Junger Appenzeller der sich aggressiv geg.über Hunden

  • Schönen guten Abend, folgendes Problem;


    Meine Freundin besitzt einen 1,5 Jahren alten Appenzeller, der sehr energiegeladen ist. Der Hund ist äußert anhänglich und braucht sehr viel Aufmerksamkeit.


    Der Hund ist leider sehr schlecht bis gar nicht erzogen (Er kennt nur Sitz und gib Pfote - Auf "Bleib" oder "aus" reagiert er manchmal nicht), da nur meine Freundin sich bisher um ihn kümmerte und der Rest der Familie ihn bestenfalls ignorierte, weder mit ihm spielte noch ihm Aufmersamkeit entgegen brachte.


    Als der Hund vor 4 Monaten das erste mal mich kennenlernte (Ich betrat sein "Revier"), drehte er völlig ab und machte vor lauter Aufregung auf den Boden. Er gewöhnte sich relativ schnell an mich und ich wurde zu seiner 2ten Bezugsperson. Denn Rest der Familie ignoriert er völlig/ gehorcht ihr nicht.


    Nun ist folgendes vorgefallen;
    Bei einem Spaziergang lief er ohne Leine direkt zu einer weibl. labrador Hündin und beschnüffelte sie relativ forsch ohne "abtasten" (er ist nicht kastriert). Später begegneten wir wieder einer labr. Hündin, die er sofort anging und sich mit knurren in ihr verbiss. Er hatte sich von meiner Freundin mitsammt Leine losgerissen und fiel sofort über die Hündin her. Der andere Besitzer war sofort geistesgegenwärtig und versuchte die beiden zu trennen. Unser Hund bemerkte nicht mal wie er getretten bzw an ihm gezogen wurde, so hatte er sich verbissen im Genick der Hündin. Wir durften uns danach so einiges Anhören und meine Freundin war Nervlich total am Ende.
    Ich schimpfte mit ihm, was ihn aber wenig zu beeindrucken schien.


    Meine Beobachtungen sind bisher folgende;


    Menschen; Der Hund ignoriert draußen meist völlig alle vorbeikommenden Menschen und schnüffelt, schaut nicht mal nach ihnen, im Haus bellt er falls jmd zu nah am Haus vorbeiläuft. Im Garten springt er sofort über den Zaun, bellt und knurrt Passanten die vorbeilaufen an und springt diese auch an, von dem her wird er grundsätzlich nicht in den Garten gelassen.


    Hunde; verhällt sich Rüden gegenüber normal, zeigt bei weibl Hunden ausgesprochene Aggression
    läuft unangeleint sofort auf Hunde zu und ignoriert Rufe.


    Problem? Die Familie meiner Freundin möchte auf keinen Fall, dass er eine Hundeschule besucht, sie möchten ihn auch nicht kastrieren (ich habe keinen Schimmer warum). Er gehorcht meiner Freundin nur begrenzt. Auf mich hört er eher, da ich mir grundsätzlich Mühe gebe mich dominant und konsequent ihm gegenüber zu verhalten, wenn er aber andere Hunde/oder Dreckpfützen sieht und ohne Leine ist, ignoriert er mich allerdings auch hin und wieder. Meine Freundin hat große Angst wenn sie mit ihm an anderen Hunden vorbei geht. Ich habe daß bisher immer ganz bewusst so gemacht und wenn er oder der andere anzeichen von aggression zeigten habe ich mit einem aggressiven Tonfall;RUHE!" gerufen, was beide immer runterkühlte, so das nichts passierte. Ich konnte ihm gestern auch innerhalb von 10 Min beibringen von einem Spielzeug abzulassen ohne es wieder anzugehen, dumm ist er also nicht. Wir schaffen es allerdings überhaupt nicht, daß er bei Fuß auf Kommando läuft, oder sich ohne Leine von Gefahren Situationen fern hält . Das macht er nur wenn er "erledigt" ist vom joggen oÄ.


    Ich bitte euch mir mit eurem Rat zur Seite zu stehen, besten Dank.

  • Zuerst einmal Willkommen im Forum :smile:


    Erst einmal, wieso lasst ihr den Hund ohne Leine laufen, wenn ihr ihn nicht unter Kontrolle habt? Woher soll der Hund auch wissen, wann es sich um Gefahrensituationen handelt und sich dann davon fern halten?
    Kauft euch dafür eine Schleppleine, dass der Hund zwar etwas rumspielen kann, aber ihr ihn dennoch unter Griff habt. Und lasst ihn nicht mehr von der Leine!


    Eine Hundeschule halte ich hier aber für unumgänglich, oder zumindestens die Hilfe von einem Hundetrainer. Auf die Meinung der Familie würde ich hierbei mal keinen Wert legen, immerhin unterstützen sie deine Freundin ja auch nicht in der Hundeerziehung.


    Dass er Passanten anbellt und im Haus bellt ist typisch für einen Appenzeller, die sind ja eigentlich auch bekannt dafür, dass sie bellfreudig sind und haben auch einen hohen Wachtrieb. Das müsste deine Freundin aber doch wissen, wenn sie sich diese Rasse ausgesucht hat.


