Wenn Hunde töten...
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Okay, zurück zur "Strategie", die wir ja irgendwo suchen, ich zumindest.
1. dass es durchaus artgerecht sein kann, wenn ein Hund einen quietschend weglaufenden Mini als Beute versteht.
2. dass der Mini eben nicht quietschend weglaufen sollte und als Beute angesehen werden könnte.Was ist daran eine Strategie?
Ebenso wie das Jagdverhalten "artgerecht" ist - ich würde es eher als natürlich bezeichnen - ist es auch das Quieken. Ein Hund oder Mensch oder anderes Tier schreit nun mal um sein Leben, wenn es darum kämpft. Ich glaube nicht, dass man das bei einer solchen Situation verhindern kann.
Es gibt allerdings Kleinhunde, die schon "präventiv" schreien: diese haben es, so meine Erfahrung, durchwegs lernen müssen, dass sie das ein oder andere mal schon Frühstück sein sollten. Ich keine viele Kleinhunde, denen das schon passiert ist.
Es bedarf viel Vertrauen, viel Coolness, für den Mini, nicht in Panik zu verfallen, die nur durch gute Erfahrungen gelernt wird bzw. von erfolgreichen, positiven Begenungen für den Mini, bei denen auch er kommunizieren darf ohne überrannt zu werden, dass er lernt, damit umzugehen. Meine Kleine kann fast gar nix mehr schocken, so scheint es mir manchmal.
Strategie ist für mich:
- Meinen Mini nur und ausschliesslich in einem für mich erreichbaren Radius halten, was meine sowieso von sich aus macht. Denn hätte sie damit schlechte Erfahrungen gemacht, würde sie nicht bei mir bleiben, sondern abhauen, was den Jagdmodus auslöst.
- Andere Hunde abblocken, auch durchaus anschnauzen und zurechtweisen, wenn Frauchen dies nicht für nötig hält - und die meisten Grosshundefrauchen halten das nicht für nötig bei meiner. Mal sehen, wie das wird, wenn ich selbst einen zweiten Grossen habe.
Dies gilt für "normale" Hunde inkl. Tutnixe. Und das
ZitatAber ich gehe auch fest davon aus, dass es nur sehr wenige Hunde mit wirklicher Tötungs- oder Beschädigungsabsicht gibt bzw. nur sehr selten Situationen, in denen das zutage kommt.
Wenn ich mir immer vorstellen würde, was passieren könnte - ich würde nicht mehr rausgehen oder hätte einen Bernhardiner oder gar keinen Hund.ist bei mir hier genauso.
Ich habe einen einzigen gefährlichen Fall erlebt - letzte Woche mit einem Rottweiler, der angesichts meines Pimpfs anfing, böse zu knurren, obwohl ich und sie, hinter mir bei Fuss 20 m entfernt lief. Frauchen, ca. 45 kg, vielleicht 18 J. alt: Du sollst doch nicht immer andere Hunde anknurren - Dudu!

In solchen Fällen dreh ich auf dem Absatz um, Hundchen bei Fuss und ab in die andere Richtung. Aber das passiert eben GsD äusserst selten.
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Ziel sollte es auch eher sein, dass der Hund gar nicht erst mit Flucht beginnt! und schon gar nicht schreiend flüchtet.
Ziel sollte sein, dass er keinen Grund hat zu flüchten, nicht dass sich ein Yorkie einem Barsoi stellen muss.
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Ziel sollte sein, dass er keinen Grund hat zu flüchten, nicht dass sich ein Yorkie einem Barsoi stellen muss.
Stimmt, aber ich hab schon oft erlebt das Kleinhund angerauscht kommt und so richtig frech wird. Reagiert der andere Hund wird umgedreht und schreiend abgehauen.
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Ich hatte mal so ein seht interessantes Erlebnis mit meiner Cooma und mit Lisko.
Es kam uns ein Mann entgegen, dessen Hund andere Hunde anpöbelt. Der Mann ist der Meinung sein Hund sei dominant, weil der bei Maßregelung nach der Hand schnappte und er müsse nur ordentlich unterworfen werden. Also tat er das und der Hund schrie in Todesangst. Meine Hunde waren frei und schnupperten am Wegesrand herum, weil sie gesehen hatten, dass er Hund keinen Kontakt möchte. In dem Augenblick der Todesschreie gingen Cooma und Lisko auf Angriff über und wollten den unten liegenden Hund mit attackieren. Ich konnte sie wegzitieren, aber sie waren beide sichtbar im allerhöchsten Jagdalarm.
