Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Und dann ist es ja auch nicht immer nur ein Wolf. Wölfe jagen in der Gruppe, weil sie so auch große Tiere zur Strecke bringen können.

    Wenn ich eine Wolf sehe, wäre mein zweiter Blick ob da mehr sind. Und wenn ja wäre schon mein dritter Blick nach tief hängenden Ästen. Auf jeden fall würden meine Nebennieren kräftig arbeiten. Oder auf gut deutsch - mir würde die Düse gehen.

    Irgendwo hab ich gerade was von Sicherheit und Wahrnehmung von Menschen gelesen, weiß aber nicht mehr wer das geschrieben hat. Aber prinzipiell läuft die subjektive Wahrnehmung der Sicherheit bei Menschen genau entgegengesetzt der objektiven Sicherheitsmaßnahmen. Sprich je mehr Sicherheitsmaßnahmen es gibt desto unsicher wird der Mensch. Es gibt dazu einige Bücher, Arbeiten und Untersuchungen zu. Z.B. wo fühlen sich afrikanische Touristen sicherer. In einem Eingebohrenen Dorf ohne Türen (wo zweihungert Meter weiter Löwen unter nem Baum hocken könnten) oder einer gesicherten Ferienanlage mit meterhohen Mauern, Stacheldraht und mit Maschinenpistolen bewaffneten Wachposten. In letzterem kriegen weniger Touristen die Augen zu. ^^

    Worauf ich hinauswill, gegenüber dem Wolf gibt es sehr wenig Sicherheitsmaßnahmen, also fühlen sich die Menschen dem Wolf gegenüber eher sicher. Ist vielleicht ne Erklärung.

  • Zitat

    Worauf ich hinauswill, gegenüber dem Wolf gibt es sehr wenig Sicherheitsmaßnahmen, also fühlen sich die Menschen dem Wolf gegenüber eher sicher. Ist vielleicht ne Erklärung.

    Wie kommst du jetzt auf die Idee? Eigentlich geht doch dieser Thread seit 1690 Seiten darum, dass sich Menschen mit dem Wolf eben nicht sicher fühlen. Jedenfalls die nicht, die hier schreiben. Sie haben Angst um sich, ihre Hunde und ihre Nutztiere. Die Frau im Video fühlt sich eindeutig auch nicht sicher, obwohl da niemand mit einem Maschinengewehr herum läuft. Die Theorie scheint also nicht so gut zu treffen.

  • na, im großen und ganzen würde ich der Theorie von SunkaSapa zustimmen.

    Es wird seitens der Politik ja nix unternommen. Das Wölfi ist ja haaaarmlos, scheu und neugierig.

    Hier im Thread treffen sich die Leute die weiter als von der Wand bis zur Tapete denken. Da draußen, so im echten Leben, macht sich kaum einer Gedanken wenn er nicht direkt betroffen (Viehhalter) ist.

    Die Leute glauben immer noch die wölfe sind harmlos und die paar Schafe.. ja mei...

  • Niedersachsen - eine Wölfin aus dem Burgdorfer Rudel ist erschossen/"entnommen" worden:

    https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/akt…orf-199687.html

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen vereinzelte Abschüsse, wenn Wölfe auch vor geschützten Herden nicht Halt machen.

    In diesem Fall finde ich den Abschuss-Zeitpunkt aber ausgesprochen kritikwürdig.

    Ziel des Abschusses waren lt. PM die Elterntiere des Rudels.

    Die Elternfähe dürfte trächtig sein oder bereits geworfen haben (beides sollte erkennbar sein für den Schützen), entsprechend war klar, dass diese jüngere Wölfin gar nicht das Ziel gewesen ist.

    Warum dann der Abschuss?

    Nun fehlt diesem Rudel vermutlich ein Tier, das zur Futterbeschaffung für die Welpen beigetragen hätte.

    Was zum Teufelskreis führt, dass Nutztiere vielfach weitaus leichtere Beute sind, als Wildtiere.

  • Stimmt, der Zeitpunkt ist kritikwürdig, die Auswahl aller bisher geschossenen Tiere entspricht aber doch genau dem, was Experten (ich spar mir mal die Anführungsstriche) immer gefordert haben: niemals die führenden adulten Tiere schießen, weil dann das Rudel wegen Führungslosigkeit quasi automatisch auf Nutztiere gehen muß. Eine Theorie, die sich übrigens im Fall der überfahrenen Goldenstedter Wölfin absolut nicht bestätigt hat: da im Revier ist es deutlich ruhiger geworden ,seit die erfahrene Weidetierjägerin nicht mehr anführt.

    Welpen dürfen logischerweise nicht, erfahrene Alttiere sollen nach dieser Theorie nicht getötet werden - was da also ohne Schaden für die Rudelstruktur entnommen werden kann, wäre doch eigentlich nur die überjährigen Jungtiere, bevor sie eigene Familien gründen - also ganz genau die, die gerade geschossen werden?

  • Es wirkt einfach beliebig:


    Zwei Wölfe freigegeben - Fähe erst ab 1.7. (steht in dem von Chris verlinkten Beitrag).

    War wohl nicht zu erkennen, welchen Wolf (männlich/weiblich) man schießt - erwischt wird eine Fähe. Aber wohl nicht die zum Abschuss ab 1.7. freigegebene, sondern eine junge.

  • In der PM steht aber, dass die Elterntiere für den Abschuss freigegeben waren. Wobei der Fähe "immerhin" (= Sarkasmus) eine wurfbedingte Schonzeit zugesprochen worden ist.

    Es hätte zum jetzigen Zeitpunkt schlichtweg gar kein Tier dieses Rudels erschossen werden dürfen.

    Die Wölfin, die es nun erwischt hat, ist ein offensichtlich in Kauf genommener Kollateral-Schaden.

    Und ich halte es nach wie vor für ein absolutes Unding, solche Abschüsse in Nachwuchszeiten durchzuführen. Das ist widerlich und kein Waidmanns-Werk.

    da im Revier ist es deutlich ruhiger geworden ,seit die erfahrene Weidetierjägerin nicht mehr anführt.

    Da ist es vor allem deutlich ruhiger geworden, seit der Herdenschutz dramatisch verbessert worden ist. :ka:

  • Was bringt es den ein einzelnes Tier abzuschießen, wenn es sich nicht um eines einzelnen speziell Problematischen Wolf handelt ( außer zur Abschreckung)? Die andern jagendoch weiterhin Scharfe usw...

  • Es ist halt schon effektiv, wenn statt der Haupt fähe erst einmal auch die jungen aus dem rudel mit “entnommen“ werden. Eine abschussgenehmigung führt so dann doch zum gewünschten Ergebnis. So kannst radikal wolfsschutz betreiben und gleichzeitig wölfe in dland sinnvoll entnehmen.

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