Grundsatzfrage: An den Knochen dürfen oder in Ruhe lassen?
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Ich mache da keinen Unterschied zwischen z.B. Spielen mit anderen Hunden, Rammelversuchen meines Rüden, Jagen und/oder Spielzeug abnehmen und dem Fressen.
Alles dies ist etwas, was der Hund in diesem Moment gern ungestört tun und mich ausblenden wollen würde.
Und das will ich halt nicht.
So, wie ich sie vom Spielen wegrufen bzw. einfach weitergehen brauch und sie kommen mit, kann ich die Liebesbekundungen, das Jagen und das Fressen abbrechen.Seh' da kein Problem - warum muss der Hund dies ausgerechnet beim Fressen unbedingt "ungestört" tun können?
Ich steh' ja auch vom Essen auf, wenn was "wichtigeres" passiert - Wanne läuft über, es klingelt etc. pp.
Und "wichtiger" bin halt ich bzw. das, was ich gerade von ihm will, für den Hund (unsere Hunde).Anschließend kann er doch "als Belohnung" ggf. weiterfressen oder weiterspielen (Jagdabbruch wird mit Spiel, einzig Rammelabbruch wird "nur" mit Leckerlies belohnt).
Ich kann meine Hunde vom Napf abrufen bzw. mir den Knabberkram apportieren lassen, ein "Aus" führt dazu, dass sie das, was sie im Maul haben ausspucken - genauso kann ich auch den Napf oder Ziemer wegnehmen und wiedergeben - oder auch nicht.
Alles übrigens positiv (u.a. über Tauschgeschäfte) aufgebaut und durchaus öfter (auch jetzt noch) sporadisch geübt. Und "trotzdem" bringen mir beide Hunde ihren Kong zum Nachbefüllen oder schwierige Brocken rauspulen...
Das gehört irgendwie für mich zum "normalen" Grundgehorsam und seit 5 bzw. 1,5 Jahren ist damit keine Futteraggression erzeugt worden....

Im Übrigen würde ich auch eine Futter- oder sonstige Verteidigung bei Fremden nicht dulden.
Meine Hunde dürfen am Zaun bellen - das ist aber auch die einzige Art von "Aggression", die ich Menschen gegenüber dulde. Sobald der Mensch aufs Grundstück kommt oder auf dem Handtuch am Strand neben mir sitzt, haben die beiden nichts (mit Zähnen) zu verteidigen - weder unser Handtuch, noch die heruntergefallene Wurststulle oder herumliegendes Spielzeug.Das wäre mir echt zu gefährlich (und unentspannt), so oft wie ich mich mit den beiden im öffentlichen Raum und unter vielen Menschen (und anderen Hunden) bewege.
Und warum sollte ich das Abgeben bzw. "Aus" nicht genauso regelmäßig üben, wie die anderen Sachen auch....?
Ist es wirklich so, dass etwas "sitzt" und dann nicht in gewissen Abständen aufgefrischt bzw. wiederholt werden muss?
Mein Rüde hat z.B. die "Rolle" verlernt, weil ich es aufgrund von Rückenproblemen über ein halbes Jahr nicht mit ihm gemacht habe.... - ist nur er in dieser einen Sache so "vergesslich"...?
Da würd ich nicht riskieren wollen, dass er nach einer Weile auch vergisst, dass man sein Fressen abzugeben hat, wenn ich komme und es haben will - also übe ich das durchaus zwischendurch (damit meine ich nicht täglich, sondern ca. 1 mal wöchentlich - ans Futter ran dürfen sie generell erst nach Aufforderung).Gruß
NicoleP.S. ich wurde übrigens noch nie von den Hunden (wegen des Fressens) angeknurrt.... und würde es auch nicht dulden bzw. erst den Grund ergründen und dann gezielt an der Situation unter Umgehung der Notwendigkeit der Drohung arbeiten (war bei Fortuna anfangs so beim "Untersuchen" (Straßenhündin) - das geht mittlerweile aber auch problemlos).