Klingt doof, aber: DAS habe ich bei keinem meiner Hunde bisher gesehen und ich war in dem Augenblick ziemlich baff.
Als Herrchen mit seiner Prozedur zufrieden war und sein Hund total fertig neben ihm stand - der hat gar nix mehr gemacht, stand da wie einer, der gerade so am Tod vorbei gekommen ist - haben meine ihn nicht mehr beachtet.
Gut, die Situation war eine Ausnahme für meine Hunde (für die arme andere Wurst ist das alltäglich :/ ) und sie sind an sich gut geschult in der Kommunikation. Ich war aber ziemlich erstaunt wie schnell da dann doch die Genetik anspringt und selbst ein Border Collie und ein Spitz so abgehen können!
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Ziel sollte sein, dass er keinen Grund hat zu flüchten, nicht dass sich ein Yorkie einem Barsoi stellen muss.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass viele Kleinhunde, die ein solch große Erscheinung wie bei uns einen Grey, oder eben in diesem speziellen Fall einen Barsoi, nicht kennen, schon alleine durch den Anblick in Panik geraten, auch wenn sich der Große anfangs noch völlig ruhig verhält.
In unserer Nachbarschaft wohnt ein kleiner Chi, dieser ist die ersten Monate in absolute panik verfallen als sie uns bloß von weitem gesehen hat. Unser Großer ist dabei nur völlig entspannt neben uns geggangen. Sind wir dann näher gekommen, wurde es schlimmer und wir konnten uns nichtmal unterhalten, weil dem Großen dann die Sicherungen durchgebrannt sind und er den Chi gerne mal probiert hätte.
Mittlerweile (nach 10 Monaten) läuft das Ganze ruhiger ab. Der kleine Chi bellt nur noch 1-4x kurz und beruhigt sich dann, unser Großer hat begriffen, es ist ein Hund und ignoriert das kleine Wesen völlig. Einen Kontakt an der Leine lasse ich dennoch nicht zu.ZitatIch glaube die Kombi Flucht und schreien löst bei Hunden den Jagtmodus aus. Zumindest bei meinem Hund. Bleibt der Kleinhund einfach stehen ist alles gut, (Hund muss sich nicht unterwerfen). Fängt der Hund an zu schreien merke ich wie Milow unruhig wird und nehme ihn sofort ran.
Ich muss als Großhundehalter mit einem jagendem Hund sehr umsichtig sein und blitzschnell reagieren. Und der Hund muss absolut im gehorsam stehen.
Das tut Milow zum Glück und bleibt mittlerweile auch stehen wenn eine Meute Kleinsthunde um ihn herum rasen und ihn ankläffen.
Wäre er in so einer Situation nicht bei mir könnte ich für nichts garantieren

Das ist genau der Punkt. Entweder der Große ist so cool, dass ihn kleine Hunde kalt lassen, oder aber der Gehorsam steht noch über der Motivation zu jagen und lässt sich über das Jagdverhalten hinaus noch lenken.
Wenn das nicht der Fall sein sollte, gibt es eben die Konsequenz Leine (+ evtl. Maulkorb) und extrame Achtsamkeit des Besitzers.
Unser Großer darf zwar freilaufen, allerdings nur, wenn nirgends ein fremder Hund oder gar Wild in Sichtweite ist. Da Windhunde extrem gut in der Ferne sehen, reicht schon ein kleiner Punkt am Horizont aus um ein Jagdverhalten auszulösen. Außerdem geht Freilauf bei uns nur, wenn wir uns permanent und aktiv mit unserem Großen beschaftigen, damit er nicht auf die Idee kommt den Horizont zu scannen. -
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Ich hatte mal so ein seht interessantes Erlebnis mit meiner Cooma und mit Lisko.
Es kam uns ein Mann entgegen, dessen Hund andere Hunde anpöbelt. Der Mann ist der Meinung sein Hund sei dominant, weil der bei Maßregelung nach der Hand schnappte und er müsse nur ordentlich unterworfen werden. Also tat er das und der Hund schrie in Todesangst. Meine Hunde waren frei und schnupperten am Wegesrand herum, weil sie gesehen hatten, dass er Hund keinen Kontakt möchte. In dem Augenblick der Todesschreie gingen Cooma und Lisko auf Angriff über und wollten den unten liegenden Hund mit attackieren. Ich konnte sie wegzitieren, aber sie waren beide sichtbar im allerhöchsten Jagdalarm.
Klingt doof, aber: DAS habe ich bei keinem meiner Hunde bisher gesehen und ich war in dem Augenblick ziemlich baff.
