Echte Wölfe und blöde Fragen
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Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Hobbyjäger wünschen, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Dann haben sie ein schönes Alibi, wenn ihnen die Art und Weise seiner Nahrungsbeschaffung nicht gefällt, um ihn dann wahl- und sinnlos abzuknallen. Vielmehr sollten sich doch die Besitzer der Nutztiere nicht so fahrlässig verhalten (...).
Das ist einer von vielen gleichlautenden Leserbriefen der betroffenen Wolfsberaterin an die Lokalzeitung, in diesem Fall aus 2016 (Hervorhebung ist von mir.) Das wäre jetzt nicht ganz das, was ich bei jemandem voraussetzen würde, der unparteiisch ein so heikles Amt versehen soll. Wenn ich mir vorstelle, es nach dem Riß eines mir nahestehenden Weidetieres auch noch mit jemandem zu tun zu kriegen, der mir gegenüber derart arrogant und voreingenommen ist, und das immer wieder, über Jahre - dann kann ich mir zumindest erklären, woher so viel Wut bei den Tierhaltern stammen könnte.
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Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Hobbyjäger wünschen, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Dann haben sie ein schönes Alibi, wenn ihnen die Art und Weise seiner Nahrungsbeschaffung nicht gefällt, um ihn dann wahl- und sinnlos abzuknallen. Vielmehr sollten sich doch die Besitzer der Nutztiere nicht so fahrlässig verhalten (...).
Das ist einer von vielen gleichlautenden Leserbriefen der betroffenen Wolfsberaterin an die Lokalzeitung, in diesem Fall aus 2016 (Hervorhebung ist von mir.) Das wäre jetzt nicht ganz das, was ich bei jemandem voraussetzen würde, der unparteiisch ein so heikles Amt versehen soll. Wenn ich mir vorstelle, es nach dem Riß eines mir nahestehenden Weidetieres auch noch mit jemandem zu tun zu kriegen, der mir gegenüber derart arrogant und voreingenommen ist, und das immer wieder, über Jahre - dann kann ich mir zumindest erklären, woher so viel Wut bei den Tierhaltern stammen könnte.
Das ist total fies was sie da schreibt mit Hobbyjägern und so ? Ich kenne nur ausschließlich sehr freundliche, offene, kluge Menschen die in unserer Gegend Jäger sind. Übrigens hat sich unsere Jägerschaft damals geweigert, den „Problemwolf“ (der zum Politikum gemacht wurde bei Wahlen) zu entnehmen. Außer man regelt das Jagdrecht für Wölfe vorher tiergerecht (für Wolf UND Schaf, Rind und Co) und vernünftig. Fand ich klasse! Statt Entnahme unter den momentanen Bedingungen haben sie Aufklärung betrieben. Jeder Mensch durfte - und wurde dazu ermutigt aber nie gezwungen - den Jäger nach Wolfsspuren etc. fragen, aber auch zu anderen Tieren und Pflanzen. Tatsächlich wurde hier gefühlt das „Problem“ und die damit einhergehende Aufmerksamkeit genutzt, um Menschen mehr mit der Natur in Verbindung zu bringen.
Von Jägern eine solch schreckliche Meinung zu haben, obwohl sehr viele Länder, in denen er heimisch ist und gedeiht, ihn traditionsgemäß im Jagdrecht haben - ohne ihn jemals ausgerottet zu haben - zeugt nicht von Kenntnis der Materie. Wie kann jemand Wolfsberater sein, wenn er sich mit Wölfen nicht auskennt?
Der Wolf ist selbst ein Jäger. Dies nicht anzuerkennen ist aus meiner Sicht respektlos. Natürlich wäre ich auch eher für die Perfektionierung des Herdenschutzes durch Kangals ... äh ich meine mit HSH und der Meinung der Menschen zu HSH sowie, wo es möglich und notwendig sind, auch Fördermittel für eine WIRKSAME Umzäunung. Aber ganz ohne den Wolf zu jagen wird es schwierig. Sie kommen gern in der Überzahl. Und Zäune sind für HSH und die Herden auch Fallen.
Und nein ich hasse Wölfe nicht. Ich habe mich nur sehr, sehr viel mit dem Thema auseinander gesetzt, und schon in Ländern gelebt, wo es normal war, davon auszugehen dass man im Wald einem Wolf begegnen könnte - meist ohne dass man es auch nur bemerkt, und ohne irgendeinen Schaden davonzutragen. Das geht aber nur wenn der Wolf uns auch als Jäger sieht.
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Mag ja ärgerlich sein, aber ehrlich, das ist ein 4 Jahre alter Leserbrief.
Warum findet dieser Leserbrief hier jetzt Aufmerksamkeit?
Hab ich einen wesentlichen Zusammenhang zu einer aktuellen Situation verpasst?
