Kinder lassen meinen Hund nicht in Ruhe

  • Ich weiß, daß ich jetzt unter den Pädagogen hier einen Aufschrei auslöse, aber:
    Da hilft Dir nur die (verbale) Gewalt.
    Ich hatte ein ähnliches Problem. Wir wohnten mal einige jahre in einen sozialen Brennpunkt und eines Tages kam meine damals 6-jährige Tochter heim, versteckte sich in ihrem Zimmer und wollte nicht mehr draußen spielen. Das war völlig ungewöhnlich und ließ bei mir die Alarmglocken schellen. Ich fragte sie aus und redete mit ihr solange, bis sie erzählte. Sie war von zwei 10-12 jährigen Jun gen auf der Straße bedroht worden, sie und ihre geleichaltrige Freundin. Sie sollten ihren Eltern Zigaretten klauen und sie den Jungen bringen, sonst würden sie verprügelt.
    Na, da wars v orbei mit meinem Verständis. Ich hab mir mein Kind geschnappt, bin mit ihr raus und hab mir die Burschen zeigen lassen.
    Dann bin ich hin, hab sie gegriffen und hab sie an die Wand gedrängt. (ich hab sie nur mit zwei Fingern am T-Shirt berührt)
    Ich hab sie regelrecht bedroht in der Sprache, die sie verstehen. Ich hab Wörter benutzt, die keiner von mir kennt.
    Ich hab sehr leise gesprochen und drohend und ganz klar und deutlich ohne schimpfen. Hab gesagt, wenn sie noch einmal meinem Kind zu nahe kommen, dann komm ich wieder, greif sie mir und dann kläre ich das. Ich geh nicht zu den Eltern, ich mach das selber und dann geh ich mir ihm in den Hausflur und reiß ihm den Ar... auf bis an den Hals und dann wird er sich wünschen, mein Kind nie kennengelernt zu haben. Wenn er was zu klären hat, dann mit mir und nur mit mir usw. usw.
    er zuckte nur noch mal auf, das dürfe ich gar nicht aber ich hab nur leise (ganz wichtig, macht die Souveränität aus) gesagt, er wird erleben, was ich alles darf. Er kann es ja drauf ankommen lassen.

    ich weiß, daß man das nicht sollte aber wenns um mein Kind geht, kenn ich keine Verwandten. Es hat geholfen, von da an war Ruhe.
    Ich hab noch nie ein Kind geschlagen oder ihm was getan und werde das auch künftig nicht tun. Aber das weiß er ja nicht.
    Du mußt nur authentisch sein, wenn Du Dir das nicht zutraust, such Dir jemand, der es macht.

    Hier ist Gefahr im Verzug, wenn die Eltern nicht handeln und den Kindern Grenzen geben, dann muß es halt jemand anderes tun. Zum Schutz der Kinder und zu Deinem eigenen und natürlich dem Deines Hundes.

  • Puh, das ist aber wirklich eine richtig ätzende Situation. Und auch brandgefährlich, denn irgendwann platzt auch dem geduldigsten Hund der Kragen und beißt.

    So Terrorkids kenn ich hier aus unserem Stadtteil allerdings auch und weiß auch, dass normale Ansagen und reden da garnichts bringt. Nicht auszudenken, wenn man die als direkte Nachbarn hat. Viele Leute, die soetwas noch nicht erlebt habe, können sich garnicht vorstellen, welch einen "Terror" auch solch junge Kinder schon ausüben können und wie absolut hilflos man dem gegenüber ist. In deren Alter nützt es ja noch nicht einmal die Polizei zu rufen, die belächelt es ja meistens auch nur

    Du mußt nochmals versuchen Tacheless mit der Mutter reden und ansonsten wirklich Vorsorgemaßnahmen treffen, die z.b. verhindern, dass diese Kids einfach in euren Garten kommen können. Nehme jetzt mal an es handelt sich um euren eigenen Garten und nicht einen Gemeinschaftsgarten, oder?

    Und unbedingt deine eigenen Kids vor ungewollten "übergriffen" durch die Terrorkids schützen und natürlich deinen Hund ganz besonders. Wenn er sich wehrt, dann hast du die A...-Karte und der Hund wird als bissig abgestempelt.

    Edit: @ cimmaron ich habe mich nicht getraut es hier so zu schreiben ;) , habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass nur sehr deutliche äußerst klare Ansagen in dieser Richtung wirklich etwas bewirken. Diese Sprache verstehen sie

  • *applaus*

  • Auskennen tu ich mich da rein von der Gesetzeslage her nicht, aber kann man nicht die Polizei rufen, wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, wenn die Kinder wieder unerwünscht im eigenen Garten rumtoben? Da kann man dann nämlich auch gleich bei der Polizei klarstellen, dass man hier bereits ein "Hausverbot" gegeben hat - und wenn die Kinder X-Mal die Polizei aufs Parkett bekommen haben, sollte die Mutter der Kinder doch auch etwas zugänglicher werden, oder nicht?