Als Herrchen mit seiner Prozedur zufrieden war und sein Hund total fertig neben ihm stand - der hat gar nix mehr gemacht, stand da wie einer, der gerade so am Tod vorbei gekommen ist - haben meine ihn nicht mehr beachtet.
Gut, die Situation war eine Ausnahme für meine Hunde (für die arme andere Wurst ist das alltäglich :/ ) und sie sind an sich gut geschult in der Kommunikation. Ich war aber ziemlich erstaunt wie schnell da dann doch die Genetik anspringt und selbst ein Border Collie und ein Spitz so abgehen können!
Solche Situationen kenne ich vom Lesen von großen Rudeln. Gerade wenn ein Hund unter Todesangst schreit kann die Stimmung Rudelintern wohl auch recht schnell kippen.
Erlebt habe ich das noch nie, ich denke da kommt es auch immer ein bisschen auf Größe und Konstellation des Rudels an. -
Zitat
Solche Situationen kenne ich vom Lesen von großen Rudeln. Gerade wenn ein Hund unter Todesangst schreit kann die Stimmung Rudelintern wohl auch recht schnell kippen.
Erlebt habe ich das noch nie, ich denke da kommt es auch immer ein bisschen auf Größe und Konstellation des Rudels an.Meine beiden älteren Mädels waren übrigens auch dabei. Die haben gar nix gemacht und sind nicht drauf angesprungen. Allerdings sind die eben auch sehr gut gefestigt in ihrer Erziehung und würden wohl auch, wenn sie den Gedanken haben, da nicht mit dran gehen. Lisko und Cooma waren da so um die 1 bis 2 Jahre, meine ich.
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Das muss nichtmal ein Rudel sein, da reicht schon eine temporäre Gruppe. Und da ist der Mensch gefragt, das zu erkennen und einzugreifen. Aber das ist ja das Hauptproblem.
...vom Handy getippt
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Ich find den Thread ja echt cool und auch aufschlussreich (grad was Jagdspiele angeht z.B.)
Aber hier wird ja dazu geraten, dass der Hund in der Not net flüchten soll sondern sich lieber "stellen" sollte.Solang das im Spiel passiert könnt ich mir vorstellen, dass des funzt. Aber wenn ein größerer Hund meinen Zwergen als Beute ansieht, dem also eh ans Leder will, was passiert dann wenn er sich umdreht?
Sind die Verfolgerhunde dann wirklich so perplex (oder klinken die sich wieder in ihrem Kopf ein?) das sie sich den net trotzdem packen?
Ich mein spätestens dann hat er ja eh verloren. Auf der Flucht hat er noch Chancen davonzukommen.. aber wenn er stehn bleibt oder umdreht?
Stell mir das irgendwie schon genauso heikel vor wie quietschendes wegrennen (-> was übrigens meiner zum Teil praktiziert. Werden dem andre Hunde zu aufdringlich flüchtet er. Tonlos, aber er rennt weg. Je nach Hund zu mir oder einfach weg..)ja, das ist halt das problem. situationsbedingt kann ein weglaufen absolut sinnvoll sein.
aber in den meisten fällen ist es das nicht.
ich finde es darum sinnvoll, dass die gehetzten hunde lernen, sich abrufen zu lassen.
ich bringe den hunden in meiner welpenstunde bei, wenn es brennt zu ihren menschen zu laufen. notorische wegrenner werden am wegrennen gehindert, weil sie sich damit automatisch zur zielscheibe machen und in hundegruppen enorm gefährdet sind.gegen nen großen windhund hat kein kleinsthund der welt den hauch einer chance, wenn er rennt. aber auch nicht, wenn er sich umdreht und dem größeren entgegen tritt, wenn dieser im ernsthaften beute-fang-verhalten agiert.
aber er hat sehr wohl große chancen, heil aus der situation zu kommen, wenn er sich in frauchens/herrchens arme flüchtet. -
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Das muss nichtmal ein Rudel sein, da reicht schon eine temporäre Gruppe. Und da ist der Mensch gefragt, das zu erkennen und einzugreifen. Aber das ist ja das Hauptproblem.
...vom Handy getippt
Das ist vollkommen richtig! Als es mir mit Milow passiert ist war Milow ca. 9 Monate alt. Es war auf dem Hundeplatz und er war sehr weit von mir weg. Eingreifen war absolut nicht möglich, ich hab Milow dann von vorne gestoppt.
Ich hab wirklich nicht gewusst zu was Milow in der Lage ist bzw. war. Heute ist es so das ich mit Argusaugen alles im Blick habe. Es ist nie mehr auch nur im Ansatz passiert. Gott sei Dank!
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