Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Bei uns im Kreis wurden erstmalig drei Schafe (das Vierte hat überlebt und wurde in einen andere Herde integriert) hinter Knotengitterzaun am Waldrand von einem "vermutlich jungen und unerfahrenem Wolf" gerissen, lt. DNA-Test bestätigt. Es war wohl zu wenig DNA da, um Herkunft und Geschlecht zu bestimmen. Heute ist ein Artikel in der Zeitung, eher so Richtung "Was sollte ich beim Ausflug in den Wald beachten, wenn der Wolf da ist." Leider nur als Bezahl-Artikel im Netz... Nach meiner Auffassung ist die zitierte Ökologin sehr pro Wolf, der Reporter eher kritisch eingestellt.


    Ich vermute, der Wolf wird sich eher Richtung Eifel halten, hier an der Mosel dürfte es nicht viel für ihn zu holen geben. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.

  • Dieser YT-Kanal geht mir ja zunehmend auf den Keks.

    Es werden grundsätzlich nur Leute interviewt, die Zeter und Mordio schreien.:lepra:


    In diesem Fall eine bayerische Alpakazüchterin, die alles mögliche erzählt, was sie tun würde, wenn die Veldensteiner Wölfe ihre Alpakas reissen würden, gleichzeitig durchklingen lässt, dass sie zwar traurig wäre, aber so immerhin der Abschuss der Wölfe näher käme und dann auch noch die seltsamen Erzählungen, dass sie ja keine Hilfe bekommen würde....Der Freistaat Bayern fördert auch Herdenschutzmaßnahmen bei Alpakas und auch private Tierhalter:

    https://www.gesetze-bayern.de/…nt/BayVV_7912_4_U_11130-1

    Sie könnte sich sowohl die Aufrüstung des vorhanden Festzaunes fördern lassen, als auch die Anschaffung von HSH. Man muss dafür lediglich Kontakt mit dem zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufnehmen und die Antragsstellung durcharbeiten. Das ist machbar. Absolut.



    Was genau also soll mit solchen Videos erreicht werden?

  • Was genau also soll mit solchen Videos erreicht werden?

    In meinen Augen reine Stimmungsmache gegen den Wolf. In vielen, vielen kleinen Details wird hier suggestiv gearbeitet: der Kanal heißt "Wolfinfo aktuell", klingt also erstmal hübsch neutral und angelehnt an lediglich informierende, nicht wertende Nachrichten. Auch die passende Intro mit Erdkugel dazu. Ab da wirds einseitig: ein Einspieler "Wolf - Angst - Wut", natürlich unterlegt mit einem plötzlich lauten Donnergeräusch. Das soll erschrecken und (negative) Emotionen wecken. Das Interview selbst finde ich absurd - sie hat irgendwo angerufen und E-Mail-Adressen ausgetauscht, das ist kein Antrag auf Förderung. Der Jäger soll derjenige sein (dürfen), der verantwortlich ist für den Herdenschutz, indem er den Wolf schießt, was ist denn mit ihrer eigenen Verantwortung? Wie Du schon schreibst: wär schade um die eigenen Tiere, aber wenigstens dürfte dann geschossen werden... man könne ja den Wolf einfangen und woanders wieder aussetzen (das macht total viel Sinn, Achtung Ironie). Verfeinert mit dem Schlusskommentar, die Züchterin sei in der Materie drin, also vermeintlich kompetent. Dann immer wieder die Wortwahl, "Blutbad", "Wenn man aber die Presse verfolgt, wird doch vollmundig versprochen..."

    Gleich nochmal nach dem netten Abschied der Angst-Wut-Donner Einspieler, damit man auch richtig schockt... nein danke, als Infomaterial, wie man Propagandafilme drehen könnte, mag der Kanal hilfreich sein, als Info über den Wolf leider ungeeignet.

  • Zitat

    als Infomaterial, wie man Propagandafilme drehen könnte, mag der Kanal hilfreich sein, als Info über den Wolf leider ungeeignet.

    Findest du? Ich würde den Rahmen eher als Info sehen ,wie man Propagandafilme NICHT drehen soll, weil total amateuerhaft und nervig. Dagegen würde ich ihm zugestehen ,dass er schon ein paar wirklich gute, informierte und interessante Gesprächspartner hatte - allerdings muß man sich die immer mühsam als Rosinen rauspicken. Die Lama-Frau gehört ganz sicher nicht dazu.