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Hi,
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Ähm...ich gebe meinem Hund auch keine ungesunden Sachen. Wie ich ganz deutlich geschrieben habe, meine ich, dass der Hund etwas findet.

Aber auf jeden Fall war es wichtig, das in einem aggressiven rot zum Ausdruck zu bringen.
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Ich glaube nicht, dass man "draußen etwas wegnehmen das der Hund zufällig findet" mit "zu Hause etwas wegnehmen, nachdem es zum Fressen freigegeben wurde" vergleichen kann. Ein Hund kann das unterscheiden, der Mensch in den meisten Fällen offenbar nicht. Woran liegt das?1. Ich würde nicht unterstellen, dass ein Hund kognitiv in der Lage ist, zu begreifen, welche Beweggründe ein Mensch gerade hat, einem das Futter wieder wegzunehmen. Hunde sind klug, aber so viel traue ich ihnen dann doch nicht zu.
2. Es geht darum, dass man es üben soll, damit man es in einem Notfall (wenn der Hund etwas findet,dass nicht gut für ihn ist) wieder wegnehmen kann, ohne dass es größere Probleme gibt. Das ist doch, zumindest aus meiner Perspektive, der Sinn von dem ganzen, oder nicht?! Man übt sowas ja nicht einfach nur damit man es machen kann.
Das war mein gedanklicher Bogen. Ich bin intellektuell durchaus in der Lage, den Unterschied auszumachen. Ich bin aber auch gerne bereit, das nochmal zu erklären, falls da jetzt noch irgendwie zu Verständnisschwierigkeiten führen sollte.
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1. Ich würde nicht unterstellen, dass ein Hund kognitiv in der Lage ist, zu begreifen, welche Beweggründe ein Mensch gerade hat, einem das Futter wieder wegzunehmen. Hunde sind klug, aber so viel traue ich ihnen dann doch nicht zu.
Echt nicht? Ich ja. Es ist doch was anderes ob ein Hund Futter von mir zu Hause gegeben bekommt, oder er es draußen im Gras irgendwo weit ab von mir findet. Ich denke schon, dass ein Hund lernen kann, dass die Dinge die ich ihm gebe okay sind wenn sie gefuttert werden und Dinge die er zufällig aufstöbert nicht okay sind. Mein Rüde "fragt" sogar zu Hause ob er zufällig gefundene Dinge fressen darf, indem er mir den Gegenstand zeigt (passiert mal mit einem ollen trockenen Brötchen, dass meine Kater runter geworfen haben). Genauso macht er es draußen, wobei er draußen alles liegen läßt, ausser Obst (bevorzugt Äpfel). Hunde lernen sehr wohl Ortgebunden (frag mal die Leute die immer sagen "Komisch, auf dem Platz in der Hundeschule kann er alle Kommandos und hier macht er gar nichts von dem was er gelernt hat"). :) Indem Sinne: Ja, sie unterscheiden, wenn man es ihnen beibringt, oder sie wollen.Zitat2. Es geht darum, dass man es üben soll, damit man es in einem Notfall (wenn der Hund etwas findet,dass nicht gut für ihn ist) wieder wegnehmen kann, ohne dass es größere Probleme gibt. Das ist doch, zumindest aus meiner Perspektive, der Sinn von dem ganzen, oder nicht?! Man übt sowas ja nicht einfach nur damit man es machen kann.
Und wie soll der Hund dieses "wegnehmen können" begreifen, wenn er beim Fressen in seiner sicheren Umgebung gestört wird? Wäre es da nicht besser ein gut sitzendes "Aus" "Pfui" oder "Nein" zu lernen, damit der Hund genau weiß was Sache ist und nicht nur einfach denkt, dass du den leckeren Knochen plötzlich doch wieder in Besitz nehmen willst? Denn wenn der Hund lernt, dass ein "Aus" kein Konkurenzgehabe von dir ist, hat er auch keinen Grund mehr dich anzuknurren. Aber es gibt halt leider Leute die meinen, dass sie immer auf Konfrontation gehen müssen und das finde ich eben schade.Gegen das Üben an sich habe ich ja nichts. Ist auch völlig legitim. Nur ich habe was gegen das "Mein Hund muss sich jeder Zeit das Essen weg nehmen lassen und darf nicht knurren und das übe ich auch jeden Tag mit dem Futternapf". Ich bin fast schon davon überzeugt, dass die meisten knurrenden Hunde nur deswegen knurren, weil sie eben ständig beim Fressen gestört werden.

