Wenn Hunde Kinder beißen
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Es ist mit Hunden und Kinder das gleiche, wie mit Kindern und der heißen Herdplatte oder der Kerze.
Mama kann 150 mal sagen, faß das nicht an es ist heiß und tut weh.
Erst wenn Kind sich die Finger verbrannt hat, wird es diese Dinge meiden.Wie oft habe ich zu meiner Tochter gesagt, laß Gustav in seinem Korb in Ruhe. Nein, sie mußte immer und immer wieder in den Korb klettern und sich auf den Hund setzen. Er ging weg, er knurrte, letztendlich packte er sie einfach am Arm und knurrte dazu drohend. Auf mein "es ist gut" ließ er sie sofort los und beschwichtigte.
Auch ich sprach sehr ernst mit meiner heulenden Tochter, aber den Schreck, den sie bekam, hätte ich nicht vermitteln können und sie hatte ein für alle Mal begriffen, Hund in seinem Korb ist tabu.
Ich bin mit einem Doggerich aufgewachsen und wenn ich heulend rein kam und sagte, Heiko hat...., fragten meine Eltern und was hast du gemacht?
Gaby und ihre schweren Jungs
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Unser langjähriger Familienhund (kniehoher Terriermix aus dem Tierheim, unbekannte aber wohl unschöne Vorgeschichte, ausgesetzt) hat mich als Kind (damals 11) gebissen. Ich war schuld, daher war das eigentlich nie ein Problem, wobei ich jetzt auch nicht ärztlich behandelt werden musste. Wir hatten ihn ein paar Wochen und ich spielte auf unserem Grundstück mit ihm Ball. Dabei machte ich wohl eine für ihn bedrohliche Bewegung, er zuckte zurück und ging eine Sekunde später nach vorne. Er biss immer wieder in meine Füße und Waden, knurrte wie wild und schnappte immer wieder zu, ich stand eher vor Schock steif und versuchte mich abzuwenden. Er ließ dann ab, als jemand von der Familie dazukam. Meine Beine waren mit blauen Flecken übersäht und ich hatte Schrammen, die leicht bluteten, aber jetzt keine Fleischwunde. Ich war schon ziemlich fertig, aber mir wurde recht schnell klar (war ja nicht mehr klein), dass er mich noch nicht gut kannte und einfach instinktiv durch meine bedrohliche Bewegung so reagierte. Ich hatte noch am gleichen Tag keine Angst mehr vor ihmn, mir war einfach klar, dass er nicht "einfach so" schnappen würde und war vorschtiger im Umgang.
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Ich schließe mich voll und ganz der Meinung von Maus1970 an.
Unser Hund würde niemals die Kinder anknurren oder abschnappen. Er hat gelernt zu mir zu kommen wenn ihm was zu viel ist. Ich regle das dann. Andererseits haben aber auch meine Kinder gelernt, das unser Hund kein Spielzeug ist, sondern ein Lebewesen dem man mit Respekt begegnet.Fremden Kindern gegenüber ist er aufgeschlossen und freundlich. Er läßt sich zum Glück auch nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Da mein jüngster Sohn ADHS hat ist er aber auch entsprechend viel Hektik und Lautstärke gewöhnt.
Kinder die zu Besuch kommen werden auch entsprechend aufgeklärt. Ich habe mal mit ein paar Kindern eine kleine "Lehrstunde" gemacht. War wirklich lustig. Die Kinder waren ganz neugierig zu erfahren wie ein Hund tickt. Warum man nicht jeden Hund einfach anfassen darf und wie man einen Hund richtig streichelt usw. Wir haben uns dann auch mal gemeinsam die Zähne von Balu angeschaut und ganz mutige durften die auch mal anfassen. Balu war super, er hat sich alles gefallen lassen und anschließend hat er mit den Kindern rumgetobt und einen riesen Kauknochen bekommen. Die Kinder sind von da ganz anders mit Balu umgegangen. Mit viel Respekt und Ruhe.Sollte er dennoch irgendwann mal auf die Idee kommen die Kinder maßregeln zu wollen, würde ich ihn daran erinnern, das das nicht seine Aufgabe ist. Warum er das tun würde, wäre in dem Moment erstmal zweitrangig für mich. Sollten die Kinder etwas falsch gemacht haben, würde ich das mit ihnen besprechen, damit sowas nicht nochmal vorkommen würde.
