Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Danke Ute, genauso ist es! Besonders, was ich hervorgehoben habe.... Einfach nur Trails legen mache ich auch für manche Kunden, das ist im Hobbybereich unvermeidlich und auch legitim - aber ich bin ehrlich dabei und sage das. Und versuche auch bei denen eine Balance zu Trainingstrails herzustellen. Sehr oft denken die Leute, wenn ein Hund einen langen Trail kann, ist das ein gut ausgebildeter Hund. Ist auch eine der Standardfragen von Anfängern: wie lange kann ein Trail sein? Dass in einem strukturierten Aufbau die Länge ziemlich weit hinten kommt, muss immer deutlichst erklärt werden. Auch dass "lang" nicht gleich "lang"ist... Es gibt hierzulande einen bekannten Trainer (auch manche Schüler von ihm), der Anfängerhunde schonmal 400, 500 m weit "trailen" lässt. Hab's in Videos gesehen und solche Teams auch schon live im Training gehabt - der Hund hat Null Ahnung, was er tun soll und läuft einfach den Weg entlang, bis er gebremst und mehr oder weniger subtil auf den Abgang vom Weg zur VP geschoben wird.


    @ Looking: Wie schon gesagt, Länge kann man nicht in m festlegen. Auf einem Waldweg gesäumt von undurchdringlichen Dornen kann ein Hund locker länger laufen und trailen - in einer komplexen Altstadt, oder einer Startsituation inmitten offener Plätze, oder an vielbefahrenen grossen Strassen und Kreuzungen kann selbst ein sehr erfahrener Hund nach wenigen Hundert Metern platt sein. Und was der Hund beim Einsatz leisten muss, ist kein Wegweiser dafür, wie man einen Hund aufbaut. Auch beim Trailen gelten lerntheoretische Grundsätze: Baustein für Baustein separat gelernt und dann durch viel Übung in wechselnden Situationen verfestigt.

    Und ja, natürlich kann man die Bausteine auch in einen längeren Trail verpacken. Das dient dann aber nicht dem Training des Bausteins, sondern überprüft, wie weit beim Team (der HF gehört ja auch dazu) die einzelnen Bausteine schon sitzen und auch kombiniert angewendet werden können. Für den Hund ergeben sich bei solchen Kombi-Trails kaum Lernerfolge, für den HF und den Trainer schon eher. Denn angenommen, nach 150 m hat die VP auf einer breiten Strasse die Strassenseite gewechselt. Der Hund zeigt dies super an, der HF merkt es, das Team wechselt die Strassenseite. Alles gut, aber nach weiteren 500 m verliert der Hund den Faden, hat eine Konzentrationsschwäche, wird abgelenkt von Katzen, usw.... Es entsteht Frust, man korrigiert, muss evt helfen, dass der Hund doch noch findet nach weiteren 150 m - denkst du, der Hund verbindet die Belohnung am Ende mit dem tollen Wechsel der Strassenseite kurz nach Anfang, oder doch eher mit dem unbefriedigenden Geknorze am Ende des Trails?


    Kombitrails sind wichtig und nützlich zur Überprüfung des Leistungsstands eines Teams. Und da dürfen sie bei einem erfahrenen Hund auch gern etwas länger sein. Aber danach muss man die Schwachstellen wieder isoliert trainieren, wenn man dem Hund dann ein gezieltes Lernen ermöglichen möchte. Und dazu braucht man keine 500 m - die sind dafür nur kontraproduktiv. Und nach 6 Monaten oder auch 12 ist auch der talentierteste Hund noch im Aufbau. Ich habe alle die Fehler selber gemacht als anfänglich weitgehende Autodidaktin; ich weiss, wovon ich rede. Den strukturellen Aufbau musste ich dann nachholen, besonders mit meiner Althündin, mit der ich viel zu früh zu lange und zu schwere Trails gemacht habe.

  • Ich hab mal eine Frage.... also wir trailen ja nur Hobby-mässig und haben ja auch keine Erfahrung. Wie gesagt, heute war unsere zweite Stunde.


    Cali weiss aber mittlerweile durchaus was sie machen soll und läuft die Trails (natürlich leicht und mit viel Hilfe, also Geruchsstücken) sehr zügig und sicher.


    Heute hatte sie zb nur Socken von der Person die sie suchen sollte und sie hat den ersten Socken angerochen und dann ca 3/4 des Trails im Maul mitgetragen. Den 2. und 3. Geruchsträger hat sie dann ausgelassen. Sie lies die Socke dann fallen und lief so weiter, Nase schön aufn Boden, hat dann nochmal den 4.kurz angeschnüffelt und hatte dann auch schon die Person die zu suchen war gefunden. Auch wenn sie den schweren Weg zu ihr genommen hat xD


    Meine Frage ist, ist das okay das sie den Geruchsträger mitnimmt? Unsere Trainerin meinte das ist erstmal okay und nicht so schlimm. Wenn sie ihn fallen lässt und dann hätte zurück gehen wollen, dann hätte ich sie weiter schicken sollen.... hat sie ja aber nicht gemacht.

