Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • Bei uns ist es zum Beispiel so, dass wir nicht mit den anderen Teams mitgehen (und die Hunde schon mal gleich drei Mal nicht). Als Anfänger macht man das noch ein, zwei Mal, um einfach die Arbeitsweise mitzubekommen, aber eigentlich bleibt man am Auto. Wobei man es theoretisch bestimmt dürfte, aber ich persönlich lerne vom Zusehen bei anderen Teams nicht so viel. Bei mir ist mehr Learning by doing mit meinem eigenen Hund.

    Das stellt deinem Trainer kein sehr gutes Zeugnis aus. Es ist ihm/ihr offenbar nicht gelungen, dir zu vermitteln wie eminent wichtig das Beobachten möglichst vieler Hunde beim trailen (es geht hier nicht um Trainingsabläufe, die bei absoluten Anfängern natürlich noch im Vordergrund stehen) für das Lesen des Hundes ist. Wer sich nur auf das Lesen des eigenen Hundes beschränkt, wird 1. viel langsamere Fortschritte machen, und 2. in neuen, unerwarteten Situationen öfters aufgeschmissen sein, weil man nur eine sehr minimalistische Datenbasis zum Vergleich hat.

    Es ist am Trainer, die Schüler im Lesen der Hunde zu unterrichten, durch entsprechende Erläuterungen auch für die Mitläufer auf Lesenlern-Trails. In meiner Erfahrung sehen viele engagierte Hundeführer die Signale viel eher bei anderen Hunden als beim eigenen - logisch, denn da ist man gestresster und mit der Leinenführung beschäftigt. Leute, die sich ausschliesslich für den eigenen Hund interessieren, erlangen selten eine echte Lesekompetenz.

  • @naijra Ich habe direkt hinter Monstertiers Beitrag geschrieben, warum sie genau so handelt.

    Ja, man kann bei anderen Hunden deutlich leichter lesen, aber genau dafür bekommen wir nicht nur unsere trainingsvideos zu sehen, sondern auch die der anderen.

    Wenn man deutlich hinter dem Team läuft, hört man nicht immer was der Trainer gerade erzählt.
    Auf den Videos hört man es gut, und kann ihre Erläuterungen auch besser sehen, weil man viel näher dran ist am Geschehen, wie wenn man hinter her geht

  • @Monstertier Claudi möchte nicht, dass wir mitgehen, da immer "Kochrezepte" ausgetauscht werden. und das will sie nicht. Außerdem (das muss man halt bedenken) hat sie einige Hunde im Training, die große Probleme mit Menschen haben / hatten. Weswegen es sich dort als Besser herausgestellt hat, dass alle an den Autos bleiben.

    Will man mit, kann man Claudi immer fragen, allerdings bekommt man nicht mit, was sie gerade erklärt.

    Sowas ist sehr, sehr schade. Denn damit nimmt euch die Trainerin einen wichtigen Teil des Unterrichts.

    Ich habe mich übrigens auch schon genervt, wenn Mitläufer nur Smalltalk machen. Aber wenigstens gewöhnen sich dann die Hunde an ein gewisses Hintergrundrauschen, was auch nützich sein kann.

    Thera-Trailing mit Problemhunden ist was anderes, aber das sollte nicht die Regel sein, die Trainerin sollte auch die Bedürfnisse normaler Kunden berücksichtigen. Und da gehört nunmal die Schulung des Blicks auf die Körpersprache des Hundes (und auch des HF!) dazu!

  • Ich würde sagen, 99% ihrer Hunde haben in irgendeiner Weise eine ziemliche Macke.

    Prinzipiell kann man mit gehen, es muss halt nur vorher kommuniziert werden.


    Ich bin ja bei k9 immer hinter her gegangen und ich bin ehrlich, gelernt habe ich in der Zeit nix. (ich meine durchs hinterher laufen)

    Bei ihr habe ich riesen vortschritte gemacht, meinen Hund zu lesen. Und durch die Videos, lernt man auch die Körpersprache der anderen Hunde kennen. Ich finde das Lesen der anderen auch viel einfacher wie bei meinem Hund.

    Aber dafür kann ich mir auch meine Videos anschauen, und sehe, wenn meine Trainerin mir etwas erklärt, was ich beim Trail niemals erkennen konnte

  • Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es absolut lehrreich sein kann, mal ein Seminar/Workshop ohne seinen Hund zu begleiten!

    Nicht gleich anfänglich, aber wenn man sich auf MT einlassen will und es für sich und seinen Hund stimmig ist, macht das bezügl. lesen lernen vieler unterschiedlicher Hunde und auch Menschen schon Sinn.

  • Wenn ich nie mitgehen dürfte würde ich das nicht mehr mitmachen - dann würde ich wirklich fast nur am Auto rumstehen. Ich fände das sehr unbefriedigend. Und vielleicht bin ich altmodisch, aber ich lerne besser "live" als beim Video.
    Allerdings wird hier im Normalfall auch wenig getratscht, sondern mehr geguckt,
    Und ich lerne viel beim Beobachten der anderen, nicht nur die Körpersprache, sondern auch das einschätzen der Umweltbedingungen, mögliche Irritationen und ähnliches.

    Ich bin gespannt, wie es Dir gefällt!

