Echte Wölfe und blöde Fragen

  • sollte den Besucherbeitrag von Birgit Jaeckel

    Den finde ich mal wieder nicht ...(den anderen schon) ... FB ist nicht so mein Ding ...

  • Natürlich ist das ein Unterschied und das würde ich auch niemals abstreiten (vertrete eh keine extremen Positionen). Das in etwa ist für mich "der Preis, den man zahlt", wenn man nicht dafür eintreten möchte, dass der Wolf wieder komplett verschwindet. Und das muss natürlich jeder für sich selbst abwägen, keine Frage (und ich würde auch niemanden verurteilen, der ihn nicht haben will).
    Aber beides geht nicht, also alles haben. Dann muss man auch Farbe bekennen. Und ich glaube das war es, worauf @Einstein51 hinaus wollte. Man kann nicht den Wolf befürworten und auf der anderen Seite keine Einbussen hinnehmen. Mit Wolf bedeutet eben wieder Einschränkungen. Ähnliche, wie die Deinen. So sähe ich auch die meinen.

    Würde es auch vermissen, an verschiedenen (trittsicheren ... besser iss für mich xD ) Stellen einfach Seele baumeln lassen. Wobei ich mir sicher bin, dass der Wolf irgendwann die Barriere nehmen wird. (Hatte schon mal erwähnt, eigentlich ein Wunder für mich, dass er es noch nicht getan hat). Um in Wolfsgebiet zu kommen, muss ich dann schon recht weit fahren. Machen wir natürlich auch, aber nicht so häufig. Und das ist dann kein Alltag (also kein Vergleich), sondern fällt unter die Ausflüge mit Übernachtung ... und dann ist man auch nicht alleine.

    Ich habe die Tage immer wieder drüber nachgedacht, was mir daran noch nicht gefällt und konnte es nicht so recht greifen. Damit alle noch wissen, worum es geht, also ein Vollzitat.

    Jetzt bin ich sicher, dass ich irgendwann schon mal einen Post in diese Richtung geschrieben habe (das ist kein Vorwurf, ich weiß, der Thread ist lang). Nicht nur ich, sondern sehr viele hier auf dem Land, egal ob Hundehalter oder Weidetierhalter, ist sich dessen nämlich längst bewußt.
    Weil wir eben nicht der Meinung sind, dass Wolf sofort wieder zu 100% eliminiert werden muß, sondern wir durchaus zusammen leben können möchten, nehmen wir Einschränkungen auch ganz bewußt in Kauf. Ist nicht das, was man sich so wirklich wünscht, aber man lernt damit zu leben.

    Aber das hat Grenzen, ganz deutliche sogar. Und die fangen da an, wo Wölfi vollkommen unbehelligt durchs Dorf latschen darf und an Zäunen und Häusern stalken darf. Oder eben da, wo er zigfache Weidetierrisse an ordnungsgemäß gesicherten Herden vornehmen darf. Mir ist so, als hätte ich das auch gerade so formuliert gehabt. Das ist nicht und das hat auch nichts mehr mit "wasch mich, aber mach mich nicht naß" zu tun. Das sind die Wölfe, die auffällig sind und wo es verdammt nochmal zügigen Eingriffs bedürfen würde. Und das wird dem Landbewohner verwehrt, weil... hatten wir schon xmal... das Besendern und Vergrämen ja so teuer und aufwendig ist und die Kuschler der Meinung sind, das wäre der Anfang vom Ende. Nee, das wäre in meinen Augen die einzige Möglichkeit, um Wölfe auch für die nächsten Jahrzehnte so zu erziehen, dass es machbar ist, sich einen Lebensraum zu teilen. Und diesen Punkt lasse ich mir nicht "wegnehmen", der ist einfach wichtig und richtiger, als sie einfach machen zu lassen.


    Ich war übrigens vorhin auf Silvester-Spaziergangs-Ortung. Da kann ich nämlich meinen Hauswald nicht nutzen, weil da immer Silvesterlauf ist. Also hab ich schon mal geguck, wie die Wege im Moor so sind.
    Habe das hier gefunden, mitten auf dem Weg, typisch für Wolf. Bin nicht ganz sicher, aber ich denke, das ist sauber gewaschene Wolfslosung.

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  • Adrenaline wird nicht im Gehirn produziert sondern in den Nebennieren. Es wird dort in die Blutbahn gepumpt und muss dann erst bis ins Hirn transportiert werden.

    Ja - und nein.

    Die Hormone (und auch die entsprechenden Reaktionen) werden über das vegetative Nervensystem gesteuert.

