Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Danke. Hab ich mir angehört. Da heißt es tatsächlich, 2 Jungwölfe aus dem Gartower Rudel würden sich schon länger auffällig verhalten und sich Menschen annähern.
    Das beißt sich ja nun total mit der Darstellung des MU.


    Und das ärgert mich wieder. Was denn nun? Wenn es so ist, warum weiß das MU das nicht? Wenns nicht so ist, warum erzählt der Wolfsberater bzw. der NDR sowas?

    Eben, dass der regional zuständige Wolfsberater die Sache für durchaus möglich hält, lässt mich halt bei dem Fall hellhörig werden.

  • Ich hab nochmal in das PDF (Hintergrundinformationen zum Vorfall:Meldung einer Begegnung eines Joggers mit Wölfen im Gartower Wald (Stand: 13.01.2016) ) von http://www.der-wolf-in-niedersachsen.de/ geguckt.


    Darin steht


    Hält das MU die Gartower Wölfe für problematisch?
    Es ist nicht sicher, dass es sich tatsächlich um Wölfe gehandelt hat. Junge Wölfe sind generellneugieriger und unbedarfter. In der Vergangenheit hat es schon Annäherungen von Jungwölfen anMenschen gegeben, meist in Verbindung mit Hunden. Vom Gartower Rudel sind allerdings, entgegenden in der LZ zitierten Ausführungen des Wolfsberaters bisher derartige Vorkommnisse nichtbekannt. Auch die Landesjägerschaft Niedersachsen bezeichnet auf ihrer Internetseite das GartowerRudel bisher als gänzlich unauffällig.

    Wenn es also doch schon vorher Annäherungen an den Menschen gegeben hat, gibt es da ein großes Kommunikationsproblem. Bloß, wir werden nicht herausfinden, an wem das liegt.


    Allerdings ist es schon verwunderlich, dass man dann vorher nichts hat lesen können. Eigentlich reicht es doch schon, wenn Wolf in Dorfnähe oder an Autos vorbei geht und schon ist das einen halbseitigen Zeitungsartikel wert.

  • Ja, das ist schon seltsam, daß es so widersprüchliche Berichte gibt. Die Frage ist, inwiefern der Journalismus bei den Zeitungen und Fernsehen sich das zurechtmacht, wie sie es gerne hätten (oder wie es bestimmte Leute gerne hätten) - ebenso ist es die Frage, inwiefern die Aussagen der MU so stimmen oder ob da was verschwiegen wird, um eine weitere Wolfshetze zu verhindern. Vielleicht liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte.


    Irgendwie erinnert mich das ein wenig an Folgendes: Meine Mutter hat mal erzählt, daß sie sich mal mit einer Frau eines Jägers unterhalten hat. Die hat erzählt, daß sie und ihr Mann nichts gegen Wölfe und Luchse hätten (wir sind hier im Harz). Und dann hat sie erzählt, daß es schon ein paar Zusammenstöße mit Luchsen gegeben hätte, die aber nie an die Öffentlichkeit gekommen sind. Wenn das wirklich so stimmen sollte, dann finde ich das nicht gut. Und wenn das stimmen sollte, könnte ich mir vorstellen, daß es so ein Vorgehen auch bei Wolfsbegegnungen geben könnte.
    Ob das jetzt wirklich so stimmt, wie die Frau erzählt hat, kann ich nicht sagen. Ich will hier auch nichts in die Welt setzen. Also bitte mit Vorsicht genießen!

  • Ich finde ziemlich schwierig, zu beurteilen, wo jetzt der "schwarze Peter" ist bzw. was wahr ist. Was heißt schwierig. Unmöglich ist es für unsereins.


    Einerseits weiß ich durchaus, dass Artikel in Zeitungen (auch wenns eigentlich seriöse Presse ist) manchmal echt daneben schießen und Bockmist erzählen. Dafür braucht man nur mal von solchen Artikeln "betroffen" sein und schon wundert man sich, wie die auf den Inhalt kommen.


    Andrerseits weiß ich aus sicherer Quelle (die ich höchstens per PN mitteile), dass "unsere" Jägerschaft hier, auch vor der Öffentlichkeit deckelt. Die Gründe dafür sind aber nicht so positiv im Sinne "alles für den Wolf oder so". Die wollen ihre Reviere frei halten von fremden Besuchern (seien es nun Touris oder offizielle Personen).


    Bei Annäherungen an den Menschen sollten aber auch andere Personen als Jäger beteiligt gewesen sein, würde ich jedenfalls erstmal annehmen. Außerdem kann ich mir grad nicht vorstellen, dass ausgerechnet da jetzt überhaupt keine Jäger sind, die den Wolf lieber heute als morgen wieder los wären. Und das wär ja nun wirklich schlechte Presse für den Wolf. Eigentlich also perfekt, um es eben doch öffentlich zu machen. Vielleicht haben "sie" auch nur gewartet, bis es eine nahezu perfekte Geschichte gibt? Mit Verletzung und ein seriöser Beteiligter (Ex-Polizist)?


