keine Dauerlösung für mich.
    Auch andere Tiere als der Wolf haben das Recht auf ein Leben da draussen.

    Man kann Tiere auch nicht immer und überall jeden Morgen auf kilometerweit entfernte Flächen bringen und sie jeden Abend wieder reinholen - auch der Tag eines Landwirtes/Schäfers hat nur 24 Stunden. Es hat nicht jeder das Glück, ausreichend Grünland direkt vor der Nase zu haben, viele müssen in der Gegend verteilte Parzellen nutzen. Auch Naturschutzflächen fangen seltenst direkt vor der Haustür an.

    Wenn man seine Tiere nachts einstallen muss, benötig man Unmengen an Heu zusätzlich. Das Gewinnen von Heu ist immer deutlich teurer, als die Nutzung von Weideflächen, da man die Maschinen-Betriebsstunden mit einkalkulieren muss. Auch die Verfütterung von Heu ist mit zusätzlicher Arbeit verbunden, die zu den Mäharbeiten für den Zaun, zu den Zaunkontrollen, zum Hin- und Herbugsieren der Herden noch hinzukommt. Wo soll die Zeit für all diese Zusatzaufgaben herkommen?

    Natürlich müssen Nutztierhalter nun auf die Anwesenheit von Beutegreifern reagieren und ihre Herden schützen. Viele - nicht alle, das ist wie in jeder anderen Branche auch - tun das auch. Sehr flexibel, sehr schnell und sehr erfindungsreich.
    Aber diese ganzen Schutzmaßnahmen dürfen nun auch nicht einen gewissen Rahmen des Zumutbaren überschreiten, sonst passt an dem Gesamtkonzept der Ko-Existenz etwas nicht mehr.

    Es muss andere Lösungen geben, als alle Nutztiere nun einzusperren.

    Es müssen Lösungen geschaffen werden, die eine tiergerechte Haltungsform für Nutztiere weiter möglich machen. Und zwar nicht nur allein von den Nutztierhaltern - da muss sich auch die Gesellschaft, die die Wölfe haben möchte, mit ins Zeug legen.

    Wer soll denn all die Naturschutzflächen bearbeiten, wenn eine extensive Weidehaltung nicht mehr möglich ist? Es sind doch fast ausschliesslich Nutztierhalter betroffen von der Wolfs-Geschichte, die im Natur- und Landschaftsschutz tätig sind und ihre Nutztiere sehr tierfreundlich halten.

    Was passiert denn, wenn Grünland, das für die maschinelle Bearbeitung nicht geeignet ist (zu feucht, Hanglage, zu kleine Parzellen) nicht mehr bewirtschaftet wird? Richtig, es verbuscht und verwaldet. Dann gehen Pflanzenarten verloren, die diese offenen Flächen benötigen. Und ebenso gehen Tierarten verloren, die selbige Pflanzen und Flächen benötigen, um überleben zu können. Naturschutz bedeutet nicht, der Natur ihren Lauf zu lassen, sondern Naturschutz bedeutet, durch geeignete Bewirtschaftungsmassnahmen einen Ist-Zustand zu erhalten, um bestimmte Tier- und Pflanzenarten zu schützen und erhalten.

    Hier ist ein Beispiel mit "meiner" Rinderasse:
    http://www.hinterwaelder.com/

    Die Hinterwälder sind ein Stück Heimat im Südschwarzwald. Die Landschaft wurde von ihnen geprägt. Ebenso passten sie sich der Natur an. Daher ist die Artenvielfalt im Südschwarzwald so einzigartig. Die Weidbuchen sind nachweislich durch die Beweidung mit Hinterwälder entstanden. Große Naturschutz- und FFH-Gebiete im Zuchtgebiet sind das Ergebnis einer naturnaher Bewirtschaftung mit Hinterwäldern seit Menschengedenken. Die schwierigen und kargen Lagen des Südschwarzwaldes mit ihrer abwechslungsreichen, offenen Landschaft, wie wir sie heute vorfinden, im Gegensatz zum stark bewaldeten Nordschwarzwald, konnten nur erhalten werden, weil die Hinterwälder über lange Zeit ein sehr gutes Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag hatten. Auch heute noch haben die Hinterwälder im landwirtschaftlich schwierigen Südschwarzwald ihre Stärken, die sich aber nur schwierig in Euro und Cent ausdrücken lassen. Beweidung von Hanglagen ohne Trittschäden auch in Regenperioden, holzartige Pflanzenteile fressen senken die Futterkosten den Aufwand bei der Weidepflege, teilweise wird so nur eine Nutzung möglich. Dieses Futter dann in wirtschaftliche Erträge umzuwandeln gelingt den Hinterwäldern, weil sie eine besonders gute Futterverwertung haben. Sie haben ein wesentlich längeren Darm als andere Rassen. Auch die geringere Milchleistung kompensieren sie mit einer längeren Nutzungsdauer und besseren Fruchtbarkeit. In Zahlen ausgedrückt heißt dies eine um ca. 90% längere Nutzdauer und 10% mehr Kälber.

