Obedience Sammelthread

  • So jetzt komme ich mal mit einer oder zwei Fragen :)

    Beo ist 4, wir arbeiten momentan auf die BH hin und mir kam der Gedanke, dass ich gerne mal etwas Obedience ausprobieren möchte. Wir trainieren jetzt schon 2 Jahre Rally O, also ist mir bewusst, dass wir fürs Obedience noch etwas genauer werden müssen, aber das ist ja alles Trainingssache :p

    Jetzt stöbere ich diesen Thread von vorne ein bisschen durch, alles habe ich tatsächlich noch nicht gelesen, also könnten meine Fragen wahrscheinlich schon beantwortet sein :p

    Aber egal. Ich frage gerne nochmal.

    Ich habe mal davon gelesen, dass es beim Obedience für den Hund bedeutet, "solange keine Rückmeldung kommt, solange macht er es richtig". Wie genau kann ich es ihm vermitteln? Zum einen denke ich wird das durch kurze schweigende Einheiten passieren und zum anderen habe ich von "Schade" / "Fehler". Wie genau baue ich das auf?

    Habt ihr irgendein "Startsignal" wenn ihr fürs Obedience übt?
    So dass ihr es vom Alltag unterscheidet.

    Ich habe mich für Frühjahr 2018 bei einem Einsteigerkurs angemeldet. Also kommt da noch Trainerhilfe. Ich würde aber gerne schon nebenbei anfangen. Zb um die Pylone schicken oder das Target für die Box aufbauen etc.

    Dabei möchte ich auch die Positionswechsel mit fester Hinterhand aufbauen. Ich habe schon 2 Einheiten gemacht und da viel mir auf, dass es sehr schwierig ist von "Steh" ins "Sitz". Habt ihr da vielleicht noch ein paar Tipps? Ich habe es momentan so gemacht, dass ich ihn ins Steh gelockt haben und dann mit einem Leckerli zurück locken möchte. Aber er nimmt dann die Hinterbeine nach vorn zum setzen und hat die Vorhand fest. (hoffe ihr wisst wie ich das meine^^)

    Sorry für den langen Text, aber manchmal muss man einfach schreiben :p

    Danke für eure Hilfe

  • @Sorano25

    Jede Übung im Obedience beginnt und endet in der Grundstellung. In der Prüfung sagt der Stuart „Danke“ oder „Übung beendet“ und danach darfst du loben und ein bisschen streicheln.

    Der Hund wird zwar nicht ständig ermuntert, aber eine Übung dauert auch nicht so lang wie ein ganzer Ralley Parkours.

    Ich würde mit ganz kurzen Zeiten ohne Ermunterung anfangen. Vor allem beim Fuß lieber nur ein korrektes Loslaufen oder nur 3 Schritte, als die Gefahr zu haben, dass der Hund nachhängt oder schräg läuft.

    Diese Zeiten langsam länger werden lassen und immer auch mal wieder nach kurzen Zeiten oder Kleinigkeiten belohnen, damit es spannend bleibt.

    Die größte Kunst für mich als Mensch beim Obedience ist mir zu überlegen wann und wie ich am Geschicktesten belohne und was dem Hund so richtig Spaß macht.

    Mulder bekommt im Alltag und für Spaßtricks sein Trockenfutter. Das mag er.

    Für Fußarbeit, Distanzkontrolle und die kniffligen Sachen wie Box Schicken, pack ich die „Schatzkiste“ aus und bin immer auf der Jagd nach neuen Hits.
    Pfannkuchenstückchen, Spätzle, Fischstückchen, Hackfleischbällchen, gegartes Fleisch besonders Hühnchen, Delibest Fleischrolle, Nassfutter in Wurstform
    Oder an Spielzeug: Ball, Frisbee, Zerrspielzeug

    Wo viele sagen würden „Damit wäre mein Hund übermotiviert und kann nicht mehr nachdenken.“
    Aber die Energie, die er aus dieser Belohnung zieht muss halt auch reichen, dass er 1-2-3 später fast 10min konzentriert und dynamisch bei der Sache ist.

    Das ist harte Arbeit, da darf man nicht knausrig sein ;)

    Mir macht es Mut, wenn ich sehe, dass viele Hunde ein ganzes Mittagessen lang sabbernd und bettelnd ihre Menschen anstarren können— ohne, dass die zwischendrin ermutigt werden.
    Eigentlich eine tolle Konzentrationsleistung.

