Spürnasen - Mantrailing Laber Thread

  • @blauewolke

    Wieso, weil ich keine Smilies gesetzt habe? Oder kurze Sätze mache? Informationen lesen sich einfacher ohne viel Zeug drum rum. Sonst wird der Text ewig lang.
    Das Thema oben kommt alle paar Seiten, da ist es mit der Zeit halt einfach nicht mehr sooo interessant zum diskutieren.

  • Durch Erfahrung und Übung - spätestens hinterher weiß ich ja, was er wann wie angezeigt hat und kann es zuordnen.

    Die Erfahrung zeigt, dass man das meiste, was der Hund auf Trail anzeigt, hinterher eben nicht mehr weiss und noch viel weniger zuordnen kann. Wie auch, wenn der Trail 200 m lang oder länger ist, und der Hund da weissnichtwieviele Schritte macht - da kann man doch nicht jeden in der korrekten Reihenfolge als exaktes Bild speichern! "Das habe ich nicht gesehen..." hört man dann meist, wenn man die Signale anspricht, die der Hund schon vor der Abzweigung gegeben hat.

    Um gezielt und erfolgreich etwas beobachten zu können, muss man wissen, WAS man beobachten soll. Beobachte den Hund! ist viel zu vage, zuviel und gleichzeitig zuwenig. Der Hund zeigt sein Verhalten ja nicht im luftleeren Raum, sondern in bestimmten Situationen. Wenn man die Situation kennt, kann man das zugehörige Verhalten sofort zuordnen und das Bild abspeichern. Hinterher, aus der Erinnerung, hat man immer einen beträchtlichen Unsicherheitsfaktor dabei.

    Ich würde nicht soweit gehen und sagen, man kann den Hund gar nicht lesen lernen ohne wissend gelaufene Trails. Man kann es auch auf eng geflankten Trails, am besten wenn der Trainer die Körpersprache des Hundes live erläutert. Fällt auch das weg, wird es sehr schwierig, dauert ewig und ist mit vielem Unsicherheiten behaftet. Und man muss wie schon gesagt in winzig kleinen Schritten vorgehen.

    Das immer wieder schlagwortartig gebrachte Argument mit der Beeinflussung des Hundes sticht nicht wirklich. Denn beeinflussen tue ich den Hund immer, auch und gerade auf sog. Single Blinds für Anfänger. Da ist es sogar ganz krass, nur erfolgt es nicht zielführend, sondern es entstehen ungewollt Verknüpfungen durch blindes planloses Hinterherlaufen (samt Kampf mit der Leine) hinter dem noch ebenso planlosen Hund, der ja noch gar nicht recht weiss, wie er sich in den verschiedenen Situationen verhalten soll. Oder das Team wird auf die Signale des Trainers konditioniert.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Trainer, die auf "Blind laufen" setzen, viel deutlicher unbewusst den Trailverlauf anzeigen als solche, die im Aufbau mit wissend gelaufenen Trails arbeiten. Denn letztere haben gelernt, ihre Körpersprache bewusst wahrzunehmen und zu kontrollieren. Das muss man dann auch den Schülern beibringen, wenn das Team von wissend gelaufenen Trails wirklich profitieren soll. Und da gibt es auch riesige Unterschiede bei den Hundeführern. Manche lernen es recht schnell, sich zurückzunehmen, andere (meist die eher ungeduldigen) tun sich echt schwer. Wenn es gar nicht klappt, lass ich es und flanke sie Real Time - das ist aber a) anstrengend, und b) beeinflussen die HF ihren Hund trotzdem laufend.

    Es ist schon auffallend, wieviele HF schon blind laufen wollen, bevor ihr Hund die Spielregeln verinnerlicht hat. Die sind viel häufiger als die vom anderen Extrem, die die Kontrolle nicht aufgeben wollen oder können.

    Ich finde es ganz gut, wenn sich hier zwischendurch auch echte Diskussionen entwickeln. Man muss aber im Hinterkopf behalten, dass Ansprüche und Erfahrung der einzelnen User sehr, sehr unterschiedlich ist.

  • also ich trail ja noch nicht lange, ich finde das als Anfänger alles schwierig *g*
    Also den gesamten Hund anzusehen und nicht nur zb auf seinen Kopf zu schaun und dazu noch die Leine. Und Chilly ist dann auch noch eher schnell. Na aber wird schon werden, gut Ding will Weile haben :)

    Der Anfänger ist damit überfordert, das alles gleichzeitig hinzukriegen. Drum sollte der Aufbau strukturiert erfolgen, nicht nur für den Hund, sondern auch für den Menschen - eins nach dem andern. Allein bis die Abläufe des Startrituals soweit automatisiert sind, dass der HF sich auch noch bewusst um die Leine kümmern kann.... Und erst wenn das Leinenhandling so langsam hinhaut, hat man den Kopf frei zum Lesen lernen.

