Der "Rasse" Hype....

  • Was Corinna's Video angeht ....


    So wie ich das sehe, "Jagd Corinna's Hund keinen Stöckchen im Wasser nach, sondern Schaumkronen, Wasserspritzern, etc.


    Und ja, das ist eine Zwangshandlung. zumindest, wenn Hund daraus fast nicht abrufbar und ansprechbar ist.


    Ein Junghund, der spaßeshalber einem Stöckchen im Wasser nachsetzt, dabei aber immer noch ansprechbar bleibt, oder auch von sich aus das Spiel wieder unterbricht, bsp. Weil seine Menschen weitergehen, ist da eine ganz andere Baustelle.


    Vordergründig mögen beide Verhaltensweisen ähnlich sein.


    Die Zwangshandlung fängt da an, wo Hund von sich aus nicht mehr aufhören kann.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat


      So wie ich das sehe, "Jagd Corinna's Hund keinen Stöckchen im Wasser nach, sondern Schaumkronen, Wasserspritzern, etc.


      Und ja, das ist eine Zwangshandlung. zumindest, wenn Hund daraus fast nicht abrufbar und ansprechbar ist.


      Die Handlungsabfolge ist auch immer gleich bzw. tauchen gar keine anderen (konträren) Handlungen auf. Sie geht im Wasser von einem Rand zum anderen, gucken, stupsen, schnappen, tauchen ... obwohl ihre Öhrchen mal "lustig" nach vorne fallen, sagt die Rute was anderes. Und wenn der Hund das nicht von selbst irgendwann langweilig findet oder eben unterbrechen kann, isses ne Zwangshandlung. So schätz ich das ein.


    • Ich meine nicht gut erzogen, sondern aus einer guten Zucht.


      Für mich ist ein solcher sehr temperamentvoll, alles andere als leichtführig, er ist reserviert gegenüber Fremden, wenn auch freundlich und er ist triebig. Führerbezogen und anpassungsfähig, wie ich schrieb, heisst nicht leichtführig. Ich habe bei meiner Suche nur eine Zucht kennen gelernt, wo ich den Eindruck hatte, da wird die "Light-Version" des Grosspudels gezüchtet - eben so eine "Therapie-Hundzucht", wie Du schreibst. Und es stimmt, denen wurde das Feuer weggezüchtet. :( : Das sah man schon am Gang.


      Alle anderen haben davon Abstand genommen, aus den Gründen, dass es eben dem Wesen des Pudels entgegen geht und man ihn in eine Rolle steckt, die ihn einschränkt.


      Ich habe von Anfang an gewusst, was ich wollte: einen temperamentvollen, sportlichen Rüden und die Zuchten mit "rosa Schleifchen" hab ich gleich aussen vor gelassen. Man findet sie also schon, die richtigen GP, auch in D und CH. Und soweit ich weiss, hast auch du alles andere als Schosshund-Püdelis daheim.


      Ich finde es andererseits auch nicht gut, wenn man Triebsäue züchtet, nur um sie dann durch bunte Stangen zu jagen. Ich finde, auch dafür ist der GP nicht geeignet. Ich bin halt ein Nasenarbeits-Fan.

      Was der Unterschied ist zu einem Spezialisten-Hund, ist, dass er eben anpassungsfähig ist, wenn er überzeugt ist d.h., er muss wirklich geführt werden, dann macht er gerne und mit Feuereifer mit, was immer wir auch tun.


      Ist man selbst nicht entschieden und klar im Kopf, und erliegt man der charmanten Dominanz des Grosspudels, kriegt man ein Problem. Mein GP fragt und testet jeden Tag, und dies überaus charmant, ob ich das auch ernst meine, was ich sage. Klar, er ist auch 6 Monate alt. Ich muss ihm ab und an ziemlich deutlich machen, hart aber herzlich, dass meine Regeln gelten und nicht seine. Das verträgt er auch, und dann ist alles wieder gut, denn er ist alles andere als ein Mimöschen.


