Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Dabei ist der umgang mit Tieren doch sehr einfach: Wiegt es mehr als man selbst, macht man einen Bogen drum. Wiegt es weniger guckt man nach Waffen (Zähne, Klauen, Krallen, Hufe, Hörner, Stachel) und wenn man die gefunden hat, macht man einen Bogen drum.

    xD

    Tolle Definition :bindafür:

    An eingezäunten Weiden OHNE Tiere übe ich mit meinen Jungs Freilauf mit Einhaltung des Weges = Zaun unterschlüpfen verboten.
    Das klappt super.
    Stehen Tiere da drauf ... geht mein Amigo bei Fuß (steht unter Kommando) oder wird angeleint.
    Viele Weidetiere hier sind Hunde gewohnt, das ist nichts besonders Aufregendes. Ich rechne aber immer damit, dass es auch Exemplare gibt die schnell mit Panik reagieren - und auch wenn mein Hund zuverlässig abrufbar ist, die einmal in Gang gesetzte Panik eines Weidetieres KANN ich nicht "abrufen", sprich stoppen.
    Deshalb sichere ich so zuverlässig, dass WIR eine solche Panik gar nicht erst verursachen.

    Ich mache IMMER einen Bogen. Ich signalisiere immer: Ich will nix von euch, von mir geht keine Gefahr aus.

    Mir reicht auf solche Schildern der Hinweis "Achtung" oder "Vorsicht", um mir sofort zu denken, dass es wohl seinen Sinn hat, wenn mir durch diese Inhalte mitgeteilt wird, mehr Umsicht walten zu lassen. Umsicht heißt in diesem Falle auch Abstand halten.

    Ich würde nie auf die Idee kommen, wie es diese Familie in dem Artikel mit der getöteten Touristin gemacht hat, meine Hunde an einem neugierigen Kalb schnuppern zu lassen.
    Ohne Zaun dazwischen? Nö, never-ever :dagegen:

  • Wenn denn alle so den Umgang mit Kühen verstehen, warum muss ein Exlehrling ständig Leute von seiner Weide holen, obwohl an allen 4 Seiten Schilder mit "Vorsicht! Deckbulle! Lebensgefahr!" am Zaun hängen?

    Ach so und zu dem Milchkühe sind mit Kalb ja immer so nett, weil sie den Umgang mit Menschen kennen.
    Jede unserer Milchkühe würde auf Phelan los gehen, wenn die gerade ein Kalb geboren hat, obwohl sie sonst alle einen heiden Respekt vor ihm haben.
    Schon mal eine Kuh einen Hund über die Weide hetzen sehen? Wegen ihrem Kalb?
    Ich ja.
    Chief war damals so schlau sich dieser Kuh besser nicht in den Weg zu stellen und lieber unterm Zaun durch zu schlüpfen, obwohl er die Kühe sonst gearbeitet hat.

    Anscheinend sind Hunde da doch einen ticken schlauer als wir |)

    Schon mal mit Mutterkühen gearbeitet?
    Ich ja.
    60 Angus Mutterkühen...Ohrmarken kneifen sah wie folgt aus.
    Rauf mit dem Telelader, die Kuh irgendwie weg drücken, das gerade geborene Kalb in die Schaufel ziehen, die Schaufel sofort hoch fahren, Ohrmarken kneifen und Eisen und Selen spritzen...in der Zeit lief die Kuh wie ein wild gewordener Stier um den Telelader rum, dann den richtigen Zeitpunkt abpassen und das Kalb im richtigen Moment sanft aus der Schaufel schupsen und die Schaufel sofort wieder hoch fahren.

    Ich vertränke im übrigen keine Biestmilch an ein frisch geborenes Kalb, wenn die Kuh NICHT im Fressgitter fest steht.
    Denn wer glaubt, dass eine Milchkuh in solchen Momenten immer noch so friedlich ist, der teuscht sich aber ganz arg!

  • Selbst wenn man nicht weiß, dass Kühe gefährlich sein können, dann könnte einem doch zumindest das WARNschild "ACHTUNG Mutterkuhhaltung" zu denken geben. So weit muss ich als normaler Mensch doch sein, das Wort "Achtung" zu verstehen. Wenn du mir ein Schild hinstellst: "Achtung, Megaloceros Giganteus" überlege ich auch vielleicht, welches Vieh das sein könnte, aber eins weiß ich fix: Ich will da möglichst nicht nah dran.