  • Nur beim mitlaufen hat man Zeit und Fokus, die Körpersprache der Hunde zu lernen.
    Wenn man selbst auf dem Trail ist, hat man nur wenig Kapazitäten um die Inputs des Trainers aufzunehmen.
    Erst beim mitlaufen werden Zusammenhänge klar, sieht man wie andere die Situationen lösen etc.
    Ich mache mit meinen Gruppen auch immer wieder mal Video Feedback in slow motion. Dann sehen sie sich auch mal selbst, wie sie agieren, welche Zeichen des Hundes sie gesehen haben und welche nicht.
    Ohne mitlaufen ist ein Training nicht viel wert. Geschwätz in der Gruppe stelle ich ab. Liegt nicht drin. Sie sollen sich konzentrieren.
    Wer Rezepte austauschen will läuft nicht mit. Der Hundeführer möchte auch ungestört arbeiten können. Gerade am Start akzeptiere ich kein Geschwätz. Das ist auch eine Frage der Rücksichtnahme.
    Dabei ist es absolut egal, ob die Hobby Trailer trainieren oder die Profis unterwegs sind.

  • Wir sind beim Training mit unserer Trainerin auch immer mit den anderen Teams mitgegangen. Ich fand es sehr interessant und lehrreich die anderen Teams bei der Arbeit zu sehne und habe viel davon mitgenommen.
    Nur manchmal sind, um etwas Zeit zu sparen, nicht alle Gruppenmitglieder mitgelaufen, sondern sind schon für das nächste Team ins Versteck gegangen.
    Ich hätte mir als Anfängerin nicht vorstellen können wie viel Informationen über das was er gerade tut und wie und was er gerade arbeitet ein Hund dem Halter mittels Körpersprache geben kann.

    LG

    Franziska mit Till

  • @Dackelbenny Warum machst du nicht Fährte im Verein, wenn das doch da angeboten wird?
    Dann hast du den günstigsten Preis und eine ruhige Suche.

    Ich mach jetzt eh lieber Fährte, aber dazu muss ich nicht in meinen Verein fahren, da ich die Fährten selber lege und niemanden brauche. Ich mach das so, wie ich es früher gelernt habe, hab aber schon durch einen Beitrag von @Lockenwolf mitbekommen, dass man jetzt anscheinend anders anfängt mit Kreise austreten usw..

    Ich kopier mal schnell aus meinem Thread hier rein, wie es gestern beim Schnuppertrailen war:

    Ich hab fleißig Socken gesammelt, da es hieß, ich sollte Kleidungsstücke mit meinem Geruch mitbringen.
    Allerdings haben dort alle Hunde ausschließlich am Boden hingeworfene angerotzte Tempos der Versteckperson zum Beschnüffeln bekommen - auch Sina und die wollte das Tempo natürlich fressen, musste ich sie gleich mal schimpfen.
    Dann sollte ich warten was Sina macht, mich aber nicht bewegen. Sina hat sich dann neben mich hingesetzt und dann haben wir gemeinsam neben dem angerotzten Tempo gewartet. Irgendwann hat sie sich dann in Bewegung gesetzt weil es im Gras gut gerochen hat und dann hat sie gleich mal markiert. Sie lief dann aus Versehen eh in die richtige Richtung und daher durfte ich an der Leine hinterhergehen. Sie hat dann noch etliche Male markiert und geschnüffelt und als wir dann ums Hauseck kamen, saß da ums Eck die Zielperson, an der ist sie dann zielstrebig vorbei und hat sie gar nicht beachtet und ich sollte dann stehenbleiben bis Sina zu der Person zurückgeht. Das hat sie dann auch gemacht als sie von der Trainerin, die neben mir herging und mir Anweisungen gab, angesprochen wurde. Bei der Zielperson bekam sie dann ihre Belohnung. Die Strecke war ca. 10m.

    Beim 2. Trail musste sie am Fußweg entlang. Das angerotzte Tempo hat sie im Vorbeigehen angeschnüffelt, dann lief sie zielstrebig weiter, was normal war, da wir ja eh in diese Richtung unterwegs waren, sie ist an der Zielperson vorbei, hat nur kurz hingeschaut, weil da jemand sitzt und dann war wieder ewiges Warten bis sie dann halt mal zur Person zurückgegangen ist weil ich nicht weitergegangen bin und hinten an der Leine hing.

    Dann bin ich mit einem anderen trailenden Hund mitgegangen zum Zuschauen, der bereits seit 3 Jahren 1-2x wöchentlich trailt. Naja, wenn das das Resultat nach so vielen Einheiten war - ich war sehr enttäuscht.
    Der Hund hat 3x die total falsche Richtung eingeschlagen, musste dann nach ca. 30m korrigiert werden, weil er einfach weiter in die falsche Richtung gelaufen wäre. Er wurde schon eher dort hingelotst wo er hin musste, damit er die Zielperson findet. Auch wurde er zwischendurch immer wieder geschimpft weil er Markierungen von anderen Hunden viel interessanter fand als die Spur zu verfolgen.

    Wir waren 3 Std. unterwegs, Sina saß davon 2 Std. und 55min in der Box im Auto und auch die anderen Hunde die dran waren, waren max. 5min dran und saßen die restliche Zeit im Auto und haben vor sich hingekläfft - Sina war ruhig.
    Sie hatte sichtlich Stress mit dem ganzen Gekläffe, denn sie hat sich in der Box immer wieder gekratzt, obwohl sie ansonsten in ihrer Box liegt und schläft wenn sie mal im Auto warten muss.

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