Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Danke, das finde ich schon deshalb interessant, weil ich diese Herangehensweise so absolut nicht verstehen kann. Ich finde Wölfe zwar auch sehr interessant, ich hab hier auch meterweise Bücher, darunter auch von Radinger, aber das geht mir mit vielen anderen Tieren (und Pflanzen) eben auch so.

    Woher also diese Tiere den mythologischen Reiz haben, kann ich vielleicht intellektuell nachvollziehen - aber den Wunsch, von ihnen abgeknutscht, "erkannt" und "geheilt" zu werden eben absolut nicht. Das wäre für mich nur das Verlagern eigener Wünsche, Erwartungen und Sehnsüchte auf ein Wesen, das mit alledem schlicht nichts zu tun hat und sich nicht dagegen wehren kann. Das mag ich schon bei Hunden nicht, bei Wildtieren noch viel weniger. Ich sehe es einfach als Respektlosigkeit gegenüber einem Tier.

  • Ich war früh in meinem Leben immer interessiert an anderen Kulturen und insbesondere an Kulturen, die Tiere als Totem oder Krafttiere bezeichnen.

    Es interessiert mich einfach. Ich lebe anders, ich werde auch wahrscheinlich nie von einem Wolf geküsst, oder ein Black Beauty, zähmen.

    Aber ich hab mir Lassie gekauft und den Hund aus SchweinChen Babe.

    Auf meiner Liste steht noch der Elefant und ein Bär.

    Und ein kapitaler Hirsch....

    und ein Falke, de vom Himmel stürzt, sich vor mich setzt und mich anschaut.

    Wenn das passiert, kann ich sterben.


    Aber bitte nicht sofort :lachtot:

    Sondern viel später.

  • Ich würde das kritischer sehen, vielleicht auch weil ich verrückt genug bin, die Wölfe immer noch irgendwie zu wollen - ich denke, das wird nur gehen, wenn beide Seiten Opfer bringen und lernen müssen, eben auch die Wölfe.

    Das sehe ich doch genauso - hab ich hier schon so oft geschrieben.

    Aber mit NULL Herdenschutz brauch ich als Tierhalter nicht nach Abschuss rufen.

    Ich hab auch Ponys - ich finde Pony-Risse genauso schlimm, wie jeder andere Pferdehalter.

    Aber "Schuld" an dem Shetty-Riss ist nicht der Wolf. Auch nicht die Halter des Ponys, sondern ein Wolfsmanagement, das viel zu lange falsche Angaben bzgl. der Gefährdung von Pferden gemacht hat.

    Meine Ponys stehen auch hinter 7 Reihen E-Zaun und sind nachts durch die Hunde mitgeschützt.

  • Mich stört da mal wieder die nicht vorhandene Logik auf Behördenseite. Wenn LAMUV und NABU ihren eigenen Behauptungen glauben würden (ich glaube nicht ,dass sie das tun, aber das ist ein anderes Thema), gehen Wölfe prinzipiell nicht an Pferde. Wenn die also so sicher wären, wie dauernd gepredigt wird, wäre da auch kein Schutz notwendig. Ein Wolf, der sie trotzdem und auch noch so in Hausnähe risse, würde sich - immer nach dieser Logik - anormal und gefährlich verhalten. Was den Ruf nach einem Abschuß als absolut sinnvoll erscheinen lassen würde.

    Stattdessen aber in einem Atemzug Beschwichtigungs-Märchen erzählen UND von Pferdehaltern jeden erdenklichen Schutz fordern - das geht für mich einfach nicht zusammen.

  • Ich hab hier gerade ein Zitat von NABU-Bundesverband aus einer Online-Diskussion (kann den direkten Link nicht einstellen ,geschlossene Gruppe)

    Zitat

    "Wölfe reißen unter normalen Umständen keine Pferde. Weit mehr Pferde werden durch Hunde getötet."

    Die Hervorhebung ist von mir, und eigentlich wollte ich das kommentieren - aber angesichts einer so dreisten Lüge (genaugenommen sind es mindestens zwei) hat es mir gerade irgendwie die Sprache verschlagen.

    Ähm - hätten die bitte mal belegte Beispiele von all den Pferden, die durch Hunde getötet werden???

  • Hier nochmal die Änderung im Bundesnaturschutzgesetz von 2019

    https://www.bmu.de/pressemitteilu…z-und-weidetie/


    "Für eine Abschussgenehmigung durch die zuständigen Umweltministerien der Länder reicht es, wenn der Weidetierhalter einen "ernsten" Schaden durch Wölfe erleidet, der Schaden muss nicht die wirtschaftliche Existenz gefährden, wie in der Rechtsprechung teilweise verlangt wurde."

    "Voraussetzung bleibt, dass die Weidetierhalter ihre Herden ausreichend schützen. Nur so lernen Wölfe Nutztiere gar nicht erst als leichte Beute kennen. Abgeschossen werden dürfen nur Wölfe, die Herdenschutzzäune mehr als einmal überwinden."

    Da steht nichts von dem Paradoxon WEIDE-Tiere in den Stall zu sperren.

    Da steht noch nicht mal was davon, dass HSH eine zwingende Voraussetzung sind.

    Die Auslegung des Nabu finde ich da ziemlich seltsam.

    Ich frage mich, wie bei Tierhaltern wie mir "ernste Schäden" definiert würden?

    Oder bei dem Schermbecker Pony-Halter.

    Ist ein Rind aus einer Herde von 100 weniger "Schaden" als 1 Rind aus einer Herde von 5?

    Ist der Begriff "ausreichend schützen" ein statischer Begriff, oder wandelt er sich in Bezug auf Zaun-Höhe, Zaun-Art und Zusatz-Geschichten?

    Wer definiert hier in diesem Fall den "ernsten Schaden" und den "ausreichenden Schutz"?:

    NS - Hermann Grupe über Herdenschutz

  • Das Problem ist, dass es ja kaum möglich ist für solche sachlichen Fragen einen Konsens zu erreichen... da die Diskussion auf beiden Seiten (dich finde ich übrigens in der Mitte) so extrem emotional geführt wird

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