Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Auf WND gibt es einen aktuellen italienischen ZA - auch dort wurde ein Haushund vor dem Haus gerissen. Genau wie in Schweden - wo ja die offizielle Aussage lautet, dass es nur noch in Regionen zu Hunderissen durch Wölfe kommt, in denen die Menschen sich noch nicht an das "neue Leben mit Wölfen" gewöhnt haben. Den Artikel hatten wir erst kürzlich hier.

    Hm. Die Frage zu Schwedens Feststellung ist halt, warum. Weil die Leute in den Wolfsregionen keine Hunde mehr anschaffen oder weil sie die nur noch im Keller halten? Oder weil man dann eben auch im Garten nicht mehr auf der Liege chillen kann, sondern ständig guckt und horcht, ob irgendein ungebetener Gast kommt? Die Gärten auf dem Land sind in der Regel ja auch keine Handtücher, die man mal eben so von einem Punkt überblicken kann.

    Ich bin mir auch noch nicht im Klaren darüber, wie das hier dauerhaft weitergehen soll.
    Im Grunde liegen alle Erweiterungs-Pläne auf Eis.

    Wie bei der Pferdehalterin in meiner weiteren Nachbarschaft. Die hat am Haus Pferde stehen und wollte eigentlich ein Dorf weiter noch züchten. Hat sich für sie aber erledigt.
    Ist doch frustrierend :dagegen:

  • Mehr als frustrierend. Ich hab ja nun "leider" wieder einen jüngeren Hund, der auch jagdlich nicht ganz uninteressiert ist. Eigentlich kann man ihn gut umlenken und abrufen aber man muss gut aufpassen, es muss sich eben einspielen.
    Früher, bei meinen anderen Hunden, hab ich eben in abgelegenen Waldregionen (Straße nicht gleich um die Ecke) eben gedacht "ok wenns passiert, ist eben so.."- meine sind ja nur so 5 Minuten kurz weg.. diese Fehler kann ich mir bei uns eigentlich nicht mehr erlauben. Zudem ist das Wild auch deutlich aktiver, unruhiger.. unberechenbarer. Wildschweine absolut unnett zu Caniden- berichten auch die Jäger. Die lassen sich nicht mehr beeindrucken , sondern gehen auf Angriff. Jagdhunde die seit Jahren unverletzt im Einsatz sind, hats dieses Jahr erwischt. Da mein junger Heißsporn? Puh.. wenn er keinem Wolf übern Weg läuft, dann vielleicht nem Wildschwein.. bzw der ganzen Rotte, die auch viel größer sind als noch vor drei, vier Jahren. Also bleibt Hund fast durchgängig an der Leine, frei und ausgiebig schnüffeln und laufen Fehlanzeige.


    Tja.. nun hatte ich schon überlegt ob ich uns nicht ein großes Erholungsgrundstück pachte, wo der Kleine wenigstens mal Hund sein kann. An der Wohnung hab ich nur so kleinen Vorgarten. Die großen Gärten sind allerdings eher im Nirgendwo. Eigentlich gut. Aber unter den aktuellen Entwicklungen? Hätte ich nichtmal da ein ruhigen Moment. Wie du sagst Mittendrin.. im Garten liegen und chillen oder einfach etwas buddeln und gärtnern, während die Hunde eben Hunde sind und irgendwo auf den 1000/2000 qm wuseln.. entspannt ist anders. Sch.. alles.

  • Ja, genau meine Gedankengänge @nepolino


    Alle meine bisherigen Hunde (bis auf Geordy) haben sich als Junghunde und Welpen mal vergaloppiert und sind mal irgendwo hinterhergeflitzt. Das gehört mMn einfach zum Erwachsenwerden und zum Training dazu. Das könnte bei einem neuen Hund aber dann das letzte Mal gewesen sein. Kann man sich einfach nicht mehr leisten.
    Und ich habe hier zum Training nicht mal mehr regelmäßig sichtbares Wild. Das ist so heimlich hier, dass ich vielleicht alle 3 Wochen mal ein Reh sehe, eigentlich würde ich inzwischen sagen: noch seltener. Wie soll man den Ernstfall dann trainieren? Und wenn man dann mal eins sieht, dann ist das aber auch sofort weg. Früher standen die durchaus noch, was dann beim Hund ja nicht sofort den Jagdmodus auslöst und einem etwas Reaktionszeit gibt. Neulich, da sah ich nur noch die Collies gucken und dann die Blume (heißt doch so, oder? Der weiße Popo?) vom Reh wegwippen. Ich hab zig Kreuze gemacht, dass die tatsächlich gehört haben und nicht hinterher sind. Wenn etwas so selten vorkommt, wird es so viel schwieriger, den Erziehungsstand zu beurteilen.


