Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Den Artikel der CZ hab ich jetzt.


    Deckungsgleich mit dem anderen Artikel ist auf jeden Fall, dass die HH ihre HÜndin ableint, als der Wolf noch etwa 5m entfernt ist. Die Hündin läuft auf den Wolf zu. (In Verteidigungsabsicht für ihr Frauchen, heißt es im Artikel. Halte ich für Blödsinn. Aber für mein Verständnis dann wohl "auf Krawall gebürstet".)


    Der Wolf "beißt in den Hals und wirft sie um", laut CZ. Die HH fängt an zu schreien und läuft auf den Wolf zu. Der trabt dann unaufgeregt weg, schaut sich noch um. Jetzt macht die HH die Fotos vom Wolf.
    Eine Tierärztin stellt später 3 Wunden am Hals fest. Ob die CZ sich das hat bestätigen lassen, geht aus dem Artikel nicht hervor.


    Die CZ hat mit dem Wolfsberater Jörg-Rüdiger Tilk (das ist der, der für die TPÜ zuständig ist) gesprochen. Laut CZ geht der nach einem Blick auf die Fotos davon aus, dass es sich um den besenderten Rüden aus Munster handeln muß. Die Senderdaten sollen bestätigen, dass er öfter Ausflüge in diese Gegend unternimmt.



    Nun, eventuell wäre da gar nichts passiert, hätte die HH die Hündin nicht abgeleint und wäre gleich brüllend auf den Wolf zugelaufen. Aber man macht in solchen Situationen ja nicht immer das Richtige. Da würde ich für mich auch nicht die Hand ins Feuer legen.


    Aber unbestritten ist in diesem Fall wohl, dass es wirklich ein Wolf war, unmittelbar am Ort, morgens zur Knopperszeit. Nicht schön.

  • Hm, was ich auf keinen Fall machen würde, wäre dann wohl ableinen.....

    Nee, auf bewußt ableinen käme ich auch nicht. Das würde mir auch in der "Schock"-Situation nicht passieren.


    Aber das rückt einerseits wieder mal den absolut sicheren Rückruf (und zwar jetzt und sofort) in meinen Focus. Und andererseits frage ich mich, wie meine Hunde angesichts des Wolfs so drauf wären. Normalerweise pöbeln die Collies ja überhaupt nicht. Im Wildpark am Wolfsgehege auch nicht. Und darauf verläßt sich ja auch mein vorgefertigter Plan im Kopf, was ich im Falle eines Falles täte (nämlich vorrangig mal den Eddie sichern). Was aber, wenn die auf einmal durchtillern und Radau machen? Ist das im Bereich des möglichen, dass sie das tun, weil das ein Wolf und kein Hund ist? Tja, und dann hätte ich vielleicht verloren, weil ich mir bewußt bin, dass ich eigentlich schon beide Hände und alle Kraft für Eddie brauche.


    Kann mir niemand beantworten, schätze ich ;) Aber das liegt mir jetzt grad mal wieder im Magen.

  • Ist es wirklich bewiesen, daß es ein Wolf war? Bei den vielen Falschmeldungen in der letzten Zeit muß man das schon fragen.


    Und wenn es ein Wolf war - warum hat sie den Hund abgeleint? Es sollte doch jedem klar sein, daß man seinen Hund anleint, wenn ein Wolf auftaucht, damit er nicht zu ihm laufen kann. Eben weil ein Wolf den Hund als Konkurrenten sehen kann, vor allem, wenn dieser auf ihn zu läuft. Und dann kann ein Wolf ja durchaus angreifen. Da hat die Frau selber schuld. Und nur wegen ihr haben die Wolfsgegner endlich was in der Hand, wenn es ein Wolf war. Schon doof.


    Wobei ich im Radio eher so verstanden habe, daß sie ihn angeleint hätte und er trotz Leine hingelaufen sei. Aber wahrscheinlich habe ich mich dann verhört. Es war ja noch so früh.

  • Naja, also ich kann mir schon gut vorstellen, dass es für sie, als eben vielleicht völlig uninformierte Frau, die sich bisher einfach nicht mit dem Wolf beschäftigt hat, in dem Moment eine gute Idee zu sein schien, den Hund abzuleinen. Sie fühlte sich bedroht, hatte vielleicht Angst, dass der Wolf angreift und hat den Hund abgeleint, damit er die Möglichkeit hat, zu flüchten. Dass er das nun nicht getan hat, hat sie vielleicht nicht erwartet. Ich finde auch nicht, dass man erwarten kann, dass jeder sich mit dem Wolf so intensiv auseinandersetzt.
    Und wenn dann eben aus dem Nichts plötzlich einer vor einem steht, kann es durchaus mal passieren, dass man da in Panik gerät und eher die falsche Entscheidung trifft.
    Halte ich einfach für menschlich :)

  • Deckungsgleich mit dem anderen Artikel ist auf jeden Fall, dass die HH ihre HÜndin ableint, als der Wolf noch etwa 5m entfernt ist

    Das ist doch aber auch das, was einem empfohlen wird, wenn ein Wolf eine gewisse Distanz zu einem Hundehalter mit Hund unterschritten hat.