  • Du hast recht, @naijra.
    Meiner Meinung nach ist der sehr, sehr kleinschrittige Aufbau unglaublich wichtig.
    Egal ob wissend, single- oder Doppel-Blind.
    ... Haupsächlich für den Hundeführer, ich glaube, der Hund lernt schneller als der Mensch

    Wir üben das Leinenhandling sehr viel, am Anfang sehr viel trocken.

    Unsere ersten Trails (single-blind) waren so 50 Meter, ohne alte Spuren, alle Ablenkungen waren so weit es eben möglich war ausgeschaltet.
    Sie waren sehr, sehr, sehr einfach gehalten, so dass man sich eben wirklich auf Hund und Leine konzentrieren kann.

    Und doch, ich finde schon, dass Mensch sich 50 Meter konzentrieren und Signale merken kann.

    Ich denke, beide Wege können funktionieren.
    Für mich war beeindruckend wie häufig Smartie bei mir "um Hilfe gefragt" hat, nachdem wir von wissend auf Blind umgestellt haben und wie häufig ich ihm bei wissend wohl eine Antwort gegeben haben muss, obwohl ich beschwören würde, dass ich eben genau das nicht getan habe.

  • Wer ein Team von Anfang an echte Single Blinds laufen lässt, muss wirklich in winzig kleinen Schritten vorgehen. Die Geduld bringen die meisten angehenden Hobby- und Spasstrailer aber nicht auf, die wollen schnell Trails, die was hermachen.

    Da sind diejenigen, die das "kommerziell" anbieten, auch in einer doofen Klemme: Einerseits will man vielleicht eine vernünftige Ausbildung ermöglichen, andererseits geht das den Kunden eben oft einfach zu langsam oder sie haben das Gefühl für ihr Geld nix zu bekommen (nach dem Motto "100 Meter im Wald geradeaus kann ich auch alleine"). Der Anspruch der beim Hobbytrailen dahinter steht ist eben oft: Der Hund soll schön ausgelastet und müde sein hinterher. Das ist ja auch nix schlechtes, Hund und Mensch haben ihr Hobby, der Trainer verdient, alles gut. Für den Realeinsatz ist das natürlich nix, aber den Anspruch haben viele eben auch nicht.

    Ich persönlich seh es auch nicht, dass mein Hund und ich uns mal für den Ernstfall ausbilden lassen. Aber wer weiß - von daher möchte ich schon eine gute Basis haben und eben keine Mogelpackung.

    Soooo einfach ist das aber wiederum auch nicht. Passenden Trainer finden, regelmäßiges Training hinkriegen, etc. Und - sieht man ja an der Diskussion hier - es gibt halt nicht den einen Weg, also muss man noch über den Tellerrand schauen und gucken, wie es anderswo läuft, was vielleicht im eigenen Training nicht optimal ist, etc.

    also das Leinenhandling finde ich schwer Wie gehts euch so damit?

    Wir sind ja auch erst seit März dabei und das Leinenhandling zu lernen ist superschwer. Das rein mechanische ist die eine Sache, aber es ist eben eng damit verknüpft, wie gut man den Hund lesen kann und das dauert. Die passende Leine hilft natürlich auch - ich hatte erst 7,5 Meter dünne Biothane und bin jetzt auf 5 Meter gummiertes, breiteres Nylon gewechselt - fühlt sich für mich viel besser an.

    Man kann es auch auf eng geflankten Trails, am besten wenn der Trainer die Körpersprache des Hundes live erläutert.

    So läuft es z.B. bei uns.

  • also unsere Trainerin lässt oft die trails filmen. Dann kann man es danach nochmal anschauen und sie erläutert die Körpersprache des Hundes und auch wann der Hundeführer richtig oder falsch reagiert hat.

  • Für mich war beeindruckend wie häufig Smartie bei mir "um Hilfe gefragt" hat, nachdem wir von wissend auf Blind umgestellt haben und wie häufig ich ihm bei wissend wohl eine Antwort gegeben haben muss, obwohl ich beschwören würde, dass ich eben genau das nicht getan habe.

    Das kann, muss aber nicht an deinen "Antworten" gelegen haben - hat er denn auf wissenden Trails ebenso oft gefragt? Es kann auch deine allgemeine Verunsicherung sein, die der Hund spürt, und die wiederum ihn verunsichern - die Verunsicherung kommuniziert sich sehr stark. Wie schnell habt ihr denn die Bestätigung über den Trailverlauf bekommen, ob ihr richtig oder falsch seid?

  • Jaein :)
    Ich denke, dass er früher genauso oft, aber nicht ganz so offensichtlich gefragt hat - er hat ja (vielleicht/vermutlich) eine Antwort bekommen.
    Das Fragen hat übrigens schnell aufgehört, nach 4-5 trails, in denen ich ihm keine Antwort geben konnte (weil ich es nicht wusste).

