Echte Wölfe und blöde Fragen

Klar, war eindeutig ein "Fuks"

Angriff auf Kuhherde – Wölfe töten drei Kälber in Brück / Potsdam-Mittelmark / Lokales - MAZ - Märkische Allgemeine

Landwirt bestätigt Gerüchte in Kremmen – Kalb und Mutterkuh durch Wolfsattacke getötet / Oberhavel / Lokales - MAZ - Märkische Allgemeine

Zitat von Caronna

soweit ich mich erinnern kann hat der Bösewicht sich alös fucks herausgestellt

Der Vorfall hat sich heute Nacht ereignet. Was soll da also festgestellt worden sein, an was Du dich erinnern müßtes?

Hier gibt es tausende Mutterkühe mit Kälbern im Mittelgebirge. Und tausende Füchse, gleichzeitig. Wenn Füchse sich jemals an Kälbern vergriffen hätten, hätte ich davon gehört.

Zitat von Caronna

soweit ich mich erinnern kann hat der Bösewicht sich alös fucks herausgestellt

Du meinst vermutlich die Kälberrisse in Hasselfelde, das ist aber nicht in Brandenburg. Dort wurden über 10 Kälber gerissen, nach Aufstellen einer WK wurden räudige Füchs als Täter angesehen, nach dem Abschuß mehrerer Füchse dort wurden WIEDER Kuh (!) und Kalb gerissen:
Rinderzuchtanlage Hasselfelde: Zahl toter Tiere durch Raubtierangriffe steigt | Mitteldeutsche Zeitung

Selbst die Offiziellen haben nun leise Zweifel an der Fuchs-Theorie:
Beißangriffe nehmen kein Ende

Zitat

Ole Anders hat nach dem neuen Vorfall sofort reagiert und Bissproben genommen. Sie sollen nun gleich auf Wolfs-, Luchs- und Fuchs-DNA untersucht werden, um endlich Klarheit zu bekommen. Denn wie für das Kreisveterinäramt Harz war auch für den Nationalpark Harz der Fall mit den Beweisfotos von Füchsen auf Kalbsjagd eigentlich so gut wie gelöst. Nun aber ist sich wieder niemand mehr so recht sicher, welches Raubtier oder welche Raubtiere immer wieder zuschlagen. Auch wegen der neuen Bisspuren: Dem nun angefallen Kalb wurde ein Stück Keule heraus gefressen, es wurde nicht nur „angeknabbert“. Dafür fehle wiederum der für einen Luchs typische Tötungsbiss.„Es wäre der weltweit einzige Fall“, so Anders, „wenn ein Luchs in Stallungen wie in Hasselfelde ginge“. Er werde Rücksprache mit anderen Fachleuten nehmen und sich bemühen, endlich Klarheit in das Dunkel zu bringen, kündigt der Luchsexperte an.

Ich meinte die erwiesenen Kälberrisse durch den Wolf im LK Potsdam-Mittelmark, die seit April 2014 dort stattfinden:
Mutterkuhherden werden vor Wölfen geschützt | IFAW - International Fund for Animal Welfare
Die aktuelleren von dort sind ja bereits verlinkt.

LG, Chris

Zitat

In Brandenburg gab es schon mehrfach Wolfs-Übergriffe auf Kälber - auf den Weiden.
Hier nun ist "Etwas" in den Kälberstall eingedrungen und hat ein Kalb gerissen:
Erneute Wolfsattacke – Mittelmark: Wolf reißt Kälbchen im Stall / Brandenburg/Havel / Lokales - MAZ - Märkische Allgemeine
Der Wolf ist noch nicht sicher als Verursacher, wird aber stark vermutet, in Mittelmark gab es in letzter Zeit auch reichlich andere Nutztierrisse. Der Türspalt unten war mit dem Gitterelement, das auf dem Foto halb auf dem Boden liegt, zusätzlich gesichert. Hat nicht gereicht.

Ein weiterer Bericht dazu, der den Wolfsverdacht weiter bestätigt:
Nabu plädiert für Gummigeschosse – Experten bestätigen: Wolf hat Kalb gerissen / Brandenburg/Havel / Lokales - MAZ - Märkische Allgemeine

Zitat

Cammer. Seit Mittwochmittag steht mit ziemlicher Sicherheit fest: Es war ein Wolf, der in der Nacht zuvor in Cammer ein Kälbchen gerissen hat. „Nach den Eindrücken vom Fundort spricht viel für einen Wolf als Verursacher“, teilt Thomas Frey, Sprecher des Landesamtes für Umwelt (LfU), auf Anfrage mit. Der Wolfsbeauftragter beim LfU Kay-Uwe Hartleb hatte am Vormittag den Kadaver untersucht und gegenüber Landwirt Carsten Gädtke einen Wolfsvorfall bestätigt sowie eine Entschädigung zugesagt.

Es wird Zeit, dass man die Gefährdung auch größerer Nutztiere durch den Wolf ein wenig ernster nimmt. Das hat @Caronna nichts damit zu tun, den Wolf als Bösewicht abzustempeln, sondern das hat lediglich was damit zu tun, dass man den Wolf als Beutegreifer nicht weiter so gnadenlos verharmlost. Die Tierhalter müssen sich allesamt darauf einrichten, nicht allein die Schäfer.

LG, Chris

Zitat

LG, Chris

Genau das halte ich aber für unmöglich, wenn die Tiere ein artgerechtes Leben haben sollen. Seien wir doch ehrlich - einstellen bedeutet, dass Tierhalter wie ich, ihre Tiere abschaffen werden.

Früher hätten die Tierhalter den Wolf selbst geschossen und ganz früher waren Hirten bei den Tieren. Heute stehst du mit einem Bein im Knast, wenn du das auch nur in Erwägung ziehst und wenn du keine guten Herdenschutzhunde einsetzen kannst, ist die Haltung nahezu unmöglich. Eine reine Stallhaltung möchte ich meinen Tieren nicht zumuten.

Es werden nur die Massentierhaltungen mit Alcatraz-artigen-Stallanlagen überleben .... ab und an brennt dann eben mal eine ab, weil die Lüftung nicht reicht....

Letztlich fordern doch die Wolfsschützer, die Lebensqualität von Tausenden von Haus- und Nutztieren drastisch zu reduzieren, um einer Handvoll Tieren des Wiederansiedlers Wolf optimale Lebensbedingungen zu ermöglichen. Und da geht nichts an der Entscheidungsfrage vorbei, ob man das so wirklich will? Wiegt die Lebensqualität eines Haus- oder Nutztiers tatsächlich zigmal weniger als die eines Wolfes? Wo sind die ganzen Leute, die das Leben eines Regenwurms auf dieselbe Stufe stellen wie die eines Menschen - warum laufen die nicht Sturm gegen diese Geringschätzung des Lebens von Haustieren?

Zitat

Weil wir Haus- und Nutztierhaltung eh abschaffen wollen.

Sagt die Hundehalterin...