      Mein Trainer sagt es so: Er möchte auch einen Grosspudel - aber nicht so eine "Susi" :lachtot: , wie man sie auf Ausstellungen sieht, sondern einen Richtigen. Er meinte: wenn ich meinen mal abgebe - er würde ihn gerne nehmen. Ausserdem wäre mein Dicker ziemlich gut für den Schutzdienst geeignet, was ich aber nicht machen mag. Eins ist bei ihm sicher: er muss arbeiten.


      Wenn schon ein Vergleich, dann hat er mehr von einem Rottweiler im Schafskostüm, nur viel agiler und sprungkräftiger, als von einem Schosshund.

    • Irgendjemand hatte hier geschrieben, er würde generell von Hütehunden als Ersthund abraten.


      So eine Aussage ist totaler Quatsch. Erstens gibt es nicht den Hütehund, und zweitens kommt es immer auch auf den Menschen an.


      Rassebezogen aufklären ist wichtig, aber nicht pauschal alle Rassen einer bestimmten Gruppe in einen Topf schmeißen.


      ...vom Handy getippt


    • Ich sehe Foren mittlerweile kritisch was Empfehlungen angeht. Die meisten Menschen haben eine sehr unrealistische Selbstwahrnehmung und können diese in Foren hemmungslos ausleben. Dazu kommt dass das Dogforum zum Großteil aus weiblichen Usern besteht und davon widerum ein Großteil Muttergefühle für das eigene Hündchen pflegt...


      Darum lese ich mir zwar alles gern durch, nehme aber selten etwas wirklich ernst. Aber zu Überlegungen lass ich mich trotzdem immer gerne inspirieren.


      Kurz gesagt: Internetforen und Realität sind zwei verschiedene paar Schuhe mit Ausnahmen einiger weniger User, die wirklich was draufhaben und gleichzeitig über die Gabe der Selbstkritik verfügen.

    • Zitat

      Genau das ist es. Allerdings erlebe ich häufig eine hohe Akzeptanz bei Leuten, deren BCs sich eine Handlung zuglegt haben, die "niedlich" erscheint und den Mensch nicht stört.


      Ich liebe meine Border Collies wegen ihrer Arbeitseigenschaften. Es ist einfach der Hammer, wenn man mit denen bei der Arbeit ist und diese Zusammenarbeit erleben darf. Das ist etwas, was ich in keinem anderen Bereich der Arbeit mit den Hunden jemals erleben konnte. Und ich bin in vielen Bereichen des Hundesports und der Ausbildung "Zuhause".


      Aber ich nehme dafür auch in Kauf Hunde zu haben, bei denen ich im Alltag dauernd darauf achten muss, dass oben Genanntes nicht passiert. Und es ist beim BC nicht so, dass man sich da irgendwann auf die faule Haut legen kann. Meine Chill wird in diesem Jahr zehn Jahre alt und ist der "Spezialist" hier beim Zulegen von zwanghaften Handlungen. Und es sind immer wieder andere Dinge, mit denen sie mich überrascht bzw. die sich so einschleichen. Oft merkt man erst, dass es zwanghaft ist, wenn es schon zwanghaft ist... und BCs können darin sehr subtil sein, damit der Besitzer es nicht checkt.


      Ich muss sagen, das fett hervorgehobene macht mich sehr nachdenklich.


      Deine Border Collies, Corinna, haben ja nun einen rassegerechten Job und werden auch sonst total kompetent gehalten und geführt.
      Und trotzdem würden sie ohne aktives Gegensteuern deinerseits in Verhaltensstörungen abgleiten.


      Kann man da noch von "Rasseigenschaften" sprechen oder sind das nicht schon eher "rassespezifische erblich bedingte Verhaltensstörungen"?


      Ich meine, wenn ein Hund eine Verhaltensstörung entwickelt weil er völlig entgegengesetzt seiner rassespezifischen Anlagen gehalten, nicht gefördert und nicht erzogen wird, das kann ich absolut verstehen.
      Ein Hund aber, der auch Verhaltensstörungen etwickelt wenn man ihm alles gibt was er braucht um glücklich und "ausgelastet" zu sein, einfach weil seine Genetik dieses Verhalten bedingt... wo ist das noch anders als z.B. Rage Syndrome/SOA?