    Bestes bekanntes Beispiel: "Gänsehaut".

    Braucht keine Sekunde, um sich in Schrecksituationen einzustellen, weil sie von den NERVEN erzeugt werden. Nervenreaktionen lassen sich kaum in Millisekunden messen, es vergeht kein Herzschlag, bis die Informatione "Heiße Herdplatte" vom Tastsinn über die Nervenbahnen im Gehirn gelandet ist und den sensomotorischen Bereich dazu veranlasst, mit einem Wegzucken zu reagieren.

    Der Teil des Adrenalins, der über das Blut wirkt, sorgt für die Funktionsregulierung der inneren Organabläufe. Das wäre z.B. Reduzierung der Tätigkeiten im Magen-Darmtrakt, und Erhöhung der Pulsfrequenz, Steigerung der Sauerstoffaufnahme in der Lunge, erhöhte Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff, wobei auch hier die Bereitschaft der verstärkten Anforderung schon über das Nervensystem angekurbelt wird.

    .........................

    Danke übrigens für das Video mit der Wildschwein-Aufklärung :smile:
    Ganz so dämlich bin ich wohl doch nicht.

    Ich bin nämlich gerne recht laut im Wald, halte nichts davon mich möglichst unsichtbar zu machen, rede laut mit meinen Hunden.
    Vermutlich begegnen wir auch deshalb recht wenig Wild xD Ist ja nur in meinem Sinne :dafuer:
    Mich beim Wildschwein möglichst hinter Bäumen in Sicherheit bringen stand auch schon in meinem Gedankenkonstrukt - ich bin zwar nicht schneller als ein Wildschwein, aber wohl beweglicher.

    Gutes Pfefferspray und eine Magnesiumfackel - da schaue ich derzeit mal nach, für den Fall dass ich doch mal im Wildschwein- und/oder Wolfsgebiet spazieren gehen möchte.

    Eine Frage bleibt aber offen: Wie gehe ich mit meinen Hunden um, sollten wir mal Wildschweinen oder auch dem Wolf begegnen?

    Klar - ranrufen, möglichst vermeiden dass mein Vasco in deeskalierende Interaktion mit dem Wolf geht....*seufz*
    Das Ganze so straight wie nur möglich, also wirklich dem Wolf gegenüber "demonstrieren", dass ich über die beiden Caniden-Begleiter die Kontrolle habe und ihnen abverlange, nicht auf Konfrontation oder überhaupt Interaktion mit ihm zu gehen.

    Das ist zumindest mein Plan ...

  • Den finde ich mal wieder nicht ...(den anderen schon) ... FB ist nicht so mein Ding ...

    Habe auch länger gesucht - findest du bei "Besucherbeiträgen".

    Neben der Frage, warum es denn mit den HSH bei dem Schäfer nicht so funktioniert hat, bringt diese Besucherin auch den Gedanken auf, ob die HSH-Rüden nicht ihren Schutzauftrag vergessen, wenn die Wölfin läufig ist und sichtliches Interesse an einer Fortpflanzung signalisiert.
    Diese Frage wird von den HSH-Leuten nicht beantwortet, allerdings habe ich da auch meine ganz eigenen Gedanken zu...

    Eine Wölfin die auf der Jagd ist (und dazu wird sie sich den Nutztieren nähern), wird keine Fortpflanzungsgedanken haben.

    Bei den Herdenschutzhunden liegt - zumindest wenn sie genügend integriert in ihre Herde sind und sich in deren Nähe befinden - eine Schutzmotivation vor, die sehr hoch anzusehen ist.

    Was ich für vorstellbar halte: Eine läufige Wölfin hinterlässt "Nachrichten" für potenzielle Fortpflanzungsbewerber. Diesen könnte ein HSH-Rüde folgen, wozu er allerdings sein Arbeitsterrain (die Koppel) verlassen müsste.

    Herdenschutzhunde haben einen Auftrag, auf den sie spezialisiert (gezüchtet) sind. Die dafür vorliegende Motivation ist sehr hoch, und auf der Koppel, also BEI der Arbeit für die sie gezüchtet sind, sind alle Umweltreize (aufgebrachte, verängstigte Schafe z. B., wenn diese den Wolf wahrnehmen) ein Faktor, der genau diese Motivation zum SCHUTZ noch mal auf Hochtouren laufen lässt.

