Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Allmählich krieg ich hier eher Angst vor in welcher Form auch immer bewaffneten HH, die da draussen rumstromern und auf jedes Rascheln im Gebüsch mit Flammenwerfern und Wurfgeschossen reagieren. :shocked:

    Vielleicht hilft das hier ja, das Ganze noch mal ein wenig in Relation zu setzen, vor allem die Passage über Nordamerika ist recht detail-reich. Ja, es gibt Angriffe durch Wölfe auf Menschen, aber nein, sie sind nicht der Normal-Zustand.
    Wolfcenter - Vision & Standpunkte / Menschen in Gefahr? / Studie weltweit

    Leider gibt es so eine Studie über Wolfsangriffe auf Hunde nicht - aber auch da bin ich mir sicher, dass einer Schlagzeile wie "Schweden - Hund im Garten gerissen" eine Vorgeschichte vorausgeht, sprich, durch angemessenen Umgang mit der Vorgeschichte hätte das möglicherweise vermieden werden können.

    LG, Chris

  • Also auf den Videos die man so im Netz sieht schleicht Wölfi immer erstmal ne Zeitlang hinterher und drumrum :ka: Wenn er dabei merkt: "Ist unangenehm, tut weh" geht er vielleicht wieder statt sich ein Stück Hundeschinken zu holen... hoffe ich ganz naiv. Einen Stock kannst du ja erst benutzen wenn der Wolf sich schon für nen Snack entschieden hat...

    Ja klar. Der streicht erst mal ne Weile Drumherum und beobachtet. Da kannste dann aber nix mit Pfefferspray machen, dazu dürfte er nicht nah genug sein - vor allem: der bewegt sich ja.
    Ich glaube, in dem Moment ist es sinnvoll, etwas zu werfen. Handvoll Kies oder ein paar Steine. Den Stock hätte ich trotzdem gerne in der Hand - einfach, falls er sich dann doch nähern will.
    Man sollte jetzt aber nicht in Panik geraten und der Meinung sein, man dürfe nur hochaufgerüstet spazieren gehen. So schlimm ist es denn ja doch nicht...;-)

    Was man auch ganz gerne verdrängt oder gar nicht auf dem Schirm hat: die Viecherls sind ja beeindruckend groß! Mein Nachbar, der beim Joggen hier im Wald mal 10 Minuten von einem Wolf verfolgt worden ist (auf Abstand), meinte nur, dass er echt beeindruckt von der Größe war.

  • Ja klar. Der streicht erst mal ne Weile Drumherum und beobachtet. Da kannste dann aber nix mit Pfefferspray machen, dazu dürfte er nicht nah genug sein - vor allem: der bewegt sich ja.Ich glaube, in dem Moment ist es sinnvoll, etwas zu werfen. Handvoll Kies oder ein paar Steine. Den Stock hätte ich trotzdem gerne in der Hand - einfach, falls er sich dann doch nähern will.
    Man sollte jetzt aber nicht in Panik geraten und der Meinung sein, man dürfe nur hochaufgerüstet spazieren gehen. So schlimm ist es denn ja doch nicht...;-)

    Was man auch ganz gerne verdrängt oder gar nicht auf dem Schirm hat: die Viecherls sind ja beeindruckend groß! Mein Nachbar, der beim Joggen hier im Wald mal 10 Minuten von einem Wolf verfolgt worden ist (auf Abstand), meinte nur, dass er echt beeindruckt von der Größe war.

    Deswegen ja die (rein hypothetische Idee) mit der Futterschleuder und dem Split... Pfefferspray hat bei meinem ersten Hund garnix gebracht... das hat der erst gemerkt als die Rauferei vorbei war :muede:

  • Weiß nicht, ob das hier schon erwähnt wurde - aber was ist eigentlich mit so Taschenalarmen als Abschreckung? Ein Wildtier müsste so plötzlichem Lärm doch abschreckend finden, oder?

    einem Wolf, der auf einem Truppenübungsplatz geboren wurde, dürfte das kaum mehr als ein Schulterzucken entlocken.

    Die Wölfe im Wolf Science Center sind definitiv zahm, man kann auch Leinenspaziergänge mit denen buchen, es werden Tests mit Clickertraining gemacht etc. Sind extra deswegen Handaufzuchten.

    mWn geht das (Leinenspaziergänge) bei den meisten Wölfen nur bis zu einem bestimmten Alter. Sobald ein Wolf richtig erwachsen ist, empfindet er sich dem Menschen gegenüber als gleichrangig.

