Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Kurze Frage: falls der Hund ja nicht kastriert wird und er auch sonst keine Hundedame hat. Wie kann er dann seine Bedürfnisse befriedigen? Ich meine, wir Menschen haben ja auch unsere Bedürfnisse. In einem anderen Thread hat jemand gesagt, dass es eher Stressverhalten ist wenn er sein Bett rammelt.

  • Ich bin momentan ein bisschen ratlos. Wo soll es hinführen, wenn wirklich gute Zäune und sogar Hunde nicht mehr helfen. Da braucht man auch nicht über Hirten nachdenken, jedenfalls nicht unbewaffnet, wenn schon kein Respekt vor den Hunden besteht.. Ich glaube ich geb meinen Traum vom einsamen Pachtgrundstűck auf.. Wenn man da seine Hunde auch nicht mehr laufen lassen kann und die Meeris draußen lassen. Also doch lieber Berlin City und Fototapete an die Wand.

  • Wenn sich Rehe in einem Gebiet auffällig hysterisch verhalten (brechen aus dem Nichts los, rennen eine große Runde und sind dann wieder weg, alles aber total hektisch und sehr auffällig), spricht das für einen Wolf, wenn man weiß, dass die Umgebung eh Wolfgebiet ist und da einer sein könnte?
    An der selben Stelle sind früh morgens zT die Hunde SEHR "wachsam", auf eine Weise, die man sonst gar nicht von ihnen kennt.


    Uuuuund spricht das Verhalten der Rehe für einen Wolf in der Nähe irgendwo, auch, wenn die Hunde gechillt sind, oder sind die einfach allgemein schreckhaft?



    Es ist für uns zumindest eine schlüssige Theorie, dass es evtl an der Anwesenheit eines Wolfs liegt, dass die Hunde und Rehe seltsam sind.
    Es ist wirklich auffällig, tageszeitunabhängig (morgens, mittags, abends) und auch unabhängig davon, ob wir dort mit Hunden laufen, oder nicht.

  • Ich bin kein Profi, mir sagte jetzt mal ein Jäger: "Wenn dein Hund reinhackt und sich weigert, weiterzugehen, dreh um. Lauf zum Auto. Das ist ein Wolf. Es gibt viel mehr Rudel als offiziell gesagt wird und ja, es gab schon Risse von der Leine weg."


    Also wenn ihr eh Wolfsgebiet seid, kann sein, oder was meinen die Profis hier?

  • Ich kann nur sagen, wie das hier ist. Wir sind ja sehr wildreich, früher hat man hier an schlechten Tagen (seufz... der Pondi, die Jagdsau) dreimal auf einem Stundenspaziergang Rehe getroffen. Heute sehe ich fast nie mehr Rehwild. Im Schnitt vielleicht alle 3 Wochen mal. Spuren hat es genug und wo die Einstände sind, hat Fin auch die Nase in der Luft. Aber das Rehwild ist halt total heimlich.
    Wenn wir Rehe haben, dann nicht irgendwo äsend, sondern immer auf der Flucht. Die betreten von irgendwo flüchtend das Sichtfeld und verlassen es auch wieder. Im Wolfsgebiet sollte man aufpassen, ob nichts hinterherkommt und Hund sollte sich auf gar keinen Fall dazwischen mischen.


    Keiner meiner Hunde wollte irgendwann, irgendwo nicht weitergehen. Jedenfalls nicht im Sinne von: ich hab Angst. Das hab ich wohl schon auch von Leuten gehört, aber meinen Hunden scheint so ein vernünftiges Gen zu fehlen.
    Der erste, der hier angezeigt hat, war Geordy. Geordy ist jagdtechnisch ne Nullnummer. Der hat nie die Nase in der Luft, der schnüffelt keinen Rehspuren nach, interessiert ihn alles nicht. Aber er dann plötzlich angefangen, sehr aufmerksam in den Wald zu starren, sich auf dem Weg umzudrehen und zurückzustarren. Dafür hat er sich viel Zeit genommen und wollte dann auch nicht wirklich gern den Blick abwenden und deshalb nicht weitergehen. Fin hat das übernommen, zeigt das aber heute auch von sich aus. Ich unterstütze das heute, bleibe genauso lange stehen, wie die Hunde das meinen und starre in die gleiche Richtung. Diese Wachsamkeit bleibt auf solchen Spaziergängen bestehen, die sind dann einfach total ernst und passen auf. Spieleinlagen gibts da dann nicht. Fins Körperhaltung ist dann auch immer ganz anders. Der trottelt nicht durch die Gegend, sondern präsentiert halt die ganze Zeit, als wäre er im "Schutzmodus".
    Naja und Eddie... der bekommt davon überhaupt gar nichts mit, der wundert sich nur :roll:

  • Werden eigentlich auch irgendwo alle möglichen Daten zu jedem Riss gesammelt und evtl. analysiert?

    Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.


    Niedersachsen
    Nutztierschäden | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz


    Thüringen
    Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie - Wolf


    Bayern
    Wolf Monitoring - LfU Bayern


    Brandenburg
    Nutztierschäden Land Brandenburg | LfU


    Sachsen
    wolf-sachsen.de - Schadensstatistik


    Sachsen-Anhalt:
    Nutztierrisszahlen 2018


    Die Analysen und Angaben zum Thema Herdenschutz sind eher mau - die meisten Statistiken definieren da nur nach den Voraussetzungen für Entschädigungszahlen, nicht nach weiteren Einzelheiten. Es ist halt ein Wolfsmonitoring, kein Herdenschutzmonitoring.



    LG, Chris

  • Corrier anfangs kann es sein, dass die Rehe hochnervös sind. Ist der Wolf länger da, gewöhnen sie sich dran, werden heimlicher und sind quasi nur noch selten zu sehen. Wie mittendrin es ja auch beschreibt. Ich halte es auch so- kommen Rehe flüchtend aus dem Busch trete ich den Rückzug an, wer weiß, was hinterher kommt. Ist der Wolf sehr nah wollen meine Hunde auf den Arm- da trete ich auch schleunigst den Rückzug an, ist uns aber bis jetzt erst einmal passiert. Man kennt ja seinen Hund und wenn der sich außergewöhnlich merkwürdig verhält raus aus der Situation. So entspannt und ruhig wie möglich. Grundsätzlich - du gewöhnst dich irgendwann an den Gedanken in Wolfsgebiet zu spazieren. Irgendwann lässtes sich nicht mehr vermeiden und zumindest bei mir wars so, dass ich mir nun nicht die Freude an schönen Ausflügen nehmen lassen wollte. Man geht anders durch den Wald ja aber nicht verspannt. Was ich nicht mehr tu, ist mit Stirnlampe über die nächtlichen Felder und an den Waldrändern lang. Abendliche Joggingrunden gehen jetzt auf dem Radweg neben der Bundesstraße entlang.

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