ZitatJa, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Hobbyjäger wünschen, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Dann haben sie ein schönes Alibi, wenn ihnen die Art und Weise seiner Nahrungsbeschaffung nicht gefällt, um ihn dann wahl- und sinnlos abzuknallen. Vielmehr sollten sich doch die Besitzer der Nutztiere nicht so fahrlässig verhalten (...).
Das ist einer von vielen gleichlautenden Leserbriefen der betroffenen Wolfsberaterin an die Lokalzeitung, in diesem Fall aus 2016 (Hervorhebung ist von mir.) Das wäre jetzt nicht ganz das, was ich bei jemandem voraussetzen würde, der unparteiisch ein so heikles Amt versehen soll. Wenn ich mir vorstelle, es nach dem Riß eines mir nahestehenden Weidetieres auch noch mit jemandem zu tun zu kriegen, der mir gegenüber derart arrogant und voreingenommen ist, und das immer wieder, über Jahre - dann kann ich mir zumindest erklären, woher so viel Wut bei den Tierhaltern stammen könnte.
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Bei uns im Kreis wurden erstmalig drei Schafe (das Vierte hat überlebt und wurde in einen andere Herde integriert) hinter Knotengitterzaun am Waldrand von einem "vermutlich jungen und unerfahrenem Wolf" gerissen, lt. DNA-Test bestätigt. Es war wohl zu wenig DNA da, um Herkunft und Geschlecht zu bestimmen. Heute ist ein Artikel in der Zeitung, eher so Richtung "Was sollte ich beim Ausflug in den Wald beachten, wenn der Wolf da ist." Leider nur als Bezahl-Artikel im Netz... Nach meiner Auffassung ist die zitierte Ökologin sehr pro Wolf, der Reporter eher kritisch eingestellt.
Ich vermute, der Wolf wird sich eher Richtung Eifel halten, hier an der Mosel dürfte es nicht viel für ihn zu holen geben. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Das ist wirklich tragisch. In der heutigen Zeit mutet solch eine Haltung als Opfertierhaltung an.
So langsam muss sich doch nach nunmehr über 2 Jahrzehnten Wolfsansiedlung in Deutschland sich rumgesprochen haben, das Gängige Koppelhaltung zu überdenken ist.
Oder all das sind doch nicht erst zu nehmende Einzelfälle und richtig schlimm ist es nur in Niedersachsen.
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Mag ja ärgerlich sein, aber ehrlich, das ist ein 4 Jahre alter Leserbrief.
Warum findet dieser Leserbrief hier jetzt Aufmerksamkeit?
Hab ich einen wesentlichen Zusammenhang zu einer aktuellen Situation verpasst?
Das ist einer von vielen gleichlautenden Leserbriefen der betroffenen Wolfsberaterin an die Lokalzeitung, in diesem Fall aus 2016 (Hervorhebung ist von mir.) Das wäre jetzt nicht ganz das, was ich bei jemandem voraussetzen würde, der unparteiisch ein so heikles Amt versehen soll. Wenn ich mir vorstelle, es nach dem Riß eines mir nahestehenden Weidetieres auch noch mit jemandem zu tun zu kriegen, der mir gegenüber derart arrogant und voreingenommen ist, und das immer wieder, über Jahre - dann kann ich mir zumindest erklären, woher so viel Wut bei den Tierhaltern stammen könnte.
Die arme Frau hat von einem wütenden Tierhalter ein totes Galloway vor die Tür gelegt bekommen. Okay ist eine solche Behandlung nicht, ganz und gar nicht - aber dieser Brief zeigt, wie es kommt, dass so ein Unmut seitens der Tierhalter ihr gegenüber besteht.
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Ich frag mich nur, wes halb wir hier über einen 4 Jahre alten Leserbrief einer wohl sehr unempathischen Wolfsbeauftragten diskutieren.
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Ich frag mich nur, wes halb wir hier über einen 4 Jahre alten Leserbrief einer wohl sehr unempathischen Wolfsbeauftragten diskutieren.
Ah ok verstehe das war Meta ? hab ich falsch verstanden. Ich dachte du wolltest den Zusammenhang allgemein wissen ?
Na ja darauf würde ich antworten: weil wir über diese Person geredet haben. Und zwar nicht in ihrer privaten Eigenschaft als Individuum (was hier nicht Thema sein sollte) sondern über ihr Handeln und ihre Einstellung zum Thema innerhalb ihrer Funktion als Wolfsberaterin. Ich gehe davon aus dass sie auch die Leserbriefe in dieser Rolle geschrieben hatte. Sollte es nicht der Fall sein und nur ihre private Meinung hätte das hier aber wahrscheinlich nichts zu suchen. Meinst du das? Dass sie sozusagen ein einzelnes Individuum ist und es ihre persönliche Meinung ist und die uns nicht angeht? Oder dass es veraltet ist?