  • Allmählich krieg ich hier eher Angst vor in welcher Form auch immer bewaffneten HH, die da draussen rumstromern und auf jedes Rascheln im Gebüsch mit Flammenwerfern und Wurfgeschossen reagieren.

    Danke, Chris!

    Ich finde nämlich auch, der Thread schaukelt sich irgendwie ein bißchen ungut hoch. Und das, obwohl wir noch gar nicht die Jahreszeit mit den meisten Wolfssichtungen und -begegnungen erreicht haben. Das kommt ja erst noch.

    Und deshalb sag ichs nochmal. Natürlich ist es sinnvoll, sich Gedanken zu machen und den Wolf als Gefahr für den Hund einzukalkulieren. Das ist ja weder überzogen, noch unbegründet.

    Aber hier liest es sich in letzter Zeit so, als wäre jeder Wolf da draußen auffällig. Und das ist dann doch überzogen. Das ist nicht so.


    Gestern bin ich an einer Schafweide vorbei gegangen, die mir ein bißchen Kopfzerbrechen bereitet hat. Vielleicht könnt ihr mir das erklären.

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    Da ist ja ein doppelter Zaun gezogen. Ist das weit genug auseinander oder kommt Wölfi da nicht drüber? Natürlich soll für den zweiten Zaun keine Anlauffläche da sein, aber ich hätte für mich jetzt gedacht, dass der Weitsprung da locker drin ist.
    Vorne, wo ich stehe und das Bild gemacht habe, ist nur einfacher Zaun. Da befindet sich direkt hinter dem Zaun ein Bach. Der ist sehr flach und ich kann mir nicht vorstellen, dass Wolf sich von nassen Pfoten beeindruckt zeigen würde.
    Es geht mir nicht um Schafhalterbashing, ich hab ja auch überhaupt keine Ahnung von Zäunen. Ich will das bloß nachvollziehen können.

  • Die Wölfe im Wolf Science Center sind definitiv zahm, man kann auch Leinenspaziergänge mit denen buchen, es werden Tests mit Clickertraining gemacht etc. Sind extra deswegen Handaufzuchten.

    Soweit ich weiß, sind die Wölfe, die in Deutschland in Gefangenschaft gehalten werden, sehr oft Handaufzuchten, weil man bisher der Meinung war, dass sonst der Stress für die scheuen Tiere im Gehege zu groß ist
    (wurde so von einer TÄ erklärt, die für einen Tierpark einen Wurf Wölfe mit der Hand aufgezogen hat und nach wie vor von diesen Wölfen als Sozialpartner angesehen wird, d.h. sie geht ins Gehege, kann manchmal auch Besucher mitbringen, die Wölfe lassen sich von Ihr anfassen, aber sie ist dabei sehr achtsam und reagiert sofort auf die Anzeichen, die ihr sagen, dass ein geordneter Rückzug angebracht ist)

  • Da ist ja ein doppelter Zaun gezogen. Ist das weit genug auseinander oder kommt Wölfi da nicht drüber? Natürlich soll für den zweiten Zaun keine Anlauffläche da sein, aber ich hätte für mich jetzt gedacht, dass der Weitsprung da locker drin ist.
    Vorne, wo ich stehe und das Bild gemacht habe, ist nur einfacher Zaun. Da befindet sich direkt hinter dem Zaun ein Bach. Der ist sehr flach und ich kann mir nicht vorstellen, dass Wolf sich von nassen Pfoten beeindruckt zeigen würde.
    Es geht mir nicht um Schafhalterbashing, ich hab ja auch überhaupt keine Ahnung von Zäunen. Ich will das bloß nachvollziehen können.

    Die Erfahrungswerte sind da noch nicht so riesengross. Ich weiss von einem Schäfer im Bereich des Rosenthaler Rudels, der die Netze mit größerem Abstand stehen hatte, da sind die Wölfe per in-and-out genauso drüber gegangen, wie über ein einzelnes Netz. Deshalb ist der deutlich engere Abstand für mich schon einleuchtender.
    Ich würde vermutlich soweit gehen, am inneren Netz noch einen Flatterband-Überbau zu setzen. Also 2 verschiedene Zaun-Typen, das machts noch schwerer einzuschätzen.

    Das Wolf-springt-über-Schafsnetz-Video vom Jäger neulich, hat als Sprungtechnik weniger den Hochweit-Sprung beim Wolf gezeigt, sondern mehr so ein leicht seitliches Drüberflutschen mit Landung recht dicht hinterm Netz. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass der geringe Abstand da tatsächlich besser ist.

