Agility! Artgerechte, ernstzunehmende Hundebeschäftigung?

  • Ich liebe Agility! Wann immer es um dieses Thema geht, leuchten meine Augen.
    Meine Hündin Jill war jedes Mal mit Begeisterung dabei und ist über den Platz geheizt.


    Jetzt bekam ich letztens zum dritten Mal zu hören:
    „ Agility ist doch keine ernstzunehmende Beschäftigung für den Hund. Warum macht ihr nicht Dummytraining oder Mantrailing! Mach doch was Artgerechtes.“


    Ich antwortet wie immer: „ Das findet Jill aber öde......“


    „ Dann stellst du es nur nicht richtig an, außerdem wird der Hund nicht richtig ausgelastet bei solchen Hüpfspielen“ kam dann.


    Ich ärgerte mich zum......dritten Mal.


    Mich würde interessieren wie ihr das seht?


    Was haltet ihr von Agility, Dogdancing, Trickdogging und Co?


    Mmn sollte man etwas machen was Hund und HH Spaß macht und ob das nun Agility oder Dummytraining oder Schafe hüten ist, wäre mir persönlich egal.


    Ob der Hund das auch so sieht??? Wie sind eure Erfahrungen, was sind eure Meinungen???

  • So lange die Gesundheit mitspielt, ist richtig was Spaß macht!
    Dass man keinen Hund mit schwerer HD regelmäßig über den Agilityparcours flitzen lässt oder mit ihm Frisbee spielt, ist wohl jedem klar.


    Ansonsten ist es mir ziemlich wurscht, ob die Auslastung, die uns beiden Spaß macht "artgerecht" ist oder nicht.


    Leila ist ihrer Rasse entsprechend ziemlich gut im Mantrailing. Wir sind da beide mit Spaß dabei und sie verfällt schon regelrecht in Freudentaumel, wenn sie den Rucksack sieht, den ich immer zum Mantrailing mitnehm.
    Allerdings steht sie auch total auf Agility und liebet es über die ganzen Gerätschaften zu turnen.
    Beides ist sehr anstregend für sie, Mantrailing ist halt mehr was für den Kopf und Agility für die körperliche Auslastung. Trotzdem ist sie hinterher gleichermaßen zufrieden, müde und ausgepowert.


    Dafür hasst sie alles was mit Apportieren zu tun hat. Also warum soll ich ihr das antun? Nur weil andere meinen, dass es eine sinnvolle Beschäftigung ist? (Ich lass jetzt mal unerwähnt, dass ich es selbst schade finde, dass sie so wenig Spaß dran hat |) )
    Das ist doch nur frustrierend für uns beide!


    Hätte ich zufällig einen Beagle, der auf Schutzdienst stehen würde :lol: würden wir vielleich das machen...


    LG und viel Spaß bei EUREM Sport
    Lena

  • Ich liebe Agi! Und es wäre mir persönlich schnurz was andere sagen. DENNOCH finde ich trailen oder Dummytraining wirklich ARTgerechter. Aber jeder muss für sich und seinen Hund selbst entscheiden und wenn man eben keinen Spaß am trailen hat, dann eben nicht :ka:


    Ich kann mit meinem Hund kein Agi machen, da er zu hoch dreht und ich keinen Bock habe ihn ständig auszubremsen. Die Dynamik dabei ist ihm einfach zuviel und auf Dauer macht das auch sein relativ ungeeigneter Körberbau nicht mit :hust: Ergo mach ich es nicht, weil's im Endeffekt besser für den Hund ist - mache AGI deswegen aber nicht per se schlecht, nur weil es für uns nicht "passt".


    Wir machen eben Dummytraining, weils viele verschiedene Elemente beinhaltet und das Tempo wesentlich niedriger ist und der Hund sich mehr konzentrieren muss, für Bokey genau das richtige.

  • "artgerecht" ist es zwar nicht, aber wenn es dem Mensch-Hunde-Team Spaß macht, ist es doch in Ordnung.
    Jeder muß doch die für seinen Hund passende Auslastung finden.


    Unserer macht lieber Nasenarbeit und hat in der Hundeschule auf dem Agilityparcour kläglich versagt. Er hat die Stangen lieber umgeworfen und die Hindernisse "durchschritten" :???:
    Hätte mich allerdings auch sehr gewundert, wenn er das gerne gemacht hätte ;)


    So bin ich froh, daß er nicht springt und unser Zaun nicht kilometer hoch sein muß.


