Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich halte dagegen: "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald"; der Wolf muss nicht geliebt werden sondern Akzeptiert. Ich habe mal gelesen das durch den Wolf der Gesamtschaden ein ganzes stück veringert wird.

  • Ich halte dagegen: "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald"; der Wolf muss nicht geliebt werden sondern Akzeptiert. Ich habe mal gelesen das durch den Wolf der Gesamtschaden ein ganzes stück veringert wird.

    Wenn er denn im Wald bliebe, wäre das ja fein.
    Oben stehender Bericht (und das ist ja nicht der erste), zeigt aber, dass sich der Wolf aber nicht darauf beschränkt, Wild im Wald zu jagen.
    Es ist ja auch ziemlich naiv, zu glauben, der Wolf würde sich auf Karnickel, Hasen, Rehe etc beschränken.

  • Wegen mir brauchst Du gar nix "dagegen" halten - ich hab nix gegen den Wolf.

    Aber ich sehe halt auch, was der Bursche mir (und vielen, vielen anderen) an Mehrarbeit, Mehr-Zeitaufwand und Mehrkosten abverlangt und wie er heimlich, still und leise anfängt, mein Leben mitzubestimmen, in einem Maß, das mir jedenfalls vorher nicht so klar war. Dass einem das nicht unbedingt gefällt und dass man das auch äußert, sollte nachvollziehbar sein.

    So rein theoretisch läßt sich der Wolf vermutlich recht leicht akzeptieren. In der Praxis kommt man erst mal monatelang gar nicht dazu, über diese Frage nachzudenken, weil man derart mit dem ganzen Kram drum rum beschäftigt ist. :lol:

    Und dann hat man das, was als guter Standard zum Schutz vor Wolfsübergriffen gilt und muss feststellen, dass der Meister sich nicht an die Absprachen hält - meine besten Kumpel stell ich mir irgendwie anders vor.... ;)

    LG, Chris

  • Oben stehender Bericht (und das ist ja nicht der erste), zeigt aber, dass sich der Wolf aber nicht darauf beschränkt, Wild im Wald zu jagen.
    Es ist ja auch ziemlich naiv, zu glauben, der Wolf würde sich auf Karnickel, Hasen, Rehe etc beschränken.


    Im Grunde ist das aber so. Es gibt Untersuchungen hier im Lande. "Maika Holzapfel vom Senckenberg Museum Görlitz hat die Nahrungsuntersuchung des Wolfes vorgenommen. 1.905 Wolfslosungen wurden vom 04/01 - 03/09 untersucht. 57 % Reh, 31 % Wildschwein, 29 % Rothirsch, 3,6 % Hasenartige, 0,6 Nutztiere, Füchse eher gar nicht"

  • Im Grunde ist das aber so. Es gibt Untersuchungen hier im Lande. "Maika Holzapfel vom Senckenberg Museum Görlitz hat die Nahrungsuntersuchung des Wolfes vorgenommen. 1.905 Wolfslosungen wurden vom 04/01 - 03/09 untersucht. 57 % Reh, 31 % Wildschwein, 29 % Rothirsch, 3,6 % Hasenartige, 0,6 Nutztiere, Füchse eher gar nicht"

    Die schönste Statistik nützt halt nichts, wenn einem seine Schafe (oder Kühe... seine Lebensgrundlage oder Nebenerwerb oder ans Herz gewachsenes Hobbytier) weggefuttert werden.

    Wenn man sich die Tabelle der (leider nicht aktuell gehaltenen) Nutztierrisse anschaut, dann kommt man in Goldenstedt und Umgebung ja auf wirklich sehr hohe Zahlen. Ich kann den Frust, Ärger und sonstige nicht Willkommensgefühle dem Wolf gegenüber da wirklich gut verstehen - vor allem, wenn man außerdem auch noch nicht unerheblich Geld investiert hat, um Schutz über das empfohlene Maß hinaus zu gewährleisten.