      Ist es echt ok Hunde zu züchten die ohne ständiges Management auch bei nahezu idealer Haltung und rassegerechter Arbeit Verhaltensstörungen entwickeln?


      Ist keine Kritik, ist frage mich das wirklich...




      Zum eigentlichen Thema:
      Bei meinen eigenen Rassen (Greyhound und Saluki) kann ich das ganz gut nachvollziehen, diesen Gegensatz zwischen den Leuten, die diese Hunde als praktisch unerziehbare Jagdmaschienen darstellen die eh nur machen was sie selber wollen und die man (weil sooooo sensibel) bloß nicht zu laut ansprechen darf, und denen, die im Grunde sagen: "Was für ein Quatsch, Hund ist Hund!"


      Letztlich ist beides richtig und beides falsch.
      Wenn der Hund zuhause auf dem Küchentresen rumspaziert, das Essen von der Gabel klaut, an der Leine zerrt und pöbelt (mit der Begründung des Besitzers, Windhunde wären nunmal rassistisch :lepra: ), einen bei "Sitz!" auch nach langem üben anguckt wie die Kuh wenn`s donnert... dann hat das nix mit der Rasse zu tun, sondern ist einfach nur grottige Erziehung. Im Fall des "Rassismus" auch noch mangelnde Sozialisierung.


      Andererseits wird man auch mit der besten Erziehung irgendwann wegen rassespezifischer Eigenschaften an seine Grenzen stoßen. Bei den Windigen ist das bei den meisten Rassen nunmal der Fall wenn`s an die Abrufbarkeit von Wild geht.


      Und da krieg ich dann die Krätze, wenn jemand ankommt und meint er wüsste es besser als Generationen von langjährigen Züchtern und Besitzern und wäre jetzt derjenige, der das alles Lügen straft oder aber derjenige, der ausgerechnet die berühmte Ausnahme von der Regel erwischen wird (die es natürlich immer mal gibt!).



      Ich find`s schade, wenn jemand sich für Windhunde interessiert und dann gleich wieder eingeschüchtert abdreht, weil man die ja gar nicht erziehen könnte, sie sowieso nur was für "ganz spezielle" :lol: Menschen wäre und der Jagdtrieb völlig unkontrollierbar wäre.
      Aber das ist mir ehrlich gesagt lieber als jemand der mit dem gegenteiligen Anspruch rangeht, das das ja alles so schlimm nicht wäre und die ganzen elitären Gestalten einen die Hunde bloß madig machen wollten damit sie sich weiter als was ganz besonderes darstellen können.



      Grad bei Rassen, bei denen die ehemaligen oder auch auch die immernoch gebrauchten Arbeitseigenschaften noch sehr stark reinspielen muss man, finde ich, diese Eigenschaften nicht nur zähneknirschend tolerieren, sondern sogar interessant und im besten Falle richtig toll finden.
      Wenn man völlig entsetzt von dem Gedanken ist, dass der eigene Hund Nachbars Katze ohne zu zögern töten würde wenn er sie erwischen würde, dann sind die wenigsten Windhunde und Terrier ne gute Wahl.
      Wenn man es extrem unangenehm findet das der Hund wacht und schützt, man es nur schrecklich findet so ein "unfreundliches, aggressives" Verhalten unter Kontrolle halten zu müssen, naja dann wohl keinen Rottweiler.


    • Yane, ich will dir da gar nicht widersprechen. Aber was du so negativ siehst ist doch genau das, was der Standard


      http://www.pudel-klub.de/rassestandard.htm (siehe Verhalten/Charakter)
      http://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/pudel (siehe Verhalten/Charakter)


      vorschreibt. Da steht nichts von Härte, Kampftrieb oder Mut. Kein Schäferhund mit Locken.


      Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, sei mal dahingestellt, der Standard - so wie ich ihn lese - verlangt genau das: einen unproblematischen, unauffälligen nicht besonders schwer zu führenden Hund.