Aber ich mache mir diesbezüglich keine Sorgen.Das schnappen nach Kinder als eine "gute Lektion" zu bezeichnen finde ich etwas fragwürdig.
LG
Andrea -
Und wie soll dein Hund agieren wenn Du mal nicht in Reichweite bist?
Mir ist es wichtig das Hunde und Kind auch unbeaufsichtigt miteinander umzugehen wissen. Kinder sind impulsiv....auch meiner Tochter wurde anerzogen Hunde nicht zu trietzen. Aber, typisch Kind, schlaegt sie auch mal ueber die Straenge.....sie hat verinnerlicht das ein knurrender Hund Tacheles redet.....und Hund weiss auch was eine angemessene Reaktion ist. Ich mag kein micro-management betreiben wenn es auch ohne geht.
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Ich bin selber mit einem Hund aufgewachsen der häufig nach mir geschnappt und auch zweimal tatsächlich gebissen hat. Meine Eltern haben mir damas klipp und klar gesagt, dass es meine Schuld war und ich Bruno doch bitte in Ruhe lassen soll, wenn er döst oder frisst. Die Lektion habe ich eben auf die Harte Tour gelernt. Ich bin meinen Eltern heute noch dankbar, dass sie Bruno trotz unserer Verständigungsproblem nie abgegeben haben, denn er war ansonsten ein toller Hund.
Für mich ist das Thema Kinder und Hunde leider immer noch kompliziert. Jaaa, ich geb's zu ich mag keine Kinder. Ich finde einfach keinen Draht zu ihnen und wenn ich ein nörgelndes Kind im Supermarkt sehe, denke ich mir jedes Mal "Hilfe, wer tut sich das freiwillig an". Leider scheine ich diese Haltung meinen Tieren zu vermitteln. Sowohl mein Pony als auch mein Hund haben dieselbe Skepsis gegenüber Kindern und scheinen sich jedes Mal zu denken "Hilfe, was machen die da und müssen die denn so laut sein?!". Barry ist sonst Everbodys Darling, aber bei Kindern unter 10 Jahren fängt er sehr schnell an zu kläffen und zu knurren. Hat er ein Kind einmal akzeptiert kann das allerdings alles mit ihm machen, da muss ich dann schauen, dass Barry mal zur Ruhe kommt.
Ich habe aber auch nie bewusst Kinderkontakt gesucht, da ich das Risiko sowohl beim Hund als auch beim Pferd etwas scheue. Momentan sorge ich einfach dafür, dass kein unbekanntes Kind Barry in die Quere kommen kann. -
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Zitat
Und wie soll dein Hund agieren wenn Du mal nicht in Reichweite bist?
Mir ist es wichtig das Hunde und Kind auch unbeaufsichtigt miteinander umzugehen wissen. Kinder sind impulsiv....auch meiner Tochter wurde anerzogen Hunde nicht zu trietzen. Aber, typisch Kind, schlaegt sie auch mal ueber die Straenge.....sie hat verinnerlicht das ein knurrender Hund Tacheles redet.....und Hund weiss auch was eine angemessene Reaktion ist. Ich mag kein micro-management betreiben wenn es auch ohne geht.
Solange ich mich auf mein Kind noch nicht verlassen kann gäbe es bei mir kein außer Reichweite sein. Zumindest nicht in dem Sinne als das der Hund nicht zu mir kommen könnte und ich nicht immer noch ein Ohr auf Kind und Hund haben kann um mitzubekommen, wenn es beginnt zu hoch herzugehen. Ich meine damit also nicht permanentes hinter Kind und Hund stehen.
Du schreibst deine Tochter schlägt manchmal gegenüber dem Hund über die Strenge und ich gebe dir vollkommen Recht wenn du sagst typisch Kind. Aber deine Tochter habe verinnerlicht, daß ein knurrender Hund Tacheles redet. Entschuldige die Nachfrage, aber bist du dir da wirklich sicher? Solange deine Tochter noch kein eigenes Gespühr dafür hat wann bei dem Hund Schluß ist würde ich mich auch keines Falls darauf verlassen, daß sie nicht irgendwann mal ausprobiert was passieert wenn sie dieses Tacheles mal ignoriert.LG
Franziska mit Till
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Als mich der Familienhund damals abgeschnappt hat und erwischt hat, stand meine Mama direkt neben mir. Das ging so schnell, dass Eingreifen keine Option mehr war.