  • Im Grunde ist das aber so. Es gibt Untersuchungen hier im Lande. "Maika Holzapfel vom Senckenberg Museum Görlitz hat die Nahrungsuntersuchung des Wolfes vorgenommen. 1.905 Wolfslosungen wurden vom 04/01 - 03/09 untersucht. 57 % Reh, 31 % Wildschwein, 29 % Rothirsch, 3,6 % Hasenartige, 0,6 Nutztiere, Füchse eher gar nicht"

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigt, abstreiten will, dass der Hauptnahrungsbestandteil des Wolfes andere Wildtiere sind.
    Die zunehmende Entwicklung dahin, dass angeblich sichere Maßnahmen nun auch nicht mehr ausreichen ist das, was den "nun, der Wolf ist halt da, müssen wir wohl mit klarkommen-Nutztierhaltern" Sorgen bereitet.
    Auch da hilft eine Lausitzer Statistik weiter:
    http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/schadensstatistik

    Ja, da gibt es immer noch Deppen, die ihre Schafe und Ziegen angetüdert halten.
    Aber der Grossteil der dort aufgelisteten Nutztierrisse 2015 ist bei Tieren erfolgt, die nach den vorgegebenen Empfehlungen gesichert waren. Diese Angaben stehen jeweils dahinter.

    So etwas gibt einem doch zu denken.
    Und man stellt sich die Frage, wie das alles weitergehen soll?

    Und in einer etwas aktuelleren Lausitzer Statistik zum Thema Nahrungszusammensetzung, die die Vielfalt der vorhandenen Rudel berücksichtigt, (bei der von Dir genannten, war die ersten Jahre hauptsächlich ein einziges Rudel beteiligt) steigt der Anteil an Haustieren in der Nahrung allmählich an, da sind es 0,75 Prozent. Die Tendenz zeigt also leicht nach oben.

    Machen wir uns nix vor - die Elektronetze sind für den lernfähigen Wolf ein Sch....endreck. Wenn da das erst Mal die richtige Technik herausgefunden worden ist, was willst Du dann machen? Wenn der erstmal gerafft hat, dass man bloss schön alle 4 Pfoten in der Luft haben muss, damit der E-Zaun nicht prickt? Bis jetzt sollen die Wölfe, die das rausbekommen haben, ja allesamt noch "Ausnahmewölfe" sein. Jau, glaubt das wirklich irgendwer? Oder ist es nicht einfach so,, dass Wölfe nun mal nicht doof sind und immer neue Strategien finden und Lernerfahrungen machen werden, um die von uns lästigerweise aufgestellten Hindernisse zu bewältigen? Die bisherige Strategie gegen Zaun-Problem-Wölfe besteht darin, den Zaun mit einem Überbau-Band zu versehen. Noch werden Wetten angenommen, wann der erste Wolf auch dort drüber kommt.

    Was nützt diesem Schafhalter, der die empfohlenen Zäune hatte, das Wissen, dass er nur einen kleinen Prozentsatz ausmacht?

    Zitat

    25.08.2015Cunnewitz
    Bautzen
    Schaf
    13/2 (tot/vermißt)
    2 (verletzt)
    geschützt (Zaun den Empfehlungen entsprechend)

    Wolf


    Wobei natürlich die gerissenen, aber noch auf der Weide liegenden Schafe auch gar nicht in der Köttel-Statistik auftauchen.

    Die schönste Statistik nützt halt nichts, wenn einem seine Schafe (oder Kühe... seine Lebensgrundlage oder Nebenerwerb oder ans Herz gewachsenes Hobbytier) weggefuttert werden.

    Ja, genau das kommt noch hinzu.

    Ich sehe einfach nur die künftigen Entwicklungen mit Besorgnis und auch einer gewissen Ratlosigkeit - und dabei habe ich noch gar nichts zur Frage "bekoppte Menschen" geschrieben, die so selten und verboten dämlich sind, Wildtiere anzufüttern.

    LG, Chris

  • "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald";

    Hier oben in S.-H hat der Wald leider keinen Platz zum wachsen. Schleswig-Holstein ist eine absolut zerstückelte "Kulturlandschaft", Waldflächen sind eher Baumgruppen und da wo Stiftung Naturschutz u.ä. viel bewirken wirkt sich das NIRGENS auf die Größe der winzigen Wäldchenflächen aus, nur auf deren Struktur.....

    Der Wolf WIRD hier oben einfach keine Chance haben, weil es keine Gebiete gibt, wo er sich zurückziehen könnte, selbst wenn er wollte...

  • Im Grunde ist das aber so. Es gibt Untersuchungen hier im Lande. "Maika Holzapfel vom Senckenberg Museum Görlitz hat die Nahrungsuntersuchung des Wolfes vorgenommen. 1.905 Wolfslosungen wurden vom 04/01 - 03/09 untersucht. 57 % Reh, 31 % Wildschwein, 29 % Rothirsch, 3,6 % Hasenartige, 0,6 Nutztiere, Füchse eher gar nicht"

    Wie Waldreich (bzw. "zivilisationsarm") und parallel dazu wie wolfsreich war denn dieses Gebiet?

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