Hundetrainer werden - aber WIE?

  • Edit by Mod

    Denise, diese Worte schriebst Du in deinem "Sollte ich sie lieber abgeben?" Thread.

    Zu allen Bedenken, die bis jetzt zu lesen waren, kommt deine nicht vorhandene gesundheitliche Stabilität dazu.

    Was ist, wenn Du nicht so perfekt bist, wie Du sein möchtest?
    Du nicht die für dich lebensnotwendige Anerkennung erhältst?

    Gerade in dieser Sparte werden dich einige gut, andere aber nicht gut finden.

    Wie willst Du damit klar kommen?

    Abstürze wirst Du dir nicht leisten können.

    Um mit Menschen umzugehen braucht man schon ein stabiles Nervenkostüm, besonders, wenn man von ihnen auch noch Geld für eine Leistung abverlangt.

    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Mein Vater hat sein Leben lang als Selbstständiger gearbeitet (nicht als Hundetrainer ;) ). Dafür braucht man wirklich eine sehr robuste Gesundheit, wenn man direkt mit Menschen zu tun hat. Jetzt nicht wegen des Nervenkostüms und dem Geschick im Umgang mit Menschen - das ist nochmals eine ganz eigene Geschichte.

    Ist schlicht und einfach so: wenn Menschen Termine, Stunden wollen - dann wollen sie diese möglichst schnell. Und wenn man ein paar Mal mit "nein" verkauft hat, dann sind sie auch schnell bei der Konkurrenz.
    Sicherlich hat man irgendwann einen so guten Ruf und solch eine Reputation, dass man "sich das auch leisten" kann. Aber bis dahin ist der Weg steinig und arbeitsintensiv.

  • Wusste ich nicht, dass du Probs hast. Das kommt dann wie Schnaudel und gaby schreiben noch erschwerend hinzu.

    Nur ein Beispiel: Wenn ich eine richtigen Sch...tag habe - sage ich meine Trainings ab! Ich bin dann weder für Mensch noch Hund eine Hilfe. Kommt selten vor, aber es passiert. Und ich finde das gegenüber den Kunden samt hunden als fair. Wenn ich geld für eine Leistung verlange, dann erwartet der Kunde auch, dass ich Leistung erbringe. Punktum.

    Wenn du dich 100 % selbstständig machen wolltest unter der Voraussetzung, gesundheitlich nicht stabil zu sein, gehst du noch schneller baden.

    Sorry, aber dein Traum wie du ihn derzeit träumst, ist nicht ganz realistisch.

  • Zitat


    Aber wo kriege ich so eine Erfahrung her, ...

    Von erfahrenen Trainern, die Du privat kennenlernst z.B. hier über das Forum, die Du hobbymäßig kennenlernst z.B. auf Hundeplätzen, die Du bei Kursen kennenlernst, an denen Du mit Deinem eigenen Hund teilnimmst oder die zertifizierte Lernveranstaltungen sind, ....

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast Du bisher immer mit Hund und Halter zusammengearbeitet, Dir viel angelesen und viel ausprobiert, aber weniger mit Trainern das Gespräch gesucht hast?!

    Ansonsten muss ich sagen, dass ich persönlich Trainer mit Talent bevorzuge, die dazu eine gewisse Professionalität zeigen, und mir noch nie Referenzen habe zeigen lassen.

  • Ich habe auch vor, Hundetrainer zu werden. Allerdings möchte ich das nicht ohne oder mit einer unseriösen Ausbildung machen, weshalb ich die ÖKV Hundetrainerausbildung machen werde.
    Die größte Herausforderung bei diesem Beruf sehe ich aber nicht im Training der Hunde, sondern im Umgang mit den Besitzern. Ich arbeite nun schon einige Jahre als Tiersitter und das hat mir schon mal einen gründlichen Einblick in die Seele mancher "Tierfreunde" gegeben. Und wie schon manche User vor mir geschrieben haben, kann man sich gerade am Anfang die Kundschaft nicht aussuchen. Auch bei Menschen, die einen 4 Monate alten Welpen 5 Stunden alleine lassen und ihm ein "Anti-Bell-Halsband" umschnallen, damit er nicht kläfft, muss man höflich bleiben können und sich immer bewusst sein, dass man nicht jedem Tier helfen kann.

  • Gaby, immer wieder fällt mir auf wie umfassend du dich über jemand informierst bevor du auf einen Thread antwortest. Und jedes mal denke ich "mensch, das machste das nächste mal auch". Und dann mach ich es halt wiede nicht und du deckst etwas auf, was man längst hätte beachten sollen.

    Wollte nur mal sagen, dass ich das echt gut finde! :gut:

  • Wenn man mit Menschen nicht kann, ist dieser Beruf denkbar ungeeignet. Es geht ja darum den Leuten etwas beizubringen, damit sie es umsetzen. Der Hund ist ja nur Beiwerk.

    Meine Trainerin hat bei Rütter die Ausbildung gemacht und sagt, dass sie das nie machen würde wenn sie nicht so gerne mit Menschen arbeiten würde.

    Ich will dir nichts schlecht reden, ich denke nur, dass es wirklich wohl überlegt sin sollte.

