• Zitat

    Meine beiden älteren Mädels waren übrigens auch dabei. Die haben gar nix gemacht und sind nicht drauf angesprungen. Allerdings sind die eben auch sehr gut gefestigt in ihrer Erziehung und würden wohl auch, wenn sie den Gedanken haben, da nicht mit dran gehen. Lisko und Cooma waren da so um die 1 bis 2 Jahre, meine ich.

    Das bestätigt genau meine Erfahrung mit den beiden Sporthunden (von vor gefühlten 20 Seiten). Ich glaube sehr wohl, dass Hunde - aus welchem Motiv auch immer - es lernen können, ihre Erziehung, Erfahrung vielleicht sogar eine Art "Vernunft" über ihren Trieb zu stellen. Also das, was ich meinte mit: erst denken, dann handeln. Hängt aber wohl ganz, ganz sehr vom Besitzer ab und vielleicht auch von der Lernfähigkeit der Rasse?

    Darauf ankommen lassen möchte ich es allerdings nicht, mit einem wildfremden Hund.

  • Ich glaube, dass panisches Weglaufen nie was bringt, immer gefährlich ist. Der Hund sieht dann nicht mehr klar, rennt wo gegen, Autos, Straßen, Zäune,... und ist vor allem für den Besitzer nicht mehr ansprechbar.
    Insofern gilt es beim (potentiellen) Opferhund keine Panik aufkommen zu lassen - immer, egal ob Spiel oder Hetze.

    Ein schneller Hund kann ggf. um sein Leben rennen und sich so vor dem Hund retten - rennt er aber in Panik, gefährdet er sich manigfaltig neu. Deshalb ist für mich Weglaufen in Panik keine Option.


    Und zu schon von weitem quiekenden Hunden:
    Aufgrund vieler Gespräche mit Kleinhundhaltern (u.a. aus unserer Hamburger DF-Laufgruppe) gehe ich inzwischen davon aus, dass ein solcher Hund bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat, Opfer war und Todesangst hatte und als Folge schon panisch schreit, also traumatisiert ist.
    Ich finde, das da nicht im Geringsten ein Strick draus zu drehen ist! (Jeder muss den eigenen Hund unter Kontrolle haben/bringen, egal in welcher Situation.)
    - Achtung, hier lauert wieder eine Kleinhund-/Großhund-Diskussionsfalle ;)

  • Zitat

    Das bestätigt genau meine Erfahrung mit den beiden Sporthunden (von vor gefühlten 20 Seiten). Ich glaube sehr wohl, dass Hunde - aus welchem Motiv auch immer - es lernen können, ihre Erziehung, Erfahrung vielleicht sogar eine Art "Vernunft" über ihren Trieb zu stellen. Also das, was ich meinte mit: erst denken, dann handeln. Hängt aber wohl ganz, ganz sehr vom Besitzer ab und vielleicht auch von der Lernfähigkeit der Rasse?

    Darauf ankommen lassen möchte ich es allerdings nicht, mit einem wildfremden Hund.

    Ich glaube, dass das nicht unbedingt mit der Lernfähigkeit zutun hat, sondern vorallem auch mit dem Zuchtziel der Rasse und den Veranlagungen und/oder mit der Vargangenheit des Hundes. Ich denke ein Hund, den man von kleinauf hat, ist da ganz anders handelbar als ein Hund, den man evtl aus dem Tierschutz hat und in der Welpenzeit selber keinen Einfluss nehmen konnte.
    Gerade bei Hunden, die über Jahre auf selbstständige Jagd gezüchtet wurden, kann man zwar schon bis zu einem gewissen Grad mit dem Hund arbeiten aber ich denke ein Restrisiko wird dennoch vorhanden sein, je nachdem, wie der Hund eben veranlagt ist.
    Ein Hund, der zur selbstständigen Jagd gezüchtet wurde, und das sind ja nicht nur Windhunde sondern auch viele Terrierrassen usw., ist für mich nicht weniger Intelligent als z.b. ein Schäferhund oder so. Die Intelligenz sieht eben nur anders aus =)