    Man müsste Ihnen nur zeigen, dass man statt sitzen und starren auch etwas anderes tun kann und dann sogar etwas abbekommt. Aber das Durchhaltevermögen ist ja da ;)

  • Ich bin nicht so geübt in der Zitiererei, von daher meine bescheidenen kleinen Antworten farbig mittendrin:

  • Danke schon einmal für eure Antworten :)

    @Lockenwolf Das mit der Rückmeldung habe ich tatsächlich am Anfang des Threads gelesen :) Aber der ist ja schon ein paar Jährchen jung.

    @Gandorf Danke für die ganzen Tipps. Also würde es Sinn machen als Ritual imm GS am Anfang und GS am Ende? (natürlich wenn eine Übung schon soweit komplett trainiert wurde)

    @Testbild Ich habe auch einen "oldie" ^^als aus zweiter Hand. Ich muss bei ihm tatsächlich viel aufpassen, da er bei zu vielen Wiederholungen schnell übermotiviert wird bzw unsicher, weil er es ja nicht falsch machen will. Da muss ich tatsächlich noch das Timing finden bzw die passende Anzahl an Wiederholungen. :D Aber das wird schon besser.

    Dann lag bei dem Steh-SItz Wechsel tatsächlich mein Fehler schon dabei, dass ich neben dem Hund war und nicht vor ihm stand. Da ich schauen wollte, ob er seine Hinterhand wirklich nicht bewegt.

  • @Sorano25

    Das mit den Grundstellungen dient mehr deiner Orientierung.

    Ich würde auf keinen Fall immer mit Grundstellung aufhören oder in Grundstellung belohnen, weil dadurch die Gefahr zu groß wird, dass sie der Hund selbstständig einnimmt.

    Mit der Grundstellung anfangen mache ich bei Pylone und Box, weil Mulder lernen soll, dass das richtige Gerät immer gerade vor ihm ist.
    Und beim Apport in Beginner und Klasse 1, weil das Warten auf das Apporttierkommando auch etwas ist, dass nicht allen Hunden sofort einleuchtet.

    Aber wenn ich Details übe, zB die richtige Position beim Linkswinkel, Rückwärtsfuß oder das Apportel richtig greifen (mittig und vorne im Maul), — dann würde ihn die Grundstellung von dem ablenken auf das er sich eigentlich konzentrieren soll.

    Das mit dem Anfangsritual machen viele. Die Trainer und Teilnehmer in meiner Obe Gruppe haben sogar ein Mini-Ritual für jede Übung. Das machen sie aber natürlich vor der Grundstellung. zB ein paar Schritte Rückwärts vor dem Schicken in die Box, eine Twist-Drehung vor der Pylone, ein Handtouch vor der Fußarbeit, ein kleiner Applaus vor dem Apport...

    Mulder brauchte das bisher nicht und ich bin deswegen zu faul dazu. Aber vielleicht hilft das Hunden, die Schwierigkeiten haben in Schwung zu kommen oder sich auf eine neue Übung einzustellen.

    Vor jedem Obe gehe ich Gassi, lasse ihn sich lösen und warmlaufen. Direkt davor machen ich ein paar ganz leichte Sachen, die er gern mag.
    Wenn er dann mit Freude dabei ist und konzentriert mitmacht, geht es los mit Training oder Prüfung.

    Nicht aufwärmen tu ich für Spielchen wie:
    Bleib Übungen, such die Grundstellung, etc. Da bekommt er für Kleinigkeiten schon etwas, so dass er recht schnell bei der Sache ist.

    Obe Kommandos sage ich nicht im Alltag. Gar nie. Keine Ausnahmen.
    Wenn er also „Fuß“ hört, freut er sich schon, Weil’s gleich lecker oder spannend wird.

    Ich würde auch im Ralley Obe versuchen deine Ermutigungen und Körpersprache zu reduzieren.
    Weil du das im Obe sonst unbewusst auch machst.

    Mulder macht zB Platz aus der Bewegung super schön und sicher. Es hat mich aber viele Punkte gekostet, weil ich mich zu ihm umgedreht hab, als ich es gesagt habe.
    Das hab ich selber gar nicht gemerkt.
    Jetzt sage ich das „Platz“ immer ein bisschen in den Himmel nach rechts oben, damit ich mich nicht wieder aus Versehen zum Hund drehe, sondern grade weiterlaufe.

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