    Deine Freundin muss sich auch mal mehr um die Erziehung des Hundes kümmern. Wenn sie nicht konsequent ist, wird der Hund nie hören. Ein Appenzeller muss auch gestig gefördert werden, nicht nur körperlich.



    Im Garten könnt ihr ihn auch an die Schleppleine machen und wo anbinden, sodass er draußen sein kann, aber nicht für die Passanten eine Gefahr darstellt.

  • Falls ihr eine Schleppleine verwenden wollt, müßt ihr dem Hund unbedingt kräftemäßig überlegen sein! Denn wenn er durchstartet und ihr mal nicht schon im Ansatz reagiert, erreicht er auf 10 Meter Schleppleine eine erhebliche Geschwindigkeit und reißt sie euch glatt aus der Hand. Ich erwähne das, weil der Hund deiner Freundin ja schon die kurze Leine aus der Hand gerissen hat. Ich weiß natürlich nicht, ob das aus Unaufmerksamkeit passiert ist oder weil der Hund kräftiger ist als deine Freundin. Im Zweifelsfall ist eine kürzere Leine dann doch sicherer.


    Dagmar & Cara


  • Danke für deine schnelle Antwort;


    Das der Hund eine "Gefahr" nicht erkennt ist mir auch klar, die Schleppleine war Teil der Problems, wir haben jetzt eine kürzere, mit der es jetzt auch besser geht.


    Eine Hundeschule/oder Trainer fände ich auch sinnvoll, ist aber gute 8 km entfernt(wir arbeiten beide vollzeit zT Nachtschicht)...


    Der Hund war eigentlich für die Mutter gedacht weil sie "abnehmen" wollte mit ihm, ergo spazierengehen, was letztendlich an meiner Freundin hängen blieb, weil sich die Mutter dann doch nicht bequemen konnte etwas mit dem Hund zu unternehmen.


    "Erziehen" kann sie ihn nicht total konsequent, er hat ihr durch sehr schwierige Zeiten geholfen und sie sperrt sich gegen eine zu strenge Erziehung aus ihrer Sicht. Als er mal überhaubt nicht hören wollte habe ich ihn mir mit dem "Alphagriff" geschnappt und wir haben deswegen schlimmen Streit bekommen, ob das jetzt notwendig war oder nicht.


    Mich würde vor allem interessieren, warum er vor allem mit weibl. Hunden ein Problem hat, männliche behandelt er völlig regelkonform.


    Zitat

    Falls ihr eine Schleppleine verwenden wollt, müßt ihr dem Hund unbedingt kräftemäßig überlegen sein! Denn wenn er durchstartet und ihr mal nicht schon im Ansatz reagiert, erreicht er auf 10 Meter Schleppleine eine erhebliche Geschwindigkeit und reißt sie euch glatt aus der Hand. Ich erwähne das, weil der Hund deiner Freundin ja schon die kurze Leine aus der Hand gerissen hat. Ich weiß natürlich nicht, ob das aus Unaufmerksamkeit passiert ist oder weil der Hund kräftiger ist als deine Freundin. Im Zweifelsfall ist eine kürzere Leine dann doch sicherer.


    Dagmar & Cara


    Es war eine Schleppleine die aus der Hand gerissen wurde aus unachtsamkeit, bzw sie rechnete nicht mit einer aggressiven Reaktion, da er im Bach spielte mit leine und als die Hündin uns passieren wollte, riss er sich plötzlich los. Der Hund ist unterdurchschnittlich kleiner als normal große Appenzeller, ich kann ihn locker halten (193cm+FS), sie mit Mühe eigentlich auch gut.

  • Zitat

    "Erziehen" kann sie ihn nicht total konsequent, er hat ihr durch sehr schwierige Zeiten geholfen und sie sperrt sich gegen eine zu strenge Erziehung aus ihrer Sicht. Als er mal überhaubt nicht hören wollte habe ich ihn mir mit dem "Alphagriff" geschnappt und wir haben deswegen schlimmen Streit bekommen, ob das jetzt notwendig war oder nicht.


    Ist nicht bös und schon gar nicht oberlehrerhaft gemeint, aber ich habe das Gefühl, Du bist auch nicht so richtig umfassend hundeerfahren. Ich würde ganz, ganz dringend zu einem Hundetrainer raten. "Alphagriff" ist nicht das Mittel vertrauensvoller Hundeerziehung. Andererseits ist gefühliger Kuschelumgang ohne Grenzziehungen für den Hund ebensowenig tauglich. Ein guter Hundetrainer kann den konstruktiven Weg dazwischen aufzeigen.


    Am allerwichtigsten finde ich aber, dass das gesamte menschliche Umfeld des Hundes am gleichen Strang zieht. Es hilft überhaupt nichts, wenn ab und an mal jemand auftritt und Konsequenz demonstriert.


