Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Das hat nix mit Wölfen zu tun - aber mit dem richtigen Verhalten Tieren im Allgemeinen und Besonderem. Hier scheint die von Almkühen totgetrampelte Wanderin ausgebadet zu haben, was andere vor ihr ausgelöst haben:
    Hinterbliebene klagen Bauern nach tödlicher Kuh-Attacke in Tirol « DiePresse.com

    Erschreckend in dem Artikel finde ich, wieviele Leute da rumzulaufen scheinen, die sich nicht über richtige Verhaltensweisen den Kühen gegenüber informiert haben im Vorfeld.

  • Für mich, die mit Kühen aufgewachsen ist, reicht ein Schild mit "Achtung! Mutterkuhhaltung!" auch nicht aus. Da gehört mindestens noch eine Erklärung dazu. Wo wir dann beim Punkt wie viele Schilder darf ich hinstellen angekommen sind :ugly:
    Ich bin da jetzt ganz auf der Seite der Touristen, wenn ich "uns" angucke wie "wir" uns in Urlaubsländern benehmen, was wir alles erwarten...
    Kühe werden als friedliche Riesen verkauft in der Werbung, schon ewig.
    Da gehören wirklich andere Infos hin.

    Ich find's je länger und je mehr Menschen rumtrampeln ein Unding, dass offizielle Wanderwege über Kuhwiesen führen.
    Es sind einfach immer wie mehr Menschen (mit immer mehr Hunden die lustig spielen wollen...) die immer wie weniger Rücksicht nehmen. Ich würde mich nicht wundern wenn irgendwann grosse, hohe Stacheldrahtzäune wegen den Touris dastehen :( :

  • Also ich guck nicht ob ich irgendwo Warnschilder sehe, wenn ich auf der selben Wiese wie eine Kuh stehe. Und auch Touristen sehen nicht auf jedes Schild... anders kann ich mir nicht erklären warum Touristen Sachen machen die Ausdrücklich verboten, unerwünscht oder sonstwas sind.

    Dabei ist der umgang mit Tieren doch sehr einfach: Wiegt es mehr als man selbst, macht man einen Bogen drum. Wiegt es weniger guckt man nach Waffen (Zähne, Klauen, Krallen, Hufe, Hörner, Stachel) und wenn man die gefunden hat, macht man einen Bogen drum.

    Nicht umsonnst gibt es so tolle Reime.

    Siehst du ein Tier von dann zu wann,
    schleich dich nicht von hinten ran.

    Steht neben dem Tier nach ein kleines bei,
    nimm das Gewicht auch gleich mal zwei.

    Hat es Krallen, Hufe oder Zähne,
    nimm in die Hand deine Beene.

    Ist's aber klein und wo's sticht wird's rot,
    Ja das, mein Sohn, schlag lieber vorher tot.

    Irgendwie ist an meinem Vater ein Poet verloren gegangen. :lol: Aber sie haben bisher immer geholfen, sich überlebensfähig zu verhalten.

  • Aber ist das nicht etwas, was man weiß? Man weiß doch, dass man bei Frischlingen in höchster Alarmbereitschaft sein sollte, weil Mama Bache nicht weit sein kann. Ich kann mich auch an Wildpark-Hinweisschilder a la "erhöhte Aggressionsbereitschaft wegen Welpis" (sorry, mir fehlt grad die Erinnerung an die richtige Tierart) erinnern. Allein Mütter sollten doch wissen, wie man sich als Mutter mit Kleinkind verhält (wenn ich nur an die Heli-Mamas denke...) Und Kühe können nun mal nicht reden und Hund oder Mensch mit guten Worten vom Kalb abbringen.

    Von daher find ich es eigentlich nicht so schwierig, vom Wort "Mutterkuhhaltung" darauf zu kommen, dass man Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen sollte. Aber ich würde natürlich auch keine Wisente stalken... mutet schon merkwürdig an heutzutage.

  • Ich seh das so: Die Almen gehören den Bergbauern und ihren Kühen. Je nach Gebiet gibt es aber keine Möglichkeit, den Almweiden wegetechnisch auszuweichen, und ob mans gern mag oder nicht, es leben hier einfach viele vom Tourismus. Es ist einfach schlicht und ergreifend nicht möglich, Wanderwege und Almen aufzutrennen. Als Wanderer passe ich mich an. Weder mit der alten Hündin noch mit meinem jetzigen Hund ist je was passiert, und beide waren und sind häufig am Berg. Letzten Endes passiert ja auch verdammt selten was, wenn man sich die Masse an Kühen auf den Almen und die Masse an Touris ansieht. Allerdings trifft es in den meisten Alm-Kuhattacken-Fällen spannenderweise Touris...

