Beschädigungsabsicht

  • Ich habe bisher nur zwei Hunde kennenlernen dürfen, die wirklich beschädigen wollten.
    Einen Rottweiler Rüden (Halter Alki, der von 16-04 Uhr in der Kneipe hockt, einen Dobermann, einen Jackrussel, einen Pudelmix und einen großen Foxterrier [heissen die so?] zum Rotti dazu hat. Alle Hunde total kaputt im Kopf, kläffen, sind unsicher und mobben im Rudel sehr arg).
    Der Rotti ist IMMER offline unterwegs gewesen, ging auf Kinder, Menschen und Hunde. Das OA erteilte schon mehrfach Leinen und Maulkorbzwang, war dem Halter aber egal.
    Und einen weiteren Hund, der allerdings immer mit Stahmauli geführt wird, weil die HH wissen, dass er es ernst meint.

    Alle anderen waren mehr oder weniger sozial. Prügeleien gab es selten, da ich meine Hunde schnell aus prickelnden Situationen raushole. :)

    btw: Beschädigungsabsicht lässt sich manchmal daran erkennen, dass die Bisse sehr leise und sehr gezielt wirken.
    Auch ist das Beissen in die Beine ein absolutes No-Go (Hundeartige beissen sich bei Beschädigungsabsicht oft erst in die Beine, um ihr Gegenüber am Weglaufen zu hindern)!
    Schütteln gehört auch zum Indiz, dass es sich um Beschädigungsabsicht handelt.
    Weit offenes Maul, Getöse und weit ausladende Bewegungen hingegen sind meißtens (nicht immer!) Kommentkämpfe, die sich von allein legen.

  • Seit meine gebissen wurde hat sie eine selektive Beschädigungsabsicht. Allerdings trifft das Wort Tötungsabsicht das weitaus besser.
    Darum scanne ich bei jedem Spaziergang die Gegend, sobald ein Hund zu nahe (20 Meter) kommt lege ich sie an die Leinen. (Ein K9 und eine Retrieverleine)
    Nur ernst nimmt es keiner der Hundehalter hier, weil sie "nur ein Kleinhund" ist.

    Sobald wir mit einer lieben hier aus dem Forum unterwegs sind habe ich einen schüchternen, aber sozialen Hund. Versteh einer die Viechers...

  • Ich kann nicht sagen wie häufig sowas vorkommt, aber ich habe so ein Exemplar hier zu Hause (eigentlich sogar zwei). Davon handelt der eine eher aus Unsicherheit heraus....aber beschädigen "will" er in dem Moment schon. Die HÜNDIN würde ihr Gegenüber töten, wenn sie könnte.

  • Hatte in den 2-2,5 Jahren mit meiner Hündin jetzt eine Auseinandersetzung mit wirklicher Beschädigungsabsicht.

    Das war mit einem Rüden auf dem Hundeplatz mit dem sie von Anfang an so gar nicht konnte und er nicht mit ihr. Leider haben wir eine Sekunde nicht aufgepasst und beide sind aufeinander los. Der Rüde hatte dann leider eine Wunde am Bein, die genäht werden musste :( Meine nur einen Kratzer am Ohr.

    Danach war ich lange sehr, sehr vorsichtig mit ihr, aber es ist nie wieder was wirkliches passiert. Irgendwie hat das scheinbar nur mit den beiden so gar nicht gepasst :(

    Sonst gabs in der Zeit öfter mal Getöse und Rumgezicke, aber außer einen Kratzer ist auf keiner Seite wirklich was passiert.

    Edit: Mit der Rauhaardackelhündin vorher ist nie was vorgefallen.

  • Zitat

    (...)Beschädigungsabsicht lässt sich manchmal daran erkennen, dass die Bisse sehr leise und sehr gezielt wirken.
    Auch ist das Beissen in die Beine ein absolutes No-Go (Hundeartige beissen sich bei Beschädigungsabsicht oft erst in die Beine, um ihr Gegenüber am Weglaufen zu hindern)!
    Schütteln gehört auch zum Indiz, dass es sich um Beschädigungsabsicht handelt.
    Weit offenes Maul, Getöse und weit ausladende Bewegungen hingegen sind meißtens (nicht immer!) Kommentkämpfe, die sich von allein legen.


    DAS sind die für mich interessanten Aspekte an dem Thema!
    Hier würde ich mich gerne mehr austauschen bzw. mehr hören!


    Mir wird ehrlich gesagt ein wenig schlecht, wenn ich hier manche Geschichten lese =)
    Und mitunter ist mir auch nicht klar, ob wir über das Gleiche reden.

    Ich glaube auch eher an die "2-Prozent-Theorie", also dass nur ca. 2% aller Hunde eine Beschädigungsabsicht haben. - Aber die erreichen oder übersteigen wir alleine mit den Schilderungen hier :???:
    Ich möchte auch an die 2% glauben, weil sie mich schlicht entspannter Spazierengehen lassen (mit meinem 8kg Hund).

  • Wenn eine Keilerei war und jemand sagt, der eine Hund hätte Beschädigungsabsicht gehabt, schließlich gab es ein Loch...dann überlege ich schon weiter. Es kommt natürlich immer auf die Größen- und Kräfteverhältnisse an, sowie es auch eigentlich nur möglich ist, das Ganze evtl zu beurteilen, wenn man dabei war. Aber meist ist ein Loch eher nur dummer Zufall. Einmal dumm zugepackt beim "Streiten".