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Zitat
Unser langjähriger Familienhund (kniehoher Terriermix aus dem Tierheim, unbekannte aber wohl unschöne Vorgeschichte, ausgesetzt) hat mich als Kind (damals 11) gebissen. Ich war schuld, daher war das eigentlich nie ein Problem, wobei ich jetzt auch nicht ärztlich behandelt werden musste. Wir hatten ihn ein paar Wochen und ich spielte auf unserem Grundstück mit ihm Ball. Dabei machte ich wohl eine für ihn bedrohliche Bewegung, er zuckte zurück und ging eine Sekunde später nach vorne. Er biss immer wieder in meine Füße und Waden, knurrte wie wild und schnappte immer wieder zu, ich stand eher vor Schock steif und versuchte mich abzuwenden. Er ließ dann ab, als jemand von der Familie dazukam. Meine Beine waren mit blauen Flecken übersäht und ich hatte Schrammen, die leicht bluteten, aber jetzt keine Fleischwunde. Ich war schon ziemlich fertig, aber mir wurde recht schnell klar (war ja nicht mehr klein), dass er mich noch nicht gut kannte und einfach instinktiv durch meine bedrohliche Bewegung so reagierte. Ich hatte noch am gleichen Tag keine Angst mehr vor ihmn, mir war einfach klar, dass er nicht "einfach so" schnappen würde und war vorschtiger im Umgang.
Und genau hier fängt für mich Schönreden an. Warum warst du Schuld daran, daß du von eurem Familienhund gebissenn wurdest? So wie du schreibst warst du 11 Jahre alt und hast nichts weiter getran als auf eurem Grundstück Ball zu spielen ohne den Hund dabei zu ärgern oder gewußt zu haben wie er darauf reagiert. Ich kann nicht erkennen worin da dein Verschulden gelegen haben sollte.
Ihr habt eine Erklärung dafür gefunden warum der Hund so reagiert hat. Was ich auch absolut wichtig finde damit man in Zukunft richtig und effizient handeln kann. Aber zu sagen du warst Schuld darin halte ich schlicht und ergreifend für falsch. Richtig wäre es, in meinen Augen, zu sagen, daß der Hund ein (angstbedingtes?) Agressionsproblem hatte. Ich denke man sollte das Kind auch mal beim Namen nennen.LG
Franziska mit Till
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Zitat
Als mich der Familienhund damals abgeschnappt hat und erwischt hat, stand meine Mama direkt neben mir. Das ging so schnell, dass Eingreifen keine Option mehr war.
Und genau aus diesem Grund ist es mir so wichtig meinem Hund beizubringen, daß Abschnappen k e i n e tolerierte Handlungsoption ist.
LG
Franziska mit Till
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Als unser Landseer mich als 12 jährige ins Gesicht schnappte, folgerten die Eltern ganz korrekt daraus: Kind hat bei der Hundefütterung nichts verloren - in Zukunft also raus wenn der Hund gefüttert wird. Der Kinderarzt meinte dazu: jeder braucht sein Erkennungsmerkmal :) Ende des "Dramas".
Als der Hund meiner Schwiegereltern an Weihnachten mitten im Trubel im Wohnzimmer sitzen musste, zwischen überdrehten Kindern und lauten Erwachsenen, und dann halt nach einem Kind schnappte das ihm auf den Schwanz stand.. hui zuerst ein riesen Geschrei. Dann die Einsicht: der Hund könnte ja auch im Flur liegen. Und dann die zweite Einsicht - dumm gelaufen dass ihm das Kind auf den Schwanz stand. Ende des "Dramas".
Ich rede damit keine Bisse schön, und jedes gebissene Kind IST ein Drama. Aber das "Geschiss", das manchmal rund um Hunde gemacht wird.. ohne zu merken dass man vielleicht auch mal den Hund schützen könnte.. das geht manchmal auf die Nerven. Es geht dabei nicht darum, eines der Lebewesen über ein anderes zu stellen, sondern darum, dass alle Lebewesen nebeneinander leben können. Mal muss das Eine mehr geschützt werden, mal das Andere.
Und wenn ein Kind nach der 5. Aufforderung den Hund nicht zu trietzen immer noch nicht aufhört und dann ein Warnschnappen kommt.. wer nicht hören will hat es bei uns zu Hause immer geheissen. -
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