  • Gegenvorschlag gibt es bei dir keine Huta in der Umgebung? Bei uns gibt es verschiedene die Aushilfen in Teilzeit oder 400 € Basis anbieten. An einige sind Hundeschulen angeschlossen. Eine Mitarbeiterin die schön seid 5 Jahren in einer Vollzeit arbeitet hat mir erzählt für Sie ist es der tollste Job überhaupt die Bezahlung ist gut und mit den Menschen hat man in den Betreuungszeiten nicht viel zu tun.Hundeschule ist nur Samstags oder Einzeltraining abends auf Anfrage. Wäre sowas nichts für dich?

  • Oh Denise, ähnliche Überlegungen kenne ich auch :/
    Bei mir ist es aber nicht so, dass ich mich Selbstständig damit machen wollen würde, sondern es fing damit an, dass meine Trainerin so super zufrieden mit Klecks und mir war und meine Körpersprache immer wieder gelobt hat und mein Wissen und irgendwann sagte "ich glaube, ich bilde dich doch noch aus" :D
    Fand ich im ersten Moment natürlich super cool und war Feuer und Flamme.

    Tja, im ersten Moment wohlgemerkt. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung ( bekomme dafür aber kein Geld ), bin auch nicht so der Menschenfreund ( aber ja, in der Huschu geht es wirklich gut ! ) und Geld habe ich auch keines.
    Die nächste Ausbildungsstelle die mein Vater gefunden hat war in Bergedorf für 3000 Talerchen, das kann ich mir ohne Einkommen wirklich nicht leisten.

    Ich würde es auch wirklich richtig gern machen, mir macht das Spaß, ich habe etwas Erfahrung mit Problemhunden und belese mich viel aber all das qualifiziert mich leider nicht zu einer guten Trainerin.
    Ich habe bis jetzt keine Lösung gefunden und weiß auch in deinem Fall ehrlich gesagt keine :/
    Meine Ausbildung werde ich fertig machen, danach muss man weiter sehen. Es soll ein Zweithund einziehen, ich möchte ein Kleingewerbe mit der Fotografie machen und weiß selber noch nicht, wie ich das allein alles auf die Reihe bekommen soll.
    Aber wir sind jung, einen Weg gibt es sicher !

  • Zitat

    Danke für den tollen Beitrag, Brazzi, genau so was meine ich! :)
    Aber wo kriege ich so eine Erfahrung her, wenn ich mir Ausbildung, die locker ein paar tausend Euro kostet, nicht leisten kann?
    Wo machst du denn deine Ausbildung, wenn ich fragen darf?

    Danke, da nich für ;)

    Wie schon gesagt, ich halte eine strukturierte Ausbildung für eigentlich unumgänglich.
    Dabei würde ich eine Ausbildungsstätte mit möglichst breitgefächertem Schulungsplan bsplw. einem Jahres Praktikum bei einem kompetenten Trainer (welches im übrigen auch eine Stange Geld kostet) deutlich vor ziehen.
    Warum? Weil es wichtig ist möglichst über alle Trainingsmethoden, -mittel, -stiele informiert zu sein und dabei spielt es erstmal keine Rolle, ob ich bestimmte Dinge ablehne oder befürworte. Wichtig ist, dass ich sie kenne und notfalls so z.B. auch begründen kann, WARUM ich etwas ablehnen... denn glaub mir, die Leute kommen mit den abstrusesten Ideen zu dir.
    Außerdem ist es nie verkehrt möglichst viele "Werkzeuge" im Trainerhandwerkskasten zu haben - selbst wenn ich einige vielleicht nur für Spezialfälle verwende und andere ganz verstauben lasse, weil sie mir nichts nützen oder es bessere Alternativen gibt... ich sag mal so: Wer ein Haus, Ein Auto und ein Boot nur mit Hilfe eines Hammers bauen will, ist aufgeschmissen.
    Zusätzlich finde ich es eben wichtig möglichst viele Möglichkeiten zu sammeln um verschiedene Hunde in ihrerem Ausdrucksverhalten beobachten zu können. Rassentypisches Verhalten z.B. einschätzen lernen, oder geschlechtsspeziefisches Verhalten unterscheiden. Dazu bietet sich z.B. ein längeres Praktikum im Tierheim/Tierschutzverein oder einer Tagesstätte an.

    Das mit dem leisten der Ausbildung (ich mache sie übrigens im von dir angeführten Hundetrainerausbildungszentrum OWL und bin sehr zufrieden mit Umfang, Qualität und Athmospäre. Das Geld ist in meinen Augen definitiv gut investiert und der Preis für das, was geboten wird nicht überzogen) ist so ne Sache... ich hatte das ganze auch schon seit Jahren vor. Aber erst jetzt hab ich eben die finanziellen Möglichkeiten gehabt. Ich würde dir empfehlen: Arbeite erstmal ein-zwei Jahre, spar dir was an, lass dich von Verwandten beschenken, what ever. Sammele Lebenserfahrung (die darf man echt nicht unterschätzen. Ich hab z.B. schon vieles verschiedenes in meinem Leben gemacht, jede Erfahrung hat mich reifen lassen und ohne sie wär ich heute nicht, wo ich bin) und mach neben her verschiedene Praktika zum Thema Hund.
    Wenn du später, in eine paar Jahren immer noch davon überzeugt bist, es sei das richtige für dich, kannst du deine Pläne immer noch in die Tat umsetzten. Du bist noch so jung! ;)

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