    Beschädigungsabsicht setzt ja voraus, dass der Hund das Ziel gehabt hat, den anderen arg zu verletzen, sprich: zu töten.
    Denn Verletzen und Töten liegt bei Tieren nicht weit auseinander.
    Ein stark verletztes Tier (ich rede nicht von einer mini-Schramme) stirbt ohne menschlichen Rückhalt oft, fast immer.

    Ich bin mir sicher, es gibt "Aus-Versehen-Löcher" bei Kommentkämpfen.

    Und ich habe gesehen, wie vehement und zielorientiert ein Hund sein kann, der wirklich den anderen "weghaben" will (ich denke nämlich nicht, dass Hunde darüber nachdenken ob der andere stirbt).

  • Zitat


    DAS sind die für mich interessanten Aspekte an dem Thema!
    Hier würde ich mich gerne mehr austauschen bzw. mehr hören!


    Mir wird ehrlich gesagt ein wenig schlecht, wenn ich hier manche Geschichten lese =)
    Und mitunter ist mir auch nicht klar, ob wir über das Gleiche reden.

    Ich glaube auch eher an die "2-Prozent-Theorie", also dass nur ca. 2% aller Hunde eine Beschädigungsabsicht haben. - Aber die erreichen oder übersteigen wir alleine mit den Schilderungen hier :???:
    Ich möchte auch an die 2% glauben, weil sie mich schlicht entspannter Spazierengehen lassen (mit meinem 8kg Hund).

    Meine ist ein Kläffer, Leinenpöbler eben.
    Aber bei manchen Hunden rastet was bei ihr aus. Ihr Kläffen wird anders, ihr Knurren tiefer und sie versucht alles um zu dem Hund hinzukommen um ihn möglichst umzubringen. Ausprobiert ob sies macht habe ich natürlich noch nicht! Aber alles an ihr spricht dann von purem Hass.
    Also gehört sie zu denen die sehr laut und deutlich ihre Beschädigungsabsicht zeigen.
    Sie ist ein 5kg Hund, wird also nie ernst genommen. Es ist praktisch, so kann ich sie einfach besser vorbeizerren als einen großen Hund. *Seufzt* Ich wünschte nur es wäre nicht nötig...

    Die 2% Theorie stimmt vermutlich, denn bei über 5 Millionen Hunden in Deutschland wären das über 100.000 Hunde mit ernsthafter Beschädigungsabsicht.
    Mit unseren Schilderungen kratzen wir also gerade mal an dieser Zahl.

  • Was das oben erwähnte Schütteln angeht:
    Das ist für mich auch Beuteaggression, speziell wenn's ein wesentlich größer Hund bei einem kleineren macht.
    Das ist dann sozusagen eine "biologische" Beschädigungsabsicht - Beute machen.
    Das eine ist ne Beißerei, das andere ein Jagen.

    Wie ist es eigentlich mit dem Fixieren?
    Wenn ein Hund sich groß macht, staksig läuft - oder steht - und fixiert: Komment oder Ernst?

  • Zitat

    (...)
    Die 2% Theorie stimmt vermutlich, denn bei über 5 Millionen Hunden in Deutschland wären das über 100.000 Hunde mit ernsthafter Beschädigungsabsicht.
    Mit unseren Schilderungen kratzen wir also gerade mal an dieser Zahl.


    100.000 gefährliche Hunde in D - das sind sie dann für mich =)
    Wobei nicht mit jedem was "passiert".

  • Ich habe es leider einmal erleben müssen, dass ein Rüde ernsthaft und absolut ohne Vorzeichen auf eine Hündin losging.

    Das war eine ziemlich tragische Geschichte. Der Freund einer Freundin wollte auch einen eigenen Hund und hat ihn aus einem Tierheim bekommen, obwohl er zwei Wochen später noch für 3 Monate in eine Psychiatrie musste. Der Hund wurde als zweijährig und aus gutem Haus vermittelt. Später stellte sich heraus, dass er schon 8 Jahre alt war und durch mindestens 8 Hände gegangen ist und behördlich eingezogen wurde. Er schien immer lieb und eher schüchtern in unserer Gassitruppe. Aber einmal ging warum auch immer ein Labbi-Rüde auf ihn los und verletzte ihn schwer im Gesicht.

    Eine Woche später hatte meine Freundin ihn mit zum Gassi und wie trafen auf eine fremde Labbihündin. Ich habe immer gedacht, dass es einen Angriff ohne wenigstens winzige Vorwarnzeichen nicht gibt. Aber ich hatte ihn voll im Blick und der Rüde lief freundlich und entspannt auf die Hündin zu, schnupperte wedelnd an ihr...und explodierte förmlich und biss sich innerhalb von sekundenbruchteilen in ihrem Gesicht fest. Wir haben fast eine Viertelstunde gebraucht, bis wir ihn von der Hündin zerren konnten und lagen noch länger zu zweit mit vollem Gewicht auf ihm, um ihn halten zu können.

    Wahrscheinlich hatte der Angriff die Woche davor ihn irgendwie traumatisiert oder so. Sie haben lange überlegt, den Hund wegzugeben, ihr Freund wollte ihn nicht wieder haben. Letztendlich hat ihn zum Glück der Bruder meiner Freundin aufgenommen und behalten. Er nimmt ihn so, wie der Hund ist, hat keine Ambitionen weiter und führt den Rüden einfach entsprechend. Er wird draußen nur noch mit Maulkorb an der Leine geführt und darf keine Hundekontakte mehr haben.

    Das Kerlchen tut mir so leid, an ihm haben alle Menschen einfach alles falsch gemacht :(

    Traurige Grüße,
    Lily und Happy

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