      Und leichtführig ist Defintionssache: für den einen sind Gebrauchshunde, für den nächsten Molosser und ein dritter kommt am Besten mit Terriern klar.

    • @arnie,


      Die Einzige, die hier von Härte, Kampftrieb (was ist das überhaupt?) schreibt, bist Du.


      Treue, Gelehrigkeit, Lern- und Dressurfähigkeit, ..... Das könnte genau so beim DSH, Belgier, Holländer, .... auch stehen. Steht es vermutlich auch.



      Der Pudel im Allgemeinen ist ein temperamentvoller Hund, und bei einem Apportierer ist Jagdtrieb notwendig, irgendwoher muss ja auch die Motivation kommen, weiterzumachen, auch wenn die Ente nicht direkt vor der Nase liegt.


      Und speziell die Grossen durften durchaus auch nen gewissen Schutztrieb (NICHT Kampftrieb :hust: ) haben.



      Dem Pudel, speziell dem Grossen, hat diese unsägliche Gruppe 9 nicht gutgetan, sondern war gerade schon der Anfang vom Abstieg.




      Falbala
      Ich hatte da doch tatsächlich ERzogen gelesen, vielleicht sollte ich zukünftig mal ne Brille aufsetzen.


      BTW - sag deinem Trainer nen schönen Gruss, das mit den Ausstellungshunden ist ein Vorurteil. Wobei er das so nicht wissen kann ... Bei den meisten Rassen stimmt es ja, dass die Showhunde eher die phlegmatischen, trieblosen Hundis sind.


      Der Pudel ist da die Ausnahme. Wobei das weniger an den Mitteleuropäischen Züchtern liegt, sondern eher an den Amis und den Skandinaviern.
      Die wollen im Ring einen Hund sehen, der sich präsentiert, der "showy" ist, der Temperament hat und zumindest etwas extrovertiert und exaltiert ist. Kein Hund, der im Ring brav nebenher zuckelt und man sich überlegen muss, ob man nicht vielleicht das arme Hundi durch den Ring tragen sollte. Und entsprechend sind die großen Showlinien auch drauf.


      Das heißt, die richtig temperamentvollen Hunde haben fast alle irgendwo die Hardcore Showlinien dahinter.


      Na und für die Showfrisuren kann der jeweilige Hund ja nichts. Resi's Andiamo würde sicher auch dann so arbeiten, wenn er in Conti oder in Mode wäre oder komplett kahlgeschoren ;)


      Deswegen ... Beim Pudel nicht auf die Frisuren schauen, sondern auf die Linien :D . Ok, und dann. Och das Individuum dazu.

    • yane


      Ich hatte bewusst das Wort Kampftrieb gewählt, weil es aus der Rassebeschreibung des DSH ist und ich das Gefühl habe, dass hier so mancher aus dem Pudel einen Schäferhund im Lockenkleid machen will.


      Und das ist er nicht, wird er nicht und war er vermutlich auch nie. Und das finde ich gut so.

    • Zitat

      ...... der Aussie ist ein Hund, der optisch richtig was hermacht.....


      Hm - und genau DA scheiden sich die Geister - was ist am Aussie anders als z.B. bei nem Berner Sennenhund? Das sind halt einfach Plüschfell-Hunde und fertig (die ewig Fellpflege brauchen und wenn naß, ewig nicht trocknen und müffeln- bäh..... Mein Terriertier schüttelt sich einmal und das war´s dann... *gg). Wo sind die so besonders toll? Weiß gar net, warum die Leut da immer so nen Hype draus machen..... Keines der Exemplare dieser Rasse, die ich kenne, würde ich daheim haben wollen-obwohl ich arbeite mit meinen Hunden, und sie ja immer als Arbeitshunde präsentiert werden.


      Und "speziell" in der Handhabung sind viele andere Hunde auch: Jagdhunde (ja, auch die Jagdterrier *hust...) sind "speziell", Windhunde genauso, Hütehunde etc. Versteh diesen Hype echt nicht.

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