Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ist der Wolf länger da, gewöhnen sie sich dran, werden heimlicher und sind quasi nur noch selten zu sehen

    Das macht ja auch absolut Sinn, sonst würde das Wild vor lauter Stress und nicht mehr fressen können, i-wann einfach verhungert umfallen. Aber solange das noch neu ist, müssen sich Wild und Nutztiere erst einmal umgewöhnen.




    Noch ein aktueller Riss trotz HSH, Niedersachsen, LK Osnabrück
    Riss trotz HSH


    Ein Hund auf 6 ha ist zuwenig, das ist allen klar. Die Frage ist, wie man sowas künftig handhaben muss, damit die Schäfereien mit mehreren Herden genügend Hunde im Einsatz haben können.
    Denn auch da besteht das Problem des Wölfe-Trainings.


    LG, Chris

  • Es ist halt ein Wolfsmonitoring, kein Herdenschutzmonitoring.

    Was ja eigentlich total bescheuert ist. Wenn sie schon zur Begutachtung da sind, können diese Daten doch gleich mit aufgenommen werden. Wie sonst soll festgestellt werden, wo beim Herdenschutz die Schwachstellen liegen? Wenn ich's mir finanziell leisten könnte, würde ich jetzt glatt den Job hinschmeißen und mich selber ans Datensammeln machen. :ugly: Kann ja nicht so schwer sein.

  • Was ja eigentlich total bescheuert ist. Wenn sie schon zur Begutachtung da sind, können diese Daten doch gleich mit aufgenommen werden. Wie sonst soll festgestellt werden, wo beim Herdenschutz die Schwachstellen liegen? Wenn ich's mir finanziell leisten könnte, würde ich jetzt glatt den Job hinschmeißen und mich selber ans Datensammeln machen. :ugly: Kann ja nicht so schwer sein.

    Ja, bei einem lösungsorientierten Umgang mit der Thematik wäre das ein sinnvoller Ansatz. Aber solche betriebsbezogenen Daten werden ja auch missbraucht - sei es für den obligaten FB-Shitstorm, wie blöd die Tierhalter doch sind oder sei es für ganz andere Zwecke. Dass das nicht öffentlich gemacht wird, ist deshalb auch i-wo wieder verständlich.


    Eine absolut anonymisierte Auswertung rein unter Herdenschutz-Aspekten wäre aber auf jeden Fall von Vorteil. Nur so kann man typische Fehlerquellen finden und Schwachstellen entschärfen.


    Herdenschutzmonitorung, bzw. einfach endlich mal ein in D immer noch fehlendes Herdenschutz-Kompetenz-Zentrum müssten absolut losgelöst vom Wolfsmonitoring existieren. Die Tierhalter haben kein Vertrauen mehr ins Wolfsmonitoring.


    LG, Chris

  • Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
    Niedersachsen
    Nutztierschäden | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

    Oh, Dienstag (30.10.) war wieder ein neuer Riss von "unserem" Waldwolf.... "3 Lämmer sind verschwunden, 5 Tiere verletzt".... :fear: Das letzte Mal hieß es "Radbruch/Mechtersen". Wüsste gerne, ob es die gleiche Schafherde war wie im Mai, quasi als Wiederholungstat. Also alle Fälle wie Südergellersen, Westergellersen, Mechtersen/Radbruch sind direkt um und an unserem Wald herum.


    PS: Habe das mal gegoogelt. Die regionalen Portale berichten nicht, aber BILD zu dem aktuellen Riss. Schäfer verzweifelt - Waffenschein abgelehnt, jetzt wieder Wolfs-Besuch -
    Hamburg -
    Bild.de


    Der Schäfer ist wohl massiver Gegner, verweigert Herdenschutzhunde aus finanziellen Gründen und will sich lieber bewaffnen....was aber abgelehnt wurde.

  • Aus unserer Ecke ein weiterer Artikel über "Gloria".


    Schermbeck: Schäfer fordern Tötung von gefährlichen Wölfen


    Vom Schafzuchtverband habe ich schon sehr frühzeitig die Einladung zur Bügerversammlung bekommen, ich weiß allerdings noch nicht, ob ich hingehe. :???:
    Ich habe nix gegen Öffentlichkeit, nur ist es leider oft so, dass solche öffentlichen Veranstaltungen zum einen sehr schnell hochkochen und man überwiegend ungefähr bei den Bienen und Blümchen anfängt, weil einfach sehr viele Menschen sehr unterschiedliches Wissen (oder eben Nichtwissen) haben.
    Ich überlege noch.

  • Komme gerade vom Hundespaziergang und habe meinen Nachbarn (Jäger) mit Hund getroffen. Er hat gerade ein aufgebrochenes Stück Rotwild keine 600 Meter Luftlinie von unseren Häusern gefunden, vom Fressbild her eindeutig Wolf.


    Und dann erzählte er mir noch etwa sehr interessantes:
    Offenbar sind die Wölfe hier teilweise so clever, dass sie inzwischen schon eine Verbindung zwischen Schuß und "Buffet ist angerichtet" ziehen - ihm (und 3 weiteren anderen Jagdkollegen von ihm) ist in den letzten Wochen folgendes passiert:
    Ein Stück Wild geschossen. Runter vom Ansitz und den Aufbruch vorbereiten.
    Und währenddessen merkt man dann plötzlich, dass man von mehreren Wölfen im Dickicht beobachtet wird. Der eine Jäger hat wohl auch mal nen Warnschuss abgeben müssen.
    Da kann man doch die Uhr nach stellen, dass da mal was ernsthaftes passiert!
    Ich finde das echt unheimlich.

  • Hm, ich denke, um die Verknüpfung Schuss = Beute machen zu kömnen, müssten die Wölfe in so einem Fall auch schon mal Erfolg gehabt haben :ka:


    Es kann natürlich sein, dass der Erfold darin bestand, dass der Jäger den Aufbruch an Ort und Stelle liegen lässt und nur sein ausgeweidetes Stück Wild mitnimmt....

  • Ob sie wirklich schon Erfolg gehabt, sprich Beute gemacht haben müssen? Oder ob bei solchen Supernasen schon Blutgeruch reicht, um sie anzulocken und nach ein paar Malen eine Verbindung zu ziehen? Das wäre mal spannend zu untersuchen.

  • Hm, ich denke, um die Verknüpfung Schuss = Beute machen zu kömnen, müssten die Wölfe in so einem Fall auch schon mal Erfolg gehabt haben :ka:


    Es kann natürlich sein, dass der Erfold darin bestand, dass der Jäger den Aufbruch an Ort und Stelle liegen lässt und nur sein ausgeweidetes Stück Wild mitnimmt....


    Es ist eigentlich der Normalfall, dass wenn das Tier vor Ort aufgebrochen wird die Teile dagelassen werden, die sich nicht zum Verzehr eigenen. Eben für die Tiere die es fressen.
    Logisch, dass die Wölfe das verknüpfen. Da wird man diese Praxis im Wolfsgebiet wohl überdenken müssen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!