Das liebe Geld... ein paar Gedanken

  • Hi All!


    Ich lese hier immer wieder Äußerungen darüber, dass Menschen die in finanziellen Schwierigkeiten sind vorgeworfen wird dass sie sich vor der Anschaffung des Tieres hätten Gedanken machen müssen dass ein Hund bedingt duch gesundheitliche Probleme große Kosten versursachen kann.


    Lange Jahre, als es uns finanziell noch richtig gut ging, dachte ich genau so! Ich dachte immer: "Wer sich Tiere anschafft, muss über das nötige Kleingeld verfügen!"


    Nun ist es aber so -und da muss ich wohl niemandem was dazu sagen- dass mit dem EURO wirklich alles doppelt so teuer geworden ist. Wer mit seinem Hund/Pferd/Katze/Hamster etc. zum TA geht, der wird feststellen dass auch hier der Preisteufel sein Unwesen treibt.


    Auch kann man unverschuldet in eine Situation kommen, wo große Ausgaben definitiv nicht möglich sind. Dafür habe ich wirklich Verständnis. Auch kann es sein, dass die gesamte Familie nicht gerade reich ist, von Rente oder Sozialhilfe lebt. Dann besteht oftmals keine Möglichkeit sich privat Geld zu leihen, geschweidenn einen Kredit zu bekommen.


    An solcher Stelle ist einfach nicht von Schuld zu reden und Vorwürfe nutzen dem Halter und dem Tier schon gar nicht!


    Das sollte man einfach mal bedenken, bevor man solche negativen Posts rausschickt.


    Wir sind auch nicht reich, hatten definitiv bessere Zeiten und müssen gut haushalten mit unserem Geld. Zumal wir noch unser Haus abbezahlen und manchmal wird es gegen Ende des Monats schon mal knapp, aber wir kriegen das immer wieder auf die Reihe. Nächstes Jahr wird alles etwas einfacher und uns steht wieder "freies" Geld zur Verfügung. Wir können momentan auch nur hoffen, dass keine große Sache passiert. Im Notfall hätten wir aber noch was auf der Kante, natürlich.


    Jeder, davon gehe ich aus, liebt seine Tiere und würde alles für sie tun, da bin ich mir sicher! Wenn dann jemand einen Hilferuf startet, dann ist es eben so, dass derjenige einfach nicht mehr weiter weiß.


    Und leider ist nicht jeder TA so fair, oder kann es sich leisten, eine kostspielige Behandlung in Raten abzahlen zu lassen. Die müssen nämlich, genau wie alle anderen Selbständigen, Vorsteuer bezahlen und DAS bemisst sich nunmal am "Umsatz". Wenn alle nur auf Raten zahlen würden, dann kann der seine Praxis bald zumachen. Dem Finanzamt ist es nämlich völlig egal ob er noch Außenstände hat oder nicht.


    Seis drum. Im Notfall würde ich nicht scheuen dem TA um Ratenzahlung zu bitten, zumal ja oftmals eine langjährige "Beziehung" oder Betreuung vorausgegangen war. Kliniken stellen sich hier eher quer, meiner Erfahrung nach. Hier muss man wirklich zusehen eine gute zu erwischen. Alle die ICH kenne (ob mit Pferd oder Hund) bestahden nach der OP auf Barzahlung.


    Denkt doch einfach mal drüber nach!


    Nachdenkliche Grüße
    Indi

  • ich kann dir nur zustimmen, man kann nicht alles voraussehen...
    ich habe mein pferd zB. jetzt 11 jahre und vor 11 jahren hat sich jeder hans und franz ein pferd leisten können, unterkunft, futter und auch TA waren sehr viel günstiger als heute.
    ich lese oft das Pferdebesitzer am rande ihrer finanziellen möglichkeiten sind und mit dem gedanken spielen MÜSSEN ihren liebling herzugeben oder gar von etwas erlösen müssen was nicht not tut.
    ich verstehe sowas gut, ok ich habe meine pferde am haus und zahle somit keine einstall"gebühr" und heu und futter bekomme ich auch günstig, doch nicht jeder hat diese möglichkeiten, und dann finde ich es verantwortungsvoller das tier im falle einer schweren (und kostspieligen) krankheit abzugeben oder eben zu "erlösen" anstatt, es leiden zu lassen.
    man sagt immer es gibt immer einen weg, leider ist es nicht so...
    ich habe eine nette frau im I-net kennengelernt die bereits 4!!! jobs hat und eigentlich nur noch für ihr krankes pferd arbeitet...
    sie hat keine familie aber was wenn da kinder wären ? denen würde die mutter "fehlen" weil diese für ihr tier arbeiten geht.
    ich verstehe solche entscheidungen und würde niemals jemanden der "schuldlos" in eine solche situation gekommen ist verurteilen.


    wir legen jeden monat 70€ auf ein sparbuch,welches ausschließlich für die tiere bestimmt ist, aber nicht jeder hat diese möglichkeiten.

