Wenn Hunde Kinder beißen

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    Ich gehöre auch zu den Rabenmüttern, die mal Wäsche aus dem Keller holen oder den Müll rausbringen, ohne Kinder oder Hund mitzunehmen. Würde ich nicht machen, wenn grad das große Herumtoben stattfände (aber auch schon ohne Hund nicht, weil 4- und 2jährige wild auf dem Sofa springend ziemlich nach "Kühlpac bereithalten" aussehen ;) ) - aber wenn der eine hier spielt und der andere da und der Hund liegt in der Ecke, dann trau ich mich schon mal für einen Moment in ein anderes Zimmer..

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    Ich frage mich auch, wie das mit der ständigen Aufsicht funktionieren soll. Vor allem reicht es ja, mal 10 Sekunden woanders hinzuschauen und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand sein Kind und seinen Hund wenn die zusammen sind permanent im Auge hat. Als ich von Keetah gebissen bzw. abgeschnappt wurde stand meine Mutter knapp 2 Meter daneben und hat sich die Hände gewaschen.


    Ebenso hier...als der kleine Mann dem Opi auf den Schwanz gelatscht ist, ich stand direkt daneben, sowas lässt sich nicht 100% verhindern, Mensch und Tier sind eben keine toten Gegenstände.

  • Unser Hund kommuniziert klar und deutlich, hat aber auch eine zuverlässige Beisshemmung.
    Wenn es ihm zuviel wird, geht er weg.
    Belästigt ihn ein Kind weiter, knurrt er.
    gehts noch weiter, knurrt er heftiger und fletscht die Zähne, hört das Kind immer noch nicht auf, schnappt er unter heftigem Knurren in die hand, aber so sanft, dass es nicht mal Kinderhänden wehtut.
    Doch DER Schreck reicht, auch wenn er danach meist beschwichtigt.
    Unsere Kinder sind groß genug und selbst Schuld, wenn sie es zu weit treiben.
    Besuchskinder bekommen gesagt, sie sollen den Hund in Ruhe lassen, wenn er weggeht oder knurrt, werden aber nie mit ihm alleine gelassen.
    Ich bin froh darüber, dass unser Hund so reagiert.
    Der Hund einer früheren Freundin erduldete alles, machte sich bei zunehmendem Bedrängen durch Kinder nur immer kleiner und schaute immer leidender. Den musste man aktiv vor Kindern schützen und Kinder haben aus dem Verhalten dieses Hundes nichts gelernt.
    Bei unserem jetztigen weiss man immer, woran man ist und doch ist er verlässlich unverletzend.


    Viele Grüße


    Ingo
    .

  • Mein verstorbener Dalmatinerrüde hat Kinder geliebt (mit 13 war ich ja selbst noch fast eins), wobei bei uns sonst nur Besucherkinder kamen und das jüngste so damals um die 4 Jahre gewesen ist.
    Meine Mutter hatte bei Besuch natürlich auch ein Auge drauf, es seidenn wir sind unabgemeldet toben gegangen auf der uneinsichtigen Wiese nebenan :rollsmile:


    Paula, unsere Irish Setter Hündin kenne ich jetzt seit ca 2 Jahren (der Hund von meinem Freund), im Sommer habe ich sie das erste mal mit einem Kleinkind erlebt. Das Kind meiner Freundin war zu dem Zeitpunkt 1,5 Jahre alt. Paula konnte dieses kleine Wesen (die Kleine war wirklich ruhig und nicht hektisch) garnicht einschätzen und wollte sie auch nicht ins Haus lassen. Ok, das war mir zu gefährlich, mein Freund also mit Paula ne runde spazieren gegangen.

    Schade, ich finde es so toll wenn Kinder den Umgang mit Tieren kennenlernen und positive Erinnerungen daran haben. So zieht man oft Tierliebe menschen heran ;) und ich habe als Kind den Umgang mit Tieren geliebt und wünsche mir genau das für meine Kinder. Ich muss dazu sagen, ich habe aber auch keine schlechten Erfahrungen mit Hunden gemacht bzw. Hunde in der Bekanntschaft denen nicht getraut wurde, die wurden nicht an uns rangelassen.