    Die schöne "Mein Hund hat Flöhe/Würmer/Räude" Nummer sollte man sich besser zweimal überlegen, wenn man Gefahr läuft, dass nachher die eigenen Kinder als Aussätzige in der Schule behandelt werden, weil sie ja bestimmt auch die vermeintlichen Würmer haben.

  • Nur um das klar zu stellen,
    Ich mag Kinder wirklich sehr. Sie müssen auch nicht immer brav sein, können auch lebhaft und flippig sein. Es sind halt Kinder und erwachsen werden sie noch früh genug und dann regelt das das Leben.
    Ich hab selber 3 großgezogen und hab viele Jahre im Jugend-Sozialbereich gearbeitet, also so richtig Streetwork.
    Ich war Familienhelfer bis zu meiner Krankheit und hab da ne Menge erlebt. Die Kinder mochten mich immer und ich konnte immer gut auch mit den schwierigen, vielleicht weil ich ihre Sprache spreche, wenn es nötig iist.
    Wenn Du Dich zu so einem "Schreckschuß" gegen die Terrorkids entschließt, bedenke bitte den Satz "Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance"
    Das ist wichtig, Du mußt ganz sicher wirken. Wenn das geklärt ist, könntet Ihr alle die dicksten Freunde werden. Aber erstmal bist Du der Boß, ohne Abstriche.

    Ich würde Dir ja helfen, wenn ich weiß, wo Du wohnst.
    Viel Erfolg

  • Moin,

    ich glaube nicht, das es sich um klassische Terrorkids handelt - solche die einfach alles aufmischen wollen - sondern das die Kids ein ganz anderes Problem haben. Ich nenn das mal Verhaltensauffällig - da kommt man mit "Bedrohungen" nicht weiter, weil einfach das Verständnis fehlt. Die Einsichtsfähigkeit - und wenn die nicht vorhanden ist, aus welchen Gründen auch immer - muss man andere Wege gehen.

    Möglich, das die Eltern, wenn beide Kinder so sind, keinen "normalen" Vergleich dazu haben - so etwas gibt es durchaus..... meine erste Tochter war anders - aber wie anders habe ich erst Jahre später gemerkt, oder eben zwei Kinder nach ihr.... vorher dachte ich "ist halt so." Wenn einem Vergleiche fehlen, spürt man manches durchaus nicht unbedingt oder sieht es als Defizit.

    Was immer da auch sein mag, Richtung ADHS oder anderem, Du musst Deinen Hund schützen und Dich klar dazwischen stellen, abblocken.... sonst könnte er sich vielleicht doch eines Tages wehren.

    Mein Malik ist auch Kinderfreundlich, früher haben wir Schulen und Klassen besucht, da lag er entspannt mitten zwischen 26 Kindern und ließ sich streicheln (obwohl er das nicht besonders schätzt) und zeigte dann, was ein Jagdhund so tut, wenn er arbeitet. Bekannte von uns haben ein behindertes Kind und egal was ich diesem erkläre, er begreift einfach nicht, das man dem Hund nicht in die Augen piekst, ihn am Fell zieht oder sich drauf wirft - und so schütze ich meinen Hund und halte das Kind von ihm fern.

    Das Gleiche würde ich auch hier empfehlen - wenn man mit den Eltern nicht reden kann, weil sie einen nicht verstehen, helfen vielleicht klare Grenzen udn Verbote, die man aber durchsetzen muss. Sprich, sind die Kinder im Haus, muss der Hund sicher untergebracht werden.

    LG Sundri

  • Ganz ehrlich und so hart das klingt, ich würde die Kinder nicht mehr in die Wohnung lassen.

    Der hauptsächliche Grund ist aber, dass deine Kinder überhaupt nicht mit ihnen spielen möchten.
    Warum also was tun, was deinen Kindern nicht gefällt, zumal die Nachbarskinder, wie du schreibst, ihre Spielsachen kaputt machen.

    Dann ist es eine gefährliche Situation für alle Kinder, wenn die beiden Gastkinder auf euren Hund herumtoben und ihn ständig ärgern. Irgendwann ist auch seine Geduld am Ende und er wird sich wehren.

    Mir wäre diese Situation viel zu heikel!!

  • Zitat

    ....Auch würde ich die Kinder nicht mehr reinlassen. Erstens wollen deine Kinder nicht mit denen spielen und zweitens leidet der Hund. Oder halt wenn es garnicht anders geht den Hund wegschließen....

    Prinzipiell geb ich Dir ja Recht - wenn die anderen nicht auf ihre Kinder achten, muß man Schlimmeres verhüten (daß der Hund sich irgendwann wehrt).
    Aber andererseits, ganz ehrlich: es kann ja wohl nicht sein, daß man nicht mal mehr im eigenene Garten Ruhe vor Nachbars Gören hat, und den Hund am Ende auch noch ins Haus sperren muß, wenn man selbst nicht im Garten ist. Wofür hab ich Eigentum und Haus, wenn ich darin doch nicht tun kann, was ich möchte (solange die Nachbarn nicht belästigt werden, natürlich).

