Echte Wölfe und blöde Fragen
-
mittendrin -
27. Juli 2013 um 09:58 -
Geschlossen
-
-
"Seine natürliche Nahrung besteht aus großen bis mittelgroßen, wildlebenden Huftieren. In Europa sind Rothirsch, Wildschwein, Reh, Elch und Rentier die Hautbeute.
...
Auch Aas, Früchte und Kleinsäuger sind Bestandteile der Wolfsnahrung.
...
Sind seine natürlichen Nahrungsgrundlagen erschöpft, also das Wild z.B. durch menschliche Bejagung oder Zerstörung der Lebensräume stark dezimiert oder verdrängt, können Abfälle oder ungeschützte Haustiere zur Hauptnahrung der Wölfe werden."Quelle: http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/biol…eise/ernaehrung
Durch Kotuntersuchungen hat man die Zusammensetzung der Nahrung ermittelt:
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/nahrungszusammensetzung
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Sind seine natürlichen Nahrungsgrundlagen erschöpft, also das Wild z.B. durch menschliche Bejagung oder Zerstörung der Lebensräume stark dezimiert oder verdrängt, können Abfälle oder ungeschützte Haustiere zur Hauptnahrung der Wölfe werden."
Naja, liest sich nett, aber nicht logisch.
Welches Raubtier wählt die anstrengende und nicht immer erfolgversprechende Jagd wenn es in den Gärten "Meerschweinchen und Kanninchen to go" gibt?
Wozu das Reh hetzen, wenn man sich die Kuh von der Weide pflücken kann? -
Wozu das Reh hetzen, wenn man sich die Kuh von der Weide pflücken kann?
Weil es einfach besser schmeckt und weil die Ernährungsgewohnheiten so sind.
Und eine grasende Kuh löst auch keinen Jagdtrieb aus wie ein fliehendes Reh. -
Ich bezweifle, dass ein hungriger Wolf in einer Kuh kein Futter sieht und lieber das delikate Wild wählt.
-
Und ich bezweifle, dass die Kuh auch dann grasend stehen bleibt, wenn sich ein Wolf nähert. Ebensowenig flüchten Rehe den ganzen Tag. Die werden in aller Regel auch "grasend" irgendwo stehen, wenn der Wolf angreift.
Kühe sind übrigens gegenüber Wölfen durchaus wehrhaft und werden von denen mit Sicherheit erst angegriffen, wenn die Schafe alle sind. Die Feindschaft Wolf/Rind ist uralt. Wer schon mal durch eine Herde Weiderinder auf der Alm mit seinem Hund durch musste, weiß das. Aber selbst, wenn die stehen, findet der Wolf sie durchaus interessant. Siehe z. B. hier:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Ich weiß, die sind nicht Schwarz-Weiß, aber sie schmecken ähnlich. Ich hab's selber probiert.
-
-
Ob dus kannst oder nicht ist mir herzlich egal.Offiziell, soll ich ihn nachm Totenschein fragen oder was? Willste Presseberichte, auf Russisch?
Der lebte eben in einem Dorf, die haben im Winter oft mit Wölfen zu tun und da hat auch jeder ne Flinte im Schrank. Da wird nix gemeldet, da kommt der Wolf zu nah ans Dorf und wird geschossen, fertig ist die Kiste. Da kräht kein Hahn nach.Also, in Russland, wenn es die berühmten harten Winter gibt, wo es vielleicht wenig zu fressen gibt, da kann ich mir schon vorstellen, daß da der ein oder andere Wolf auf dumme Gedanken kommt. Es kommt halt auf die Situation an. Hunger ist ja eine Situation, wo Wölfe gefährlich werden können. Von daher finde ich das nicht ganz so abwegig.
-
Der Wolf wird sich immer seinen Lebensumständen anpassen - das ist doch völlig normal. Gefressen wird, was da ist und was leicht zu bekommen ist. Je wehriger ein Beutetier ist, desto häufiger wird die Risiko-Nutzen-Rechnung des Wolfes dahingehend ausfallen, dass ein wenig Hunger haben kein Grund ist, schwerwiegende Verletzungen zu riskieren.
Je öfter ein Wolf sich z. B. Nutztieren und Geflügel nähert und dort weder schlechte Erfahrungen mit Menschen, noch schlechte Erfahrungen mit Jurassic-Park-Zäunen oder anderen Maßnahmen macht, desto häufiger wird er dort zuschlagen, einfach, weil es so bequem ist. Und Faulheit ist immer ein Zeichen von Intelligenz.
Eingezäunte Tiere können nicht abhauen, das ist schon mal ein entscheidender Faktor. Die können innerhalb ihrer Umzäunung im Kreis rennen, bis sie völlig erschöpft sind, bei Angriffen auf Schafherden ist immer auch das ein oder andere Schaf dabei, das äusserlich unversehrt an Erschöpfung oder Panik gestorben ist.
Die Jungkuh, die den Wolf von der Weide vertreibt, hatte ich vor zig Seiten schon mal verlinkt - die Bilderstrecke dazu kann man noch extra anklicken:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/sa…inen-Spass.htmlHier bei uns soll die allererste unmittelbare Erfahrung von vierbeinigen Räubern sein, dass es ganz furchtbar an der Nase bruzzelt, wenn man den Kühen und vor allem Kälbern zu nahe kommt. Denn Wölfe lernen sehr ähnlich wie unsere Hunde - wo es einmal Erfolg gab, wird der Versuch eher und energischer wiederholt, als wenn es von vorneherein nicht machbar war.