    Wie soll sowas künftig erhalten bleiben? Wenn die Flächen nicht mehr oder nur noch teilweise oder unter schwierigsten Bedingungen bewirtschaftet werden können?

    Das gibt dem Spruch "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald" gleich eine ganz andere Bedeutung ;) - klar, wächst der, wenn es keine Nutztiere mehr da draussen gibt, die das Grünland vor dem Verbuschen und Verwalden bewahren.....
    Naturschutz hat viele Facetten und der Wolf ist nicht die einzige Art, die Schutz verdient hat. Mir fehlt in fast allem, was ich bisher über den Wolfsschutz lese, die Verknüpfung mit anderen Naturschutzbelangen, die doch alle wie Zahnräder ineinandergreifen. Man kann nicht nur den Wolf sehen (sehen wollen), sondern da steckt noch weit mehr dahinter.

    Nein, noch gibt es nicht so viele Wölfe in D, aber bei mir entsteht immer wieder der Eindruck, dass die Konsequenzen aus unserem Umgang mit dem Wolf nicht auf lange Sicht hin bedacht sind. Da wird es noch Einiges an "Ups" geben, an Folgen, an die noch niemand bisher gedacht haben wird.

    Ich stelle mir einfach immer wieder die Frage, wie es künftig weitergehen soll, wenn die Wölfe mehr werden, wenn sich aus Einzeltieren immer mehr Rudel zusammenschliessen - diese berechtigte Fragestellung wird aber so ziemlich tot geschwiegen. Antworten gibt es keine darauf bisher.

    Ich glaube, dass viele Menschen erst merken, was der Wolf für viele, eben die Tierhalter im ländlichen Bereich, bereits jetzt bedeutet, nämlich eine ziemlich drastische Umstellung des bisherigen Lebens, wenn sie selbst Auswirkungen davon spüren.

    So in etwa würde ich mir das hier bei uns auch vorstellen - läßt sich der graue Meiste bei den Tieren blicken, fliegen die Eimer aber tief:
    http://www.berliner-zeitung.de/panorama/sote-…4,32317224.html
    Ich kann mir vorstellen, dass die resolute ältere Lady in dem Moment sehr authentisch rüberkam. :lol:

    Zur aktuellen Lage in Vechta:
    http://www.ndr.de/nachrichten/ni…n,wolf2100.html

    LG, Chris

  • Letztens hab ich noch was aus der Schweiz gelesen: Schafsverluste pro Jahr > 4000, durch Krankheit, abstürze usw, durch Wölfe 200, ok das betrifft halt Gebirge wo die tiere unbeaufsichtigt zu gange sind. Hier ist das etwas anders. Verluste sind oft durch unsachgemäße Haltung verursacht, anpflocken auch über Nacht (was nach dem Tierschutzgesetz verboten ist) Einstallung bei Kleinstgruppen wenn die Tiere eh beim Haus gehalten werden. Zäune unzureichend, die vorgeschriebene Höhe ist lächerlich - Zäune werden schlecht gewartet. Mich würde auch mal interessieren wieviele der angeblichen Wolfsschäden wirklich von Wölfen kamen und nicht von Hunden. Wen ich mir die Berichte so ansehe sinds die meisten (DIe Meldung Wolf wars taucht in der zeitung schnell auf, wars nicht erst viel später, nach wochen und wird von den Lesern vergessen, weil der Zusammenhang fehlt. ALso be meldungen: der Wolfs wars, vorsichtig sein! Wolfsbeauftragte nehmen für sich in anspruch das sicher zu beurteilen, der Wolfsbeauftragte hier vor Ort, Eifel, ist ein ausgewiesener Wolfsgegner (und Jäger), das ist einer von denen der behauptet überzählige Wölfe aus Wolfsgehegen würde in die Natur entlassen.