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Weil diese Wolfsberaterin seit mindestens fünf Jahren mit genau dieser Grundeinstellung ein Amt ausübt, in dem sie eigentlich verpflichtet wäre, unparteiisch zu sein?
Das hat mit "ein bisschen wenig Empathie" genau gar nichts zu tun, das ist keine Kleinigkeit. Da geht es um ganz konkrete Pflicht, die massiv verletzt wird. Es geht um die Grundeinstellung denen gegenüber, über die ihr in diesem Moment Macht gegeben ist und denen nichts weiter übrigbleibt, als sich auf die Objektivität dieser Berater zu verlassen. Und genau die ist nicht gegeben, wenn sich jemand als Anwalt der Wölfe gegen die bösen Jäger und die dummen Tierhalter versteht.
Dieser Brief ist übrigens nur die Spitze eines Eisbergs, da gibt es noch ganz andere Vorfälle. Zum Beispiel den Vorwurf, dass sie nachts mit aufgeblendetem Licht direkt an Schafherden fährt, um deren Halter "zu überprüfen" und dabei mehrfach Panik unter den Tieren ausgelöst hat. Dass sich Tierhalter von solchem tatkräftigem Pro-Wolf-Engagement gestalkt und diffamiert fühlen. Und so weiter, eine ganze lange Latte. Über Jahre.
Kurz: Hier geht es darum, dass ein Amt, das konkrete Macht über Weidetierhalter gibt, auf sehr fragwürdige Weise ausgeübt wird - und dass einem der Betroffenen jetzt offenbar die Nerven durchgegangen sind.
Übrigens, glaubt man den Berichten, nachdem er seine aus der Weide getriebene Herde einsammeln durfte und anschließend als Krönung das tote Jungtier fand. Und dann war wohl die Aussicht, es als nächstes mit dieser Dame zu tun zu kriegen, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
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Um was geht es in diesem Leserbrief genau? Um den emotionalen oder den wirtschaftlichen Schaden eines jeden toten Schafes? Ist das überhaupt emotional bewertbar, da die Schafe ja auch nicht „totgestreichelt“ werden, sondern letztendlich auch auf der Schlachtbank landen? Können wir beurteilen, ob ein Schaf durch die Tötung eines Schlachters weniger leiden muss als durch den Tötungsbiss eines Wolfes? (...)
Hier ist dann noch ein aktueller Leserbrief der Wolfsberaterin, der dann auch noch unter dem Motto steht:
ZitatJeder hat das Recht auf Leben, auch der Wolf.
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Die Fronten sind einfach in vielen Regionen total verhärtet.
Da sind an dem einen Ende manche Weidetierhalter, die einfach gar nicht bereit sind, irgendetwas zu ändern. Das liegt natürlich häufig/meist eben auch einfach daran, dass ein enormer Aufwand betrieben werden muss UND diese Tierhalter durch entsprechende Zäunungen auch keine bessere Schutzwirkung erwarten. Das sehe ich hier bei uns z.B. sehr viel, die Notfallzäune vom Land werden aufgestellt in der Erwartung, dass der Wolf da rüber springt und dann, wie vorher schon gefordert wurde, entnommen wird. Wenn dann nach einem Riss der Zaun bemängelt wird, dann möchte ich kein Wolfsberater sein ...
An dem anderen Ende sehe ich Tierliebhaber, die den Wolf romantisieren. Hier steht häufig nicht die Arterhaltung als Teil der Natur im Vordergrund, sondern es werden Tiere individualisiert betrachtet und eine persönliche Beziehung zu bestimmten namentlich benannten Tieren oder ganzen Rudeln aufgebaut. Häufig fehlt hier mMn die sachliche Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die Weidetierhalter unter welchen Bedingungen tatsächlich noch in der Lage sein könnten zu stemmen und auch eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Frage wie eine Koexistenz zwischen Wolf und Mensch in Deutschland tatsächlich aussehen könnte.
Tatsächlich sind es Menschen, die irgendwo zwischen diesen beiden Extremen stehen, zwischen denen der Umgang mit dem Wolf ausgehandelt werden muss. Und das führt unweigerlich dazu, dass sich die Fronten zunehmend verhärten und sich die Positionen zunehmend polarisieren. Das Problem beginnt eigentlich da, wo man von seiner eigenen "Klientel" als "Verräter" hingestellt wird, wenn man einen Schritt auf die Menschen mit einer weniger extremen Sichtweise zugeht.
Das Ziel kann doch eigentlich nur sein, dass Weidetierhalter und Naturschützer (nicht Tierschützer) einen gemeinsamen Weg aushandeln, wie der Umgang mit dem Wolf in Deutschland aussehen kann. Das funktioniert weder mit einer "Ich will einfach keine Wölfe hier"-Einstellung noch mit einer "Jeder Wolf muss sich in Deutschland überall in jeder Rudelstärke und mit jedem Beuteschema frei entfalten können"-Einstellung. -
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