Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ganz ernstgemeinte Frage: Wenn Nachwuchszeiten (bei Wölfen also praktisch rund ums Jahr, da die Jungen bis Jährling dableiben) unwaidmännisch sind, man erwachsene Tiere nicht aus der Rudelstruktur rausnehmen darf und die Jährlinge auch nicht, weil sie beim Nachwuchs helfen - was wird denn in anderen, traditionell wolfsjagenden Ländern geschossen?

  • was wird denn in anderen, traditionell wolfsjagenden Ländern geschossen?

    so "nett" sind die meisten Länder schlicht nicht.

    Und da wird nicht im Frühjahr/Sommer geschossen sondern Herbst/Winter hin wo der Nachwuchs schon ausreichend selbstständig ist. Es geht ja in erster Linie darum zu verhindern dass keine Welpen über bleiben die dann qualvoll verhungern.

  • So sehe ich es auch. Es ist ein Trauerspiel. Ein kleines Rudel mit Welpen zu verkleinern fördert sogar die Gefahr, dass auch Menschen irgendwann angegriffen werden.

  • Zitat

    Worauf ich hinauswill, gegenüber dem Wolf gibt es sehr wenig Sicherheitsmaßnahmen, also fühlen sich die Menschen dem Wolf gegenüber eher sicher. Ist vielleicht ne Erklärung.

    Wie kommst du jetzt auf die Idee? Eigentlich geht doch dieser Thread seit 1690 Seiten darum, dass sich Menschen mit dem Wolf eben nicht sicher fühlen. Jedenfalls die nicht, die hier schreiben. Sie haben Angst um sich, ihre Hunde und ihre Nutztiere. Die Frau im Video fühlt sich eindeutig auch nicht sicher, obwohl da niemand mit einem Maschinengewehr herum läuft. Die Theorie scheint also nicht so gut zu treffen.

    Ich meinte jetzt auch nicht, eine Frau oder diejenigen die sich hier im Forum Sorgen machen. :) sondern Menschen im allgemeinen. Es ging mir eher um den subjektiven Eindruck. Wenn jeder, auch Entscheidungsträger, Angst vorm Wolf hätten, wäre er schlichtweg nicht da. Meine Theorie, die garnicht meine ist ;) und von der ich nur ableite, ist einfach nur eine Annahme warum Menschen "im allgemeinen" eher keine Angst vor dem Wolf haben.

    Und man sollte da, denke ich auch, unterscheiden zwischen dem Gefühl das man hat, wenn es heist, es gibt den Wolf in Deutschland und scheiße da steht ein Wolf vor mir. Ich bezog mich eher auf das, der Wolf ist in D. Wenn der Wolf dann direkt vor einem steht, da triggern dann ganz andere Hirnregionen.

    Aber wäre da jemand mit einem Maschinengewehr herumgelaufen und hätte ihr gesagt, dass das wegen Wölfen ist, wäre sie dort nicht langgelaufen, obwohl es objektiv sicherer gewesen wäre. Da aber niemand da war, ist sie da langgelaufen weil sie sich subjektiv sicher gefühlt hat. Das sagt die Theorie.

    Wie würden die Menschen reagieren wenn man jedem der die Stadt verlässt, Pfefferspray und Signalpfeife in die Hand drückt und sagt, dass das als Vorsichtsmaßnahme vor dem Wolf ist...? Wer wurde dann noch fröhlich durch den Wald stapfen ^^? Obwohl er ja objektiv sicherer ist?

    Und darum gings mir eigendlich bloß. Man könnte auch sagen, dass die Gefährlichkeit von Wölfen nicht in den Köpfen der Menschen ist, die nie vor einem gestanden haben (ohne das ein Hochsicherheitszaun dazwischen war), oder deren Werk gesehen haben. Und das hat der Durchschnitt nunmal nicht.

    :)

  • Und darum gings mir eigendlich bloß. Man könnte auch sagen, dass die Gefährlichkeit von Wölfen nicht in den Köpfen der Menschen ist, die nie vor einem gestanden haben (ohne das ein Hochsicherheitszaun dazwischen war), oder deren Werk gesehen haben. Und das hat der Durchschnitt nunmal nicht.

    :)

    Da gehe ich total mit!

    Alle fragen mich immer, wieso ich noch mit dem Hund im Wald unterwegs bin (auch in Brandenburg bei meinen Eltern). Ganz einfach, weil ich noch keine Erfahrung mit dem Wolf gemacht habe. Würde ich mal einen sehen... ähnlich beim Wildschwein. Ich hatte nie Angst vor einer Begegnung bis ich auf einer relativ belebten Gassistrecke eins getroffen habe. Seit dem mache ich mir darüber irgendwie erst Gedanken.

  • Man könnte auch sagen, dass die Gefährlichkeit von Wölfen nicht in den Köpfen der Menschen ist, die nie vor einem gestanden haben (ohne das ein Hochsicherheitszaun dazwischen war), oder deren Werk gesehen haben.