    Ach... man kann nur blöd spekulieren. Find ich doof.

  • (...) Wölfe stehen unter strengstem Schutz, und das zu Recht. Wölfe gehören in unsere Wälder und würden so manches Problem lösen. Nach Abschätzungen würden Wölfe der Gesamten VOlkswirtschaft einen "Gewinn" bringen, den Schaden durch andere Tiere verringern (finde leider diese Quelle nicht).

    Wenn Du sie noch finden solltest, dann verlinke sie bitte.


    Ich bin trotz meiner Nutztiere Wolffan - ich mag diese Tiere und bin auch generell der Ansicht, dass ein gesunder Mischwald in unseren Breiten von Wölfen profitieren kann. Das Problem, das ich aber sehe, ist, dass der Wald im Grunde nicht mehr "gesund" ist. Wir Menschen haben unsere Umwelt über tausende Jahre in einer Form verändert, die besonders in den letzten Jahrhunderten zur Verdrängung und nahezu Ausrottung der heimischen großen Jäger geführt hat. Seit geraumer Zeit haben wir dann unsere Umwelt nicht nur an den Nutzen angepasst, den wir haben wollen, sondern auch uns selbst. Mitlerweile haben wir jede Menge Stakeholder: die Landschaftspfleger, die Hobbytierhalter, Landwirte mit Freilandhaltungen, Jäger, Jogger, Autofahrer u.s.w. Ich sehe noch nicht so Recht, dass der Wolf da momentan gut rein passt und ich sehe schon gar nicht, dass sich die meisten der Stakeholder mit dem Wolf arrangieren wollen. Aus Sicht jedes einzelnen ist das verständlich. Z.B. Leute, die wie ich Landschaftpflege betreiben oder kleinere Weidehaltungen, tun das oft mit Herzblut und fallen durch die Raster. Nur Halter mit großen Herden können es sich leisten, diese dauerhaft mit Personen zu schützen oder sich Hunde anschaffen und Massentierhaltungs-Tiere sehen eh kein Tageslicht und sicher auch nie einen Wolf. Artgerechte Haltungen werden also weiter erschwert. Dazu kommt, dass die Tiere zwangsläufig ihre Scheu verlieren. In anderen Ländern laufen Meister Petz und Isegrimm auch am hellichten Tag durch Städte und Wildschweine, Waschbären etc. machen vor, dass man es als Kulturfolger doch ganz gut hat. So ganz glaube ich an den "volkswirtschaftlichen" Nutzen nicht. Ich stehe aber auch nicht auf dem Standpunkt, dass irgendein Lebewesen einen volkswirtschaftlichen Nutzen als Existenzberechtung in seinem eigenen angestammten Lebensraum braucht.

  • Mal noch eine andere Frage, weil hier gerade die Sprache auf Wolfhunde kommt. Ich erinnere mich, dass zu Beginn der Hybridzucht Einzeltiere in Wildparks untergebracht wurden, weil sie zu wenig hundeartig und handhabbar waren. Sind Wolfhunde (in Deutschland sind sie erst ab der F3 oder F5? erlaubt) eigentlich noch fähig, Nachkommen mit Wölfen zu zeugen und gefährden evtl. die genetische Integrität der noch kleinen und entstehenden Rudel?

  • Für mich sieht der auch wie ein TWH aus, jedenfalls wenn man Bilder vergleicht.
    Ansonsten hätt ich gesagt, die sind schlanker.



    Eine Vereinskollegin hat mir heute erzählt, der Hund der Freundin ihrer Nachbarin :roll: wäre in Wardböhmen von einem Wolf gebissen worden.


    Ich habe bisher nur eine (nicht unbedingt seriöse) Notiz mit Foto dazu gefunden. Wenn das so stimmt, wäre der Wolf sogar besendert gewesen (müßte dann ja ein Munsteraner sein, richtig?) Bergen oder Wietzendorf wäre allerdings näher.


    https://www.facebook.com/Wolf-nein-Danke-1529479097329979/
    irgendwo in der Mitte

  • Entlaufene Hunde sind ja (außer zu Silvester) eher selten und ich kann mir nicht vorstellen, dass normale Haushunde sich einem Wolfsrudel anschließen würden, aber entlaufene Hybriden, von denen es ja angeblich nicht wenige geben soll, verhalten sich evtl. wolfartiger und hätten es leichter, mit den wilden Wölfen zu kommunizieren oder sich zusammenzuschließen. Das war mein Gedankengang dahinter. Ich wollte wissen, ob das abwegig ist.

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