Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Und es wird eine Menge an Adrenalin ausgeschüttet, das bildet unser Körper nicht für lau, der weiss schon warum (wer z.B. mal in kritische Verkehrssituationen gekommen ist, den Crash verhindern konnte, wird sofort wissen was ich meine: zielgenaue Bewegungsabläufe in Sekundenbruchteilen, läuft in der Wahrnehmung alles wie in Zeitlupe ab, als würde die Zeit langsamer laufen). Dabei wird es noch wahrscheinlicher zu treffen, aber nicht wahrscheinlicher, die Windrichtung beachtet zu haben (das gehört nicht zum automatischen Überlebensprogramm).

    Meiner Erfahrung nach macht Adrenalin Menschen eher zittriger und fahriger, als sieh zu Denk- und Zielgenauhigkeit zu motivieren. Und leider muss ich auch zu der Verkehrssituation sagen, das bei dem verhindern eines Crashes noch garkein Adrenaline wirken kann, es ist zwar ein sehr schnell wirkendes Hormon, aber so schnell ist es dann doch nicht. Wenn man denn den Crash verhindert hat und dann zitternd und heftig schnaufend im Auto sitzt, dann ist das Adrenalin in voller Wirkung aktiv. Weil das verhindern des Crash ist ja im normalfall erst der Auslöser für die Adrenalinausschüttung.
    Und was das Zielen angeht... Nun ja, man schießt vielleicht schneller, aber definitiv nicht Zielgenauer.

    Die Gefahr, seine Hunde und sich selbst damit ausser Gefecht zu setzen, halte ich für wesentlich höher und wahrscheinlicher (passiert ja wohl auch so schon häufig genug), als einem Wolf der zu nahe kommt (und sicherlich nicht direkt in wilde Aktion geht) mit einem solchen Strahl zu verfehlen.

    deswegen hab ich ja gesagt das das jeder für sich wissen muss, ob seinen Hund mit einzunebeln akzeptabler ist, als den Wolf nicht zu treffen.

    Najahaaa ... Du musst den Wolf nicht haargenau zwischen die Augen treffen.

    Stimmt, man sollte lieber rechts und links treffen. ^^ Und die Nase nicht vergessen, da soll das mittel eigendlich hin. Kann sein das ein treffer am Wolfshintern dafür sorgt, das es da brennt. aber effektiver halte ich Nase und Augen schon. :P ;)

    Naja egal, wird eher selten vorkommen. Und wenn dann ist alles besser als nix. Und ich drücke jedem die Daumen, sich, Familie, und Hunde heil rauszubekommen aus so einer situation. :)

    Es gibt Pfefferspray und es gibt richtiges Pfefferspray ...

    Und es gibt Adrenalin, und das erhöht die Schmerzschwelle. Ich bin so generell eigendlich gegen Sprays jeglicher Art, mag man jetzt nicht rausgelesen haben. Sie sind einfach zu unberechenbar, in der Handhabung, der zusammensetzung und der Verfassung des zu besprühenden Lebewesens, abhängig von Wetter, und haben ein Haltbarkeitsdatum.^^

  • Spoiler anzeigen

    Und leider muss ich auch zu der Verkehrssituation sagen, das bei dem verhindern eines Crashes noch garkein Adrenaline wirken kann, es ist zwar ein sehr schnell wirkendes Hormon, aber so schnell ist es dann doch nicht.

    Da bin ich mir nicht sicher.
    Weil es innerhalb von Sekundenbruchteilen ausgeschüttet wird, ab dem Zeitpunkt in dem wir die Gefahr erkennen. Und es soll unsere Reflexe (u.a.) beschleunigen. Dann sind wir noch nicht ausgewichen und zur kompletten Verhinderung braucht es auch schon ein paar Sekunden mehr ... mit dem ersten Zucken ist es in der Regel nicht getan.

    Wenn man denn den Crash verhindert hat und dann zitternd und heftig schnaufend im Auto sitzt, dann ist das Adrenalin in voller Wirkung aktiv.

