Der natürliche Tod - vom Aussterben bedroht?

  • hmm....also ich würd nicht sagen, dass Schmerzmittel für den Hund MEIN Leiden lindern.


    Denn ich WEISS ja darum, dass es nur Symptome lindert und nicht die Erkrankung heilt; sprich (ausgehend von einer unheilbaren Erkrankung) mir ist doch klar, dass mein Hund letztendlich sterben wird und mir nun die Rolle des Sterbebegleiters zukommt - emotional leichter zu ertragen als das schliessliche Erlösen find ich diesen Prozess mal so gar nicht:???:

  • Zitat

    Aber wenn es dem Hund doch mit den Schmerzmitteln gut geht und er ein schmerzfreies Leben noch leben kann?
    Wo ist da das Problem?


    Kein Problem. Einfach eine Tatsache.


    Schmerzmittel an sich verlängern keine Leben.


    Aber durch die Schmerzmittel wir das Tier keine Schmerzen mehr haben und entsprechend auch keine
    Anzeichen des Leidens mehr zeigen.


    Würde der Hund jetzt keuchend, speichelnd und wimmernd neben dem HH liegen. würde dieser ihn
    über kurz oder lang (eher kurz) erlösen.
    Zeigt er keine Symptome des Leidens, sieht der HH auch keinen Grund das Tier einschläfern zu lassen.


    Die Grunderkrankung ist allerdings nach wie vor die selbe. Die Schmerzmittel heilen diese auch nicht.


    Die Frage:

    Zitat

    Lebt ein Hund durch Schmerzmittel länger?


    Ist ergo mit 'Ja' zu beantworten.


    Avez-vous compris ?


    liebe Grüsse ... Patrick :winkgrin:

  • Ich denke, die Frage sollte nicht lauten "lebt" der Hund durch Schmerzmittel länger, sondern "leidet" er durch Schmerzmittel länger!


    Beantworte ich nämlich erstere mit "ja" - würd ich meinen Hund guten Gewissens auf diese Weise behandeln.
    Kippt das Ganze aber oder stehe ich schon zu Beginn vor der letzt genannten Frage und muss diese mit "ja" beantworten - würd ich das Einschläfern vorziehen.

  • Zitat

    Ich denke, die Frage sollte nicht lauten "lebt" der Hund durch Schmerzmittel länger, sondern "leidet" er durch Schmerzmittel länger!


    Beantworte ich nämlich erstere mit "ja" - würd ich meinen Hund guten Gewissens auf diese Weise behandeln.
    Kippt das Ganze aber oder stehe ich schon zu Beginn vor der letzt genannten Frage und muss diese mit "ja" beantworten - würd ich das Einschläfern vorziehen.


    Hier kommen wir der Sache schon näher.

  • habe den Thread noch nicht gelesen, was vielleicht ein Fehler ist, aber das möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen ....



    Zitat

    Und noch etwas provokativ: wird nicht zu schnell zur spritze gegriffen, weil mensch das leiden vorm tod nicht ertragen kann?.


    Mal sehr provokativ - in den weitaus meisten Fällen wird viel zu lange nicht zur Spritze gegriffen, weil Mensch der Meinung ist, den Verlust des Tieres nicht ertragen zu können.


    Was soll lobenswert daran sein, sein Tier leiden zu lassen?


    Meines Erachtens hat jemand, der so etwas von sich gibt, überhaupt KEINE Vorstellung davon, was Leiden vor dem Tod bedeuten kann.

  • Patrick, d'acor, je comprend!
    J'ai pens.. pu.. (Vergangenheitsform von denken?? argh!) Also, für mich hat sich dein Post nur sehr negativ bezüglich Schmerzmitteln angehört. Als seien sie was schlimmes, deshalb habe ich nachgefragt.

  • Wenn man das nur alles immer so vom neutralen Standpunkt aus betrachten könnte.....


    Vor zwei Wochen ist folgendes passiert:
    ich steh in der Küche, höre quietschende Geräusche. Denke, die über uns spielen mit dem Kind. Koche weiter. Jauul. Kann nicht Kind sein - Nachbarsdobermann? Gehe raus. Finde sie. Liegt vor meinem Auto. Kann nicht mehr aufstehen. Geht seit fast zwei Jahren. Konnte sich kaum auf den Beinen halten, torkelte wie ein Betrunkener. Der fußballgroße Tumor drückt auf die Hüfte. Hatte aber immer Appetit. Jetzt liegt sie. Hole ein Handtuch weil sie will aufstehen. Reicht nicht. Sie kommt nicht hoch, ich bekomme sie nicht hoch. Besitzerin kommt. Sollen sie liegen lassen, Tierärztin kommt gleich zum Einschläfern. Wie? Nicht hier im Hof?!. Wenn dann Zuhause. Geht Decke holen. Wir legen den Hund drauf, tragen ihn zu dritt zu Besi in die Wohnung. Steak im Kühlschrank? Irgendwas leckeres?
    Hund braucht jetzt nichts mehr zu fressen. Sohn geht Büffelpansen holen. Hund frisst. Mann kommt von Arbeit. Wir gehen - Tierärztin kommt........


    Alle sagen: puh, endlich konnte dieser Hund gehen. Mich hatten schon Leute angesprochen: "Kann man da irgendwas mit dem Tierschutz machen, der Hund leidet?".


    Scheiß-Besitzer, oder??? Ich denke nach......


    Die Mutter der HHin ist schwer zuckerkrank, fast blind, lebt im 1. Stock, sitzt im Rollstuhl weil sie bis zum Oberschenkel keine Beine mehr hat. Aber sie hat Lebensfreude, ist sehr nett - wir haben sie kennengelernt.


    Ich versuche zu verstehen:
    Wenn mir auf der einen Seite ein Lebewesen vorlebt, dass das Leben trotz massivster Einschränkungen noch lebenswert ist, wie verläuft dann meine eigene Grenze um zu entscheiden, was noch lebenswert ist?
    Okay, das eine ist ein Mensch, das andere ein Hund.


    Aber was genau hätte sie ihrer Mutter sagen sollen, wenn sie diesen Hund früher einschläfern lassen hätte?
    "Der konnte ja fast nicht mehr laufen, nicht mehr raus - sein Leben bestand aus Essen, Kacken und Zuwendungen"
    Das geht gar nicht.


    Darum denke ich, dass es sehr schwierig wird, wenn sich die eigene Grenze, was lebenswert ist und was nicht, verschiebt, erstmal egal in welche Richtung......


    Nachdenkliche Grüße

  • Viele gute Beiträge, denen ich 1 zu 1 zustimme.


    Man selber ist wahrscheinlich in so einer Situation etwas verblendet, aber dafür ist dann der TA gefragt.


    Ein Bekannter von mir erzählte mal, dass sein Vater Krebs hatte und es ihm sehr schlecht ging am Ende.
    Er vegetierte nur noch vor sich hin und wartete aufs Ende.
    Er hat gesagt: Jedes Tier würde man in dieser Situation erlösen, wieso macht man das mit mir nicht?


    Da mußte ich schlucken und ja, Recht hat er, das ist ein Privileg der Tiere, ich nenne es Privileg und meine es auch so.

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