    Schafshaltung funktioniert auch in Wolfsgebieten, dann ist eh immer ein Hirte dabei, einschließlich Hunden. hier in der Eifel bekommen die Herden nachts rundherum einen Elektrozaun (oder werden eingestallt), Wenn Wölfe hier auftauchen muss halt ein doppelt so hoher Zaun angeschafft werden (so 1,80?). Wölfe werden pro Fläche nicht mehr sondern z.B. in Bezug auf Deutschland. die Dichte bleibt. Wölfe schließen sich nicht zu Rudeln zusammen sondern sind Familienverbände, die auch so jagen: Elterntiere, Jährliche, erst im zweiten Jahr wandern die Jungwölfe ab und suchen sich eigene Revier (können auch ne Menge sein in guten Jahren vielleicht 20?).

    (muss jetzte raus, Hunde warten)

  • ( wieder da, Hunde zufrieden ;) )

    Was passiert denn, wenn Grünland, das für die maschinelle Bearbeitung nicht geeignet ist (zu feucht, Hanglage, zu kleine Parzellen) nicht mehr bewirtschaftet wird? Richtig, es verbuscht und verwaldet. Dann gehen Pflanzenarten verloren, die diese offenen Flächen benötigen. Und ebenso gehen Tierarten verloren, die selbige Pflanzen und Flächen benötigen, um überleben zu können. Naturschutz bedeutet nicht, der Natur ihren Lauf zu lassen, sondern Naturschutz bedeutet, durch geeignete Bewirtschaftungsmassnahmen einen Ist-Zustand zu erhalten, um bestimmte Tier- und Pflanzenarten zu schützen und erhalten.

    Seltene Tiere und Pflanze gehen viel eher durch die intensive Landwirtschaft verloren, einschließlich dem viel zu hohen Düngereintrag.

    Das gibt dem Spruch "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald" gleich eine ganz andere Bedeutung - klar, wächst der, wenn es keine Nutztiere mehr da draussen gibt, die das Grünland vor dem Verbuschen und Verwalden bewahren.....
    Naturschutz hat viele Facetten und der Wolf ist nicht die einzige Art, die Schutz verdient hat. Mir fehlt in fast allem, was ich bisher über den Wolfsschutz lese, die Verknüpfung mit anderen Naturschutzbelangen, die doch alle wie Zahnräder ineinandergreifen. Man kann nicht nur den Wolf sehen (sehen wollen), sondern da steckt noch weit mehr dahinter.

    Das Problem sind eher die überbelegten Wildrevier, die an manchen Stellen bis zu 1000% zu viel Wild haben, es wird zugefüttert, Wildäcker werden angelegt usw. In Wolfsrevieren wurde übrigens folgendes beobachtet: Wildschweinrotten wurden viel größer, auch rotwild schließt sich zusammen. AUch Wildtiere können sich so anpassen. Der Wolf ist ein Zahnrad was benötigt wird

    Ich glaube, dass viele Menschen erst merken, was der Wolf für viele, eben die Tierhalter im ländlichen Bereich, bereits jetzt bedeutet, nämlich eine ziemlich drastische Umstellung des bisherigen Lebens, wenn sie selbst Auswirkungen davon spüren.

    Will nicht bestreiten das eine Umstellung nötig ist, aber drastisch? eher sorgfältig. Wenn ich hier so die zäune betracht: schlampig, baufällig! Elektrozäune in der Wirkung eingeschränkt weil das Gras an die Litzen heranreicht.

  • Zur aktuellen Lage in Vechta:
    ndr.de/nachrichten/niedersachs…-zugebissen,wolf2100.html

    Was ich mich da wirklich frage, wie hoch ist dieser Zaun eigentlich wirklich?

    Wenn ich mir das Video anschaue und auch das Neue, kann ich irgendwie nicht an 1,60cm glauben und vorher nicht an die 1,40m. Entweder ist Herr Barth riesig und so auch seine Schnucken überproportional groß oder der Zaun ist niedriger.

    Ich mein der Standardzaun bei dem hat höchstens 1,10m und nicht 1,40m und auch an 1,60m kann ich nicht glauben dann müssten die Herren dort ja wahre Riesen sein. So ein Wolf ist ja nicht blöd, die Erhöhrung des Zaunes scheint im Gelände auch nicht auf gleicher Höhe zu sein, teils nur 10cm über dem Schafsnetz, also komme ich da nur auf 1,20m.

    Wahrscheinlich haben die den höchsten Punkt gemessen, aber das verbreitet ja auch Panik, wenn es heißt die sind über 1,6m rüber, obwohl das gar nicht der Fall ist.

    Ändert natürlich nix an dem Problem.

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