
Hundetrainer werden - aber WIE?
-
Schranktür -
11. Juli 2013 um 14:14
-
-
Ich persönlich würde das Ganze nicht ohne eine Ausbildung starten. Vor allem nicht hauptberuflich. Ganz einfach, weil ich gerade die Erfahrung gemacht habe, wie viel man dort doch tatsächlich noch lernt, egal wie "viel" Erfahrung man schon hat bzw. wie viel Literatur man gewälzt hat. Dabei ist es weniger der theoretische Teil, sondern eher die kleinen Kniffe, die Bemerkungen am Rande, die kleine Erfahrungsberichte die so wertvoll sind.
Ich bin mit meiner Ausbildung noch nicht durch, arbeite Teilzeit in einem "normalen" Job, und beginne peu a peu nebenbei eine Hundeschule samt Gassi-Service aufzubauen. Ich nehme nur die Fälle an, von denen ich sicher bin, dass ich sie lösen kann und leite bisher nur "unwichtige" Spaß-Kurse wie Trick-Dog, Longieren, Dummytraining oder Fun-Agi. Nach und nach wird das natürlich erweitert, aber mit dem Teilzeit-Job im Rücken hab ich alle Zeit der Welt das ganze nach meinen Kapazitäten wachsen zu lassen...ZitatAm Besten jetztgleichsofort
Eine andere Ausbildung werde ich nicht machen, DAS ist es, was ich machen möchte, mit Hunden arbeiten und ihren Menschen...! Was sollte ich anderes machen? Mir fällt nichts ein.Vertue dich da nicht. Die Zeit der Arbeit mit Mensch und Hund beträgt in der Relation so 90% zu 10%. Zumindest bei mir. Ich coache die Leute besser mit ihren Hunde um zu gehen. Ich erziehe keine fremden Hunde (es sei denn, sie laufen in meiner Gassi-Gruppe mit und ich habe somit die Erlaubnis dazu). Punkt.
Mit den Hunden selbst habe ich fast nichts zu tun, es sei denn ich nehm sie mal kurz um ein Gefühl für sie zu bekommen, eine Übung zu verdeutlichen oder ich führe sie eben in meiner Gruppe.
Ich kommuniziere auch kaum mit den Hunden, sondern konzentriere mich fast ausschließlich auf deren Halter. Oft komm ich mir auch eher wie ein Seelsorger, Mentaltrainer oder Psychologe vor, denn ich bekomme so einiges zu hören, was nichts oder nur am Rande mit dem Hund und dessen Problemen zu tun hat. Und wie Terrotöle schreibt, viele Leute erwarten wahre Wunder in Tüten. Und vielen kann man den Zahn nicht ziehen.
Gruppenstunden sind da nochmal spezieller. Da hast du im Zweifel x verschiedene Charaktertypen, auf die du alle unterschiedlich eingehen musst, und dein Verhalten/deine Methode somit sekundenschnell anpassen bzw. "umswitchen" können solltest. Man braucht die Fähigkeit (und da haperts bei mir definitiv noch) auf der einen Seite diplomatisch und auf der anderen Seite sehr straight, klar und durchsetzungsfähig zu sein.
Von daher sollte man den Menschen, ihren Problemen und Eigenheiten schon sehr wohlwollend gegenüberstehen, ja echtes Interesse daran haben ihnen (in erster Linie gar nicht mal dem Hund) zu helfen und wirklich Freude am lehren haben, wenn man diesen Job ergreifen möchte. Dann ist die Arbeit allerdings eine der erfüllendsten, die man sich vorstelle kann - Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Hundetrainer werden - aber WIE?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Überlegenswert finde ich auch Fragen abseits der ganz konkreten Tätigkeit.
- Krankenversicherung muss selbst getragen werden, auch wenn wenig Verdienst da ist
- Rentenvorsorge muss man selbstständig planen und organisieren, hat man Verträge laufen, müssen diese bedient werden
- ist man länger krank, sollte man ein finanzielles Polster haben oder sich entsprechend versichert haben
- bei ungeschützten Berufsbezeichnungen hat man ratz-fatz Konkurrenz auf dem Markt
- überlegenswert ist auch die Frage: hat der Beruf Zukunft oder ist es eine "Modewelle" - klar, das kann man ohne Glaskugel nicht sicher beantworten, es lohnt aber einen Gedanken, bevor man startet und sich eventuell verschuldet -
Ich seh dein Vorhaben wie alle anderen hier sehr kritisch. Selbstständigkeit ohne irgendwelche Rücklagen? Halte ich für unmöglich. Ganz abgesehen von dem Punkt, ob es sich überhaupt lohnen würde und du überhaupt die Kosten decken könntest.
-
Klein anfangen und langsam wachsen, geht das bei dir? Dann wächst du sozusagen mit deiner Erfahrung. Und ein zweites Standbein, mindestens versicherungspflichtig arbeiten (über 450,- € brutto). Ansonsten klingt alles gut bei dir!
