Problem mit Nachbarhunden - was würdet ihr machen?

  • Hallo,


    muss mich jetzt mal leider "etwas" umfassender ausjammern und möchte von euch wissen, was ihr machen würdet. Ich bin da nämlich noch total unschlüssig.


    Wir sind im August aufs Land in einen winzigen Ort gezogen. Hier wohnt auch die Dame, die uns das Haus verkauft hat. Das Grundstück unseres Hauses ist komplett eingezäunt, das Haus stand aber 2 oder 3 Jahre leer und so hatte die Hausverkäuferin ihre Hunde immer dabei, wenn sie hier am Haus etwas gemacht hat. Die Hunde waren es also gewohnt, sich auf unserem jetzigen Grundstück aufzuhalten.


    Diese Hunde gehören eigentlich der Tochter, die Mutter passt aber immer auf die beiden auf, weil die Tochter so viel arbeitet. Die Mutter ist schon recht immobil nach einem Schlaganfall und lässt die Hunde immer unbeaufsichtigt durch den Ort laufen. Es sind 2 Rüden in Retriever-Größe, zu Menschen an sich freundlich, zu anderen Rüden aber nicht. Sie laufen wie gesagt immer frei und unbeaufsichtigt hier herum, kacken überall hin und die Nachbarn beschweren sich schon seit Jahren immer wieder, die Mutter ist da aber völlig uneinsichtig und die Tochter wie gesagt nie da.
    Ich habe mich schon arrangiert, dass ich mit meinen eigenen 2 Hunden nicht hier Gassi gehen kann, weil ich nie weiß, ob ich auf die beiden Rüden treffe oder nicht. Mein Rüde ist nicht verträglich, meine Hündin hat vor anderen Hunden, die auf sie zustürmen, erst mal panische Angst. Ich habe beim Gassi einen Kinderwagen und meine 4jährige Tochter dabei. Nachdem sie mit zwischen die pöbelnden Hunde geriet und ich nichts machen konnte (blocken, brüllen etc. hat alles nix genutzt, der Mann der Hausverkäuferin war zum Glück um die Ecke und holte die Hunde zurück), gehe ich hier nicht mehr Gassi. Was heißt, dass meine Hunde auf unserem Grundstück bleiben müssen oder ich fahre mit dem Auto ein paar Kilometer weiter und wir laufen dann da.


    Ich hatte mich immer wieder gewundert, warum unser Grundstück derart voll gekackt ist, teilweise auch mit Haufen, bei denen ich mir dachte "Boah, was haben sie denn da gefressen, so was fütterst du doch nicht..."
    Dann eines Abends, es war schon dunkel, ich war am Stall ausmisten, die Pferde waren noch auf dem Auslauf und ich hatte nur die Hündin mit draußen, kam Maya plötzlich panisch in den Stall gerannt, versteckte sich hinter mir, der Nachbar-Rotti bellte wie wild und die Pferde rannten in Panik über den Auslauf. Ich konnte aber nicht sehen, wieso. Dachte, Maya hätte von einem frechen Kater eins auf die Nase bekommen und dadurch irgendwie die Pferde aufgescheucht...
    Letzten Sonntag wollte mein Mann mittags noch weg, läuft durch den Stall und da guckt der eine Rüde um die Ecke in den Stall rein, der war auf unserem Grundstück! Mein Mann hat ihn mit Geschrei und drohend auf ihn zulaufen verjagt... Hätte mein Mann in dem Moment etwas Passendes greifbar gehabt, er hätte den Hund wahrscheinlich erschlagen, so wütend war er.
    3 Tage später hab ich im Dunkeln die Pferde rein geholt, sie waren sehr nervös. Am nächsten Morgen will ich sie rausstellen und sehe, dass der Zaun eingerissen ist. Als ich es reparieren wollte, habe ich meterlange Schlidderspuren gesehen, die außerhalb des Zauns noch fast 2 m weiter gingen. Der Größe nach waren sie von meinem Großen (fast 600 kg). Der muss in Panik über den Auslauf gerannt, gestürzt und in /durch den Zaun gekracht sein! Wie gefährlich so was ist und wie es enden kann, muss ich ja sicher nicht sagen...


    WIE die Hunde auf unser Grundstück kommen weiß ich nicht. Unsere kommen nicht raus, aber die zwei haben scheinbar ein Schlupfloch oder springen über den Zaun, ich weiß es nicht. Aber mir reichts!