    Das ist so, auch wenn man es dann gerade nicht mehr braucht, denn der Level steigt fleissig weiter, auch wenn die Gefahr bereits gebannt wurde. D.h. für mich aber nicht, dass es vorher keine Wirkung zeigt.

    Weil das verhindern des Crash ist ja im normalfall erst der Auslöser für die Adrenalinausschüttung.

    Dann hat man aber die Bedrohung vorher nicht kommen sehen. Und das sind dann m.E. die Crash-Situationen, die man kaum noch verhindern kann ... oder es hat einen halt nicht getroffen.

  • Adrenalin wirkt sofort, weil es bestimmte Hirnregionen ausschaltet und reflexhaftes Verhalten (Meiden, also auch Ausweichen z. B.) einschaltet. Denkvorgänge dauern in Gefahrensitutationen zu lang.

    Deshalb müssen Menschen, die sehr anspruchsvolle Jobs mit hoher Verantwortung übeernehmen (Piloten im Kampf-, aber auch Personenverkehrsbereich z. B.) bestimmte Zugangsvoraussetzungen haben, die dann während der Ausbildung noch geschult werden.
    So soll das Ausschalten der Denkvorgänge verlangsamt oder auch ganz verhindert werden - allerdings ohne die Reflexe tatsächlich abzuschalten.

    Deshalb gibt es übrigens auch die Fahrsicherheit-Trainingsangebote, die über Lernen bestimmte Reflexe ausschalten oder steuerbar machen -z. B. KEINE Vollbremsung und KEIN Ausweichen bei plötzlich auftauchendem Wild auf der Straße.

    Das Zittern NACH einer überstandenen Gefahrensituation ist übrigens zwar auch eine Wirkung der zuvor ausgeschütteten Hormone, sagt aber nichts über die tatsächlich eintreffende Wirkung der Hormone aus.

    Das vegetative Nervensystem ist eine biologische Funktion, die unabhängig und nicht willentlich steuerbar VOR dem Denkprozess abläuft.

    Allerdings spielt hier auch Intuition mit hinein - vorher erlerntes und im Unterbewussten abgespeichertes Wissen beeinflusst das hormonell angetriebene Verhalten.

    Das machen wir uns auch bei unseren Hunden zu Nutze - durch das Training von Alternativen z. B.

    .......................

    Diese "Pfefferpistole", die ich hier noch mal verlinkt habe - da gibt es auch Übungsmunition für zu kaufen, mit dem das Handling eingeübt werden kann. Im Ernstfall ist ein vorheriges Üben sehr hilfreich - Stichwort "Intuition".

    ......................

    Bei diesen Präventivmaßnahmen geht es ja auch um das eigene Sicherheitsgefühl.
    Auch sich selber sicherer zu Fühlen gibt einem im Ernstfall mehr "Boden" unter den Füßen, Handlungsmöglicheiten zu haben, zu wissen, wann z. B. ein einfacher Rückzug reicht, und wann es nötig ist selber wehrhaft zu sein, beeinflusst auch das eigene Handeln.

    Es ist deshalb gut, sich vorher zu informieren und auch unterschiedliche Szenarien gedanklich durchzugehen.

    Ich habe mir auch überlegt, ob ich mir vielleicht eine "Knarre" oder "Schnarre" zulege; das sind diese Dinger, die so einen irren Lärm machen bei Sportveranstaltungen im Stadion, wenn man sie schnell kreiseln lässt...

    Ich selber habe viel mehr Angst vor Wildschweinen, vor allem wenn sie bei der Aufzucht sind. Zu dem Zeitpunkt meide ich Gebiete mit Wildschweinvorkommen.

    Beim Wolf - nun, ich bin gespannt, welche Vorgaben es gibt im Einzugsbereich von Gloria im kommenden Frühjahr.

    In diesem Frühjahr war ein kleiner Naherholungsbereich hier bei uns für mehrere Wochen gesperrt für jegliche Besucher, weil dort ein Greifvogel mit der Aufzucht befasst und wohl besonders wehrhaft gegenüber Eindringlingen in seinem Revier war.