    Klar, leint man im Wolfsgebiet den Hund nicht ab.
    Klar, leint man ihn nicht ab, wenn der Wolf 20 Meter entfernt steht und nur mal kuckt.
    Aber wenn er sich nähert und man das dumpfe Gefühl hat, dass da gleich was abgehen könnte, ist es vernünftiger, den Hund abzuleinen, als in Leinenlänge entfernt von einem kämpfenden Hund-Wolf-Kuddelmuddel zu stehen.


    Eventuell wäre also noch viel mehr passiert, wenn die Frau den Hund nicht abgeleint hätte. Dann wäre sie jetzt "Schuld" daran, dass der Wolf womöglich erstmalig einen Menschen verletzt häte.


    In solchen Momenten hat man nicht viel Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
    Da der Mensch und Wolf unverletzt geblieben sind und der Hund verhältnismäßig geringfügige Verletzungen aufweist, scheint mir die Lösung doch ganz passabel gewesen zu sein.


    Wie es gelaufen wäre, wenn die HH anders gehandelt hätte, wird man nicht erfahren.


    LG, Chris

  • Ist es wirklich bewiesen, daß es ein Wolf war? Bei den vielen Falschmeldungen in der letzten Zeit muß man das schon fragen.

    Ja, die Frage find ich durchaus berechtigt. Aber Du kannst Dir die Bilder ja selbst anschauen. Im Link oben von Celleheute sind die ja.
    Ich glaube, aus der Nummer kommt der Wolf jetzt nicht mehr raus.

    Zitat


    Und wenn es ein Wolf war - warum hat sie den Hund abgeleint? Es sollte doch jedem klar sein, daß man seinen Hund anleint, wenn ein Wolf auftaucht, damit er nicht zu ihm laufen kann. Eben weil ein Wolf den Hund als Konkurrenten sehen kann, vor allem, wenn dieser auf ihn zu läuft. Und dann kann ein Wolf ja durchaus angreifen. Da hat die Frau selber schuld. Und nur wegen ihr haben die Wolfsgegner endlich was in der Hand, wenn es ein Wolf war. Schon doof.

    Naja nun... Mensch reagiert eben nicht immer richtig und vor allem beschäftigt sich ja gar nicht jeder im Vorfeld damit, dass ihm mal ein Wolf begegnen könnte. Wieviele leinen ihre Hunde ab, wenn ein fremder Hund ohne Mensch angetrabt kommt oder sogar in unguter Absicht?


    Selbst wenn der Wolf hier schon seit Jahrzehnten wieder heimisch wäre, könnte man wohl nicht erwarten, dass sich jeder vernünftig und sinnvoll verhält. So ist es nun mal. Irgendwer kann immer einen Fehler machen.


    Der HH jetzt Schuld zu geben, finde ich nicht richtig. Unabhängig davon, ob sie mit ihrem Verhalten zur Situation beigetragen hat.


    Ja, wir werden alle noch umdenken müssen. 150m vom Dorf, morgens um 10h. Immerhin hatte die HH eine Leine. Das ist ja auch schon mal was. Wenn ich morgens nur mit den Collies unterwegs bin, hab ich oft genug nicht mal die dabei, geschweige denn, dass Geordy ein Halsband an hätte. Das werde ich definitiv mal ändern.

  • Das ist doch aber auch das, was einem empfohlen wird, wenn ein Wolf eine gewisse Distanz zu einem Hundehalter mit Hund unterschritten hat.

    Das habe ich noch nirgends gelesen. Wo denn?

    Zitat

    Klar, leint man im Wolfsgebiet den Hund nicht ab.
    Klar, leint man ihn nicht ab, wenn der Wolf 20 Meter entfernt steht und nur mal kuckt.
    Aber wenn er sich nähert und man das dumpfe Gefühl hat, dass da gleich was abgehen könnte, ist es vernünftiger, den Hund abzuleinen, als in Leinenlänge entfernt von einem kämpfenden Hund-Wolf-Kuddelmuddel zu stehen.

    Das kann ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen. Jedenfalls nicht freiwillig und bewußt. Wenn Wolf wirklich ernsthaftes Interesse am Beschädigen meiner Hunde hätte, dann hätten die alle 3 keine Chance. Und da mag es 10mal vernünftig sein, dem Wolf keine Beute streitig zu machen oder die Hunde ins Getümmel zu schmeißen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das fertig bringe.

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