    Ich buddel so gern mit Hörbuch in den Ohren. Das kann man dann in Zukunft warscheinlich auch knicken...

  • Gut, daß unser Garten mit einem stabilen 2m-Plankenzaun gesichert ist. Draußen gibt es nichts, wo eine Pfote zum Klettern draufgesetzt werden könnte. Holz abbeißen geht nicht, weil die Kanten mit Metall verstärkt sind (außer auf der Seite, die zur Gärtnerei zeigt, aber die hat ja auch ein Tor und die Klostermauer zum Schutz). Zumindest im Garten kann ich mich dann doch noch ein Weilchen sicher fühlen.
    Ich höre nur öfter abends / nachts den Luchs rufen, der da keine 5 Gehminuten entfernt im Berg sein Revier hat.


    Einen Rettungshund würde ich im Wolfsgebiet auch nur noch ungern losschicken.

  • Da hast du ja schonmal Glück, dass ihr überhaupt 2m dürft, im Normalfall ist solch Zaunhöhe ja nichtmal zulässig. Obwohl mich 2m mit Luchs und Wolf als Nachbarn jetzt auch nicht so hundert Pro beruhigen würden, ich glaube ich würde noch nach außen einen Stromdraht ziehen. Plus Minus selbstverständlich, dass auch Springer ordentlich was gewischt kriegen. Paranoid, ich weiß. |) Aber vielleicht ist das paranoid von heute ja der Standard von übermorgen, wenn man seinen Garten noch nutzen möchte.


    Mittendrin sehen tu ichs Wild auch seltener, wenn dann flüchtend aber es ist da. Sagt mein selbsternannter Fährtenkönig. :D Dass ist ja das schwierige bei ihm, dass er auch auf Fährten geht und dann ists eben so, wenn er mal offline, dann ist er natürlich total aufgedreht und freut sich und will auf jeden Fall alles richtig machen um öfter zu dürfen und dann hauts die Sicherung raus. |)

  • Das dumpfe Gefühl, mit allen Risiken und Nebenwirkungen komplett allein gelassen zu werden, ist wohl doch kein Alu-Hut-Syndrom - gut zu wissen.


    Ausbrüche von Weidetieren durch unmittelbare Wolfsanwesenheit sind nun mal üblich, wenn die Tiere von Wölfen innerhalb oder ausserhalb des Zaunes in Panik versetzt werden, die Folgen müssen wir Tierhalter alleine tragen.


    SZ-Online: Gestüt will Ausgleich für tote Pferde


    Zitat

    In der schriftlichen Begründung des Urteils spielen die Belege für eine Anwesenheit des Wolfes in Mischwitz unterdessen nur eine nachgeordnete Rolle. Entscheidend für das Nein zu Ausgleichszahlungen sei, dass der Wolf höchstens Auslöser für den Tod der neun Pferde war. Das Sächsische Naturschutzgesetz verlange im Gegensatz dazu, dass die Opfer direkt von dem Raubtier gerissen oder tödlich verwundet sein müssen. Nur dann könne Geld fließen.


    LG, Chris

  • Mitte der 90er Jahre war mein Pflegepony mit ihren Kumpels auch von der Koppel abgehauen. Sie sind durch den E-Zaun durch (er ist gerissen). Sie sind ziemlich weit gerannt.
    Da frage ich mich auch, was da wohl der Auslöser gewesen sein könnte? Das Luchsprojekt war damals noch nicht. Ein Wolf? So früh schon in der Mitte Deutschlands? Oder hat da jemand seinen Hund auf die Ponies gehetzt?
    Schließlich rennen Pferde ja nicht so ohne Weiteres mitten in der Nacht durch den E-Zaun und dann noch einige Kilometer weit.
    Das ist noch so eine Frage, die mich noch heute beschäftigt, vor allem, wenn ich von Vorfällen mit dem Wolf lese.

  • Wenn du mal überlegst, dass ausgewachsene Schafe verschleppt werden oder Kälber, die schon paar Monate alt sind, würde ich nicht annehmen, dass größere Hunde sicherer als kleine sind..

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