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Hmm...also so simpel ist das nun auch wieder nicht....der Charakter des Hundes und die Vorerfahrungen spielen auch mit rein..selbst ein 10 Wochen alter Welpe hat mit seinen Geschwister/Menschen schon gewisse Situationen durch.
Und?
Hündin Nr. eins hatte 13 Geschwister und war 'Haudrauf' im Wurf, der sich genommen hat was er wollte.
Zuhause gab es als kleiner Wurm zweimal Geknurre, weil ich etwas weggenommen habe.
Ich habe das einfach komplett ignoriert, wozu auch sollte ich reagieren?
Macht man das als Führungsperson? Auf lächerliches Welpengehabe unsicher reagieren?
Ich denke, dass man sich darauf besinnen sollte, was dem Hund am ehesten Zusagt. Und obwohl ich absolut kein Fan von der Alphatheorie bin, so finde ich doch, dass Hunde lernen sollten sich entsprechend zu benehmen. Ich als Halter muss dem Hund das beibringen.
Und was beeindruckt einen Welpen mehr, als ein neues Herrchen/ Frauchen, welches unerschrocken zur Tat schreitet, dem Hund zeigt, dass die Situation von ihm gemanaged wird?
Ich sag mal so: Wenn drei Typen einem Pack Löwen das Fleisch unter der Nase wegluchsen können, dann bin ich mit sicherheit in der Lage dazu meinem pupsigen Welpen unbeeindruckt den Knochen wegzunehmen und ihm damit zu zeigen, dass Knurren und Schnappen sich nicht lohnt.
Allein das Selbstsichere Auftreten zeigt den meißten Hunden schon, dass es eine normale Situation ist, in der sie nicht zu agieren brauchen.
Selbstredend, dass Außnahmen und Sonderfälle, wie Straßenhunde, ausgenommen sind. -
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Ich komme mal zur Anfangsfrage zurück:
Meine Hunde haben alle gelernt, daß ich ihnen Dinge wegnehme und ihnen wieder gebe. Das ich mal in den Napf fasse, aber nicht um zu klauen, sondern um evtl. etwas hinzuzufügen.
Für mich ist es wichtig, daß sich die Hunde Dinge ohne knurren, schnappen und beißen wegnehmen lassen. Immerhin könnte es mal die Fernbedienung sein, etwas Spitzes, Scharfes, oder eben mal etwas unbekanntes von draußen. Also ja, es ist mir wichtig, daß ich div. Dinge meinen Hunden abnehmen kann. Allerdings niemals ohne Vorwarnung
Ein weiterer Grundsatz: nehme niemals einem Hund etwas, wenn er es haben darf. Warum auch??
Wenn die Hunde also etwas zum knabbern haben, dann sollen sie sich damit in Ruhe befassen. Sie werden dabei kaum gestört und es wird ihnen nicht einfach so weggenommen. Jedoch verlange ich auf ein Aus die Wegnahme des Gegenstands.
Zitatdann bin ich mit sicherheit in der Lage dazu meinem pupsigen Welpen unbeeindruckt den Knochen wegzunehmen und ihm damit zu zeigen, dass Knurren und Schnappen sich nicht lohnt
Guter Punkt. Umso selbstverständlicher das alles von statten geht, umso normaler ist oder wird es für den Welpen.Baha hat das auch so gelernt. Ich habe seine Drohung zur Kenntnis genommen, habe ihn aber unbeeindruckt davon dennoch den Gegenstand weggenommen. Dafür hat er etwas anderes bekommen, oder ich habe ihn anderweitig ausgetrickst
Mittlerweile ist er soweit, daß ich ihm einen Ochsenziemer aus der Schnute nehmen kann, ohne Gefahr zu laufen Löcher in der Hand zu haben. -
Gerade Knochen nehme ich hier sehr wohl weg.
