Echte Wölfe und blöde Fragen

  • “Sowohl Zäune, als auch Herdenschutzhunde werden mit 80% gefördert, muss halt mal beantragt werden.
    Aber für Schäfer ist es letztlich noch immer günstiger, wenn der Wolf geschossen wird, als die restlichen 20% aufzubringen.“

    Das wurde mir gegenüber geäußert.
    Da ich keine Ahnung habe, aber nicht an die 80% glaube wollte ich hier mal nachfragen.
    Mal abgesehen davon, dass noch solche Aussagen, von wegen: der Schäfer freut sich über tote Tiere! Fürchterlich annervt. :muede:

    Ich persönlich habe selbst auch schon solche Aussagen gehört. Bzw sie wurden mir persönlich gegenüber getroffen. Allerdings kommt es hier nicht gut, das anzusprechen.
    Ich glaube allerdings, dass solche Tierhalter die Ausnahme darstellen. Die Allermsiten möchten ihre Tiere schützen. Meinem Eindruck nach wären sehr viele für den Abschuss von vorhandenen Wölfen, die problematisch für die Herden werden könnten. Aber längst nicht alle.

  • “Sowohl Zäune, als auch Herdenschutzhunde werden mit 80% gefördert, muss halt mal beantragt werden.
    Aber für Schäfer ist es letztlich noch immer günstiger, wenn der Wolf geschossen wird, als die restlichen 20% aufzubringen.“

    Natürlich! Ein Abschuß ist immer günstiger, solange nicht 100% gefördert werden. Und natürlich mag mancher Schäfer so denken, aber alle ganz sicher nicht.

    Bezüglich der 80% war es zu Anfang in Nds so, dass sich die auf die Differenz vom "normalen" zum Wolfsschutzzaun bezogen haben. Wird also normalerweise ein Schaf mit 80cm eingezäunt und der offizielle Wolfsschutz sagt 1,10m, dann haben die die 30cm mit 80% bezuschußt. Hast Du ne Weide, wo man eigentlich nur 2 Seiten anzäunt, weil an den anderen beiden Seiten ein Kanal fließt... Pech gehabt.
    Ähm, die Details bezüglich der cm hab ich nicht im Kopf, sind nur Beispiele. Bin ja kein Tierhalter. Ich weiß auch nicht, ob es da inzwischen Änderungen gab und wie es bei den HSH aussieht, weiß ich auch nicht sicher. Ich meine, es wird nur die Anschaffung bezuschußt, aber nicht die Haltung, was bei dem Hundekaliber ja auch nicht ganz günstig ist.

  • Ich meine, es wird nur die Anschaffung bezuschußt, aber nicht die Haltung, was bei dem Hundekaliber ja auch nicht ganz günstig ist.

    Perfekt ausgebildeter HSH wird innerhalb von 2 Tagen geliefert und dann ist alles tutti?

    Sachkundenachweis Herdenschutzhunde | 21.10.2017 | Pfäffikon SZ

    Agridea aus der Schweiz informiert eigentlich immer ziemlich gut. Was die Kosten angeht kann man die natürlich nicht schön reden. Kann jemand etwas zu Eseln als Herdenschutz erzählen. Ich finde da nur wiedersprüchliche Infos...

  • Ich weiß auch nicht, ob es da inzwischen Änderungen gab und wie es bei den HSH aussieht, weiß ich auch nicht sicher. Ich meine, es wird nur die Anschaffung bezuschußt, aber nicht die Haltung, was bei dem Hundekaliber ja auch nicht ganz günstig ist

    Sofern es nicht reine Hobbyhaltung ist, können Futter, Tierarzt etc. bei der Steuererklärung geltend gemacht werden (sofern man brav Belege sammelt). Auch die Anschaffung könnte man als sonstige Betriebsausgabe anrechnen (aber natürlich nur, wenn sie nicht bezuschusst wird).
    Hund ist da Hund, egal ob Wachhund oder Herdenschutzhund.

  • @Ocarina - für NS kannst Du es hier genau nachlesen:
    Präventionsanträge zum Herdenschutz vor Wolfsangriffen im Rahmen der Richtlinie Wolf | Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

    Und hier noch die Erläuterungen zu den Präventionsanträgen:
    Erlaeuterungen_zum_Antrag_Praeventionsmassnahmen_-_Schafe_Ziegen_Gatterwild.pdf

    Der Unterhalt für HSH wird noch in keinem BL gefördert, ich weiss aber aus der Arbeitsgruppe Herdenschutz, dass in BY zumindest drüber nachgedacht wurde - was ja schon mal ein Anfang ist, aber auch keinem was nützt, wenn die nicht mal endlich mit dem Management-Plan inkl. Präventionsförderungen aus dem Quark kommen.

    In einigen BL werden nur bestimmte HSH-Rassen gefördert, die aber einige Tierhalter gar nicht haben wollen und sich so selbst um die zu ihnen passende Rasse kümmern müssen.
    In S-A z. B. werden HSH erst seit diesem Jahr gefördert - es gab noch keinen einzigen Antrag, weil die Schäfer das Modell der AG Herdenschutzhunde (Zucht, Ausbildung und Prüfung in einer einzigen Hand, überteuerte Hunde) nicht unterstützen wollen.
    Schutz vor Wölfen: Keine Anträge auf Herdenschutzhunde | MDR.DE
    Das bedeutet nicht, dass sich dort keine Hunde angeschafft werden, aber eben andere Rassen von Berufskollegen, die sich mit den Hunden keine goldene Nase verdienen wollen. Man muss dabei auch immer noch an die de-minimis-Regelung denken, je teurer die Hunde, desto weniger sonstige Förderungsmöglichkeiten. Das einzige BL, das bei der EU bisher beantragt hat, die de-minimis-Grenze von €15.000,- auf 30.000,- anzuheben, ist NS, die haben das tatsächlich durchgesetzt. Unverständlich, dass andere BL da nicht nachziehen, aber die haben wohl alle kein Internet.

    LG, Chris

  • Noch ein Artikel zur Wolfsbegegnung in der Oberlausitz:
    Eine unheimliche Begegnung mit dem Wolf

    In Thüringen wird in Sachen Abschuss dann doch wieder zurückgerudert - ich frage mich ja, wie ein "optimaler Schutz" dort definiert ist:
    Gnadenfrist für die Wölfin - Abschuss des Ohrdrufer Tieres derzeit kein Thema | Thüringer Allgemeine

    Sachsen-Anhalt - Schafe auf dem Betriebsgelände gerissen, Obacht Rissbilder
    Vierter Wolfsriss bei de Vries in Nedlitz

    In Bayern wird auch schon die Frage gestellt, wann Wölfe abgeschossen werden können:
    Wann darf geschossen werden?: Wie Bayern mit dem Wolf umgeht | Nachrichten | BR.de


    LG, Chris

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