  • Ich bin mit Hunden aufgewachsen mit denen meiner Eltern und auch mit den Hunden in der Familie. Waren alles immer große Hunde und darum hatt ich als Kind eigentlich auch keine Angst vor Hunden ich kannt es nicht anders. Trotzdem wurde ich mal gebissen. Einmal kamen wir zu einer Arbeitskollegin meiner Mum auf Besuch ich war 7, der Dalmatiner ihrer Kollegin stürmte sofort in den Garten und biss mir in den Schuh bzw Knöchel. Hab da noch eine kleine Narbe zum Glück nix schlimmes aber ich hatte dann echt eine zeitlang Angst vor gefleckten Hunden :( :


    Man sieht wie schnell sowas gehen kann und wenn Kinder dann keine Möglichkeit haben andere nette Hunde kennenzulernen kann das schnell zu einer stetigen Angst heranwachsen.


    Wir selbst haben keine Kinder und planen auch keine. Meine Hunde kennen Kinder vom Nachbarn und vom Hundeplatz und sind eigentlich sehr kinderfreundlich. Dennoch würd ich sie keinen Augenblick mit Kindern allein lassen sie sinds einfach nicht gewöhnt und ich geh da kein Risiko ein.


    Was ich immer wieder gefährlich finde ist wenn ich in der Stadt bin und seh das in den Hundezonen oder Hundewiesen kleine Kinder von 2-3 Jahren zwischen den Hunden spielen teilweise sogar mit Ball oder sonstigem. Ich find das sehr gefährlich und werd die Eltern nie verstehen die so etwas zulassen. Es kann so schnell was passieren das ein Hund sie umrennt oder man weiß es nicht man kennt die Hunde dort nicht....

  • Ich finde auch es ist wichtig dem Hund aber vorallem auch den Kindern den richtigen Umgang miteinander beizubringen. Mir wurde schon so lange ich denken kann immer gesagt, wenn Hund knurrt, frisst, schläft dann in Ruhe lassen und fremde Hunde nicht einfach anfassen usw.
    Ich hab einmal, trotz Warnung vom Vater und vom Hund den Collierüden von meinem Opa gestreicherlt obwohl der gerade einen Knochen gefressen hat. Der hat mich dann kurz "gezwickt". Von meinem Vater kam ein" siehste, ich hab´s dir gesagt" und ich hab dann nie wieder einfach so einen Hund bei fressen gestreichelt (bis zu meinen eigenen Hunden, da darf ich schon ran wenn die fressen ;) ).


    Meine Hunde finden kleine Kinder etwas verstörend sind aber recht geduldig obwohl Hugo hinterherjagen würde wenn die auf einmal quitschen und los rennen.


    Ich hab aber schon Eltern erlebt da kann man nur noch den Kopf schütteln.
    Da kann das Kind meinen Hund die ganze Zeit anschreien und nach ihm (in die Luft) treten und wenn ich dem Kind dann relativ nett erkläre, dass man soetwas nicht tut und dass andere Hunde da auch mal beissen können weil sie sich bedroht fühlen, wird man vom Vater angeschnautzt scheiß Hunde usw.


    Einmal war ich auch in einem Laden mit Hugo und da waren 2 Mütter mit einem ca. 5 jährigen Mädchen und einem 2 jährigen Jungen. Die Mütter unterhielten sich und wühlten in den Klamotten und die Kinder liefen da rum. Die sind dann auf Hugo zu und das Mädchen wollte streicheln und der Junge hat immer versucht Hugo am Schwanz zu ziehen. Das wurde Hugo dann irgendwann zu viel und er hat auch geknurrt und in die Richtung der Kinder geschnappt. Ich saß dann da und hab mit der einen Hand versucht meinen Hund festzuhalten und mit der anderen die Kinder wegzuschieben. Mein mitlerweile fast geschrienes "BITTE DEN HUND NICHT ANFASSEN" hat keinen interessiert. Die Mütter haben sich einen Sch____ dafür interessiert was ihre kleinen Kinder da machen. Aber wenn Hugo ein Kind erwischt hätte, dann hätte es wieder geheißen, blutrünstige Bestie fällt grundlos Kind an... Irgendwann kam dann eine Verkäuferin und hat mir geholfen. Die hat gefragt ob es dem Hund gut geht und erzählt, dass sowas wohl öfters passiert.