  • So aus Eigeninteresse:

    Gibt es irgendwie aus anderen Ländern was, wie Wölfe auf sich schnell bewegende Mountainbikefahrer im Wald reagieren?
    Das kommt ja eigentlich einer Fluchtbewegung nahe.

    Hier im bayrischen Odenwald ist zwar noch kein richtiges Rudel aber es wurde vor kurzem ein Wolf von einem Jäger gesichtet und fotografiert.

  • Zum Adrenalin

    Spoiler anzeigen

    Adrenalin wirkt sofort,

    Adrenalin kann nicht sofort wirken. Wie soll das gehen? Adrenaline wird nicht im Gehirn produziert sondern in den Nebennieren. Es wird dort in die Blutbahn gepumpt und muss dann erst bis ins Hirn transportiert werden. Und wenn ich mir Blut im Körper und das Pumpvermögen des Herzens in Volumen und damit verbunde geschwindigkeit von Blut im Körper angucke, kann Adrenalin nicht sofort wirken. Ich gehe von mindestens drei Herzschlägen aus, bis das Adrenalin in den Herzgefäßen und den Rezeptoren angekommen ist um den Herzschlag zu erhöhen und mit viel glück einem weiteren bis es im Gehirn ankommt. Gehen wir von einem Ruhepuls von 60 Schlägen pro Minute aus sind das drei Sekunden bis das Adrenalin dann irgendwo ankommt. Und wenn man mal davon ausgeht das man sportlich unterwegs ist also eine erhöhte Pulsfrequenz (120) hat, kann man die zeit vielleicht auf 1,5 sekunden reduzieren... aber sofort ist das nicht. Auch sprechen meine selbstbetrachtungen in Stresssituationen nicht dafür das es sofort wirkt. Das kann aber etwas getrübt sein, da wenn ich arbeite bereits ein erhöhter Adrenalinspiegel von naturaus vorliegen könnte.

    Ich bin aber kein Endokrinologe, von daher... leg ich nur maximal einen kleinen Finger für meine Sicht ins Feuer. ^^


    Es ist deshalb gut, sich vorher zu informieren und auch unterschiedliche Szenarien gedanklich durchzugehen.

    Das halte ich generell für sinnvoll. Nicht nur beim Wolf. :)


    Ich selber habe viel mehr Angst vor Wildschweinen, vor allem wenn sie bei der Aufzucht sind. Zu dem Zeitpunkt meide ich Gebiete mit Wildschweinvorkommen.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Das ist bisher das beste was ich kenne.

    Den kenn ich weil der mal was zum Wolf gemacht hat, ich glaub das mit dem Wolf hatte @Chris2406 schon mal gepostet.

  • Meiner Erfahrung nach macht Adrenalin Menschen eher zittriger und fahriger, als sieh zu Denk- und Zielgenauhigkeit zu motivieren.

    Adrenalin macht bei mir genau das was es soll.

    Konzentration auf den Augenblick. Unglaubliche körperlicher Kraft.

    DANACH...da geht die Flatter....

  • Also bei all den guten Tipps für den Fall einer Wolfsbegegnung: Ich könnte wohl keinen davon im Fall eines Falles umsetzen. Ich bin ein totaler Schisser und würde ich nicht reflexartig wegrennen, würde ich vor Angst zur Salzsäule erstarren.

    Du hast doch einen Hund!...Was löst WEGRENNEN aus?
    BEUTEinstinkt!


    Weichen, okay, aber wegrennen?
    Zur Salzsäule erstarren...
    Da musst du noch mal überlegen.... Vielleicht mal ein Kurs in Selbstverteidigung machen für mehr Selbstbewusstsein..

    Es geht auch nicht darum, Superman zu werden, aber HANDLUNGSFÄHIG zu bleiben.

    Wenn du zum Beispiel neben einem Jägerhochsitz zur Salzsäule erstarrst, ist das sehr sehr schlecht.

    Bist du Handlungsfähig, kletterst du einfach in Sicherheit...
    Darum geht es.
    Und auch bei "Pfefferspray"...es geht um die ABWEHR....Wenn Wölfi psychopathisch die Augen zukneift, kann der dei Dose samt dranhängendem Arm einfach runterschlucken.

