Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Erschütternd, furchtbar. Den wenigsten wird es auffallen: dieser Schäfer zeigt die Ruhe und beherrschte Sachlichkeit eines Menschen, der unter Schock steht.

    Man hört es am Timbre der Stimme in manchen Momenten, man sieht es an vielen kleinen Gesten und Mimiken.

    Wie richtig sein Satz ist: Wenn keine Schafe mehr draussen sind, trifft es halt Kälber und Fohlen und Jungtiere.

    Die neue Definition des Problem-Weidetierhalters dürfte wohl die sein, dass jeder, der obwohl er Geld, Arbeit und Herzblut in den Herdenschutz gesteckt hat, immer noch Risse hat und sich auch nur ansatzweise kritisch zum Wolf äussert, in diese Schublade gehört. Das ist einfacher, als sich als Gesamtgesellschaft mal nen Kopp zu machen, was da nicht stimmen kann.

    Am Thema Wolf habe ich gelernt, wie beschissen Politik funktioniert und am Thema Wolf habe ich gelernt, wie bigott unsere Gesellschaft ist.

  • Unglaublich - so viele tote Tiere...

    Schrecklich ... und das war wahrscheinlich sogar nur ein einzelnen Tier. :(

    Den wenigsten wird es auffallen: dieser Schäfer zeigt die Ruhe und beherrschte Sachlichkeit eines Menschen, der unter Schock steht.

    Daran glaube ich nicht, so viel ... hhhm ... Optimismus fehlt mir dann doch, dass ich irgendwem (ohne entsprechende Einschränkungen) eine solche "Entschuldigung" abkaufen würde, daahhhss nicht mit zu bekommen. Denke eher, es ist ihnen scheixxegal oder geht in Richtung Victim blaming. Das passt auch besser ins Gesamtbild, also wie man mit den betroffenen Tierhaltern umgeht (was man an Sprüchen so zu hören und lesen bekommt). Man kann das Gebaren herunterbrechen auf: "Sie sind selbst schuld". :kotz:

    Die wollen sich darum nicht kümmern und ich hatte das Gefühl, genau so empfindet der Schäfer das auch, enttäuscht, im Stich gelassen, verraten und verkauft sowie als Opfer obendrein auch noch an den Pranger gestellt. Und es ist ja leider auch so. Traurig, alles traurig ...

  • Bei uns ist auch wieder einer.

    Vorletzte Nacht ein gerissenes Schaf 3km von hier, letzte Nacht ein weiteres, ein paar km weiter.

    Gestern Morgen hatten wir 3 Kühe mit Blutergüssen und ordentlich Blut im Euter, eine davon so doll, dass wir sie antibiotisch behandeln müssen.

    Ein klares Zeichen, dass sie sich vor irgendetwas erschreckt haben müssen und dabei so in Panik geraten sind, dass sie sich gegenseitig auf die Euter getreten sind.

    Freitag Morgen wurde der Wolf gesichtet, wie er die Straße überquerte und Richtung unseren Güllebehälter lief :ka:

    Die Schafe sind in Ordnung, die Ziegen und Schafe vom Nachbarn auch.

    Das mit den Kühen ist aber schon sehr merkwürdig, denn vor Katzen und Co bekommen die keinen Schreck, das kennen die alles.

    Die gerissenen Schafe waren alle auf dem Deich, da hat sich an der Einzäunung ja nichts getan, dürfen die Schäfer auch nichts dran machen, ist ja Aufgabe des Deich- und Sielverbandes.

    Ich werde jetzt noch eine Litze auf 20 cm vor meinen E- Zaun spannen, dann bin ich, was Zaun angeht, am Limit.

    Und dann überlege ich Ernsthaft, wie viel Spaß mir das Hobby Schaf mit Wolf noch macht...

  • Und dann überlege ich Ernsthaft, wie viel Spaß mir das Hobby Schaf mit Wolf noch macht...

    Ja, hier ist es ähnlich. Wir haben (noch) keine Zusatz-Litzen/doppelten Zäune, aber die ständige Sorge die ich mit mir rumtrage ist eben auch nicht besonders schön. Ich will nicht jeden Tag mit Bauchschmerzen zur Wiese...

  • Erschütternd, furchtbar. Den wenigsten wird es auffallen: dieser Schäfer zeigt die Ruhe und beherrschte Sachlichkeit eines Menschen, der unter Schock steht.

    Ja, das dachte ich auch sofort. Der ist total im Schockzustand.

    Bei mir sind die Einschläge ja auch immer näher. Aber was tun ... man ist ausgeliefert. Bei meinen Mutterschafe ist im Augenblick durch Corona der Vorteil, dass da mit Menschen die Hölle los ist. Das, was ich sonst hasse, ist grad Nutze ... fragt sich nur wie lange. Meine Böcke stehen dagegen schön allein auf dem Präsentierteller. Noch sind sie gelassen und ruhig ...

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    Unglaublich - so viele tote Tiere...

    Ich fands vor allem so bizarr, als er erzählte, dass Tierschützer es verhindert haben, dass der "Problem wolf" erlegt werden darf. Während er da neben 20 toten Tieren steht und die Lämmer und Schafe im Hintergrund schreien. Was sagen diese Tierschützer denn dazu?

  • Was sagen diese Tierschützer denn dazu?

    Der Halter ist selbst schuld, sagen sie. Die Begründungen, also warum er selbst schuld ist, sind mannigfaltig und reichen bis hin zu: "Was hältst Du auch Schafe".

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