  • Ich hab hier einen Hund, der schwierig ist mit Kindern.
    Wir haben sie aus dem Tierheim bekommen, da hieß es, sie sei in einer Familie mit 2 kleinen Kindern gewesen. Wir haben garkeine Menschen unter 15Jahren in der Familie, weshalb uns auch erst recht spät aufgefallen ist, dass sie auf Kinder in einer gewissen Altersklasse nicht positiv reagiert. Ich sag mal, je nach Kind und Situation, so von Krabbelalter (da drunter haben wir nie ausprobiert) bis 6-8 Jahre.


    Sie zeigt große Unsicherheit solchen Kindern gegenüber, wird sie angestarrt oder angesprochen (besonders bei so hohen "OOOOH Mama gugg mal ein HUUUND!"-Kandidaten), kann es sein, dass sie nach vorne geht und verbellt. Kam früher regelmäßig vor, mittlerweile ignoriert sie immer öfter und weicht einfach aus.
    Ein paar direkte Konfrontationen haben wir ausprobiert, Kinder so im Kindergartenalter. Wenn sie sich langsam nähern, bleibt sie ruhig aber sichtlich verunsichert; wird sie angefasst, warnt sie sehr deutlich durch knurren. Wir vermeiden das jetzt einfach komplett. Ist ja auch keine Notwendigkeit da, dadran zu arbeiten, da wir wie gesagt weder im Familien- noch im Bekanntenkreis so kleine Kinder haben bzw der Kontakt absolut vermeidbar ist.


    Wir hatten bisher erst einen "Unfall", da war's der Siebenjährige eines Freundes meiner Eltern. Da waren wir allerdings selbst Schuld, weil wir ihr Knurren und Ausweichen nicht ernst genug genommen haben (war noch recht am Anfang, als wir das Problem feststellten). Sie hat dem Jungen ins Hosenbein geschnappt, Schlimmeres als ein kleiner Schreck ist gottseidank nicht passiert. Seitdem sind wir aber viel viel umsichtiger.


    Erfolge hatten wir aber auch schon: Die Tochter einer Angestellten meiner Mutter ist grade 6 geworden und kennt Shira seit ca. einem Jahr. Das Mädchen ist an sich sehr ruhig und vorsichtig und hält sich strikt an die Regeln: Renn nicht auf den Hund zu, sei nicht laut und lass sie in Ruhe wenn sie weggeht. Wenn sie kommt, ok, aber fragen bevor du sie anfasst. Damit klappt es mittlerweile wirklich sehr gut, Shira geht der Kleinen meist aus dem Weg, hat sich aber auch schon vergleichsweise entspannt anfassen lassen. ALLEINE lassen würde ich die beiden auf gar keinen Fall, aber unter Aufsicht klappts.


    Einen Stempel als Beisser oder Kinderfeind hat sie nicht, wie gesagt, es gab nur den einen Unfall und der war im Bekanntenkreis und sonst wird vermieden. Sie wird aber auch deutlich entspannter und weniger Explosiv, je älter sie wird. Ich denke, KinderFREUNDLICH wird die Hyäne nie, aber absolut lenkbar.

  • Ich finde es immer wieder komisch dass fast immer ein RIESEN-Trara gemacht wird wenn ein Hund mal "schnappt" und das nervende Kind einen abbekommt.
    (extra überspitzt und ich meine hier nicht große Fleischwunden oder im Arm Festbeißen)


    Der Halter bekommt eine Anzeige der Hund bestenfalls einen Maulkorb oder ab ins Tierheim und ist in Zukunft ist er immer DER BEIßER


    Aus meiner Kindheit:
    Ich habe eine lange Narbe am Finger von einem Graupapagei der sich in meinem Finger Festbiss (das war blutig)
    Eine Narbe am Bein von einer Katzenmama die mich wütend attackiert hat als ich ihren Jungen zu nahe gekommen bin. (ui die war sauer).
    Wie viele Pferde und Pony bereits nach mir gekeilt oder geschnappt haben, wenn wir Kinder unsinn gemacht haben kann ich schon gar nicht mehr sagen. Erinnere mich aber an schmerzhafte Blutergüsse und rasante Abflüge von wild buckelnden Shetland-Ponys.