    Ordnungsamt juckt es nicht, die sagen, das sei Sache der Polizei, Polizei sagt, das sei Sache des Ordnungsamtes. Die Besitzer selber juckt es nicht, ich hab schon mal gesagt, dass ich mit meinen nicht mehr spazieren gehen kann, weil ihre Rüden meinen attackieren, aber da hat sie nur die Schultern gezuckt und das Gespräch beendet. Die Nachbarn reden sich schon seit Jahren den Mund fusselig, haben auch schon die Haufen aus ihren Beeten gesammelt und denen in den Vorgarten gekippt, aber das ist denen auch egal.


    Klar könnt ich jetzt mein Grundstück noch mehr abriegeln, damit sie nicht mehr rein kommen, aber das wäre mit hohen Kosten für mich verbunden und da geht es mir auch ums Prinzip, ich sehe das nicht ein.
    Wenn ich warte, bis ich die Hunde mal wieder auf unserem Grundstück erwische, könnte ich sie ins Auto setzen und dann ins Tierheim bringen. Oder ich mache beim Ordnungsamt so lang Druck, bis die sich kümmern oder ich schalte einen Rechtsanwalt ein... Ich wollte der Tochter eine Email schicken und sie bitten, dafür zu sorgen, dass ihre Hunde von unserem Grundstück wegbleiben, mein Mann sagt, das würde eh nichts bringen, weil die das auch nicht interessieren würde und er wolle das eh selber klären. Mein Mann versteht aber unter "selber klären" den Hunden eins über zu braten, wenn er sie wieder auf dem Grundstück erwischt. Das wiederum sehe ich nicht ein. Das sind an sich total nette Hunde, die können ja nix dafür, die machen das ja nicht um uns zu ärgern.
    Und es bringt doch auch nix, zu warten, bis wir sie wieder erwischen, die gehen ja trotzdem auch aufs Grundstück, wenn wir nicht da sind oder wenn es dunkel ist und wir es nicht sehen.


    Sorry, dass es so ewig lang geworden ist. Danke, dass ihr es trotzdem gelesen habt! Was würdet ihr machen?


    Liebes Grüßle

  • Ich für meinen Teil würde Dir zu einem Rechtsanwalt raten.
    Der kann Dir wenigstens alle (legalen) Mittel sicher aufzeigen.
    BTW: Ich würde das auch nicht so akzeptieren, zumal deine Tiere ja schon verletzt wurden.

  • Folgendes Szenario (ohne dass ich jetzt alle Details über nette, brave, unverträgliche Rüden kenne):


    Deine 4jährige Tochter und du sind in der Nähe eines eurer Pferde und der "nette" Hund macht dein Pferd nervös! Das schwächste Glied in der Kette ist uns mal allen klar, richtig?.
    Man soll den Teuf...nicht an die Wand malen, aber darüber sollte man sich Gedankden machen. Iich hätte schon ein "Werkzeug" bei der Hand (kann auch ein Jäger sein), der dir dein Grundstück sichert (und ich meine nichts tödliches!).
    Immerhin ist hier meiner Meinung nach Gefahr in Verzug.

  • Das geht ja garnicht. :/
    Die Hunde machen ja nur das was sie dürfen, und deswegen wäre der richtige Weg dieses Problem zu lösen, mit der Halterin Klartext zu sprechen.
    Sollte sie weiterhin uneinsichtig sein, würde ich mich mit der Nachbarschaft zusammenschließen, wenn es machbar ist, und beim OA vorstellig werden, und zwar solange bis sie sich bequemen was zu unternehmen.
    Und sollte das alles nichts nützen, würde ich auch den Weg über den Rechtsanwalt einschlagen.

  • Also ich würde die Hunde wirklich mal in TH bringen.
    Das ist Schweineteuer die das wieder rauszukriegen (hier so 200 € pro Hund). Dann überlegen die sich das zweimal. Wäre für mich die wirkungsvollste Merthode


    Sonst bleibt nur abriegeln oder Ordnungsamt Druck machen, geht ja nicht an das Hunde einfach so rumstreunern

  • Ich würde bevor man zum Anwalt rennt (Kostensache und evtl. gibt es richtig Streit mit den Leuten) mein Grundstück mit Schafzaun komplett einzäunen und unter Strom setzen.Ist zwar Mist für die eigenen Tiere,die werden es aber lernen.
    Auserdem würde ich gucken das man die Vorfälle dokumentiert auch mit Fotos und sammelt (falls ein Anwalt wirklich mal von nöten ist)


    Zusätzlich würde ich schauen das du die Hunde wirklich mal einfängst und ins TH bringst.