  • Also ich guck nicht ob ich irgendwo Warnschilder sehe, wenn ich auf der selben Wiese wie eine Kuh stehe. Und auch Touristen sehen nicht auf jedes Schild... anders kann ich mir nicht erklären warum Touristen Sachen machen die Ausdrücklich verboten, unerwünscht oder sonstwas sind.

    Bei meiner ersten Wanderung mit Hund auf einer Alm hab ich blöd aus der Wäsche geglotzt, weil ich als berliner Göre zwar wusste, dass Kühe nicht lila sin, aber das die auf Wiesen stehen, wo ich langlaufe, war mir nicht klar.
    Und da so viele Touris und die Herde hat die nicht auf einem Weg durchgelassen, das für mich als "ich kann alle Tiere leiden, weil ich Tiere mag" das erste mal wo ich Verhalten beobachtet habe und das gar nicht einordnen konnte....aber ich habe mich instinktiv zurückgenommen, weil die Herde deutlich sagte: Hier kommste net nei!


    Von daher find ich es eigentlich nicht so schwierig, vom Wort "Mutterkuhhaltung" darauf zu kommen, dass man Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen sollte. Aber ich würde natürlich auch keine Wisente stalken... mutet schon merkwürdig an heutzutage.

    Mutterkuhhaltung kenne ich erst seitdem ich Border habe, dadurch Freunde mit Vieh und darunter Leute mit Rinderhaltung mit an die 200 Mutterkühen.
    Durch die Geschichten weiss ich erst, dass Muma-Kuh nicht unbedingt das Ebenbild der allesliebenden Göttin ist, sondern ein wehrhaftes Tier! Und zwar ein sehr wehrhaftes Tier.

    Als Stadtmensch ohne Border war "der Stier"bzw aus Ahnungslosigkeit, "der Ochse" das gefährlichste Rind :D

    Und dass die süssen Schweinchen beissen können wusste ich früher auch nicht.
    Und neulich sah ich im TV, wie (id..t.)-Touristen in Indien (sedierte) Tiger streicheln und sich dabei fotografieren.
    Und die (id..t.) -Touristen, die Äffchen streicheln und dann gebissen werden, sieht man auch immer wieder.

    Menschen haben oft keinen Respekt vor dem Tier! Und das ist das Problem.

    Ich für meinen Teil gehe nicht als Touri über Almen mit Hunden. Niemals mehr! |)

    ISCH ABER zuviel :respekt: und Border Collie die "gucken nur" und wollen spielen... :D
    Das ist Mutterkuhinkompatibel!
    Ich muss an die Ostsee :D :D

  • Selbst wenn man nicht weiß, dass Kühe gefährlich sein können, dann könnte einem doch zumindest das WARNschild "ACHTUNG Mutterkuhhaltung" zu denken geben. So weit muss ich als normaler Mensch doch sein, das Wort "Achtung" zu verstehen. Wenn du mir ein Schild hinstellst: "Achtung, Megaloceros Giganteus" überlege ich auch vielleicht, welches Vieh das sein könnte, aber eins weiß ich fix: Ich will da möglichst nicht nah dran.


    Ja, so ein Schild sollte zu denken geben....wenn man denn mal bisschen denken würde xD

    Beispiel:
    Meine damalige Schäferhündin hatte Welpen. Die war - mit den Welpen - ein einem ehemaligen Schweinestall untergebracht. Dieser Bereich befand sich in einer separaten Scheune, wo unsere Planwagen standen, unsere Werkstatt war und auch ein Hühnerstall. In einem - vom restlichen Hof -abgetrennten Bereich, wohlgemerkt. Sicherheitshalber aber trotzdem Schild am Tor: Betreten verboten. Und vor'm Schweinestall auch ein Schild: Achtung, Hündin mit Welpen.
    Was meint ihr, wie oft ich irgendwelche Leute da raus holen musste, die "mal gucken" wollten? Die in der Werkstatt rumkruschten, auf den abgestellten Planwagen ihre Kinder spielen liessen, die VOR dem Schweinestall standen und sich nen Spaß draus machten, die Hündin, die natürlich richtig "grell" wurde, zu provozieren? Ehrlich - da wundert man sich über nix mehr.
    Oder die Mutter, die für ihre Kinder eines unserer Führponies hatte. Das war ein Shetty, gut nen Meter Stockmaß. Die war dann tatsächlich der Meinung, sie müsste ihre BEIDEN Kinder auf dem Pony platzieren. Das eine Kind saß schon, und sie wollte das zweite ebenfalls drauf heben. Und Pony lupfte dann berechtigterweise den Poppes. Mama versuchte das aber wieder und wieder, während das Pony immer ungnädiger wurde.
    Ich bin dann nach 5 Versuchen dazwischen und habe sie gefragt, ob sie eigentlich ihre Kinder loswerden will. Heidanei - DA hatte ich aber was gesagt..... :shocked:
    Ehrlich, die Zeit damals hat mich sowas von geerdet...so blöd kann man gar nicht denken, um alle Vorkehrungen zu treffen..
    Und genau in dem Zusammenhang finde ich das Thema Wölfe echt....naja...nicht so prickelnd.

