Obedience Sammelthread

  • Danke für die ausführliche Anleitung, das ist für mich sehr interessant zu lesen. Aber das heißt ja, im Prinzip trainierst du auch nicht über "voran" und dann schneller Platz, sondern auch darüber, dass der Hund die Box selbstständig findet. Wie vermeidest du dann selbstständiges Arbeiten?

  • @oregano Also den Aufbau über Leine in der Box liegen lassen würd ich mir sparen, haben ja eh schon einige geschrieben, dass das eher von Nachteil ist.
    Bei Mücke hab ich die Box über ein Target aufgebaut. Verwendet hab ich dafür ein ca 10x10cm großes Stück "Rasenteppich", das ist nämlich von Anfang an gut getarnt im Gras.
    Also erst hab ich das Target aufgebaut (Mücke sollte entweder drauf oder in der Nähe stehen)
    Danach das Target in der Box platziert und den Hund aus kurzer Entfernung hingeschickt.
    Die Entfernung hab ich nach und nach vergrößert, ab und zu hab ich das Target dann mal weggelassen.
    Wichtig: immer in der Box belohnen bzw nach hinten belohnen (d.h. Spieli etc. fliegt hinter die Box)
    Mücke hat das GsD ganz schnell gecheckt, mittlerweile ist das eine ihrer liebsten und sichersten Übungen.
    Allerdings sollte die ideale Ausführung der Übung eigentlich so sein, dass der Hund auf das Kommando losläuft und vom HF im Quadrat gestoppt und anschließend abgelegt wird.
    D.h. wenn man die Box über ein Target aufbaut, muss man schnelle Kommandos geben, bevor der Hund selbstständig stehen bleibt und sich hinlegt.
    Also kann man auch einfach ein "Voraus" aufbauen und den Hund im richtigen Moment (in der Box) ablegen.

  • Darf ich fragen, wie weit diese "Einschränkung" Dir beim Training hilft?


    Ich bilde mir ein, dass es den Hunden hilft, das Bild der Box mit den Pylonen zu verbinden.
    Ich sehe es bei meinen beiden drzeitigen Hunden. Die ältere Hündin hat es noch mit grosser Box und Target gelernt. Und inzwischen musste ich feststellen, dass das Bild, das sie von der Übung hat, v.a. Das Bild eines Targets ist.

    Die junge dagegen, die scannt richtig nach den Pylonen. Mir ist es mal passiert, ich hatte die Box an einer eher ungewöhnlichen Stelle aufgebaut, ganz am Ende des Platzes, direkt vor dem Zaun, komme dannmit der jungen Hündin auf den Platz, habe sie abgeleint, sage noch zu ihr "jetzt darfst Du 'sendaway' machen", drehe mich nochmal um, um noch ein ein Spieli mehr mitzunehmen (weite Entfernung und so), drehe mich zu meiner Kleinen um, und .... Sie ist nicht mehr da, sondern full speed auf dem Weg zur Box ...... Die gesamte Distanz des Platzes, über 70 m.

    Keiner meine älteren Hunde hätte das je gemacht, für sie war und ist das Bild, das sie von der Box haben, offensichtlich nicht so klar und eindeutig wie bei meiner Kleinen.

    Am deutlichsten wurde mir das jett bei den ersten Hallenprüfungen auf Kunstrasen klar, die wir gelaufen sind. Meine Junge hatte keine Probleme, die Box zu finden. Die Ältere, die normalerweise ein sicherer Box-Kandidat ist, hat die Box bei beiden Prüfungen genullt.

    Grund - bei Kunstrasen kann man schlecht Markierungen ins Gras sprühen oder in den Boden drücken. Die Markierungen sind idR Klebeband. Und das klebt idR gut sichtbar oben auf dem Gras. Der reinste Target. Bei meiner älteren Hündin liegt der Fokus auf dem Target, und so hat sie auf das Signal hin ganz klar, den erstbesten sichtbaren Target angesteuert .... Die Kreismarkierung für den Richtungsapport. Mir wäre das nie in den Sinn gekomme. Aber tatsächlich hatte meine Junge, von der ich weit eher Probleme erwartet hätte, viel weniger Probleme in der Halle die Box zu finden.

  • Danke für die ausführliche Anleitung, das ist für mich sehr interessant zu lesen. Aber das heißt ja, im Prinzip trainierst du auch nicht über "voran" und dann schneller Platz, sondern auch darüber, dass der Hund die Box selbstständig findet. Wie vermeidest du dann selbstständiges Arbeiten?


    Da habe ich einfach Glück bisher, keiner meiner Hundebremst frühzeitig ab. Weder meine eigenen, noch meine (ehemaligen) Trainingshunde.
    Und dann gilt, rechtzeitig das Kommando für's Anhalten geben. Das Signal zum Anhalten muss kommen BEVOR der Hund selbständig abbremst. Und es darf erst kommen, wenn der Hund sicher in der Box stehen würde mit möglichst kruzer Reaktionszeit.

    Im übrigen lasse ich aktuell meine Hunde in der Box noch stehen. Dieses Stop-Signal baue ich grundsätzlich ausserhalb der Übung getrennt auf. Erst wenn es ausserhalb richtig gut funktioniert - als eigenständiges Signal in allen möglichen Variationen - kommt das Signal in die Übung dazu.

    Würde ich feststellen, dass meine Hunde zu früh abbremsen, würde ich den Zielpunkt nach hinten verschieben. Evtl. sogar über die Box hinaus. Dadurch verliere ich aber die Möglichkeit, innerhalb einer Trainingseinheit dien Hund ganz spontan aus verschiedenen Richtungen in die Box zu schicken, da ich jedesmal den Target zunächst woanders hinlegen muss.

    Im Klartext - ich habe ein grundlegendes Konzept zum Aufbau ... Und das variiere ich ggf. abhängig davon, was mir der Hund anbietet.

  • Ich hätte da mal eine generelle Frage.

    Ist das Training für Obi mit größeren Hunden "einfacher" - jetzt nur darauf bezogen, ob die Hilfegebung beim Training einfacher ist.

    Oder ist die Größe komplett egal, oder bis zu welcher Kleinen/Größe ist es machbar?

  • @Powderpuff06 Ich finde, Obe kann man eigentlich mit allen Hunden machen, die Größe ist da wirklich nicht wichtig :ka:
    In meiner Trainingsgruppe läuft z.B. ein kleiner Bodeguero-Mix, die Hündin arbeitet so toll :herzen1: Und letzte Woche war eine Dame mit zwei Zwergpudeln zum Training bei uns am Platz, der eine läuft auf 2er-Niveau und die Arbeit des Teams war einfach nur toll anzusehen.
    Das Spannende beim Obe ist doch, dass viele Wege nach Rom führen und die Arbeit mit dem Hund so individuell ist.
    Gut, ein kleiner Hund läuft evtl etwas weiter weg vom Bein des HFs in der Fußarbeit, einfach weil Blickkontakt wegen des Größenunterschieds sonst etwas schwierig wär, aber das ist ja kein Problem =)

  • Klar kann man mit einem kleinen Hund Obedience machen.
    Wenn ich nicht vollkommen falsch liege, fährt der Kleine hier zur WM nach Russland (oder ist schon unterwegs? bin da nicht ganz up to date)

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    Aber die Frage war ja, ob es schwieriger ist. Wir haben mehrere kleine Hunde in unserer Truppe. Ich finde, es ist nicht schwieriger, nur anders.
    Die 08/15-Herangehensweisen passen halt oft auf die großen Hunde. Da muß man dann mit einem Zwerg umdenken und kreativ werden.

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