    Bei allen diesen Tieren wird akzeptiert, das Kinder auch mal Beulen oder Schrammen davon tragen wenn sie mit ihnen umgehen.


    Papagei, Katze und Pony sind mir bisher noch nie mit Maulkorb begegnet, auch hab ich noch keine BILD-Schlagzeile gelesen wie:
    "BEIßER&Buckler-PONY biss 4 Kinder und buckelte eines ab, wann wird die Bestie endlich eingeschläfert?" :hust:


    Ich hab die Lösung: Wenn wir alle Kinder jeweils in große LuftpolsterKugeln packen:


    1. Keine Ansteckung mit Krankheiten durch andere Kinder
    2. Keine bösen Tiere kommen mehr zu Nahe
    3. Kein Dreck wird mehr ins Haus getragen


    :D

  • Hein, ich weis, worauf du hinaus willst :) Ich hab auch etliche Kindheits-Blessuren von verschiedenen Tieren, geht auch von Papagei bis Pferd (...auauau!) und bin auch mit einem 50kg-Hund aufgewachsen, und da gabs auch mal Schrammen oder blaue Flecken, wenn ich mit dem Dicken unbedingt Fangenspielen oder Raufen wollte... :hust:


    Ich bin kein sonderlicher Kinderfreund (vielleicht färbt das auch auf den Hund ab...) aber ich finde, man muss es auch nicht drauf anlegen. Wenn man weis, dass der eigene Hund ein problem mit Kindern hat, kann man ja daran arbeiten oder es vermeiden, ich würde jedenfalls NICHT beide Augen zudrücken und abwarten, was passiert.


    Wir hatten auf dem Reiterhof, wo ich als Kind war, auch 2 Ponys, die dafür bekannt waren, dass sie gerne mal zuhacken, da wurde allerdings auch ne Sicherheitszone für die Kinder gezogen ;)


    ...die Idee mit der Luftpolsterkugel hat trotzdem echt was... :pfeif:

  • Ich finde man muss schon zwischen beißen und schnappen deutlich unterscheiden.


    Unser letzter Hund war knapp 13 Jahre alt, als meine Tochter auf die Welt kam. Kinder waren für ihn kein Problem, sie interessierten ihn einfach nicht. Natürlich gab es die ein oder andere brenzlige Situation, als meine Tochter ins Krabbel-und Laufalter kam und phasenweise den Hund echt verfolgt hat.
    Da war ich als Mutter gefragt. Das ist mein Job! Für Harmonie zwischen Mensch und Tier zu sorgen. Schließlich habe ich mich ja auch bewußt FÜR beides entschieden.
    Unseren alten Hund abgeben, weil er unsere Tochter mehrfach zurechtwies - das war nie eine Option! Sicherlich hat er auch nicht blutig gebissen, sondern er war ein "Luftschnapper". Sie hatte zwar einmal einen blauen Fleck, das aber zu einem Zeitpunkt, an dem er kaum noch etwas sehen konnte und absolut taub war.


    Unser Jungspund ist jetzt ein gutes halbes Jahr. Er ist verspielt und reagiert extrem auf Bewegungsreize. Klar versuche ich es ihm abzutrainieren. Dennoch, wenn meine heute 3jährige ihn zum Nachlaufen bewusst animiert kann ich nicht ständig verhindern, dass er im Lauf doch mal zur Seite zwickt.
    Er wird für Zwickereien gemaßregelt und es wird nicht körperlich (also Hände zwacken und so) mit ihm gespielt, damit er lernt, das es eben auch ohne das Greifen mit dem Maul geht.


    Parallel dazu erziehe ich aber auch meine Tochter und verlange von ihr, dass sie mit steigendem Alter auch steigendes Verständnis für die Bedürfnisse und individuellen Eigenarten unseres Hundes aufbringt.


    Das Zusammenleben funktioniert meiner Meinung nach nur mit gegenseitigem Vertrauen und gegenseitiger Rücksichtnahme.


    Ich halte mich an den Satz: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.
    Und das gilt in meinem Haus für Hund und Mensch gleichermaßen.

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