Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Was sagen diese Tierschützer denn dazu?

    Der Halter ist selbst schuld, sagen sie. Die Begründungen, also warum er selbst schuld ist, sind mannigfaltig und reichen bis hin zu: "Was hältst Du auch Schafe".

    Das ist doch echt bescheuert. Dass der Wolf entnommen werden soll, ist doch auch dessen eigene Schuld. Aber das zählt dann ja vermutlich nicht.

    Ich finds wirklich so erschreckend. Extremsituationen bringen eben das beste und das schlechteste des Menschen hervor.. Traurig all das.

  • Das ist doch echt bescheuert. Dass der Wolf entnommen werden soll, ist doch auch dessen eigene Schuld. Aber das zählt dann ja vermutlich nicht.

    Naja, dem Wolf kann man nicht wirklich die Schuld geben, der ist ein Tier und tut, was so ein Tier halt so macht.

    Sehe auf breiter Front politisches und gesellschaftliches Versagen, dort verorte ich auch die Schuld.

  • Ich kann mir auch vorstellen, dass es manchen Tierschützern auch darum geht : Die Schafe werden soundso nir gehalten, um gegessen oder anderweitig ausgenutzt zu werden.

    Der Mensch könnte anders leben, der Wolf kann es halt wirklich nicht.


    Mir tut der Mann und die Schafe leid und ich sehe, wie fertig ist ( und ich bin dafür, dass Wölfe geschossen werden !!!)

    Aber ich kann diese Sichtweise auch nachvollziehen.

  • Der Stand ist im Augenblick so: Der Wolf soll sich ungebremst in einer Kulturlandschaft ausbreiten. Was exponentielles Wachstum bedeutet, hat vielleicht der ein oder andere durch Corona jetzt gelernt. (Viele auch da nicht.) Genau das haben wir jetzt. Nachdem lange Zeit nur ein paar Wölfe am östlichen Rand rumstromerten (und vermutlich auch in Schach gehalten wurden, wenn auch illegal), sind wir jetzt im steilen Aufstieg des exponentiellen Wachstums. Mehr Wölfe heißt auch mehr Bedarf nach Happihappi. Wenn die Weiden abgeräumt sind, weil keiner mehr Weidetiere hält oder es weitestgehend aufgefressen ist, dann geht es in die Ställe. Und in die Gärten. Dann wird es wirklich spannend. Aber dann ist die Weidetierhaltung schon weitestgehend erledigt, vermute ich. Was auch noch spannend wird: Die Pferdehalter. Von denen liest man irgendwie gar nix. Oder verpenne ich das nur? Das ist doch ein ganz anderer Schlag Mensch. Ich habe da einige im Bekanntenkreis, die ihre Hottis im Offenstall halten und den Wolf ganz toll finden ... nach wie vor. Hääää?

  • Die Pferdehalter, die ich hier kenne, sind alle nicht begeistert.

    Sehr viele lassen ihre Pferde jetzt nicht mehr 24h draussen (speziell im Sommer). Da kommen die nur noch tagsüber raus.

  • Hier ist ein interessantes Interview mit einer Pferdehalterin (und Tierarztin) mitten im Wolfsgebiet:

    http://www.propferd.org/index.php/nach…Sxp9aby_E8Gbkdg

    Jep, sie haben die gleichen Probleme und das beschreibt es ganz gut:

    Zitat

    "Aber es ist unmöglich, das nach außen zu vermitteln, dabei wäre Aufklärung dringend nötig. Jeder Versuch führt zu Vorwürfen, den Menschen wird einfach nicht geglaubt, was sie hier erleben. Das ist eine zusätzlich hohe psychische Belastung. Man will es einfach nicht hören."

  • Die Pferdehalter im Umkreis hier sind vor allem dadurch "wach" geworden, dass bei mir HSH bei Rindern im Einsatz sind. Viele haben erst da gerafft, dass Wölfe für alle Weidetiere da draussen problematisch werden können.

    Ich habe mittlerweile 4 Rinderhalter und 6 Pferdehalter, die froh drum sind, wenn ich ihnen Bescheid gebe, wenn sich die Mc`s Marke "da ist was in der Nähe" verhalten. Ein Pony-Züchter hier im Dorf lässt Mutterstuten und Fohlen nachts im Stall. Die durften bis vor einem Jahr sommers wie winters rund um die Uhr draussen sein.

    In Bayern ist endlich die Förderrichtlinie Herdenschutz da:

    https://www.lfu.bayern.de/natur/wildtier…_wolf/index.htm

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