Das ist auch einer der Kritikpunkte, die ich beim Umgang mit dem Thema Wolf und Nutztiere sehe - es wird immer erst mal abgewartet, bis tatsächlich etwas passiert ist und der Wolf erste gute Erfahrungen damit gemacht hat, Nutztiere zu reissen.Erst dann wird behördlicherseits reagiert - viel zu spät.
Besser wäre es, wesentlich häufiger und früher den Status Wolfserwartungsland auszusprechen und sofort zu handeln, indem bereits dann Förderungen für beutegreifer-sichere Einzäunungen gewährt werden. Die Zuständigen in Oberfranken sind da einigen anderen Regionen sehr weit voraus. Hier gibt es immer wieder Info-Veranstaltungen, z. B. in Zusammenarbeit mit dem Fleischrinderverband, wo es um Herdenschutz und Co geht.
Wölfe sind weng so wie Flöhe - wenn Du endlich mal einen siehst, oder zumindest eine Spur von ihm, sind sie schon seit 3 Jahren da.....
LG, Chris
-
...oder wie Ratten - du siehst mit Glück mal eine, aber dann wohnt schon der ganze Clan unter der Hütte ...
LG -
Danke Chris, das kann ich nur unterschreiben!
Genau so sehe ich das auch!
Ich bin mir auch nicht sicher, was hier so mancher für Vorstellungen von "Wolfsgebieten" hat.
Bei uns ist das jedenfalls so, dass man plötzlich im Wolfsgebiet lebt - ob man das möchte oder nicht.
Hier ist jede Menge Wald, und darin hier und da kleine Ortschaften. Das heisst: wohne ich da und gehe spazieren (also nicht einmal die Hauptstraße rauf und runter) bin ich im "Wolfsgebiet". Und ganz ehrlich: das kann zu einer ziemlichen Einschränkung werden.
Und wenn die dort lebenden Wölfe nicht von Anfang an lernen, dass es besser ist, die menschliche Nähe zu meiden, wird es problematisch werden.
Da helfen keine "theoretischen" Erklärungen wie "Wölfe sind normalerweise scheu" und "laut in die Hände klatschen".
Es gibt hier ein Rudel, das IST nicht (mehr so) scheu, weil es gelernt hat, dass es sich in menschlicher Nähe gut auskommen lässt. Das reagiert auch nicht auf "laut in die Hände klatschen".
Und irgendwie finde ich es bezeichnend, dass auf meine ganz konkrete Frage weiter oben, so wenig Feedback gekommen ist... -
Gut, wenn wir das also geklärt hätten, würde mich trotzdem interessieren, was ihr dazu sagt? Wie würdet ihr das finden, wenn euch das passieren würde? Und die Wölfe sich auch nicht durch lautes Rufen etc vertreiben ließen? (Das steht in einem der Links weiter oben)?
Diese Frage?
Also ich würde es sehr beängstigend finden, auch wenn es natürlich unwahrscheinlich ist. Ich habe aktuell zwei Wildmonitorings an der Backe und bin in Gebieten unterwegs, wo Wolfsverdacht besteht. In einem Gebiet sind Hunde verboten - da denke ich kaum drüber nach. Allerdings würde sich das ändern, wenn es eine richtig stabile Population wird. So ganz allein in der Abenddämmerung hätte ich da immerhin ein mulmiges Gefühl. In dem Gebiet, wo Frieda mit zur Kontrolle geht, denke ich intensiver drüber nach, weil ich da in Ecken bin, in denen kein Weg, kein Mensch und absolute Abgeschiedenheit ist.
WENN mir das passieren würde, würde ich das wenig erheiternd finden, um es mal neutral auszudrücken. Man könnte auch sagen, mir würde der A*sch auf Grundeis gehen. Mit Wildschweinen und Kühen ist mir schon ähnliches passiert und es fühlt sich nicht schön an. Die wollen allerdings meistens einfach nur ihre Ruhe und reagieren ebenso wie der Wolf empfindlich auf Hunde. Ich hab auch schon zweimal unmittelbar neben den Wurfnestern von Wildschweinmüttern gestanden - ohne Hund. Da gab es nur ein souveränes Warngrunzen. Was mir beim Wolf etwas Gedanken macht ist, dass der ernsthaft auf die Idee kommen könnte: Die kleine Töle da, die hol ich mir jetzt. So geschehen bei unserem ausgebüxten Gehegewolf (Stichwort mangelnde Scheu). Der mochte Hunde... Da würde ich Panik kriegen.
Wenn sie sich nicht durch Rufen und Klatschen vertreiben ließen, würde ich die Panik auch behalten, aber was ich dann noch machen würde, keine Ahnung. Vermutlich würde ich in einem Gebiet, in dem ich ernsthaft damit rechnen muss, eine Kurzwaffe im Rücken haben? Nur für's Gefühl. Schießen würde ich nicht, es sei denn, die wollen sich wirklich meinen Hund greifen. Den zuständigen Förster anrufen, ob der mit seinem Jeep kommt und mich mal eben raus fährt? Die Wölfe so lange mit Tannenzapfen bewerfen? Und ansonsten beten? Was will man da machen?
Die hier haben sich von ihrer Mutter abholen lassen. Kommt natürlich auf die Entfernung, das Gelände und den bevorzugten Wagentyp der Mutter an:
http://www.az-online.de/uelzen/ebstorf…st-5028950.htmlUnd bevor das jemand in den falschen Hals kriegt: Ja, ich weiß, dass das alles sehr unwahrscheinlich ist. Es ging ja nur darum, was wäre WENN...
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!