Lee frisst nur die Teile, die nicht zu hart sind. Sobald es zu hart wird, läßt sie den Knochen liegen und einer der Jungs schnappt ihn sich. Juri hört dann irgendwann auch auf (für den sind die Reste von Lee auch zu hart) und Pan hat alle Teile. Es gibt kein Gezicke o.ä. und somit darf er das auch. Aber..nach einiger Zeit (Stunden) hat er dann keinen Bock mehr und fängt an mit den Knochen zu spielen, die anderen Hunde zu ärgern usw.
Und ja, dann nehme ich sie weg und gebe sie auch nicht zurück.Es geht also nicht um etwas ungesundes was der Hund im Maul hat.
Und weil ich keine Lust auf Theater habe, übe ich sowas einfach. Pan kam an und hat Futter verteidigt und zwar so richtig nett ;D Juri war extrem unsicher wenn Menschen in der Nähe waren. Beide haben gelernt, dass es völlig harmlos ist, wenn die Alte mal antanzt und den Knochen o.ä. haben will und man weder knurren, noch zubeissen muß. Alles easy und kein Thema..
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Bei uns gehört "alles jederzeit wegnehmen lassen" genauso zu den Basics wie Bürsten, Halsbandanlegen oder Pfotenabtrocknen. Das diskutiere ich von Welpenpfoten an nicht, es ist selbstverständlich und wir machen kein Theater drum. Ich laufe ganz sicher nicht Gefahr, daß mir der Hund an irgendwas verreckt, was er sonstwo aufgelesen hat.
Dem kleinen Knurr-Mops hätte ich mit einem mahnenden "Spinnst du?", aber ohne Aufregung den Knochen schlichtweg abgenommen, ohne mich weiter um einen Zwergenaufstand zu kümmern - SOFORT gefolgt vom Riesenlob für seine Kooperation und Knochen-Rückgabe samt tollem Extra-Leckerbissen obendrauf. Fertig.
Wie gesagt, sich alles jederzeit abnehmen zu lassen, hat bisher für jeden meiner Hunde zu den Selbstverständlichkeiten gehört. Dafür mache ich von dieser Möglichkeit nur Gebrauch, wenn's sein muß und nicht als Machtspielchen, oft kriegt Hund das Ding sogar samt Draufgabe zurück - und alles ist total undramatisch.
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Interessant wie die Meinungen auseinander gehen...
Ich finde, mein Hund sollte mir alles geben, ohne zu Knurren oder etwas anderes... er sollte mir Sachen aber nicht aus Angst geben. Unserer hat mich noch nie angeknurrt, egal bei was, selbst wenn er Angst hatte oder es um etwas ganz Besonderes geht. Wir haben es aber nie geübt, nur in Situationen festgestellt, die eher Zufällig enstehen... bei dem Hund von unserem MB ist es ähnlich.
Beide Hunde bringen mir sogar oft ihre Kaudinger, also Schweineohren oder Ohsenziemer oder Markknochen und schaun mich dann recht erwartungsvoll an. Bisher hab ich mich immer brav bedankt, mir das Ding angeschaut und es ihnen mit einem Kraulen wieder zurück gegeben^^"
Wer weiß, vielleicht machen sie mich einfach nur nach... wenn ich ihnen etwas Besonders gebe, schau ich ja auch immer recht erwartungsvoll obs auch schmeckt.
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Ja, komischerweise haben wir hier auch eher das umgekehrte Problem: daß der Hund ständig versucht, mir angesabbertes Kauzeugs regelrecht in die Hand zu drücken - gottseidank knurrt sie aber nicht, wenn ich's NICHT haben will. (Dann klebt es eben auf meinen Socken...)
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