  • Da ist es nicht leicht, dir zu raten. Zumal die Sache ja schon "eingefahren" scheint.Ich würde trotzdem versuchen, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen. Im wahrsten Sinn würd' ich alle zu einem Gespräch einladen. Denn so wie jetzt geht's ja nicht weiter.

  • Ins TH bringen finde ich etwas zu heftig. Da quälen sich die Hunde ab, haben Stress und verstehen gar nicht was mit ihnen geschieht. Ich glaube mein Hund würde da einen halben Herzinfarkt erleiden. Außerdem weiß ich nicht, ob sich die TH-Mitarbeiter nicht veräppelt vorkommen, wenn man da den Nachbarshund abgibt. Die sind ja auch nicht dafür da um Nachbarsstreitigkeiten auszubaden.
    Ich würde die Hunde genauer beobachten, wenn du sie wieder antriffst, verjagen und schauen von wo genau sie abhauen, meistens sind sie dann auch von da gekommen. Eventuell an der Stelle den Zaun ausbessern.
    Falls das nicht fruchtet, kannst du die beiden mal einfangen und dann die Polizei/OA anrufen, dann sind sie gezwungen was zu unternehmen. Vllt sorgt es bei den Nachbarn für Einsicht, wenn die Hunde von der Polizei nach Hause gebracht werden. :)

  • Danke für eure Antworten.


    Ja, eingefahren ist es schon irgendwie. Die Nachbarn schimpfen seit Jahren und sagen alle einstimmig, dass die Frau total uneinsichtig ist. Sie beschweren sich auch immer wieder, aber interessieren tut es die Dame nicht.


    Deswegen dachte ich, ich wende mich vielleicht direkt an die Tochter... Aber da ist auch das Problem, was ist wenn es die nicht juckt? Dann weiß sie aber, dass ich weiß, wem die Hunde gehören und wenn ich die dann mal im Tierheim abgebe und sie die da auslösen muss, fällt es wieder auf mich zurück und ich bekomm evtl noch Ärger, weil ich ja wusste, wem die Hunde gehören... Wie lilifee schon sagte...


    Das mit dem Schafzaun möchte ich nicht. Ist sauteuer (50 m etwa 70 Euro, ich müsste 3.000 qm Grundstück einzäunen), für meine Tiere und meine Tochter viel zu gefährlich und der Briefträger erzählt mir einen, wenn er die Post nicht mehr zustellen kann oder jedes Mal mit neuer Frisur wieder geht...


    Und mein Mann meint halt, dass das einzig Effektive wäre, den Hunden unser Grundstück madig zu machen indem er ihnen "eine Treppe ins Kreuz tritt". Ist aber schwer, selbst wenn er sie nur kalt duschen wollen würde, wir haben sie ja erst 1x erwischt, sie müssen aber schon viel öfter bei uns gewesen sein.
    Ich find auch nicht, dass die Hunde die Fehler ihrer Besitzer ausbaden sollen, schon gar nicht unter Gewaltanwendung, absolutes No-Go. Was ist, wenn die sich das merken und dann aggressiv werden? Irgendwann erwischen sie meinen Mann mal draußen und hängen ihm dann im Bein oder so, muss ja auch nicht sein.

  • Ich wwiß jetz grad nicht in welchem Bundesland ihr wohnt, aber je nach Herkunft könntet ihr einen Anzeige wegen Verstoß gegen die Auflagen der Landeshundeverordnung nachdenken.
    Und wenn man nicht gleich den Rechtsweg beschreiten möchte, in kleineren Gemeinden ist der Bürgermeister immer ein guter Ansprechpartner um bei solchen Geschichten zu vermitteln. Grad weil ein kleines Kind betroffen ist, sollte man da nicht zu lange warten.
    Mit der Mediation durch den Bürgermeister schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man demonstriert Verhandlungsbereitschaft und dass man sich friedlich einigen möchte, scheitert es, ist es aber auch häufig so, dass sich die Herren im Amt untereinander kennen und dann sehr schnell handlungsbereiter sind.


    Funktioniert aber wirklich nur bei kleinen, ländlichen Gemeinden.

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