  • Rein vom Gefühl her, würde ich zunächst einmal ebenfalls nicht korrigieren. Sie hat ja schon offensichtlich schon von sich aus bemerkt, daß es sich ohne Geruchsträger im Maul besser arbeiten lässt und den Socken fallen lassen. :D

    Schön, daß sie schon eine recht gute Vorstellung entwickelt hat, was sie tun soll.


    LG


    Franziska mit Till

  • Es ist völlig ok, dass sie den kleinen GA mitnimmt. Meist erledigt sich das von selber mit fortschreitendem Training, vereinzelt kann es zum Problem werden - das müsste man sehen nach einigen Trainingseinheiten. Ich nutze am Anfang lieber grosse GAs wie Jacken, da stellt sich das Problem weniger. Und ich nutze unterwegs lieber Schleifspuren als ausgelegte weitere GAs - das mache ich nur bei den wenigen Hunden, die das brauchen. Aber in den meisten Fällen ist das kein Problem.

  • Wir variieren im Training, je nach Schwerpunkt, massiv die Längen.

    Wenn wir eine bestimmte Schwierigkeit/ ein bestimmtes Thema trainieren möchten liegt der Fokus darauf und der Trail selbst ist kurz.

    Ab und an arbeiten wir dann gezielt, dem Leistungsvermögen des jeweiligen Hundes entsprechend, Trails die auf Ausdauer abzielen. Für Till sind sie dann in etwa 2 km lang, was bei uns in der Gruppe die Obergrenze darstellt. Auf solchen Trails werden dann keine besonderen Schwierigkeiten eingearbeitet und nichts abverlangt, was nicht zuvor in den kurzen Trails erarbeitet wurde. Nur Dinge die ein Hund dort sicher und zuverlässig beherrscht werden auch in die langen Trails mit eingearbeitet. ( Da die allermeisten Hunde aus unserer Gruppe schon sehr lange regelmäßig trailen haben sich diese Hunde mittlerweile einen gewissen Fundus erarbeitet.)


    LG


    Franziska mit Till

  • Es ist völlig ok, dass sie den kleinen GA mitnimmt. Meist erledigt sich das von selber mit fortschreitendem Training, vereinzelt kann es zum Problem werden - das müsste man sehen nach einigen Trainingseinheiten. Ich nutze am Anfang lieber grosse GAs wie Jacken, da stellt sich das Problem weniger. Und ich nutze unterwegs lieber Schleifspuren als ausgelegte weitere GAs - das mache ich nur bei den wenigen Hunden, die das brauchen. Aber in den meisten Fällen ist das kein Problem.

    Bei dem Team was in unserem Turn mitläuft - die sind schon um einiges weiter - machen sie das auch eher mit Schleifspuren oder es liegt nur noch ein GA.


    Die Trainerin erklärte dass das so einfacher ist für die Hunde zu begreifen was sie machen sollen. Die Bulldogge meiner Freundin (ist heute das erste Mal gelaufen) ist auch echt jeden GA abgelaufen um mich zu suchen xD Ihr scheint das gut geholfen zu haben. Bin gespannt wie sie sich das Nächste Mal zeigt.


    Cali lässt oft mal GA aus... also läuft einfach dran vorbei so nach dem Motto, “Ich weiss schon wo es lang geht”. Sie nimmt aber immer den letzten GA vor der Person mit um sich abzusichern, vermute ich.

    Ich war total platt das sie das so schnell verstanden hat. Wir machen zwar so Suchspiele aber eben mit Leckerlies oder Futterbeutel. Das ist ja bei weitem nicht das selbe.


    Und sie hatte sehr schnell verstanden was sie soll und heute war sie echt super aufgeregt als sie gemerkt hat das SIE jetzt dran ist. Sie war die Letzte in der Gruppe ? Scheint ihr also auch wirklich Laune zu machen

  • Mh - scheinbar baut unsere Trainerin anders auf. Bei uns sind auch Leute, die einfach bisschen mitlaufen, aber auch einige mit Prüfungsambitionen und Bock auf guten Aufbau. Ich kann schlecht beurteilen, ob das tatsächlich so „falsch“ ist wie bei uns vorgegangen wird.