  • Da hab ich heut ein Up-Date bekommen.

    Die drei vorhandenen Hunde hatten eigentlich gar nicht zusammengepasst. Die - noch viel zu junge - Kaukasin ist erstmal raus aus dem Team. Die war aus Überforderung völlig drüber, hatte sich aber den eigentlich erfahrern Pyris gegenüber durchgesetzt, das war eine ganz schlechte Kombination.

    Die beiden Pyris arbeiten jetzt mit 2 Mastin Espanol, bzw. andersrum, die beiden Mastin machen und die Pyris lernen dazu.

    Seitdem war erst mal nix mehr. Ob die Mastines dauerhaft dort bleiben sollen, steht noch nicht fest.

  • Sowas geht natürlich gar nicht - sollte aber vllt. mal als Hinweis genommen werden, dass bei den Tierhaltern in manchen Regionen auch einfach mittlerweile dei Nerven völlig blank liegen:

    https://www.az-online.de/uelze…or-die-tuer-90245624.html


    Und bitteschön dann bei den Fuzzis, die die Zäune der Tierhalter "kontrollieren" (und dabei zu doof sind, Zauntester richtig einzusetzen), auch den Staatsschutz einschalten. Bei abgefackelten Hochsitzen und zerstochenen Reifen natürlich auch.


    ...


    Schweiz Graubünden - lange überfällig und gar nicht mal allein aufgrund der Anwesenheit von Beutegreifern (für letztere reicht auch der Zaun in keinster Weise)

    Graubünden - Alpkühe sollen nur noch auf überwachten Weiden kalben


    ...


    Nachdem hier im LK Bayreuth ja schon an allen möglichen Stellen die Messer gewetzt worden sind, hat Bayerns Umweltminister Glauber mal dezent auf die geltende Rechtslage hingewiesen:

    https://www.topagrar.com/jagd-…agrar&utm_medium=referral

  • Ich versteh auch nicht, was da der Staatsschutz zu suchen hat. Finde das ziemlich überzogen und nicht wirklich geeignet, um die erhitzten Gemüter wieder zu beruhigen. Denn wie du schon sagst, zu den Leuten, die einen genehmigten Abschuss eines nachweislichen Problemwolfes boykottieren, zu denen, die Jäger bedrohen und in der Gegen von, terriers4me war's, glaub ich, die Weidetierhalter und Wolfssichter einschüchtern, wird der Staatsschutz ja auch nicht geschickt.

  • Nachdem hier im LK Bayreuth ja schon an allen möglichen Stellen die Messer gewetzt worden sind, hat Bayerns Umweltminister Glauber mal dezent auf die geltende Rechtslage hingewiesen:

    https://www.topagrar.com/jagd-…agrar&utm_medium=referral

    Da sind die Bayern ja tatsächlich "anders gestrickt" als der Rest von Deutschland.

    (Kleine Anekdote am Rande: ich habe mal Anfang der 2000er in München gelebt und da gab es zu der Zeit irgendeinen G-irgendwas-Gipfel. Da wurde dann einfach in der Stadt "Versammlungsverbot" ausgerufen - und das hiess: nicht mehr als 4 Leute zusammen! Da hat sich niemand drüber echauffiert oder so - das war völlig ok! DAS kann ich mir nirgendwo anders so vorstellen, da würden in Hamburg beispielsweise umgehend Proteste gegen laufen. Und Stuhlkreise und so..... :D)

  • Ja, es war bei uns in der Ecke, wo der zuständige Minister gerade gesagt hat.


    Zitat

    "Das Auskunftsrecht der Öffentlichkeit stößt dann an Grenzen, wenn Ruf und Leben von Menschen bedroht sind", sagt Lies. "Die Erfahrungen mit Mobbing und Bedrohungen Betroffener lassen aktuell leider keinen gelasseneren Umgang zu."

    Quelle: https://www.kreiszeitung-woche…liert-einmal-mehr_a192526


    Da kann man schon verstehen ,weshalb da die Nerven der Betroffenen allmählich total blank liegen, dieses ganze Drohspektakel geht ja nun schon ungebremst ins fünfte Jahr. Ich an deren Stelle hätte das Rind allerdings eher vor dem Landtag in Hannover abgelegt. So als kleinen Realitätscheck.

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