    Wenn ich sein Lieblingsspielzeug ( Handfeger :lol: ) im Garten verstecke und er ihn suchen darf ist er der glücklichste Hund der Welt. Und darauf kommt es doch an.


    Andrea, Bör und das Puddingteilchen

  • Für mich ist Agi weder "artgerecht" noch ernstzunehmend.
    Genau so wenig wie Dogdancing etc.


    Aber warum sollte man es nicht machen, solange es dem Hund Spaß macht und nicht schadet?
    Es ist Kopfarbeit + körperliche Auslastung, also für einen gesunden Hund doch absolut nicht verkehrt

  • Zitat


    Mmn sollte man etwas machen was Hund und HH Spaß macht und ob das nun Agility oder Dummytraining oder Schafe hüten ist, wäre mir persönlich egal.


    Ob der Hund das auch so sieht??? Wie sind eure Erfahrungen, was sind eure Meinungen???


    Wenn der Hund das mit Passion macht, dann ist das doch völlig ok. Gibt ja viele Hunde, bei denen die ursprüngliche Veranlagung stark abgeschwächt wurde in der Zucht, denen die Kooperation mit dem Menschen wichtiger ist. Die sind dann vollkommen zufrieden mit Agi oder Trickdogging oder wasauchimmer.


    Andere Hunde haben zwar auch Spass an Tricks & Co, aber es bleibt für sie eine reine "Freizeitbeschäftigung". Die zeigen ein ganz anderes Interesse, wenn sie etwas tun dürfen, was ihren Anlagen entspricht. Meine Springer gehören in die Kategorie. Die machen in Haus und Garten gern mit bei Tricks, oder hüpfen über und unter die Geräte in der Hundeschule, aber das ist Spielerei. Wenn sie aber Sucharbeit machen dürfen, hat dies eine ganz andere Dimension und Wichtigkeit.

  • Agility dürfte etwa so artgerecht sein wie das ständige Apportieren und Abgeben-Müssen von Kunstbeute oder das Suchen nach Menschen, die ja nun nicht gerade ins "artgerecht" Beuteschema gehören. Es ist alles gleichermaßen ein vergnüglicher Ersatz für "the real thing": die Jagd.


    Wenn du einen Hund also wirklich rundum "artgerecht" beschäftigen möchtest, bleibt dir nun mal nur echtes Jagen - alles andere ist menschengemachter Ersatz.


    So what? Was bitte unterscheidet da eins von anderen - und wo ist das Problem, solange die Beschäftigung Hund und Besitzer Freude macht?

  • Schließe mich naijra an,
    die wenigsten Hunde haben einen "Job" und die Anlagen dafür, ihn mit Passion (gutes Wort!) auszuführen. Da isses mE wurscht, was sie mit dem HF tun, da ist eins nicht weniger oder mehr artgerecht als das andere.


    Was mich immer nervt ist dieses "Agi ist körperliche Auslastung, nix für den Kopf".
    Clickern sehen doch viele als Auslastung für den Kopf an, oder? Beim Agi wird sehr viel geklickt, Zonenabgänge, Slaloms, Verleitungen - das ist dann plötzlich keine geistige Auslastung mehr?


    Grüßle
    Silvia
    gleich auf den Weg ins Training :)

  • Zitat


    So what? Was bitte unterscheidet da eins von anderen - und wo ist das Problem, solange die Beschäftigung Hund und Besitzer Freude macht?


    Der Unterschied liegt darin, wie nah die Beschäftigung der ursprünglichen Veranlagung kommt - die Hunde selber unterscheiden das teilweise sehr deutlich. Das Apportieren eines Dummys ist dem Apportieren eines echten Kaninchens deutlich näher als das Ausführen einer Dogdancefigur, das sollte doch auch dem Menschen einleuchten...


    Teilweise wurden ja auch einzelne Teilbereiche des Jagdverhaltens extrem verstärkt auf Kosten anderer - das macht wiederum einen Unterschied für den Hund. Für einen Bloodhound ist Dummyarbeit vermutlich genauso weit weg wie Dogdance.

  • Alles an Beschäftigung was dem Hund wirklich Spaß macht und ihm gesundheitlich nicht schadet ist doch in Ordnung.


    Lustig finde ich allerdings die Aussagen, wenn der Halter sagt: ich liebe Agility.
    Innerlich denke ich dann nämlich immer: ja dann hüpf doch mal rüber und kriech duch :D ;)

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