    LG Appelschnut

  • Wenn er sich in andere Hunde verbeißt, dann sichert ihn doch, bitte. Ganz ehrlich, am Ende muss es euer Hund ausbaden.


    "Alphagriffe" s8ind genauso abzulehnen wie "Laissez faire" und ich bin Wattebauschwerfer mit Leib und Seele.


    Acht Kilometer sind euch zu viel?
    Dann lasst den Hundetrainer doch zu euch fahren und bezahlt die Anfahrtspauschale. Wollt ihr euren Hund behalten? MACHT WAS!

  • Also ohne Hundetrainer wird das wohl nichts.


    Mir stellt sich auch die Frage, ob der Hund nicht woanders besser aufgehoben wäre, wenn sich bei euch nichts ändert.


    Der Hund braucht eine konsequente Erziehung und wenn deine Freundin das nicht kann oder will wird sie auch immer wieder Probleme mit dem Hund haben. Und wenn der Rest der Familie sich nicht kümmert, muss es nun mal deine Freundin machen.


    Und ein Hund läuft nicht mal einfach so auf Kommando bei Fuß, wenn er das nie gelernt hat. Das ist auch nichts was man einfach so neben bei einem Hund beibringen kann.


    Du solltest wirklich mal mit deiner Freundin über einen Hundetrainer reden.

  • Vielen Dank für die Antworten;


    Daß der Alphagriff sehr umstritten ist, war mir von Anfang an klar, ich habe es als letzte Methode gesehen den Hund in den Griff zu bekommen. Ansonsten funktioniert das Leckerie System bei diesem Hund nicht, da er sie draußen oftmals verweigert. Ich persönlich bin auch eher jemand der auf Dominanz setzt in Hunde Erziehung, es stimmt aber auch, daß ich bei jüngeren Hütehunden noch etwas unerfahren bin und noch nicht den Durchblick habe, was die ein ondere andere Situation mir gezeigt hat. Auch ist es unsinnig den Hund nur mit Anwesenheit meiner Person zu disziplinieren.


    Was ich noch vergessen habe ist;


    Der Hund "tickt" regelmäßig aus mit fiepen/ Pfoten Scharen/ Jaulen, wenn ihm etwas gegen den Strich läuft, dann rennt er in den Keller und macht obiges, oder in einen anderen Wohnbereich, wo sich niemand aufhält. Man empfindet das als "normal", wenn er so seine Frustration rausläst.


    Er bettelt bei Tisch, teilweise massiv, was allerdings nicht wundert, da die ganze Familie ihn vom Tisch Füttert, inklusive Besucher wie zB Tante oder Onkel die ihm gerne mal ein Stück Kuchen geben.


    Wir kennen eine Hundetrainerin die das ganze für eine gewisse Zeit umsonst machen wird, wir werden versuchen uns an diese zu wenden.




    Wirklich schade ist; Meine Freundin und ich werden in naher Zukunft wohl zusammen ziehn und die Vermieterin kann Tiere überhaupt nicht ab. Der Hund wird dann wohl bei ihrer Familie bleiben und dort versauern, ich zweifle stark, daß da regelmäßiges Spazierengehen drin ist und seine einzigen Bezugspersonen würde er auch schlagartig verlieren....

  • Zitat

    Wirklich schade ist; Meine Freundin und ich werden in naher Zukunft wohl zusammen ziehn und die Vermieterin kann Tiere überhaupt nicht ab. Der Hund wird dann wohl bei ihrer Familie bleiben und dort versauern, ich zweifle stark, daß da regelmäßiges Spazierengehen drin ist und seine einzigen Bezugspersonen würde er auch schlagartig verlieren....



    Dann sucht dem Hund jetzt ein vernünftiges neues Zuhause, wo er richtig erzogen und ausgelastet wird. Alles andere macht dann ja überhaupt keinen Sinn

  • Ihr müsst auf jeden Fall anfangen zu trainieren und das wirklich am Besten mit Hilfe eines guten Hundetrainers. Mein Rüde ist damals auch jeden angegangen. Sei es andere Rüden, Hündinnen oder gar Welpen. Ich kenn die Ursache für sein Verhalten. Wir haben viele Trainer durch bis wir für uns das Passende gefunden haben. Damals war mein Hund ein Jahr alt. Jetzt ist er fünf geworden und ich kann sogar Betreuungshunde aufnehmen, ohne das etwas passiert... Aber es ist einfach Arbeit und man wird mit ihm trainieren müssen.


    Zitat

    Wirklich schade ist; Meine Freundin und ich werden in naher Zukunft wohl zusammen ziehn und die Vermieterin kann Tiere überhaupt nicht ab. Der Hund wird dann wohl bei ihrer Familie bleiben und dort versauern, ich zweifle stark, daß da regelmäßiges Spazierengehen drin ist und seine einzigen Bezugspersonen würde er auch schlagartig verlieren....


    Darf ich fragen, warum ihr euch dann keine Wohnung sucht, wo Hundehaltung erlaubt ist?

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