Der natürliche Tod - vom Aussterben bedroht?

  • Für mich gibts eine einfache Formel, die ich mir fest für meine Entscheidung später vorgenommen habe:
    Tierliebe <--vs--> Egoismus


    Ich werde also versuchen, alles, was kommt zuzuordnen.


    Wovor ich am allermeisten Angst habe, ist eine Krankheit, bei der es ständig extrem auf und extrem ab geht. Weil es dann nicht funktioniert wenn man immer die Hoffnung auf Besserung hat.


    Meine Aufgabe wird also sein, egal was ich tue oder lasse - es nur aus Tierliebe und nicht zu meinem eigenen Vorteil zu tun.


    Über das Thema denke ich schon oft nach, ein Nachbarshund wurde erst kürzlich eingeschläfert - und alle sagten nur sowas wie "endlich" dazu.


    Hoffentlich bekomm ich das hin, vertraue aber darauf, dass ich von Leuten umgeben bin, die die Dinge sachlicher betrachten können und auch keine Scheu haben mir den Kopf zu waschen.....


    Auf einen natürlichen Tod zu warten - ich denke, dass das in der heutigen Zeit immer seltender wird - man müsste u.U. sämtliche Medikationen einstellen, was wiederum wahrscheinlich mit (unnötigem) Leiden verbunden wäre...

  • Zitat

    In diesen Minuten, die für mich zu Stunden wurden, wartete ich verzweifelt auf den TA und die Erlösung für meinen Hund.


    Ich weiß, was du meinst. So ging es mir auch. Als ich beim TA angerufen habe, dass der Doc doch bitte kommen möchte, war er gerade im OP und es war eine Sprechstundenhilfe am Telefon. Sie hat dann mit ihm Rücksprache geführt und sagte mir, wenn er im OP fertig ist, kommt er vorbei. Eine Zeit hat sie nicht genannt, auch nicht ungefähr. Also begann das warten, ich hatte keine Ahnung, wann er kommt, ob in einer halben Stunde oder in 2 oder in 3 Stunden. Irgendwann habe ich wieder angerufen und gefragt, wann er denn nun "endlich" kommt, weil es meinem Hund sehr schlecht geht (könnte nach etwa einer halben Stunde gewesen sein :???: , ich weiß es nicht mehr, ich war wie in Trance). Sie sagte dann, er ist in 20 Minuten da ...so war es dann wohl auch, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit.

  • Oh ja, diese Zeit kommt einem ewig vor. Irgendwie als wenn es weder vor noch zurück geht, wie eine Zeitschlaufe, in der man steckt.


    Also, das sicherste Zeichen, daß ein Hund nicht mehr will, ist, wenn er das Fressen und Trinken verweigert. Meistens kommt dann noch dieser flehende Blick irgendwann hinzu. Man "spürt" es irgendwie.

  • Jein!


    Das Schmerzmittel verlängert sein Leben nur in so weit, wie es sein Leiden für ihn erträglich oder sogar schmerzfrei macht.


    Gäbe es diese Möglichkeit nicht, müßte man einen Hund, der z. B. wegen schwerster Arthrose kaum noch laufen kann, einschläfern.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • interessant. in dem buch "merle´s tür" beschreibt der autor ja, wie merle seine letzten tage im sterben verbringt. ich fand das damals sehr schön und sehr berührend, bis mein kumpel, der natürlich tierarzt ist, mich anschnauzte, dass das natürlich gar nicht geht.


    auf facebook habe ich eine seite für eien hunde-hospitz (natürlich in USA) gefunden, ich denke,dass geht sicher zu weit. ich glaube aber auch, dass ich meinem hund die letzten tage so einfach wie möglich machen möchte, und wenn es denn einschläfern bedeutet, dann ist das eben so.

  • Meistens kann der Haustierarzt, der bei uns die Hunde immer von Werlpe an kannte schon sagen wenn es nicht mehr lange gut gehen wird. Dann habe ich Zeit mich darauf vorzubereiten und die letzte Zeit so schön wie möglich zu machen. Sicherlich können auch TA sich irren..unsere hat Tessa nicht mal mehr Weihnachten gegeben und sie hat noch bis August des folgenden Jahres gelebt..dann waren die Hinterläufe plötzlich gelähmt...der Kopf war noch da...wer weiß wie lange sie da gelegen hätte wenn wir auf den natürlichen Tod gewartet hätten..
    Den Blick werde ich nie vergessen..man hat den Tod in ihren Augen gesehen. Vielleicht werden viele sagen sowas ist quatsch aber für mich wars als wenn sie sagen wollte: Danke das ich bei euch sein durfte aber jetz kann ich nicht mehr. So war es jetz auch bei Bonny. Ihr Blick, ihr Verhalten haben uns gesagt das die Zeit gekommen ist.


    bei Bekannten war es einmal so: Sie hatten einen Westi..16 Jahre alt. Er hatte einen Tumor in der Achselgegend..genau wo weiß ich nicht..der auf die Lunge drückte und dadurch litt der Hund an Atemnot. Der TA ließ folgende Optionen: Entweder Tumor raus das ging nur mit Bein amputieren oder den Hund (allgemein eher schlechter Zustand..kaputte Zähne etc.) einschläfern lassen.
    Sie haben sich entscheiden den Hund nochmal mit nach Hause zu nehmen. Dort bekam er alle noch vorrätigen Leckerlies und wurde noch einen Tag nach Strich und Faden verwöhnt. Abends kam der TA und hat sie zu Hause erlöst...wenn sie das nicht getan hätte wäre der Hund irgendwann erstickt.


    Sicherlich sollte es niemals einfach die für den Menschen "bequemere" Lösung sein aber ich finde man hat die Pflicht seinem Tier leid zu ersparen.

  • Zitat

    Mal ne vielleicht doofe Frage die bei mir aufkam als ich einige Antworten gelesen habe:
    Lebt ein Hund durch Schmerzmittel länger?


    Zitat

    Jein!
    Das Schmerzmittel verlängert sein Leben nur in so weit, wie es sein Leiden für ihn erträglich oder sogar schmerzfrei macht.


    Ich würde Gaby's Antwort etwas modifizieren. Dann hiesse die Antwort so:


    Ja!
    Das Schmerzmittel verlängert sein Leben nur in so weit, wie es sein Leiden für uns erträglich macht.


    Denn zeigt der Hund keine Schmerzen, wird auch unser Gewissen schmerzfreier. ;)


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Patrick, wie meinst du das jetzt?
    Glaubst du das Schmerzmittel die Schmerzen nicht wirklich nehmen, sie den Hund nur dazu bringen die Schmerzen, die er fühlt, nicht mehr zu zeigen? :???:

  • Nein, ich meine dass so mancher Hund eingeschläfert würde, wenn er keine Schmerzmittel bekäme,
    weil der HH den Anblick und das Leiden nicht ertragen könnte.


    Mit Schmerzmittel, ist die Situation eine andere. Für uns. Man belügt sich eben gerne selbst...


    liebe Grüsse ... Patrick

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