    Der Wolf ist ein Raubtier, aber er jagd lieber einfach Beute.

    Ich hab lieber ein Pfefferspray in der Tasche als mit NICHTS dazustehen....
    Der Sprühnebel aus dem Baumarkt, der nutzt nichts.
    Wer das nimmt, muss natürlich auch einmal ausprobieren.....
    Ob ich das für Hunde benutzen würde, die sich "in Beschädigungsabsicht" beissen?

    Ich weiss es nicht. Ich habe es, um notfalls mein Leben zu schützen.

    Also, bei meinem Aussie hat Pfefferspray bei einer Klopperei gerade gar nix gebracht... Und die zwei Jungs waren nicht wirklich mit Beschädigungsabsicht unterwegs |)

    Hoffentlich wirkt es bei neugierigen Wölfen besser...


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
  • Spoiler anzeigen

    und mit viel glück einem weiteren bis es im Gehirn ankommt. Gehen wir von einem Ruhepuls von 60 Schlägen pro Minute aus sind das drei Sekunden bis das Adrenalin dann irgendwo ankommt. Und wenn man mal davon ausgeht das man sportlich unterwegs ist also eine erhöhte Pulsfrequenz (120) hat, kann man die zeit vielleicht auf 1,5 sekunden reduzieren..

    Wenn wir es genau nehmen wollen: Das ins Blut ausgeschüttete Adrenalin überwindet die Blut-Hirn-Schranke gar nicht!
    Du meinst wahrscheinlich das Noradrenalin. Doch das wird nicht nur in den Nebennieren, sondern auch im Stammhirn und Nervenfasern von Synapsen gebildet (würde in einer Diskussion zu Dir sagen: "Ich bin schon dahaaa" ;) ). Ansonsten ist Deine Berechnung gar nicht so verkehrt, beschreibt es doch in etwa die Zeitspanne, die man im Allgemeinen "Schrecksekunde" nennt. Bis die abgelaufen ist, reagiert eh kaum einer!!! Auch nicht in Verkehrssituationen. Denn es dauert eben trotzdem ein klein wenig, bis wir reagieren.

    Mein Vergleich begann erst, als diese Sekunde bereits überwunden war. Vorher gibt es noch das die Bedrohung Wahrnehmen und eben diese zu überwindende Schrecksekunde (und damit bist Du dann schon zwischen 1,5 - 2 Sekunden, vll. auch bis 3 Sek., doch Dein Körper ist längst bereit). Und genau um jetzt blitzschnell reagieren zu können, ist Dein Körper mit Adrenalin (+Noradrenalin) geflutet. Während Du jetzt agierst, flattert nichts, sondern die bereit gestellte Energie fliesst in die Bewegungen (und in die Gehirnleistung).

    Es ist nicht dafür gemacht, damit man nachher bloss mal Stress empfindet, rein des Stresses wg. (das wäre auch eine absolute Fehlkonstruktion, was sollte das in der Natur nachher auch für einen Sinn machen). Aber das lässt sich leider nicht vermeiden. Einerseits fliessen die Hormone noch weiter, andererseits wird es nicht so schnell wieder abgebaut und der nächste Gegenspieler, der von Kurzzeit- auf Langzeitbelastung schaltet, das Cortisol, braucht 10 - 15 Minuten. Solange ist unser Körper eben noch geflutet, unsere Muskeln noch bereit, reflexartige Bewegungen zu machen. Wir machen aber keine mehr und das dürfte der Grund sein, warum die Muskulatur zittert (das Herz trotzdem noch flattert, der Atem noch pumpt). Denn diese Energie muss sich entladen, wenn sie nicht in Bewegungen fliesst. So schnell kann der Metabolismus nicht runter schalten.

    Und bei mir persönlich, wie @Mehrhund schon sagte, macht es genau das, was es machen soll. Während der Aktion zittert auch nichts, erstaunlich präzise der Bewegungsablauf. Aber klar, nachher schon. Wenn man es an sich selbst nicht feststellt, bei Pferden sieht man es z.B. sehr gut, wie es funktioniert

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!