    Ich würde die Kinder ganz massiv rauswerfen, wenn ich die nochmal ungebeten im Garten erwische, und zwar so ärgerlich, daß die sich das kein zweites Mal trauen würden, und dies (um des Nachbarfriedens Willen) vorher den Eltern so auch ankündigen - mit der Begründung, wenn sie nichts tun, bliebe Dir nichts anderes übrig zu ihrer eigenen Sicherheit, als selbst tätig zu werden, Du möchtest einfach nicht, daß der Hund sich irgendwann wehrt, und die Kinder dabei gefährliche Verletzungen erleiden. Weise darauf hin, daß es nicht sein kann, daß Du Dich in Deinem Haus mitsamt dem Hund einsperren mußt, damit ihre Kinder ihre Freiheit haben können, und vor allem, daß Du Dir das so nicht gefallen lassen wirst. Die Eltern müssen Deine Grenzen kennen und akzeptieren lernen und den Kindern vermitteln. Wenn sie´s nicht können, vermittelst Du sie eben selbst.

    Wenn Du es auf die nette Art machen möchtest: drück den Kindern, wenn sie ungefragt den Garten betreten, den Rasenmäher in die Hand und sag, in ner Viertelstunde ist der tiptop gemäht, und hinterher dürfen sie noch ne Stunde Unkraut zupfen... Die kommen garantiert nie wieder..... *gg Bei meiner Tochter funktioniert das immer, der fallen dann ganz spontan ihre Mathe-Hausaufgaben ein.....

  • PS: weil ich grad noch das mit dem Hausfriedensbruch gelesen habe - Vielleicht kannt ja noch zu den Eltern sagen: "Ich möchte wirklich gerne in Frieden leben mit Ihnen als meinen Nachbarn, aber dazu gehört auch, daß alle die Grundstücksgrenzen des jeweils Anderen akzeptieren.Es kann doch nicht sein, daß man unter Nachbarn eine offizielle Anzeige wegen Hausfriedensbruchs machen muß, um seine Ruhe zu haben???", vielleicht rüttelt diese unterschwellige Drohung/Ankündigung sie ein wenig auf......

  • Das ist eine blöde und gefährliche Situation!
    Mich würde auch interessieren, was die Mutter dazu sagt. Vielleicht wurden sie nie richtig erzogen? Vielleicht interessiert es die Mutter gar nicht? Oder ist sie überfordert? Das eigentliche Problem liegt in der Familie der Kinder. Haben sie nie Grenzen kennengelernt oder wie man sich benimmt, dann hat man früher oder später Probleme. Ich will auch nichts den Eltern unterstellen, also bitte nicht falsch verstehen - aber es ist oftmals so, daß Kinder, die z.B. Tiere quälen oder andere Kinder schlagen, selber geschlagen etc werden. Beim Tiere quälen ist es so, daß Kinder im KiGa-Alter noch nicht direkt was von Quälen wissen und unbewußt ein Tier drangsalieren, ohne zu wissen, was sie da machen. Aber ab dem Schulalter wissen sie es. Und wenn ein Kind im Schulalter ein Tier quält, liegt die Ursache oftmals beim in der Familie; daß sie zur Verarbeitung des Erlebten an Tieren oder anderen Kindern das auslassen, was ihnen selbst widerfahren ist. Nun quälen sie deinen Hund ja nicht direkt, lassen ihn aber auch nicht in Ruhe und daß sich ein Kind auf den Hund wirft, ist auch schon bedenklich. Bitte nicht voreilige Schlüsse ziehen, aber für mich sieht das nach Problemen in der Familie aus, welche Probleme es auch immer sind. Kinder sind nicht einfach von Natur aus so, genauso wie es keine von Natur aus gefährlichen Hunde gibt.
    Halte die Kinder fern, laß den Hund nicht unbeaufsichtigt im Garten. Und spreche immer wieder mit der Mutter! Notfalls wird eben mit der Polizei oder Ordnungsamt gedroht, weil die Kinder einfach aufs Grundstück kommen, obwohl sie es nicht dürfen. Und daß sie deinen Hund nicht in Ruhe lassen und ihn "nötigen" und dich ja damit auch. Drohe mit Konsequenzen und notfalls ziehe die Konsequenzen durch! Du könntest ja die Mutter auch fragen, ob alles in Ordnung ist oder ob es Probleme gibt. Natürlich gibt das niemand so einfach zu. Aber ein wenig Interesse zeigen ist vielleicht ganz gut. Dann wirst du nicht sofort als böse Feindin abgestempelt (und du kannst ihr evtl. sogar helfen und damit auch dein Problem angehen).
    Ich wünsche dir starke Nerven und alles Gute!
    Ach ja: Hast du einen großen Regenschirm? Wenn ja, kannst du ihn mitnehmen und wenn die Kinder erscheinen, klappst du ihn auf und beschirmst im wahrsten Sinne des Wortes deinen Hund.

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