  • Ehrlich, die Zeit damals hat mich sowas von geerdet...so blöd kann man gar nicht denken, um alle Vorkehrungen zu treffen..
    Und genau in dem Zusammenhang finde ich das Thema Wölfe echt....naja...nicht so prickelnd.

    Da sagste was ...

    "Der Städter und die Tiere" (ein alter Slogan aus der Familie).

    Und die Geschichte, die Chris verlinkt hatte, bezüglich das andere Menschen ausbaden was ihre Vorgänger verbockt haben, hatten wir vor nicht all zu langer Zeit hier ebenso.
    Auch ein italienisches Paar mit Kleinhund (streicheln und Selfie mit den Kleinen).
    Das Paar konnte gerettet werden, die Kühe wurden vertrieben aber es traf dann augenblicklich eine etwas weiter entfernte, völlig unbescholtene Wanderin, die zum neuen "Feind" erkoren wurde.

    Und gerade in Bezug zu den Wölfen. Wir hatten doch hier das Video, mit der echten Wolfskuschler Frau, die sich bei einer Begegnung mit dem Rudel zur Schmuserunde auf dem Boden niederlässt ... Manches macht einen schlicht sprachlos. Aber wundern, wundern tut mich nichts mehr.

  • Das Rodewalder Rudel macht wirklich Tierhalter-Alpträume wahr. Jetzt haben sie einen Island-Absetzer gerissen, aus einer Herde heraus, an einem gut frequentierten Wanderweg.

    Mit Gestüt Hrafnsholt hat es diesmal einen sehr bekannten Züchter erwischt, und der finanzielle Schaden dürfte auch nicht ohne sein. Auf das Echo bin ich gespannt.

    Diese Wölfe haben sich in den Monaten des menschlichen Nichtstuns wirklich so sehr auf Weidetiere spazialisiert, dass ich mir kaum vorstellen kann ,dass ein Abschuss nur des Rüden da noch groß weiterhilft.

    Auf jeden Fall der reine Horror - mein Beileid an die Besitzer.

  • Also ganz ehrlich ich als Stadtkind mit deutscher Sozialisierung - wo ja immer alles was gefährlich sein könnte verboten ist - würde denken, wenn da ein Wanderweg mit vielen Menschen durch geht kann es ja nicht wirklich gefährlich sein, sonst wäre es abgesperrt/verboten.

    "Vorsicht Mutterkühe" könnte man wenn man noch nie was mit Kühen zu tun hatte auch interpretieren im Sinne von "ärgere das Kalb nicht / lauf ihm nicht hinter her / stell dich nicht zwischen Mutter und Kalb / setzt dein Kind nicht fürs Foto auf eine Kuh.." oder sogar im Sinne von "Kälbchen spielen vielleicht mal fangen und laufen dabei vors Mountainbike - fahr etwas langsamer und bremsbereit". Das ist schon jetzt nicht so aussagekräftig. Nur beim Wort "Vorsicht" geht man nicht gleich von Lebensgefahr aus. "Vorsicht Stufe / Dachlawinen / Rutschgefahr / Heiß.." allein auf meinem Kaffebecher heute morgen stand das Wort..

    Es ist nicht so selten, dass man mit Landwirtschaft null zu tun hat und Kühe halt nur vom Radausflug hinterm Zaun kennt. Da sollte das Schild schon etwas genauer sein.

    Nicht jeder bereitet sich mit Info Material vor um mal 4 Std Richtung Süden in die Alpen zu fahren und man rechnet irgendwie in D und Ö damit, dass vor gefährlichen Dingen RICHTIG gewarnt wird oder es verboten ist.

    Also zumindest der Durchschnittsstädter. Vielleicht müssten Hinweise einfach konkreter werden. Aber wie immer muss erst viel passieren.

    Ähnlich beim Wolf. Diese vorsichtig Wolf Schilder bringen halt nix, wenn man den Wolf nur aus dem Galileo Bericht und vom nabu Flyer kennt, wo suggeriert wird wie harmlos sie sind.

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