    Bausteine auf dem Trail gibts bei uns natürlich auch auf den Hund zugeschnitten. Belohnung für eine gute Entscheidung ist meistens ein verbales Lob wenn ich weiss, dass die Entscheidung korrekt war. Macht ihr das denn nicht unterwegs? Wir arbeiten auch mehr mit Such-System und lassen die Hunde nicht nur an der langen Leine selber suchen. Heisst, ich bremse z.B. meine schnelle Hündin gern vor Entscheidungen. Ist sie nicht sicher oder in ein Negativ gelaufen, schicke ich sie auch konkret auf mögliche Abgänge zum prüfen. Dass Vespa aber einfach nur planlos rumeiert kann ich ausschliessen. Bei Blinds ohne jegliche Hilfestellung sind wir oft richtig, aber ich habe noch Mühe konstant die ersten Zeichen zu erkennen und manchmal geht Vespa mit sehr viel Power recht weit in ein Negativ - schwierig zu merken für mich. Bin ich unsicher, merkt das Vespa natürlich auch. Wir arbeiten aber selten so, meistens kriege ich bei den Schlüsselstellen Info/Kommentar von der Trainerin, sei es zu den Signalen vom Hund oder zu den Gegebenheiten oder spätestens einen Kommentar zur Entscheidung von uns. Ich versuche dazu zu kommentieren wie ich den Hund lese und was mein Plan ist. Ist das falsch, bekomme ich Feedback. Wäre ja aber auch erstaunlich, wenn wir einen perfekten DB laufen könnten nach einem Jahr.


    Komplexe offene Plätze und Negativstarts und sowas sind wir natürlich noch nicht gelaufen.


    Da die Trainerin aber auch höhere Prüfungen selber absolviert hat, schliesse ich mal aus, dass das alles nur Bullshit ist. Aber offenbar ein anderes System. Was ich definitiv ausschliessen kann, ist eine motivationsschwäche durch die längeren Trails. Vespa ist meistens im zweiten Teil deutlich besser unterwegs. Und hat immer Bock. Was ich nicht ausschliessen kann ist, dass wir vielleicht mit anderem Vorgehen mehr Erfolg hätten. Wir laufen im Herbst eine erste Prüfung - das wird auf jeden Fall ein Test ob wir einigermassen richtig arbeiten.

  • Belohnung für eine gute Entscheidung ist meistens ein verbales Lob wenn ich weiss, dass die Entscheidung korrekt war. Macht ihr das denn nicht unterwegs? Wir arbeiten auch mehr mit Such-System und lassen die Hunde nicht nur an der langen Leine selber suchen. Heisst, ich bremse z.B. meine schnelle Hündin gern vor Entscheidungen. Ist sie nicht sicher oder in ein Negativ gelaufen, schicke ich sie auch konkret auf mögliche Abgänge zum prüfen. Dass Vespa aber einfach nur planlos rumeiert kann ich ausschliessen.

    Falls du mich damit meinst.... klar wird der Hund gelobt - Verbal wenn sie ordentlich sucht, sowie Verbal und über Futter wenn sie gefunden hat.


    Und sollte sie sich komplett verlaufen bzw in ne Richtung gehen wo sie nicht hinsoll dann wird sie auch korrigiert. Bisher hatten wir das aber noch nicht... bzw wenn dann waren es kurze Sekunden bevor sie selber wieder bei der Sache war sodass ich gar nicht eingreifen musste. Der Hund muss ja auch nen Moment bekommen um zu schauen ob er nicht doch wieder auf die Fährte findet.

    Cali is zb heute an der Person vorbei gelaufen (ca 1-2 Meter) - sie stand in einer leeren Garage. Hund also Nase auf dem Boden, keine Spur. Stehen geblieben. Nase in die Luft.... zwei Mal eingezogen, umgedreht und schwupp da war sie.


    Planlos finde ich sie auf keinen Fall und unsere Trainerin meinte auch dass sie durchaus weiss worum es geht.


    Wenn du mich nicht meintest.... never mind xD

  • Wir waren heute wieder Trailen =)


    Nuca hat so viel Spaß, ist aber eben typisch Collie im Endpool ein Kandidat für „hier ist die VP irgendwo, ich guck mal ein bisschen“ xD

    Daher waren die beiden VPs heute gut versteckt, einmal in einem großen Karton (die Arme hat vollen Körper Einsatz gezeigt :respekt:) und einmal richtig gut in einem dichten Gebüsch. Darauf müssen wir bei ihr viel Wert legen - also, dass sie nicht über Sicht zum Erfolg kommt am Ende.


    Wir sind ja noch am Anfang, daher sind unsere Trails sehr sehr kurz. Wir haben auch noch viele Baustellen, wie bellen und fiepen am Anfang |) (obwohl sie nie angereizt wurde) und eben das Nutzen der Augen. Auch ich muss viel an mir arbeiten, da sie auf jeden lauteren Atemzug reagiert :pfeif:


    Für uns als Hobby macht sie es ganz ganz toll und der Hauptzweck ist für mich gemeinsam Spaß zu haben, daher bin ich total happy. Auch für ihr Selbstbewusstsein ist es prima :applaus:

    Mit den Jagdhunden bei uns wird sie nie mithalten können, aber das ist ja auch gar nicht der Anspruch =)


    Nun sind wir glücklich und zufrieden & freuen uns, dass es nun wieder im wöchentlichen Rhythmus zum Trailen geht :mrgreen-dance:

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