    Und ich glaube nicht, dass das Gericht den Bauern schuldig spricht - hier gibts schon eine Tradition von juristischem Schulterzucken & selbst Schuld, kein Mitleid.

  • Dabei ist der umgang mit Tieren doch sehr einfach: Wiegt es mehr als man selbst, macht man einen Bogen drum. Wiegt es weniger guckt man nach Waffen (Zähne, Klauen, Krallen, Hufe, Hörner, Stachel) und wenn man die gefunden hat, macht man einen Bogen drum.

    :herzen1:


    Aber ist das nicht etwas, was man weiß?

    Nein.
    Mutterkuhhaltung ist noch nicht soooo die Norm (zumindest hier). Dann gibt's noch die Mutterkuh-Milchkuh-Haltung wo das Kalb beim Mami sein darf und die Kuh zusätzlich gemolken wird (kein Kalb trinkt dermassen viel Milch...); diese Kühe sind genau so nett und freundlich wie la vache qui rit :smile: Bei einigen Kuhherden wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass dies "aggressive Mutterkühe" sein könnten :ka: einfach weil sie nett und zutraulich sind, ihre Krauleinheit abholen und das Kälbchen präsentieren :herzen1:
    Oh ich liebe Kühe :herzen1:

    Nein das muss man wirklich nicht wissen. Es spricht natürlich für jemanden wenn er sich erkundigt aber ich würde das jetzt ehrlich nie erwarten von einem Touri.

    ...dann kommt's auch noch draufan, wie man mit den Tieren umgeht und wie man ihnen begegnet.
    Wenn ich allein unterwegs bin, bemerke ich nie irgendwelche Aggressionen. Ist mein Schatz dabei (selbe Herde) - der sich wirklich fürchtet vor Rindviechern, ist die Stimmung komplett anders.
    Oh Kühe - und Rinder allgemein - sind so toll :herzen1:

  • Aber ist das nicht etwas, was man weiß? Man weiß doch, dass man bei Frischlingen in höchster Alarmbereitschaft sein sollte, weil Mama Bache nicht weit sein kann. Ich kann mich auch an Wildpark-Hinweisschilder a la "erhöhte Aggressionsbereitschaft wegen Welpis" (sorry, mir fehlt grad die Erinnerung an die richtige Tierart) erinnern. Allein Mütter sollten doch wissen, wie man sich als Mutter mit Kleinkind verhält (wenn ich nur an die Heli-Mamas denke...) Und Kühe können nun mal nicht reden und Hund oder Mensch mit guten Worten vom Kalb abbringen.


    Ähm...nein. Ich habe in den 90ern ein Hotel hier in der Heide gehabt mit Reitbetrieb, Ponies, Hühnern, Puten, Kamerunschafen, Brieftauben, Hunden und Katzen. Ich könnte ein Buch über wirklich sonderbare Erlebnisse mit Touris schreiben.....
    Das wissen heute sehr viele Menschen nicht mehr. Traurig, aber wahr.

  • Ich komme ja aus eine Region, wo Mutterkuhhaltung die absolute Ausnahme ist und weiß trotzdem, dass man die wirklich wirklich alleine lassen sollte.

  • Ich hab hier bei mir auch nur eine Mutterkuhhaltung. Die sind natürlich eingezäunt. Aber ich find halt, man muß da nur aufmerksam vorbeigehen und merkt dann schon, dass mit denen nicht unbedingt total gut Kirschen essen ist. Da ist immer mindestens eine Kuh, die näher an den Zaun kommt und uns dann nicht aus den Augen lässt. Ich lasse die Collies da keine Spielchen auf dem Weg machen und sie dürfen auch nicht ungewöhnlich lange rumschnüffeln. Da wird zügig vorbeigegangen und gut. Man muß die Kühe doch nicht in Alarmbereitschaft versetzen.

    Naja, vielleicht bin ich doch zu sehr Landkind ;)

  • Ich wohne hier ja in der Nähe eines Tierparks, in dem ich regelmäßig war, als mein Sohn noch klein war.
    Vor dem Wildgehege stehen Warnschilder (mit Hunden nicht durchlaufen, Vorsicht bei Jungtieren usw.)..bei den Bären stehen Warnschilder (dass man Kinder nicht auf die Brüstung setzt) usw.
    Ich habe mich immer gefragt, ob es wirklich derart dumme, verblödete Menschen gibt, denen man das erklären muss...
    Die Antwort ist offensichtlich, dass es immer mehr Menschen gibt, die noch nichtmal für sich selbst die Verantwortung tragen können und unreflektiert durchs Leben stolpern.
    Das ist ähnlich, wie die Warnhinweise auf Kaffeebechern: "Vorsicht, heiß!" Traurig...

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