  • Hallo,
    ich sehe das ganz genauso! Wir haben für unseren Hund eine Krankenversicherung mit allem drum und dran abgeschlossen aus Angst das sie mal einen Unfall oder eine schwere Krankheit hat die wir uns nicht leisten können. Es kann immer etwas unvorhergesehenes passieren das einen Finanziell komplett überfordert!
    Mal ehrlich, selbst wenn ich mit einem meiner Hasen zu TA gehe komm ich nicht unter 50,- raus und mit dem Hund nie unter 100,- (abgesehen vom Impfen)!
    Indi ich find es klasse das du es mal so aussprichst wie es ist! :bindafür:

  • Guten Morgen ihr,


    also ich war früher auch mal der Meinung:


    Wenn man sich einen Hund (Tier) anschafft, sollte man ein Sparbuch haben mit einem Grundkapital von 500 Mark, um eben in solchen ungeplanten Fällen nicht pleite dazustehen.


    Dieses hat sich mittlerweile auch geändert...


    Als wir uns Jack angeschafft haben, hatten wir kein Geld auf unserem Sparbuch - im Gegenteil: das Geld für die Anschaffung (220€) hat uns meine Schwägerin geliehen.


    Die Grundausstattung war einfach so drin und ein Futtersack alle 6 Wochen oder mal ein neues Spielzeug, Leckerlies oder auch mal ein neues Geschirr sind mittlerweile mit eingeplante Ausgaben.


    Was mich immer wieder ins Schwanken gebracht hat, sind die TA-Kosten. Die betrugen allein im ersten Jahr 600 €, weil unser Kleener so ein Kamikaze-Hund ist. Da guckt man sich schon um. Die Kastration hat damals mein Freund bezahlt - ich hatte gerade eine Ausbildung begonnen und er einfach mehr Geld zur Verfügung.


    Heute haben wir ein Sparbuch - nicht ausschliesslich für Jack. Aber es ist ein gutes Gefühl, zu wissen das wir Notfalls auch einen Beinbruch oder eine Not-OP finanziell überstehen können.


    Irgendwann hat meine Schwägerin mal überlegt, ob wir uns nicht ein Pferd anschaffen wollen... Da habe ich dann dankend abgelehnt. Bei so einem großem Tier, was ja auch verdammt alt werden kann, scheinen mir die Kosten unkalkulierbar. Ich begnüge mich einfach mit ein paar Reitstunden hier und da...

  • Hallo,
    ihr lieben,ich sehe es genau so wie ihr.Die Zeiten haben sich geändert.Nicht jeder hat das Glück,so wie wir,das wir beiden verdienen und jeden Monat Geld auf das Sparbuch legen können.


    Aber leider wir hier oft und schnell beleidigt,beschimpft und verurteilt.Ohne Hintergrundwissen.
    Im diesem Sinne
    Lieben Gruss
    Petra

  • Im Großen und Ganzen kann ich mich Eurer Meinung anschließen und nicht viel Geld haben bedeutet nicht, dass Anfeindungen und Beschimpfungen gerechtfertigt sind.


    Ich sehe jedoch auch eine andere Seite und die gefällt mir dann nicht:


    Wenn der Hund krank ist aber aufgrund von Geldmangel nicht die Behandlung erhält, die notwendig wäre. Genauso wie falscher Stolz um Ratenzahlung zu bitten.


    Wenig Geld haben heißt nicht, kein Tier haben aber wenn man dann ein Tier hat, dann muss man auch bereit sein, im Fall der Fälle eigene Ansprüche zurück zu stellen und alles notwendige zu tun um dem Tier die notwendige Behandlung zu kommen zu lassen.


    Es gibt aber leider Menschen, die das dann nicht tun. Und in solchen Fällen habe ich kein Verständnis.


    LG
    agil

  • Hallo Agil,
    aber das ist doch wohl klar.
    Ich würde mein letztes Hemd für meine Hunde geben.Meine Ansprüche absolut runterschrauben,versuchen mit meinen Tierarzt Ratenzahlung ausmachen.Einfach alles,würde ich versuchen um meine Tiere zu helfen.


    Liebe Grüsse
    Petra

  • Petra, es war auch nicht auf Dich gemünst und auch nicht auf viele Andere hier im Forum.


    Es geht einfach nur um die, die nicht so verantwortungsvoll handeln.


    Kleines Beispiel welches ich vor Jahren mal mit einer ehemaligen Klassenkameradin und ihrem Kind erlebt habe:


    Kind 2 Jahre, Mutter getrennt, kein Geld. Ruft mich an, weil sie nicht weiter weiß. Ich fahre hin. Kind keine Windeln, keine Milch, kein Essen und Mutter jammert, weil sie keine Zigaretten mehr hat.


    Wenn es das in der MutterKindBeziehung gibt, dann gibt es das auch in der MenschHundBeziehung und das ist es was ich verurteile.



    LG
    agil

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