    Das reisse ich grad mal bewusst aus dem Zusammenhang.

    Es gibt auch Menschen, die sich darüber im Klaren sind, was ein Wolf schlimmstenfalls anrichten kann. Die da, wo es Sinn macht, entsprechende Maßnahmen treffen (Herdenschutz z. B., umsichtiges Verhalten als HH, etc.) und akzeptieren, dass auch Wölfe dazugehören. Auch, wenn das damit verbunden ist, dass es in gewohnten Dingen/Abläufen Änderungen geben muss.

  • Man könnte auch sagen, dass die Gefährlichkeit von Wölfen nicht in den Köpfen der Menschen ist, die nie vor einem gestanden haben (ohne das ein Hochsicherheitszaun dazwischen war), oder deren Werk gesehen haben.

    Das reisse ich grad mal bewusst aus dem Zusammenhang.

    Es gibt auch Menschen, die sich darüber im Klaren sind, was ein Wolf schlimmstenfalls anrichten kann. Die da, wo es Sinn macht, entsprechende Maßnahmen treffen (Herdenschutz z. B., umsichtiges Verhalten als HH, etc.) und akzeptieren, dass auch Wölfe dazugehören. Auch, wenn das damit verbunden ist, dass es in gewohnten Dingen/Abläufen Änderungen geben muss.

    Natürlich gibts die. :) Da ist der Wolf drin im Kopf.

    Da muss ich doch jetzt glatt ein paar Fragen nachschieben.

    Hast du eigendlich schon mal den Wolf direkt vor deinem Zaun gesehen? (Hab jetzt deinen Thread die letzten Monate nicht so verfolgt, Schande über mich)

    Fühlst du dich subjektiv sicherer mit den HSH und anderen Maßnahmen?

    Meine Gedanken sind da jetzt, das du ja eventuell eher nervöser bist wenn deine Hunde sich anders verhalten. Das ist jetzt aber eine Vermutung.

    Objektiv bist du ja sicherer.

    Aber vielleicht ist meine Fragestellung auch falsch.

    Vielleicht sollte man eher Fragen:

    Hat das beschäfftigen mit HS erst deine Augen geöffnet oder waren sie schon offen und du hast dich deswegen angefangen mit HS zu beschäftigen?

    Das allerdings scheint dann wiederum eine sinnlose Frage :D Bleiben also nur die ersten beiden Fragen. ^^

  • Hast du eigendlich schon mal den Wolf direkt vor deinem Zaun gesehen?

    Nicht direkt am Zaun, es waren ca. 150 Meter Abstand.

    Der hat uns ruhig beobachtet - die Mc`s haben ihr "komm her, wenn Du was auf die Fresse willst" gebrüllt - und ist dann weitergezogen.

    Es war interessant, in keinster Weise beängstigend.

    Fühlst du dich subjektiv sicherer mit den HSH und anderen Maßnahmen?

    Hier bei uns mache ich mir was mich angeht, noch lange keine Gedanken. Hier gibts erstmal nur Durchzieher.

    Wenn ich einen treffen sollte, schätze ich mich mehr so wie den Finnen aus dem Video ein.

    Ich war lange Zeit in der Zoo-Branche unterwegs. Das schult, denke ich, ganz gut.

    Für die Rinder und Ponys fühle ich mich um Klassen sicherer durch die Mc`s.

    Meine Gedanken sind da jetzt, das du ja eventuell eher nervöser bist wenn deine Hunde sich anders verhalten

    Nein. Nervös passt da überhaupt nicht.

    Herdenschutz ist grundsätzlich mit einer gewissen gesteigerten Aufmerksamkeit verbunden.

    Man nimmt wahr, wenn sich die Tiere so verhalten, dass man davon ausgehen muss, dass ein Wolf in der Nähe ist. Man nimmt auch andere "Zeichen" eher war - wenn sich das Wild auffallend anders verhält, wenn sich die Krähen auffallend anders verhalten.

    Durch die enge Zusammenarbeit mit den Hunden ist das Vertrauen in sie sehr sehr gross.

    Momentan - ohne ansässigen Wolf - ist da noch ein Hauch "flaues Gefühl", dieser Art, die da ist, wenn man kurz vor einer Prüfung steht und die Prüfungsfragen noch nicht vor sich hat. Wenns erst mal losgeht, wird sich das legen, sobald ich sehe, dass die Mc`s die Lage im Griff haben. Und das werden sie. Sie sind gut. Sie gehören zu den druckvollsten Hunden, die ich bisher im Herdenschutz gesehen habe. Und sie wissen, wann sie Druck machen müssen und wann ein paar gähnende Wuffs ausreichen.

    Hat das beschäfftigen mit HS erst deine Augen geöffnet oder waren sie schon offen und du hast dich deswegen angefangen mit HS zu beschäftigen?

    Letzteres.

    Aber natürlich bedeutet Herdenschutz auch eine ständige Weiterentwicklung.

    Jedes sich ansiedelnde Rudel kann da für variable Herausforderungen sorgen.

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