  • Zitat


    Ich glaube, dass das nicht unbedingt mit der Lernfähigkeit zutun hat, sondern vorallem auch mit dem Zuchtziel der Rasse und den Veranlagungen und/oder mit der Vargangenheit des Hundes. Ich denke ein Hund, den man von kleinauf hat, ist da ganz anders handelbar als ein Hund, den man evtl aus dem Tierschutz hat und in der Welpenzeit selber keinen Einfluss nehmen konnte.
    Gerade bei Hunden, die über Jahre auf selbstständige Jagd gezüchtet wurden, kann man zwar schon bis zu einem gewissen Grad mit dem Hund arbeiten aber ich denke ein Restrisiko wird dennoch vorhanden sein, je nachdem, wie der Hund eben veranlagt ist.
    Ein Hund, der zur selbstständigen Jagd gezüchtet wurde, und das sind ja nicht nur Windhunde sondern auch viele Terrierrassen usw., ist für mich nicht weniger Intelligent als z.b. ein Schäferhund oder so. Die Intelligenz sieht eben nur anders aus =)

    Ja, sehe ich auch so.

  • Genau so.

    Was dann, wie immer, heißt: Es ist Haltersache, so einen Hund veranlagungsgerecht zu führen und abzusichern - Nichtwissen ("Jack Russells sind doch so süüüüß und liiiieb, deswegen will er mit der Katze spielen...") ist da keine Entschuldigung, sondern bloß ein Zeichen absoluter, ignoranter Fahrlässigkeit.

  • Übrigens, vielleicht in diesem Zusammenhag auch ganz interesant: Der einzige meiner Hunde, der fast regelmäßig so gejagt wurde, daß sowohl sie selbst als auch ich echte, große Angst um ihre Unversehrtheit hatten, waren NICHT etwa die beiden flitzigen Siebenkilo-Russells - es war meine große, starke und als Welpe auch sehr kecke Airedalehündin.

    Und es war mein Fehler. Als ich sie bekam, 1995, ging das so gerade los mit dem bedingungslosen Zusammenlassen aller Hunde draußen, und ich Idiotin, vom Vorgängerhund ein grenzenloses, unerschütterliches Selbstbewußtsein in allen Lebenslagen gewohnt, haben die sensiblere Kleine viel zu viel in Opfersituationen geraten lassen. Weil: Sie war ja groß und kräftig, und die regeln das ja alleine. (Damals hier Hundehalter-Motto Nr. 1)

    Folge war, das sich der junge Hund sehr schnell panisches Flüchten als Konfliktlösung angewöhnte, sowas ist also nicht unbedingt größenabhängig. Ich hatte hier muskelstrotzende 25 Kilo Terrier mit einem Gebiß wie eine Kreissäge, die sich von jedem rüpelnden Artgenossen in panisches Rennen jagen ließen und promt mehrfach blutig gebissen wurden.

    Ich habe dann fast ein halbes Jahr gebraucht, meiner armen Hündin beizubringen, daß sie im Ernstfall sofort zu mir kam und daß sie von nun an sowas nicht mehr alleine zu regeln brauchte. Dann kehrte Ruhe ein. Aber ein Opfertyp blieb sie, und "das regeln die schon alleine" wird's hier für keinen Welpen mehr geben.

  • Hier mal eine, für mich persönlich, ganz wichtige Frage:

    Kommt ein Hund mit Tötungsabsicht auf meinen zu, was hilft da noch?

    Der Schäferhund der meinen 7,5 kg Hund umbringen wollte, lies sich mit einem Tritt auch nicht abwehren (sry, ja ich habe den getreten und würds wieder tun). Der Hund ist dann um mich rum und trotzdem auf meinen Hund drauf.

    Hilft da noch ein blocken? Oder Wasser? Oder nur noch Pfefferspray? Ich mein bei richtiger Tötungsabsicht aus welchen Gründen auch immer... oder spielt der Grund eine Rolle für die Antwort?

    Ich meine die Frage sehr ernst, auch wenn es sehr aggressiv klingt, ich will mir meinen Adri nicht totbeissen lassen.

  • Zitat

    Hier mal eine, für mich persönlich, ganz wichtige Frage:

    Kommt ein Hund mit Tötungsabsicht auf meinen zu, was hilft da noch?