    Verunsichert fühle ich mich eigentlich nicht.
    Aber ja, er spürt meine Stimmung, bevor sie mir bewusst ist.

    Wenn ich z.B. mit einem Trail nicht zufrieden bin (weil ich denke, es ist zu schwer für ihn, weil die anderen Teilnehmer zu nah hinter mir sind oder ich einfach einen schlechten Tag habe), dann klappt er auch nicht.

    Wenn ich meinen Kopf leer mache, mich drauf besinne, wie gut Smartie ist und das er es kann - dann ist er wie ein Uhrwerk, dass sich durch nix draus bringen lässt (nichtmal durch Eichhörnchen xD )

    Ah - Bestätigung ob richtig oder falsch:
    Schwer zu sagen, bisher war er sehr selten "falsch" ohne, das ich es gemerkt hätte.
    Meine Trainerin gibt während des Trails schon Tipps .. und bisher hat sie mich zwei mal gefragt "glaubst Du, er sucht noch?"
    Das war jeweils nach ca. 20 Metern weg von der Fährte

    Einmal hatte sie recht, da war es mir nicht aufgefallen.
    Einmal war der Runner links ins Gebüsch (breite ca. 10 Meter) und Smartie ist rechts gegangen und die Person saß in eben jenem Gebüsch.
    Sie hatte also zwar auf der einen Seite recht, auf der anderen fand ich die 10 Meter noch dazu so nah am Pool okay.

    Ansonsten korrigiert er sich nach 5-10 Metern selbst (und ich kann mittlerweile in fast allen Fällen sagen, wo er abgekommen ist)
    Aber wie gesagt, wir stehen noch recht am Anfang.
    Wir bauen jetzt ganz langsam mal einfache Verleitungen ein, aber alte/neue Spur z.B. machen wir noch nicht.

  • Meine Trainerin empfiehlt Trailen bei unsicheren Hunden, weil der Erfolg, den der Hund ja im Grunde allein erarbeitet das Selbstbewusstsein enorm stärken soll.
    Bei zwei Hunden aus unserem Team kann man das auch wirklich super sehen.
    Beide sind/waren extrem ängstlich und jede Trail Stunde tut ihnen sichtlich gut :)

    Die Gruppe wo ich ja jetzt war, bietet auch Theratrailen an. Auch mit der Begründung, das das Selbstbewusstsein der Hunde gestärkt wird. Allerdings seh ich dort keinen Unterschied zwischen dem was mit meinem Hund gemacht wird und dem was die anderen Hunde tun. Wir haben vom Lämmchen bis hin zur Mauliplicht alles dabei. Nur die Schwierigkeit der Trails wir etwas an die "Hundekompetenz" angepasst.

    Dort wo ich hingehen werde, wird für uns erst mal ein "Entschleunigungsprogramm" laufen. Wir werden erst mal nur im Wald sein und daran arbeiten, das er nicht die Spuren überläuft, das er auch mal Männer suchen muss (das "Opfer" kennt Manni schon und er mag ihn auch. Zudem hat besagtes "Opfer" selber einen extremen Hund und weiß worauf er achten muss) und das er in seinen Entscheidungen etwas Selbstsicherer wird.
    Manni neigt dazu anzuzeigen wo er lang will, sich aber nicht traut, dort tatsächlich lang zu gehen. Das ganze steht erst mal auf dem Plan. Also für mich geht das dann eher in Richtung Theratrailen.

    Danke schonmal für eure Antworten, das Möpschen ist bei Fremdhunden unsicher/teilweise angstaggressiv, aber ich hätte gerne ein Hobby mit ihr. Ich denke auch, dass die Erfolgserlebnisse sie pushen könnten, klingt schon ziemlich gut.

    Ich kenne mich bei Trainerausbildungen bezüglich Mantrailing null aus, wie sieht es da aus?
    Das hier ist die Mantrailingmöglichkeit in unserer Umgebung:
    unsere Trainer - Mantrailing-Jena
    Ist diese BTT Ausbildung gut, also hat man eine gute Chance an kompetente Menschen zu geraten?

  • Ich war jetzt schon eine Weile nicht mehr und habe, ehrlich gesagt, keine Muse 100x Seiten nachzulesen.

    Bei Facebook habe ich in letzter Zeit den Trend beobachtet, dass sich zu privaten Mantrailinggruppen organisiert wird, meistens hat einer ein Seminar besucht und "leitet" die anderen an.
    In einem Gespräch ging es dann um die ersten Trailversuche und in der einen Gruppe soll der Hund seinen Besitzer suchen.
    Irgendwie kann ich dieser Methode nichts abgewinnen.
    Gibt es hier Leute, die so angefangen haben zu trailen? Und wenn ja, warum?

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