    Ich kann mir bei dieser verhaltensbiologischen Betrachtung nicht vorstellen, dass die Fortpflanzungsmotivation hier bei einem Herdenschutzhund die Oberhand gewinnt und ihm so das Hirn vernebelt, dass er angesichts einer läufigen Wölfin seinen eigentlichen Auftrag vergisst und möglicherweise sogar zusieht, wie seine "Angebetete" Beute bei seiner Herde macht...

  • Eine Frage bleibt aber offen: Wie gehe ich mit meinen Hunden um, sollten wir mal Wildschweinen oder auch dem Wolf begegnen?

    Klar - ranrufen, möglichst vermeiden dass mein Vasco in deeskalierende Interaktion mit dem Wolf geht....*seufz*
    Das Ganze so straight wie nur möglich, also wirklich dem Wolf gegenüber "demonstrieren", dass ich über die beiden Caniden-Begleiter die Kontrolle habe und ihnen abverlange, nicht auf Konfrontation oder überhaupt Interaktion mit ihm zu gehen.

    Das ist zumindest mein Plan ...

    Mein Plan ist eher zu demonstrieren, dass wir alle ganz wehrhaft sind und definitiv zusammenstehen, sollte er es wagen...frei nach dem Motto:

    Wag es ja nicht :barbar:

  • Ich lebe hier in einem Wildschweingebiet, bin viele Jahre sehr intensiv auf Saujagd gegangen und habe nie erlebt, dass ich oder ein Jagdkollege von einer nicht angeschosenen Sau angenommen wurde. Selbst Bachen mit Frischlingen kenne ich nur weichend.
    Wildschweine machen mir auch jetzt ohne Waffe in der Hand keinen Kummer. Hält der Hund sich raus passiert dem sicher nichts.

    Margarete

  • Ich kann auch nur bestätigen ,dass Wildschweine uns draußen im Wald und Feld immer in Ruhe gelassen haben, obwohl wir sie (mit dann angeleintem Hund)oft sehr dicht passiert haben. Man riecht dann ja diesen Maggi-Geruch, wenn man Sauen in unmittelbarer Nähe hat. Wildtiere sind meiner Hundespaziergeh- und Reiterfahrung nach generell einfach nicht auf Konflikt aus. Man ignoriert einander gegenseitig, und fertig.

    Dass das bei einem Wolf zum ersten Mal anders sein könnte, falls er Hunde per se als Rivalen im Revier, also als nicht passierberechtigt, ansieht, finde ich recht beängstigend. Das hat schon eine deutlich andere Qualität als die Begegnung mit allem anderen, vom Fuchs bis zur Sau. Bisher verlasse ich mich da auch noch auf die Wildtier-Scheu, die vor mir als Mensch zurückschreckt, und habe wirklich Sorge vor dem Moment, wenn die verloren geht.

  • Aber das hat Grenzen, ganz deutliche sogar. Und die fangen da an, wo Wölfi vollkommen unbehelligt durchs Dorf latschen darf und an Zäunen und Häusern stalken darf. Oder eben da, wo er zigfache Weidetierrisse an ordnungsgemäß gesicherten Herden vornehmen darf. Mir ist so, als hätte ich das auch gerade so formuliert gehabt. Das ist nicht und das hat auch nichts mehr mit "wasch mich, aber mach mich nicht naß" zu tun. Das sind die Wölfe, die auffällig sind und wo es verdammt nochmal zügigen Eingriffs bedürfen würde. Und das wird dem Landbewohner verwehrt, weil... hatten wir schon xmal... das Besendern und Vergrämen ja so teuer und aufwendig ist und die Kuschler der Meinung sind, das wäre der Anfang vom Ende. Nee, das wäre in meinen Augen die einzige Möglichkeit, um Wölfe auch für die nächsten Jahrzehnte so zu erziehen, dass es machbar ist, sich einen Lebensraum zu teilen. Und diesen Punkt lasse ich mir nicht "wegnehmen", der ist einfach wichtig und richtiger, als sie einfach machen zu lassen.


    Es gibt halt diesen faktischen Unterschied, zwischen dem Verständnis hier im Thread untereinander (den interessierten Lesern und Schreibern) und dem in der Aussenwelt. Manchmal schreibt man was auf die Links von aussen, d.h. mehr allgemein. Aber nicht auf die Personen hier drin bezogen. Denn wir uns doch fast schon geschlossen einig (vll. minimale Abweichungen in Details, wenn überhaupt). D.h., sehe das nicht anders, wie Du selbst. Es liegt auch nicht an mir (oder wen anderem hier), dass sich so wenig bewegt :ka:

    Für mich hier in der Schweiz, die doch einen etwas anderen Umgang mit dem Thema pflegt, ist diese Politik eh ein Rätsel ...

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