    Der Schäferhund der meinen 7,5 kg Hund umbringen wollte, lies sich mit einem Tritt auch nicht abwehren (sry, ja ich habe den getreten und würds wieder tun). Der Hund ist dann um mich rum und trotzdem auf meinen Hund drauf.

    Hilft da noch ein blocken? Oder Wasser? Oder nur noch Pfefferspray? Ich mein bei richtiger Tötungsabsicht aus welchen Gründen auch immer... oder spielt der Grund eine Rolle für die Antwort?

    Ich meine die Frage sehr ernst, auch wenn es sehr aggressiv klingt, ich will mir meinen Adri nicht totbeissen lassen.


    Es hilft sehrrrr ruhig bleiben wenn möglich nicht schreien. Und dem Hund an die Hinterläufe packen und wegziehen. Das verwirrt den Hund und er verliert den halt. Dann möglichst ruhig den anderen Hund blocken damit der andere nicht mehr zupacken kann.

  • Zitat

    Übrigens, vielleicht in diesem Zusammenhag auch ganz interesant: Der einzige meiner Hunde, der fast regelmäßig so gejagt wurde, daß sowohl sie selbst als auch ich echte, große Angst um ihre Unversehrtheit hatten, waren NICHT etwa die beiden flitzigen Siebenkilo-Russells - es war meine große, starke und als Welpe auch sehr kecke Airedalehündin.

    Und es war mein Fehler. Als ich sie bekam, 1995, ging das so gerade los mit dem bedingungslosen Zusammenlassen aller Hunde draußen, und ich Idiotin, vom Vorgängerhund ein grenzenloses, unerschütterliches Selbstbewußtsein in allen Lebenslagen gewohnt, haben die sensiblere Kleine viel zu viel in Opfersituationen geraten lassen. Weil: Sie war ja groß und kräftig, und die regeln das ja alleine. (Damals hier Hundehalter-Motto Nr. 1)

    Folge war, das sich der junge Hund sehr schnell panisches Flüchten als Konfliktlösung angewöhnte, sowas ist also nicht unbedingt größenabhängig. Ich hatte hier muskelstrotzende 25 Kilo Terrier mit einem Gebiß wie eine Kreissäge, die sich von jedem rüpelnden Artgenossen in panisches Rennen jagen ließen und promt mehrfach blutig gebissen wurden.

    Ich habe dann fast ein halbes Jahr gebraucht, meiner armen Hündin beizubringen, daß sie im Ernstfall sofort zu mir kam und daß sie von nun an sowas nicht mehr alleine zu regeln brauchte. Dann kehrte Ruhe ein. Aber ein Opfertyp blieb sie, und "das regeln die schon alleine" wird's hier für keinen Welpen mehr geben.

    Sehr gut zu wissen, dass es auch grosse und eigentlich wehrhafte "Opfer" geben kann!

  • Was hilft, kann Dir keiner sagen, weil man nie weiß welche Vorerfahrungen der Hund gemacht hat, der da kommt.

    Außerdem: Die allermeisten Hunde beißen keinen tot ;)

    Mein Lisko, fuchsfarbener Mittelspitz, ist mal in so eine brenzlige Situation gekommen. Er wollte eigentlich ein bisschen auf der Wiese rumdümpeln und Mäuse suchen. Der Münsterländer, der des Weges kam war sich sicher: Das ist ein Fuchs. Zunächst ist Lisko auch panisch geflohen - das ist sehr ungewöhnlich für ihn, denn normalerweise plänkelt er gern mit Hunden und läuft bei Stress zu mir und stellt sich hinter mich. Doch es hat ihn auch noch kein Hund ernsthaft gejagt. Als er merkte, dass der Münsterländer definitiv schneller ist, hat er eine Vollbremsung gemacht und sich ganz rüdig aufgeblustert. Er hat also versucht sich aus der Opferrolle (eine Rolle, die ja keine Kommunikation im eigentlichen Sinn mit dem Jäger bietet) in ein Rüdengeplänkel zu bugsieren. Zum Glück ging der Plan auf. Ich habe auch echt Schiss gehabt, aber man kann den Hund nicht vor allem schützen. Zudem war ich natürlich in dem Augenblick weiter weg...

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