    Aber - jetzt das dicke ABER - das muss natürlich den gesamten Zaun betreffen. Die Ecke da vorn, an der die Zäune zusammenlaufen macht die ganze übrige Arbeit zunichte. Das ist ein Phänomen, das man immer noch immer wieder findet.
    Ich glaube, das liegt daran, dass die Pfiffigkeit der Wölfe und ihre Lernfähigkeit immer noch unterschätzt wird. Der Wolf steht nicht da und sagt "Oh, verdammt, doppelter Zaun, dann geh ich wieder." Der sagt eher "Nice try, mal schauen, ob Du Schäfer, Deinen Job gut gemacht hast, ich lauf jetzt mal den ganzen Zaun ab, irgendeine Schwachstelle gibts immer."

    Es sind respektable Gegner, das darf man nicht unterschätzen.

    LG, Chris

  • mittendrin: dass da HSH mit auf die Weide sollen und der zweite Zaun nur für das Sicherheitsgefühl von Passanten gedacht ist, das kann nicht sein?

    Glaub ich zumindest nicht. Mit Passanten ist es da nicht so reich gesegnet ;)


    Danke für die Erklärungen zur Sprungtechnik, Chris.

    Aber - jetzt das dicke ABER - das muss natürlich den gesamten Zaun betreffen. Die Ecke da vorn, an der die Zäune zusammenlaufen macht die ganze übrige Arbeit zunichte. Das ist ein Phänomen, das man immer noch immer wieder findet.
    Ich glaube, das liegt daran, dass die Pfiffigkeit der Wölfe und ihre Lernfähigkeit immer noch unterschätzt wird. Der Wolf steht nicht da und sagt "Oh, verdammt, doppelter Zaun, dann geh ich wieder." Der sagt eher "Nice try, mal schauen, ob Du Schäfer, Deinen Job gut gemacht hast, ich lauf jetzt mal den ganzen Zaun ab, irgendeine Schwachstelle gibts immer."

    Ja, nach der Ecke kommt ja dann der Bach und auf der gesamten Bachlänge ist der Zaun nur einfach gezogen. Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass der einen Wolf abhält. Da ist nichtmal eine tiefe Böschung oder so, ist wirklich so ein ganz flacher Bachlauf (den Fin deshalb nämlich sehr gern hat).
    Vor dem Bach war für den doppelten Zaun keinen Platz. Wäre also sinnig gewesen, den Zaun hinter dem Bach doppelt zu ziehen. Und damit wäre wohl eine andere Wasserversorgung nötig... Vielleicht ist das das Problem.

    Bedauerlich. Da gab es nämlich schon Schafsrisse. (Ob genau auf der Weide, weiß ich nicht. Aber in dem 5-Häuser-Dorf da.)

  • Zu den ganzen "Ich bewaffne mich jetzt beim Gassi gehen"-Kommentaren:

    Ihr seid Euch bewusst, dass ihr da einem Raubtier gegenüber steht?

    Mal ganz davon ab, was Chris ja schon erwähnt hat, dass die Wölfe in der Regel ja keine Menschen angreifen und, obwohl es mittlerweile in Deutschland viele gibt, man nicht jeden Tag über Angriffe auf Hunde und Halter liest - ich würd nen Teufel tun und einen Wolf der mich beobachtet mit einer Steinschleuder beschießen, oder mit Steinen zu bewerfen.

    Würdet Ihr das mit einem bissigen bzw. aggressiven Hund machen, der in einiger Entfernung steht und Euch beobachtet?

    Ich stell mir die Situation gerade vor: Ich gehe spazieren, ein Wolf steht so 20m entfernt und beobachtet uns. Statt einen geregelten Rückzug ins Auge zu fassen, packe ich jetzt meine Schleuder aus und versuche auf den Wolf zu schießen... na wenn das mal nicht nach hinten los geht.

    Und zu den restlichen Waffen-Überlegungen:

    Ich rate, lasst es sein. Wer Waffen nicht regelmäßig unter Streß einzusetzen lernt, kann dies meist auch in einer Notsituation nicht. Wer nich explizit mit gefährlichen Szenarios trainiert, bricht in eben diesen Situationen dann meist auch zusammen. Dann noch mit ner Schleuder einen angreifenden Wolf zu treffen halte ich für unmöglich.

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