Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Gestern erfahren: Eine Bekannte hatte letzte Woche ihre erste Wolfsbegegnung.... 100m von der Siedlung zwischen Wiesen und Weiden. Sie ging mit ihren beiden großen Hunden Gassi und berichtete, dass sie erst verärgert zur Kenntnis nahm, dass sich ein unbekannter Schäferhund ohne Halter weit und breit zielstrebig näherte. Da war das Tier noch gute 200m entfernt. Sie führt Rüde und Hündin, wünscht keine Hundebegegnungen.

    Als das Tier dann 20m vor ihr war, hat sie erkannt, dass das kein Schäferhund ist (sondern ein Wolf) und sagt, dass sie einen "fiesen Adrenalin-Einschuss" hatte... sie hat dann extrem aggressiv gebrüllt und zum Glück zeigte das Wirkung - der Wolf erschrak und flüchtete quer über eine Koppel Richtung Wald.

    Ätzendes Erlebnis...

  • Da es hier auch einige Vorfälle dieser Art gab, bei denen die Wölfin aber unbeeindruckt von Schreien, Klatschen und Sich-gross-machen weiterhin zielstrebig auf den jeweiligen Hund zuging (2 Frauen konnten sich mit ihren Hunden nur auf einen Hochsitz retten), habe ich jetzt aufgerüstet: Zwille mit Kieseln und Jet-Pfefferspray. Ich möchte nicht hilflos zusehen müssen, wie Wölfi meine Hündin zerlegt.
    Ich hoffe, ich muss es nie anwenden.
    LG

  • Bei den 20 Metern fällt mir gleich ein, dass Wölfi eigentlich schon auf 100 m reißaus nehmen sollte. Das ist die Scheu, die ihm unterstellt wird.

    Ein Kandadier schrieb mal in einem Kommentar, dass er dem Wolf auf 50 m (um sein Gehöft) "eins draufbrennt", weiter würde er ihn nicht verfolgen.
    Und einer der Facebook-Wolfsfreunde (welcher ist mir entfallen) hatte ein Video eingestellt, wo er berichtete, wie die Wölfe in Rumänien ihm auf 100 m ausweichen. Er wußte gar nicht, warum man sich über Wölfe in D aufregt. Wär doch alles fein.

    Ich sag nur: 100 m finde ich auch ausreichend. Das ist prima. Aber in D stimmt das eben längst nicht für alle Wölfe.

  • oh....
    Da geht einem mit Sicherheit der Stift!
    Und irgendwie ja auch interessant, dass der Wolf überhaupt so nah ran kam

    Sie sagte, sie habe noch nie so eine Panik geschoben, wie in dem Moment, als ihr klar wurde, dass das ein Wolf ist... Ist dann auch direkt wieder nach hause, weil ihr schlecht war und die Knie zitterten.
    Sie erzählte das am Hundeplatz und es wurde natürlich auch fest gestellt, dass es gut war, dass der Wolf sich erschrocken hat. Es waren sich allerdings auch alle einig, dass Treten u.ä. nichts gebracht hätten, wenn der Wolf angegriffen hätte. Das bringt ja schon bei einer Beißerei unter Hunden nichts.

  • Es waren sich allerdings auch alle einig, dass Treten u.ä. nichts gebracht hätten, wenn der Wolf angegriffen hätte. Das bringt ja schon bei einer Beißerei unter Hunden nichts.

    Schaut Euch nochmal Videos von Wolfsangriffen auf andere Tiere an - da gibt es nie den Moment, wo der Wolf "auf sie mit Gebrüll" spielt, sondern es ist immer, grad bei wehrhaften Beutetieren, ein Herantasten, ein "immer frecher werden". In solchen Szenen sieht der Wolf eher feige aus, weil er übervorsichtig ist.
    Die sind dann nicht im "Dschumm" wie kämpfende Hunde es sind.

    Ich seh das also anders: energische Gegenwehr ist das A und O. Bei Gegenwehr mit Armen oder Beinen sollte man nur dran denken, dass da so ein Arm-Knochen auch mit einem Haps durch sein kann. Die Beisskraft ist nun mal etwas anders, als beim Hund.

    ....

    Im vergangenen Jahr musste ich noch über Umwege an Daten zur tschechischen Wolfspopulation kommen, weil die da echt sparsam mit umgehen.
    Wolfsverbreitung Tschechien

    Mich interessiert das deshalb so sehr, weil wir an dem Blinddarm-Zipfelchen da oben links leben. Und in Verbindung mit dem "Vorrücken" des sächsischen Wolfsbestandes wirds allmählich immer voller.

    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!