Was die Ausbildung/Trainerschein etc. betrifft – meine persönliche Meinung ist, man sollte nicht zu sehr an Zertifikaten kleben. Wer hat nicht alles irgendwelche Abschlüsse vorzuweisen und es stehen einem die Haare zu Berge, was ist nicht alles zertifiziert worden und dahinter verbirgt sich heiße Luft…. Wer wirklich kompetent ist, wird sich durchsetzen! :2thumbs:
-
Zitat
DAS ist es, was ich machen möchte, mit Hunden arbeiten und ihren Menschen...!
Und ich glaube wie Eva, hier liegt der Hund begraben. Du arbeitest dann als Trainer in erster Linie mit den MENSCHEN, mit den Hunden selbst hingegen kaum. Und auch wenn Dir das bei ein, zwei Personen nicht ausgemacht hat, glaubst Du wirklich, daß Du das Dein GANZES Berufsleben ohne Abstriche könntest? Nachdem Du Menschen eher "gruselig" findest?
Ich denke, daß ist eine wirklich sehr schlechte Voraussetzung!LG von Julie
-
-
Ich persönlich würde nicht zu Trainer XY gehen.
Für mich muss jemand mit vielen Hunden gearbeitet haben, verhalten etc gelernt haben und vernünftig deuten können, unterschiedliche Ansätze anbieten können und gut auf Menschen eingehen können.
Sonst hätte ich keine Lust, dahin zu gehen
gesendet vom Handy
-
Zitat
Was die Ausbildung/Trainerschein etc. betrifft – meine persönliche Meinung ist, man sollte nicht zu sehr an Zertifikaten kleben. Wer hat nicht alles irgendwelche Abschlüsse vorzuweisen und es stehen einem die Haare zu Berge, was ist nicht alles zertifiziert worden und dahinter verbirgt sich heiße Luft…. Wer wirklich kompetent ist, wird sich durchsetzen! :2thumbs:
Da ist wohl was wahres dran. Aber trotz allem halte ich eine Ausbildung für sinnvoll. Nicht unbedingt wegen des Zertifikats (auch wenn es bei manchen Kunden trotz allen Unkenrufen den Ausschlag gibt) sondern eben, weil es allein schon extrem wertvoll anderen bei der Arbeit zu zu schauen, von ihren Erfahrungen (und letztendlich auch durch ihre Fehler) zu lernen.
Und wie schon gesagt: Die kleinen Fallbeispiele, die Bemerkungen am Rande der Ausbilder - das ist in meinen Augen durch nichts zu ersetzen. Da gibt es wirklich Sachen, da wär ich nicht im Traum drauf gekommen, dass sowas relevant ist... -
Danke für den tollen Beitrag, Brazzi, genau so was meine ich! :)
Aber wo kriege ich so eine Erfahrung her, wenn ich mir Ausbildung, die locker ein paar tausend Euro kostet, nicht leisten kann?
Wo machst du denn deine Ausbildung, wenn ich fragen darf? -
Du bist 19!!!!
Sorry, aber wenn du dir das jetzt (noch) nicht leisten kannst, dann arbeite darauf hin. Niemand sagt, du könntest nicht nebenher einfache Trainings absolvieren, wenn du denn wirklich so viel Vorerfahrung haben solltest.
Aber der BERUF des Hundetrainers erfordert einiges mehr - nicht zuletzt und eigentlich an vorderster Stelle: Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und Ahnung von Humanpsychologie - sonst kannst du deinen Traum relativ schell in die Tonne klopfen.
Und Brazzi bringt es auf den Punkt - Zertifikat hin oder her: Eine gute und umfassende Ausbildung (da muss man genau hinschauen, wofür man Geld ausgibt!) ist eine Basis, auf die sich hervorragend aufbauen lässt.
-
Ich glaube, ohne dir das schlecht reden zu wollen, dass du allein schon wegen deines Alters auf Probleme stoßen kannst. Also ich kenne genügend Menschen, die von einer 19jährigen keine Tipps annehmen würden was ihren Hund betrifft. Wenn dir da jemand entgegenkommt, der 50 ist und schon 30 Jahre Hunde hält und gewisse Dinge aus Überzeugung tut, wirst du da schwer dagegen steuern können und in so Bereichen auch weniger "Kundschaften" haben wie anders.
Und dann kommt noch der ganze bürokratische Kram auf dich zu, den du dann bewältigen musst.
Hast du nicht die Möglichkeit, in einer Hundeschule in deiner Nähe erstmal zuzuschauen und dann dort Fuß zu fassen? Mein Hundetrainer empfindet mich für so kompetent, dass ich ab September mit ihm auf Seminare von Rütter gehe. So lerne ich Dinge dazu, ohne gleich eine immense Geldsumme ausgeben zu müssen
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
Interessiert dich dieses Thema Hunde ? Dann schau doch mal hier *.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!